Männer des Grauens: Andrew Hathaway
Richard Wunderer
Das hat sich aber durchaus nicht negativ auf seine Romane ausgewirkt. Und so wurde der führende Horrorautor bei Kelter, die sonst in Sachen Horror erst 1974 starteten und voll im Schatten von Zauberkreis, Pabel und Bastei standen...
Richard Wunder ist Jahrgang 1947 und war Sohn des gleichnamigen Schriftstellers. Anfang der Siebziger brach Richard Wunderer ein Jurastudium ab, kam zum Schreiben und wurde für einen Monat Lektor bei Bastei. Aber das Schreiben war ihm wichtiger und er konnte Fuß fassen. Er schrieb: Krimi-Hefte, Liebesromane, Heimatromane, Fürstenromane, Adelsromanem, Arztromane, Übersetzung amerikanischer Taschenbücher und SF-Romane im Rahmen der Zeitkugel, die M. R. Heinze und er mit entworfen haben. Richard Wunderer war homosexuell (sein Co-Autor M.R. Heinze war über zehn Jahre hinweg sein Lebenspartner und darüber hinaus blieben sie Freunde). Er lebte sehr zurückgezogen. Es gibt keine Fotos des Autors und zum Fandom pflegte er nur Kontakt, wenn man ihm nachspürte. Der Autor verstarb im Alter von 62 Jahren bereits im Sommer 2009, wie erst vor wenigen Wochen bekannt wurde (Nachruf ist nach wie vor in Vorbereitung).
Und als der Kelter Verlag für 1974 dann auch in den Horror einsteigen wollte, war Richard Wunderer als Andrew Hathaway dabei. Richard Wunderer ist fast eine Ausnahmeerscheinung unter den Autoren. Rick Masters, sein Held in drei Reihen (Geister-Krimi, 1974 - 1982; Geister-Killer, 1982/83; und Geister-Thriller, 1983/84), trat nur einmal gegen Vampire und einmal gegen Werwölfe an. Damit kamen diese klassischen Monster aus dem Fundus der Horrorliteratur quasi nicht mehr vor. Das war mehr als außergewöhnlich.
Die Gegner von Rick Masters waren vorwiegend aus dem Geisterreich, nicht stofflich und von Zeit zu Zeit waren es Widergänger (den man nicht das Markenzeichen Zombie verpassen sollte). Diese Art von Gegenspielern ließen die Romane aus der Feder Wunderers was Anderes sein. Somit waren sie eine echte Alternative zu den greifbaren Horrormonstern. Lediglich Jürgen Dan Shocker Grasmück konnte eine ähnliche Vielfalt an Gegenspielern auffahren, die nicht aus dem Bereich des klassischen Monster- und Dämonenfundus stammten.
Die Protagonisten der Sub-Serie entstammten aus dem klassischen Helden- und Sidekick-Fundus. Rick Masters selbst war Privatdetektiv, groß, gut aussehend und wehrhaft. Dazu fuhr er das (hefthelden-)typische außergewöhnliche Automobil, einen Roadster. Dazu kam der knurrige, aber herzensgute Kenneth Hempshaw, Scotland Yard. Ein etwas grobschlächtiger Mann, dessen markanter Charakterzug es war dem Übersinnlichen noch länger skeptisch gegenüberzustehen als Scully den Außerirdischen in Akte X. Als letztes kam eine Frau zum Team. Bis dato rettete Rick diese oder jene Frau, aber keine blieb lang genug. Die reche Erbin Hazel Kent stieß mit »Geister-Krimi« 171 »Der Teufel zwischen Wolkenkratzern« zum Team. Ihr Mann fiel übersinnlichen Machenschaften zum Opfer und Rick Masters klärte den Fall.
