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Apokalypse und Reflektion

Star Trek bei Cross CultApokalypse und Reflektion

„Cross Cult“ ist ja eigentlich ein Comic-Verlag. Auf dem Zauberspiegel wurden bereits die ERSTEN BEIDEN STAR TREK-COMICS besprochen. Mittlerweile sind schon seit längerem zwei neue Comcis erschienen. Das erste spielt zur Zeit der Fernsehzeit von „Next Generation“. Vermutlich zum Ende der Serie, denn Lieutenant Ro ist schon an Bord, aber noch nicht von Bord. Der Comicband trägt den Namen „Tor zur Apokalypse“ und ist in fünf Kapitel eingeteilt. Diese fünf Kapitel bilden auf den ersten Blick einzelne Geschichten. Erst im letzten wird dann der Zusammenhang zwischen den Einzelereignissen enthüllt. Dabei varriiert die Qualität der Geschichten leider erheblich.

 

Tor zur ApokalypseGleich die erste ist recht abstrus. Die Föderation baut ein neues Archiv. Das ist so riesig, dass es befahrbar ist. Und das ist komplett unsinnig. Wenn man ein absolut sicheres Archiv bauen möchte, das die Ewigkeit überstehen kann – was das Ziel ist – dann macht man doch keine Transportmöglichkeiten dadurch. Denn dadurch entstehen irgendwann automatisch Unfälle und Datensätze gehen verloren. So etwas ist unsinnig.

Dann kommen jedoch drei gute Kapitel. Einmal muss Worf eine diplomatische Mission leiten, Geordie muss ein technisches Problem auf einem anderen Raumschiff lösen und Dr. Crusher, Troi und Ro stoßen auf ein merkwürdiges Gerät auf einem Planeten. Diese Kapitel katapultieren einen wieder in die „Next Generation“-Fernsehzeit zurück. Man weiß nie genau, was einen erwartet, aber der Forschergeist ist immer dabei.

Leider ist der Zusammenhang zwischen all den Kapiteln dann ein Tor in eine andere Dimension. Die Geschichte bleibt zwar spannend, wird aber abstrus. Picard und seine Crew müssen sich auf einmal mit Monstern aus dieser anderen Dimension herumschlagen. Sollten sie versagen, würden diese unser komplettes Universum unterjochen. Das ist dann doch ein Maßstab zu groß.

Trotzdem ist der Comic größtenteils gut. Bis zum letzten Kapitel hat man wirklich das Gefühl, wieder ein paar „Next Generation“-Folge zu sehen, was ein sehr angenehmes Gefühl ist. Und auch das letzte Kapitel bleibt spannend, wenn man das Logikzentrum ein wenig runterfährt.

SpockDer zweite Comicband trägt den schlichten Titel „Spock“.

Diese Geschichte schickt sich an, das Seelenleben des Vulkaniers zu erkunden. Anlass ist der Tod des besten Freundes des Vulkaniers: Captain Kirk.

Nach den Ereignissen auf Genesis schickt Picard Spock eine Nachricht, in der er ihn über den erneuten Tod des ersten Captains der Enterprise informiert. Spock verlässt Romulus und macht sich auf den Weg in die Föderation, um das Grab Kirks zu besuchen. Die Reise dauert lange und führt ihn auf zwei Schmugglerfahrzeugen durch die neutrale Zone und durch verschiedene Gegenden des Alpha-Quadranten. Immer wieder kommt es zu Situationen, die Spock an Ereignisse seiner Vergangenheit erinnern. So ist auch dieser Comic ein Episodencomic.

Die Episoden hier handeln aber häufig von Freundschaft und Verlust. Spock lebt viel länger als seine Kollegen auf der Enterprise. Hätte er seine Aufgabe auf Romulus nicht, wäre er wohl vereinsamt. Das zeigen die Episoden sehr deutlich.

Sie zeigen aber auch, dass Spock immer Probleme mit seiner Herkunft hatte. Weder gehörte er richtig zu der von Menschen dominierten Sternenflotte noch zu den Vulkaniern. Und eine kleine Episode zeigt sogar, dass Spock teilweise leichte Gefühle für Crewmitglieder zeigte, nur nie in der Lage war, diese auszudrücken.

