Männer der Zukunft - Die nächste Generation: H.J. Alpers
H.J. Alpers
Erst in den siebzigern wurde zaghaft versucht, hier eine Trendwende einzuleiten. Während einige Perry Rhodan Autoren einfach ihre alten Heftromane auf Taschenbuchlänge brachten, gingen andere Herausgeber neue Wege. Wolfgang Jeschke, Herbert W. Franke und Ronald Hahn zählten damals dazu, vor allem aber auch H.J Alpers, der sich deutsche SF besonders auf die Fahnen geschrieben hatte. Er erlag einem Leberkrebs am 16. Februar 2011 in Niebüll.
Hans Joachim Alpers wurde 1943 in Wesermünde geboren. Nach einer Schlosserlehre auf der Werft begann er ein Studium in Maschinenbau. Später studierte er auch Politik und Erziehungswissenschaften. Danach arbeitete er als Schriftsteller, Übersetzer, Redakteur und Herausgeber. Er zählt zu den Entwicklern des Rollenspiels "Das Schwarze Auge" und Gründern des Verlages Fantasy Productions.
Im Fandom war Alpers schon seit den frühen 60er Jahren zu finden. Er zählte damals zu Angehörigen der ICO (innerclubliche Opposition) und war 1970 eines der Gründungsmitglieder der AST (Arbeitsgemeinschaft Spekulative Thematik). Diese von der Studentenbewegung inspirierte Gruppe verlies 1971 den SFCD. Sprachrohr der Gruppe wurde die Science Fiction Times. Alpers war dort über Jahrzehnte Mitarbeiter, unter anderem auch zeitweise Herausgeber und Chefredakteur. Hier "sammelten sich damals alle Fans, die der Meinung waren, mit der Amerikanisierung der Welt (=Vietnamkrieg) könne es nicht so weitergehen" (Ronald M. Hahn). Das Blatt erschien bald in gedruckter Form und hatte zeitweise eine Auflage von 2000 Exemplaren. Obwohl dort in den siebzigern stark polemisiert wurde, genoss es nach kurzer Zeit einen guten Ruf als Fachblatt für SF weit über das Fandom hinaus. Man muss aus heutiger Sicht allerdings sagen, dass die Inhalte stark politisiert waren. Die Angriffe gegen die etablierte SF und insbesondere gegen Perry Rhodan gingen weit über das Ziel hinaus und waren oft ungerecht. Viele der der damaligen Mitarbeiter haben später noch wichtige Rollen in der deutschen SF gespielt. Man denke an Ronald M. Hahn, Werner Fuchs, Thomas Ziegler, Heinz Mohlberg, Uwe Anton, Andreas Brandhorst, Helmut W. Pesch und Horst Pukallus.
Seine erste Veröffentlichung hatte Alpers bereits 1967 in der Reihe Terra. Dort war es eine Storysammlung. Erst Jahre später folgten weitere richtige Romane. Nachdem der fünfteilige "Tantalus"-Zyklus, der die Notlandung auf einem fremden Planeten beschrieb, bei Terra Astra erschienen war und gute Kritiken erhalten hatte, bekam Alpers das Angebot, mehr für Pabel/Moewig zu schreiben, was er allerdings nicht wahrnahm. Stattdessen steuerte er eine Reihe von Bänden bei Kelters Gemini bei. Diese Romane entstanden fast alle in Gemeinschaftsarbeit mit anderen Autoren wie z.B. Ronald M. Hahn. Überhaupt bot sich hier eine Plattform für die Autoren, die von der gemeinsam mit Hahn betriebenen literarischen Agentur betreut wurden. Ebenfalls mit Hahn zusammen schrieb er auch eine sechsteilige Jugendbuchserie "Weltraumvagabunden".
Hans Joachim Alpers wurde 1943 in Wesermünde geboren. Nach einer Schlosserlehre auf der Werft begann er ein Studium in Maschinenbau. Später studierte er auch Politik und Erziehungswissenschaften. Danach arbeitete er als Schriftsteller, Übersetzer, Redakteur und Herausgeber. Er zählt zu den Entwicklern des Rollenspiels "Das Schwarze Auge" und Gründern des Verlages Fantasy Productions.