Richard Wunder ist Jahrgang 1947 und war Sohn des gleichnamigen Schriftstellers. Anfang der Siebziger brach Richard Wunderer ein Jurastudium ab, kam zum Schreiben und wurde für einen Monat Lektor bei Bastei. Aber das Schreiben war ihm wichtiger und er konnte Fuß fassen. Er schrieb: Krimi-Hefte, Liebesromane, Heimatromane, Fürstenromane, Adelsromanem, Arztromane, Übersetzung amerikanischer Taschenbücher und SF-Romane im Rahmen der Zeitkugel, die M. R. Heinze und er mit entworfen haben. Richard Wunderer war homosexuell (sein Co-Autor M.R. Heinze war über zehn Jahre hinweg sein Lebenspartner und darüber hinaus blieben sie Freunde). Er lebte sehr zurückgezogen. Es gibt keine Fotos des Autors und zum Fandom pflegte er nur Kontakt, wenn man ihm nachspürte. Der Autor verstarb im Alter von 62 Jahren bereits im Sommer 2009, wie erst vor wenigen Wochen bekannt wurde (Nachruf ist nach wie vor in Vorbereitung).
Und als der Kelter Verlag für 1974 dann auch in den Horror einsteigen wollte, war Richard Wunderer als Andrew Hathaway dabei. Richard Wunderer ist fast eine Ausnahmeerscheinung unter den Autoren. Rick Masters, sein Held in drei Reihen (Geister-Krimi, 1974 - 1982; Geister-Killer, 1982/83; und Geister-Thriller, 1983/84), trat nur einmal gegen Vampire und einmal gegen Werwölfe an. Damit kamen diese klassischen Monster aus dem Fundus der Horrorliteratur quasi nicht mehr vor. Das war mehr als außergewöhnlich.
Die Gegner von Rick Masters waren vorwiegend aus dem Geisterreich, nicht stofflich und von Zeit zu Zeit waren es Widergänger (den man nicht das Markenzeichen Zombie verpassen sollte). Diese Art von Gegenspielern ließen die Romane aus der Feder Wunderers was Anderes sein. Somit waren sie eine echte Alternative zu den greifbaren Horrormonstern. Lediglich Jürgen Dan Shocker Grasmück konnte eine ähnliche Vielfalt an Gegenspielern auffahren, die nicht aus dem Bereich des klassischen Monster- und Dämonenfundus stammten.
Die Protagonisten der Sub-Serie entstammten aus dem klassischen Helden- und Sidekick-Fundus. Rick Masters selbst war Privatdetektiv, groß, gut aussehend und wehrhaft. Dazu fuhr er das (hefthelden-)typische außergewöhnliche Automobil, einen Roadster. Dazu kam der knurrige, aber herzensgute Kenneth Hempshaw, Scotland Yard. Ein etwas grobschlächtiger Mann, dessen markanter Charakterzug es war dem Übersinnlichen noch länger skeptisch gegenüberzustehen als Scully den Außerirdischen in Akte X. Als letztes kam eine Frau zum Team. Bis dato rettete Rick diese oder jene Frau, aber keine blieb lang genug. Die reche Erbin Hazel Kent stieß mit »Geister-Krimi« 171 »Der Teufel zwischen Wolkenkratzern« zum Team. Ihr Mann fiel übersinnlichen Machenschaften zum Opfer und Rick Masters klärte den Fall.
Das Team funktionierte gut. Nach mehr als dreißig Romanen kam noch etwas dazu. Hatte Rick Masters bis dahin ohne spezielle Waffe seine übersinnlichen Gegner besiegt.
Teils gab es eine genau auf diesen fall ausgerichtete Waffe, teils griff Wunderer zu kreativen Lösungen. Doch das Repertoire erschöpfte sich und der Autor spielte Rick Masters eine Silberkugel zu, die ihm nun half. Doch Richard Wunderer erkannte, dass die Silberkugel wie er selbst sagte zum Allheilmittel zu werden drohte.
