Männer der Zukunft: Kurt Mahr
Kurt Mahr
Klaus Mahn, geboren 1936, wurde bekannt unter seinem Pseudonym Kurt Mahr. Schon während seiner Studienjahre begann er zu schreiben. Der gelernte Physiker träumte davon, an der Entwicklung von Raketen mitzuarbeiten. Da es in Deutschland keine Möglichkeit dafür gab, wandte er sich an Wernher von Braun, der damals auch lockeren Kontakt zur deutschen SF-Szene hatte. Über die US-Army wurde er in die USA vermittelt, wo er unter anderem an der Entwicklung der Pershing-Raketen beteiligt war. Aus diesem Grund lebte und arbeitete seit 1962 überwiegend in den USA. Nach einem kurzen Deutschlandaufenthalt 1972-1977 kehrte er wieder in die Vereinigten Staaten zurück, wo er wie zuvor in Deutschland im Softwarebereich arbeitete.
Nachdem Kurt Mahr im
Bereich Liebesroman keinen Erfolg
hatte, wandte er sich der SF zu. Dort gehört zu den ersten SF-Autoren in Deutschland, die von Anfang an im Heftbereich veröffentlichten. Konkret war es innerhalb der Reihen Terra und Utopia. Betrachtet man nur die Zahl der Romane, gehört er zweifellos zu den wichtigsten SF-Heftautoren der sechziger Jahre. Unter seinen Einzelromanen gab es auch zwei Kurzzyklen. Einmal den sechsbändigen "Krieg der Milchstraßen" und dann den fünfbändigen "Der lange Weg zur Erde".
Ein Klappentext zum Mahr-Roman: Die Diktatorin der Welt
Ein Klappentext zum Mahr-Roman: Die Diktatorin der Welt
" "(Die Diktatorin der Welt, TTB 135)
Bei Perry Rhodan gehörte Mahr von Anfang an bis zu seinem Tod zum festen Autorenteam, unterbrochen nur von einer zweijährigen Pause (fällt in den Bereich von Band 395 bis Band 532). Zwischen den Heften 1250 und 1559 arbeitete er zusammmen mit Ernst Vlcek als "Expokrat" für die größte Science Fiction Serie der Welt. Schon früher hatte er erstmals einige Jubiläumsbände verfasst, die Nummer 600 "Die unsichtbare Grenze" und 700 "Aphilie". Jetzt folgten weitere, darunter 1200 "Ordoban" und 1400 "Götter der Nacht". Letzterer war der Auftaktband nach dem abrupten Bruch in der Serienhandlung. Damals wurde ja die noch von William Voltz in groben Zügen vorgeplante komplexe Handlung gewissermaßen downgegradet sprich auf ein einfacheres Maß zurechtgestutzt. In seinen Romanen versuchte er, Naturwissenschaften und Technik in die Handlung einfließen zu lassen. Er wurde deshalb auch gelegentlich als "Physiker vom Dienst" bezeichnet. Kritiker attestierten ihm deshalb zuweilen einen "langweiligen" Stil. Zu "seinen" Handlungsträgern gehörten die Kolonisten von Gray Beast, die Abteilung III und das Intelligenzsuchkommando um Cheborparczete Faynybret. In den Planetenromanen ist noch der SolAb-Agent Mark Richter zu nennen. Überhaupt war Mahr ein Freund der Agentenstories.
Ab Band 700 stammte auch der "Perry-Rhodan-Computer" aus seiner Feder. Sein Unfalltod 1993 beendete seine Mitarbeit an der Serie.
Seine Beteiligung an anderen Serien sei kurz aufgezählt. Auch bei Atlan zählte er zu den Autoren und seinem Kollegen K.H.Scheer sprang er bei ZbV ebenfalls ein paar Mal zur Seite.
Ab Band 700 stammte auch der "Perry-Rhodan-Computer" aus seiner Feder. Sein Unfalltod 1993 beendete seine Mitarbeit an der Serie.
Seine Beteiligung an anderen Serien sei kurz aufgezählt. Auch bei Atlan zählte er zu den Autoren und seinem Kollegen K.H.Scheer sprang er bei ZbV ebenfalls ein paar Mal zur Seite.
Im Gegensatz zu K.H.Scheer und Clark Darlton brachte es Mahr nicht zu einer eigenen Reihe innhalb der Utopia Taschenbücher. Die meisten der alten Terra-Titel wurden aber in Terra Astra neu aufgelegt, einige schafften es auch in die Utopia Classics Reihe. Bei Terra Astra verfasste Mahr auch eine Reihe populärwissenschaftlicher Artikel zum Thema "Zukunftsaspekte", in denen es zum Beispiel um den bargeldlosen Zahlungsverkehr oder die Weiterentwicklung der Arbeitswelt ging.
Kurt Mahr war mit seinem Hochschulabschluß und dem profunden Wissen in den Naturwissenschaftenschaften ein Exot unter den deutschen SF-Autoren im Heftbereich. Im Gegensatz zu vielen Kollegen schrieb er nur nebenberuflich. Bemerkenswert, dass er trotz seines Wohnsitzes in den Vereinigten Staaten über Jahrzehnte in Deutschland veröffentlichte. Damals gab es ja noch kein Internet und die Versendung und Bearbeitung seiner Manuskripte dürfte einigen logistischen Aufwand erfordert haben. Innerhalb des PR-Teams gehörte er zu den Männern der ersten Stunde und prägte über Jahrzehnte den Serienkosmos mit. Trotzdem stand er lange Zeit im Schatten von K.H. Scheer, Clark Darlton und William Voltz. Eher unauffällig im Hintergrund sorgte er dafür, dass Perry Rhodan immer eine (besonders im Vergleich zur Konkurrenz) solide naturwissenschaftlich-technische Grundlage besaß. Auch für den Heftbereich insgesamt ist Mahr einer der wichtigsten Autoren der sechziger Jahre. Von ihm gab es von Anfang an Werke, die für das Heftformat verfasst wurden, und keine zusammengekürzten Leihbuchtexte.
Mahr war nicht so charismatisch wie Scheer, Darlton oder Voltz, hatte dementsprechend auch keinen speziellen Fankreis. Dennoch war für Jahrzehnte im SF-Bereich und bei Perry Rhodan gewissermaßen eine Institution. Er wirkte eher im Hintergrund, dennoch sollte man seinen Einfluß auf PR nicht unterschätzen.
Mahr war nicht so charismatisch wie Scheer, Darlton oder Voltz, hatte dementsprechend auch keinen speziellen Fankreis. Dennoch war für Jahrzehnte im SF-Bereich und bei Perry Rhodan gewissermaßen eine Institution. Er wirkte eher im Hintergrund, dennoch sollte man seinen Einfluß auf PR nicht unterschätzen.