Im Fandom war Alpers schon seit den frühen 60er Jahren zu finden. Er zählte damals zu Angehörigen der ICO (innerclubliche Opposition) und war 1970 eines der Gründungsmitglieder der AST (Arbeitsgemeinschaft Spekulative Thematik). Diese von der Studentenbewegung inspirierte Gruppe verlies 1971 den SFCD. Sprachrohr der Gruppe wurde die Science Fiction Times. Alpers war dort über Jahrzehnte Mitarbeiter, unter anderem auch zeitweise Herausgeber und Chefredakteur. Hier "sammelten sich damals alle Fans, die der Meinung waren, mit der Amerikanisierung der Welt (=Vietnamkrieg) könne es nicht so weitergehen" (Ronald M. Hahn). Das Blatt erschien bald in gedruckter Form und hatte zeitweise eine Auflage von 2000 Exemplaren. Obwohl dort in den siebzigern stark polemisiert wurde, genoss es nach kurzer Zeit einen guten Ruf als Fachblatt für SF weit über das Fandom hinaus. Man muss aus heutiger Sicht allerdings sagen, dass die Inhalte stark politisiert waren. Die Angriffe gegen die etablierte SF und insbesondere gegen Perry Rhodan gingen weit über das Ziel hinaus und waren oft ungerecht. Viele der der damaligen Mitarbeiter haben später noch wichtige Rollen in der deutschen SF gespielt. Man denke an Ronald M. Hahn, Werner Fuchs, Thomas Ziegler, Heinz Mohlberg, Uwe Anton, Andreas Brandhorst, Helmut W. Pesch und Horst Pukallus.
Seine erste Veröffentlichung hatte Alpers bereits 1967 in der Reihe Terra. Dort war es eine Storysammlung. Erst Jahre später folgten weitere richtige Romane. Nachdem der fünfteilige "Tantalus"-Zyklus, der die Notlandung auf einem fremden Planeten beschrieb, bei Terra Astra erschienen war und gute Kritiken erhalten hatte, bekam Alpers das Angebot, mehr für Pabel/Moewig zu schreiben, was er allerdings nicht wahrnahm. Stattdessen steuerte er eine Reihe von Bänden bei Kelters Gemini bei. Diese Romane entstanden fast alle in Gemeinschaftsarbeit mit anderen Autoren wie z.B. Ronald M. Hahn. Überhaupt bot sich hier eine Plattform für die Autoren, die von der gemeinsam mit Hahn betriebenen literarischen Agentur betreut wurden. Ebenfalls mit Hahn zusammen schrieb er auch eine sechsteilige Jugendbuchserie "Weltraumvagabunden".
Eine Anküdigung:
"Wir schreiben das Jahr 1998. Die demokratische Ordnung der Bundesrepublik wurde durch einen Putsch liquidiert, Tyrannen überziehen das Land mit dem blanken Terror ihrer Hakenpolizei. Der allmächtige Computer KNIFE hilft den Tyrannen, den Widerstand der Bevölkerung zu brechen. Dennoch wächst die Untergrundbewegung. Aber sie kann nicht verhindern, daß immer mehr Menschen verschwinden. Man munkelt, daß ihre Gehirne in die Körper künstlicher Wesen eingesetzt werden und jede Entscheidungsfreiheit verlieren. Der Widerstandskämpfer Pandur schlägt sich nach einem Atomangriff auf seine Heimatstadt zum Standort von KNIFE durch. Gejagt von Hakenmännern und Spitzeln kommt er einem mysteriösen Geheimnis auf die Spur, das ihn zu einem Mädchen mit PSI-Kräften führt und zum entscheidenden Faktor des Aufstands gegen die Tyrannen werden kann."Serienerfahrung sammelte Alpers nur bei Commander Scott. Bastei startete damals den Versuch, eine amerikanische Serie ins deutsche zu übersetzen, mit dazwischen eingestreuten deutschen Titeln zu strecken und schließlich fortzusetzen. Er und die anderen deutschen Autoren verstanden es geschickt, die Tendenz der Originalausgabe beinahe ins Gegenteil zu drehen. Nicht mehr der Kampf einer CIA-ähnlichen Organisation gegen die den Sowjets nachempfundenen bösen Chamboden wurde forciert, sondern diktatorische Herrscher und skrupelose Händler wurden von Scott und seinen Freunden bekämpft. Auch hier befand sich Alpers in Gesellschaft von Hahn und Pukallus aus dem Kreis der AST und Science Fiction Times.
(Ankündigung zu Der elektronische Rebell)
Die Perry-Rhodan-Serie wurde von Alpers dagegen in den siebziger Jahren vehement kritisiert. Insbesondere die Romane aus der Scheer-Ära fanden in der SFT keine Gnade. Erst nach der Jahrtausendwende hat er seinen Frieden mit der Serie gemacht und ein Taschenbuch für Perry Rhodan geschrieben.
Auch als Redaktuer und Herausgeber war Alpers eine wichtige Persönlichkeit in der deutschen SF-Szene. Neben der SF-Times sind folgende Stationen zu nennen. 1969 war für die Auswahl von SF-Kurzgeschichten im "X-Magazin" zuständig. 1978/79 arbeitete er für Comet - das Magazin für SF und Raumfahrt. 1978-1980 baute er für den Droemer Knaur Verlag die Reihe Knaur Science Fiction Taschenbuch auf. 1980 schließlich ging er zu Moewig und betreute dort bis 1987 die neue Reihe Moewig Science Fiction. Und hier leistete er bahnbrechende Arbeit. Er nahm auch deutsche Titel in die Reihe auf und gab zwischen 1980 und 1987 den "Science Fiction Almanach" sowie zwischen 1982 und 1986 das "Science Fiction Jahrbuch" heraus. Dazu kommen Tätigkeiten als Redakteur für Buchbesprechungen im Spielemagazin "Wunderwelten" sowie als Redakteur und Mtiherausgeber des SF-Magazins "Parsek" (1990).