Doch bevor sich damit befassen konnte, wie man den Ultima-Ratio-Effekt abmildert, hatte Rick Masters mit über achtzig Romanen das Ende seiner Laufbahn erreicht. Der Privatdetektiv und seine Geisterjäger-Kollege Mark Tate von W. A. Hary hatten das Ende des Geister-Krimis überlebt und waren danach alternierend in »Geister-Killer« und »Geister-Thriller« erschienen. Und wie ließ mich der Kelter Verlag in Gestalt von Dr. Andreas Schäfer wissen: »Tatsächlich lief die Serie Rick Masters damals deutlich besser als andere Serien dieses Genres, die etwa zeitgleich bei uns erschienen.«
Rick Masters war so etwas wie das Flaggschiff und in mancherlei Hinsicht auch stil bildend für den Horror bei Kelter gewesen. Allerdings konnte er sich am Markt gegen die Konkurrenz nicht durchsetzen, denn die Leser bevorzugten letzten Endes dann doch den Vampir und die anderen Monstren aus dem Fundus. Doch haben diese einiges zur Abwechslung beigetragen.
Einen weiteres interessantes Projekt bei Kelter, an dem Wunderer zusammen mit seinem damaligen Lebensgefährten M. R. Heinze beteiligt war, nannte sich »Monstrula« und wurde unter dem Pseudonym M. R. Richards veröffentlicht. Da ging es um den Reporter Jack Callum, der von einem Geist verflucht wurde und so immer wieder in den Bann des Übersinnlichen gezogen wurde. Die Serie zwischen 1974 und 1976 und wurde vom Verlag mit der Begründung eingestellt, dass den Autoren nicht mehr genügend spannende Geschichten einfielen und sie den Leser nicht langweilen wollten. Das treibt noch Leute wohl jedem, der den 46. Roman der Serie »Die Gruft der bleichen Gebeine« liest, immer noch die Lachtränen ins Auge. Zwei der Romane stammen von Heinze, aber an der Konzeption der Serie war er mit Exposés beteiligt. Heinze stieg nach eigenen Angaben aus, weil ihm der damaige Cheflektor Spanke zu oft reinredete.
Die Serie hatte spannende Romane zu bieten. Mein persönliches Highlight, die Nummer 10 der Serie. »Der Puppenmörder im Blutrausch« ist ein Krimi mit übersinnlichen Elementen. Wie auch schon in er »Rick Masters«-Serie verzichtete man auf das klassische Monsterarsenal und bediene sich bei den Geistern und eher körperlosen Dämonen.
»Monstrula« und »Rick Masters« waren die wichtigsten Projekte von Richard Wunder, aber auch bei Bastei war er in Sachen Horror aktiv. Zwischen den Ausgaben 41 »Das Amulett des Sonnengottes« und Band 118 »Der Dämonenwolf« trug er fünfzehn Romane zur Serie »Gersiterjäger John Sinclair«. Bastei wollte seinerzeit vorbauen, falls Helmut Rellergerd als Hauptautor ausfiel. Unter den Autoren, die in die Riege der Sinclair-Autoren aufgenommen wurden gehörte eben auch Wunderer. Er wurde so ziemlich als Letzter enttarnt. Seine Romane kamen nicht übermäßig gut an. Das lag daran, dass er hier den Vorgaben des Verlages folgen musste.
Teils gab es eine genau auf diesen fall ausgerichtete Waffe, teils griff Wunderer zu kreativen Lösungen. Doch das Repertoire erschöpfte sich und der Autor spielte Rick Masters eine Silberkugel zu, die ihm nun half. Doch Richard Wunderer erkannte, dass die Silberkugel wie er selbst sagte zum Allheilmittel zu werden drohte.
Doch bevor sich damit befassen konnte, wie man den Ultima-Ratio-Effekt abmildert, hatte Rick Masters mit über achtzig Romanen das Ende seiner Laufbahn erreicht. Der Privatdetektiv und seine Geisterjäger-Kollege Mark Tate von W. A. Hary hatten das Ende des Geister-Krimis überlebt und waren danach alternierend in »Geister-Killer« und »Geister-Thriller« erschienen. Und wie ließ mich der Kelter Verlag in Gestalt von Dr. Andreas Schäfer wissen: »Tatsächlich lief die Serie Rick Masters damals deutlich besser als andere Serien dieses Genres, die etwa zeitgleich bei uns erschienen.«
Rick Masters war so etwas wie das Flaggschiff und in mancherlei Hinsicht auch stil bildend für den Horror bei Kelter gewesen. Allerdings konnte er sich am Markt gegen die Konkurrenz nicht durchsetzen, denn die Leser bevorzugten letzten Endes dann doch den Vampir und die anderen Monstren aus dem Fundus. Doch haben diese einiges zur Abwechslung beigetragen.