„Spock“ ist daher ein sehr gelungener, ruhiger und bewegender Comic. Zwar bleibt die ganz große Erkenntnis über Spock aus, aber die einzelnen Episoden sind nett und interessant. Außerdem widerlegt der Comic die These vom „herzlosen“ Vulkanier, die McCoy immer so gerne aufstellt.

„Tor zur Apokalypse“ und „Spock“ sind zwei unterschiedliche Comics, denen jedoch beiden gelingt, den Geist ihrer „Mutterserie“ einzufangen. Bei „Spock“ sind es die viele Rückblenden in die TOS-Zeit und damit auch auf Missionen der ersten Enterprise. Bei „Tor zur Apokalypse“ ist es der Forschergeist, mit dem die Crew um Picard vorgeht.

„Tor zur Apokalypse“ weist ein paar Schwächen auf, die „Spock“ nicht hat. Beide Comics eignen sich aber, um mal wieder ein etwas ruhigeres „Star Trek“-Feeling neben der neuen Action-Timeline zu bekommen, die mit dem elften Kinofilm ins Leben gerufen wurde.


Tor zur Apokalypse und SpockDaten der Comics
The Next Generation: Tor zur Apokalypse
Star Trek Comics Band 2 –
von Scott Tipton, David Tipton und David Messina
übersetzt von Christian Langhagen
128 Seiten / 19,80 € (Hardcover) / 14,80 € (Softcover)
Cross Cult

Star Trek: Spock

Star Trek Comics Band 3:
von Scott Tipton, David Tipton und David Messina
übersetzt von Christian Langhagen
144 Seiten / 19,80 € (Hardcover) / 14,80 € (Softcover)
Cross Cult

Kommentare  

#1 Larandil 2010-08-03 06:03
Zu "Spock": Kirk stirbt in "ST VII:Generationen", aber auf dem Planeten Veridian III.
Der Planet Genesis existiert nach ST III nicht mehr.
#2 Laurin 2010-08-03 16:56
Stimmt Larandil, Genisis hatte ja "BUMM" gemacht!
Übrigends geht die Story nach dem Tod von Cap. Kirk ja auch noch in den Taschenbüchern weiter wo Spock von Romulus kommend die Leiche von Kirk von Veridian III. zur Erde geleiten soll. Durch ein Bündnis zwischen romulanischen Renegaten und den Borg wird Kirk durch neueste Nanotechnologie wieder zum Leben erweckt um Cap. Jean-Luc Picard zu töten und die Föderation zu vernichten.
Eine gut geschriebene Story von Wiliam Shatner selbst verfasst und bei HEYNE kurz vor der Jahrtausendwende in der Reihe STAR TREK CLASSIC veröffendlicht.
#3 mDiS 2010-08-03 23:36
Uh, blöder Fehler.
Das stimmt, da hätte ich besser recherchieren sollen (bzw. mich nicht auf meinen Kopf verlassen dürfen).

Die Shatner-Bücher sind übrigens kein "Kanon"-Element.
Was an sich eigentlich kein Argument ist, da alles geschriebene neben den Serien und den Filmen kein "Kanon"-Element, im "Star Trek"-Universum ist.

Bei den "Shatner"-Romanen verhält es sich aber noch einmal anders, da sie auch keine Berücksichtigung durch die anderen "Star Trek"-Romane erfahren. Mittlerweile bauen alle "Star Trek"-Romane sehr aufeinander auf und berücksichtigen sich (schließlich bilden sie mittlerweile die 8 TNG/DS9 und VOY-Staffel und die 5. ENT-Staffel). Nur die Shatner-Bücher werden dabei immer ignoriert.
#4 Laurin 2010-08-06 22:44
Das Shatners Roman kein "Kanon"-Element ist war mir klar, sollte ja auch nur eine Info sein für Interessierte aufgrund der sehr nahen Eingangsinfo zum Comic "Spock". ;-)

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