Nachdem er 1983 das Rollenspiel das schwarze Auge mitentwicklelt hatte und die entsprechende Firma mitbegründet hatte, engagierte er sich auch dort an ub verschiedenster Form. Dazu gehörten Computerspiele und natürlich auch Bücher.
Hervorgetan hat sich Alpers auch als Mitarbeiter/Herausgeber verschiedener Lexika und Übersichtswerke. 1978 war er an der "Dokumentation der SF in Wort und Bild" beteiligt.
1980 gehörte er zu den Herausgebern des zweibändigen "Lexikons der Science Fiction Literatur". 1982 brachte er zusammen mit Werner Fuchs und Ronald M. Hahn "Reclams Science Fiction Führer" auf den Markt. 1988 gab es die einbändige Neuauflage des "Lexikons der Science Fiction Literatur" und 1999 "Das Lexikon der Horrorliteratur". Inzwischen ist auch das "Lexikon der Fantasy-Literatur" erschienen.
Hans Joachim Alpers zählt zweifellos zu den wichtigsten Persönlichkeiten in der deutschen SF-Szene der siebziger und achtziger Jahre. Dies verdankt er allerdings nicht so sehr seinem eigenen literarischen Werk, sondern seinen anderen Tätigkeiten.
Als Literaturagent, Herausgeber von Fanzines, Taschenbuchreihen und Lexika hat er entscheidend dazu beigetragen, neue Maßstäbe in Qualität und Vermarktung zu setzen und vor allem auch der deutschen Science Fiction ein höheres Ansehen zu verschaffen. Unter seiner Herausgeberschaft war Moewig SF auf einer Höhe mit der ansonsten unerreichten Heyne SF-Taschenbuchreihe. Und mittlerweile ist aus dem einstmals schärfsten Kritiker der Rhodan-Serie sogar ein Perry Rhodan Autor geworden.
Kommentare
hochinteressant, das H.J. Alpers auch zu dieser Serie einen Roman geschrieben hat, leider fehlt die Angabe der Heftnummer... Dieses Problem ist aber nicht neu, auch die Beiträge der anderen deutschen Autoren sind offenbar einfach nicht zu ermitteln bzw. eindeutig zuzuordnen.
Warum ist das so? Meint jemand, sich hier für etwas schämen zu müssen? Das wäre m.E.völlig fehl am Platz. Denn gerade die Beiträge der deutschen Autoren (erkennbar durch das Imperessum der Hefte, dort waren die Übersetzungen als solche gekennzeicnet) fand ich in den meisten Fällen sehr ordentlich.
Kann jemand hierzu sachdienliche Hinweise geben? Ich wäre sehr dankbar dafür.
PS: Bei Bastei braucht man wohl nicht zu fragen...
H.J. Alpers: #37
Horst Gehrmann ("Ewers"): #20, 33, 40
Ronald M. Hahn: #12, 16, 19, 25, 42
Hans Peschke: #23, 35, 39, 41
Horst Pukallus: *09, 17, 22, 27, 34
Manfred Wegener: #10, 14, 28, 30, 36
Mario Werder: #13, 18
Der Rest sind Originale, und die sind bekanntlich von E.C. Tubb.
:-))
diese Informationen noch einmal publik werden. Weist Du womöglich auch, inwieweit nach der plötzlichen Einstellung mit Band 42 noch weitere fertige Romane auf Halde lagen? Nach meiner Erinnerung waren seinerzeit nämlich noch ein paar Fragen offen geblieben.
Vielen Dank!
Kann man das irgendwo nachlesen?
www.corian-verlag.de/loseblattsammlungen/0194dc92ed0d88616/index.html
Autor der Commander-Scott-Bibliographie in diesem Werk (aus der 10. Erg.Lfg. April 1990) ist Hermann Urbanek.
ich schätze Du hast recht!
Prinzipiell würde es mich wundern, wenn Fragen offen geblieben sind - hat es da überhaupt ein über die Bände hinaus gehendes Konzept gegeben?
Zur Frage nicht veröffentlichte Romane:
Ronald Hahn hat in einem (öffentlichen) Facebookbeitrag einmal geschrieben, dass es von ihm noch einen unveröffentlichten CS-Roman gibt. Leider hat er das Manuskript selbst nicht mehr.
Stellt sich die Frage, ob der Bastei-Verlag unveröffentlichte Manuskripte bei dem großen Umzug vor einigen Jahren mit umgezogen oder eine finale Lösung gefunden hat.