Einen weiteres interessantes Projekt bei Kelter, an dem Wunderer zusammen mit seinem damaligen Lebensgefährten M. R. Heinze beteiligt war, nannte sich »Monstrula« und wurde unter dem Pseudonym M. R. Richards veröffentlicht. Da ging es um den Reporter Jack Callum, der von einem Geist verflucht wurde und so immer wieder in den Bann des Übersinnlichen gezogen wurde. Die Serie zwischen 1974 und 1976 und wurde vom Verlag mit der Begründung eingestellt, dass den Autoren nicht mehr genügend spannende Geschichten einfielen und sie den Leser nicht langweilen wollten. Das treibt noch Leute wohl jedem, der den 46. Roman der Serie »Die Gruft der bleichen Gebeine« liest, immer noch die Lachtränen ins Auge. Zwei der Romane stammen von Heinze, aber an der Konzeption der Serie war er mit Exposés beteiligt. Heinze stieg nach eigenen Angaben aus, weil ihm der damaige Cheflektor Spanke zu oft reinredete.
Die Serie hatte spannende Romane zu bieten. Mein persönliches Highlight, die Nummer 10 der Serie. »Der Puppenmörder im Blutrausch« ist ein Krimi mit übersinnlichen Elementen. Wie auch schon in er »Rick Masters«-Serie verzichtete man auf das klassische Monsterarsenal und bediene sich bei den Geistern und eher körperlosen Dämonen.
»Monstrula« und »Rick Masters« waren die wichtigsten Projekte von Richard Wunder, aber auch bei Bastei war er in Sachen Horror aktiv. Zwischen den Ausgaben 41 »Das Amulett des Sonnengottes« und Band 118 »Der Dämonenwolf« trug er fünfzehn Romane zur Serie »Gersiterjäger John Sinclair«. Bastei wollte seinerzeit vorbauen, falls Helmut Rellergerd als Hauptautor ausfiel. Unter den Autoren, die in die Riege der Sinclair-Autoren aufgenommen wurden gehörte eben auch Wunderer. Er wurde so ziemlich als Letzter enttarnt. Seine Romane kamen nicht übermäßig gut an. Das lag daran, dass er hier den Vorgaben des Verlages folgen musste.
Seine Stärken konnte er hier nicht ausspielen und er betrachtete auch die Mitwirkung an der Sinclair-Serie als Job. Wunderer selbst umschrieb die Umstände seines Ausstiegs so: »
«Gleiches gilt für seine zahlreichen »Gespenster-Krimi«. Das waren vorwiegend Einzelromane, die er schrieb, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber die ihm nicht den kreativen Spielraum ließen, den er bei Kelter hatte. Dennoch ist die eine oder andere Perle darunter.
Wunderer war unter den Pseudonymen Frederic Collins, Frank DeLorca, Brian Elliot tätig.
Richard Wunderer war kein Autor, der den Horrorheftroman geprägt hat. Dazu hat er gerade seine Schlüsselromane und -serien zu weit weg vom Mainstream geschrieben. Seine Art von Unheimlichen war oft das körperlose, nicht greifbare, der Fluch, der sich erfüllt, ohne dass Heerscharen von Zombies benötigt wurden.
Damit hat er interessante Beiträge zum Genre verfasst, die sich auch heute noch lesen lassen und in mancherlei Hinsicht noch immer kein Mainstream sind. Das ist gut so, denn sind immer Alternativen, die man lesen kann. Wer sich für die Romane um Rick Masters interessiert, sollte sich bei der Romantruhe die Neuauflage dieser interessanten Serie beschaffen. Schade, dass sie so früh vom Markt verschwand. Gleiches gilt für Monstrula.
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