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Die Terranauten: Der Katastrophen-Planet (Band 22)

Die  Terranauten Der Katastrophen-Planet
Band 22 von Robert Quint (= Rainer Zubeil)

Die Gruppe um David terGorden verlässt Raghams Festung und tritt den Rückweg an. Die Lage in Yanda hat sich zugespitzt, Kai Hellinger wurde mittlerweile getötet. Rowl Hellinger schließt sich mit seiner Tocher der Gruppe an. Die Besatzung der STURMVOGEL hat ausgeharrt und auf sie gewartet, so dass sie mit beginnendem Tauwetter aufbrechen können.

Eine stark bewaldete, unbewohnte Insel, Pitcairn getauft, wird die Basis der Terranauten auf Rorqual. Das Beiboot der TASCA kann nun repariert werden: Nach fast einjähriger Verbannung auf Rorqual starten David terGorden, Zandra van Heissig, der junge Markham und Claude Farrell und steuern die TASCA im Orbit an.

 

Der Katastrophen PlanetSie finden die an Bord zurückgebliebenen zwei Terranauten tot auf. Die Toten können als Banshees für kurze Zeit Markhams Körper übernehmen und David wichtige Neuigkeiten mitteilen: Rorqual strahlt ein PSI-Feld aus, das alle anderen PSI-Gehirne blockiert, weswegen die beiden von Treibern gesteuerten Beiboote letztlich abgestürzt sind.
Und sie können eine Rückkehrmöglichkeit in das Normalkontinuum benennen! Die schwarze Sonne ist im Normalraum ein Schwarzes Loch - durch sie führt der Rückweg.

Die Sonne Ostkreuz stellt einen Orientierungspunkt dar für Schiffe der Garde. Die Terranauten entern hier ein Kurierschiff der Garde und befreien vier gefangene Treiber.
Von der Pilotin Queen Ganshe erfahren sie, dass Max von Valdec sich an Bord der SAMARKAND befindet und mit 49 weiteren Schiffen im Kashmir-System ein Exempel statuieren will, denn auf Ginger, einem Kolonialplaneten, kommt es zu Aufständen.

Der Ginger-Sektor ist einer der wichtigsten Punkte im Reich des Konzils, denn hier befindet sich das COSMODROM: Eine Raumbasis, auf der 40 % aller Rohstoffe der Randwelten umgeschlagen werden. Es gibt keine günstigere Route für die Superfrachter, die auf dieser Zwischenstation gewartet werden.
Und wenn Ginger fällt, dann fällt auch COSMODROM …

Der Auftrag Queen Ganshes: Sie soll Cosmoral Fay Gray den Einsatzbefehl für ihre aus etwa 100 Schiffen bestehende Flotte geben, um Max von Valdec bei der Strafmaßnahme zu unterstützen. Die Terranauten verändern psionisch die Geheimnachricht und Queen Ganshes Erinnerung und lassen sie ihren Flug fortsetzen: Mit der Anweisung, dass Cosmoral Fay Gray ihre Warteposition beibehalten muss.

Die Aufständischen auf Ginger locken mit Hilfe eines ferngesteuerten Hovercrafts eine Legion der Garde in eine Protop-Falle, die die Fahrzeuge der Grauen in Schrott verwandelt. Das Unternehmen wird aufgezeichnet, um in einem nächsten Schritt gesendet zu werden - doch ein mittlerweile bereits öfter auf Ginger aufgetretenes Phänomen verhindert dies! Eine Vakuumzone entsteht genau dort, wo die Grauen vorgeführt wurden, die Soldaten ersticken. Den weiter weg gelegenen Rebellen gelingt die Flucht.

In einer kleinen Kapsel landet David terGorden auf Ginger, findet Kontakt zu den Rebellen, versucht, sie vor Max von Valdecs Flotte zu warnen. 

Max von Valdec ist verwirrt. Die Flotte von Cosmoral Fay Gray ist überfällig. Dennoch wird er zum Handeln gezwungen, denn Ginger steht kurz davor, vom Konzil abzufallen, was eine vollständige Vernichtung des Planeten durch die grauen Garden nach sich ziehen würde.

Die Rebellen können das durch die immer öfter auftretenden Vakuumzonen entstandene Chaos ausnutzen und fünf Raumabwehrbasen einnehmen. Die sechste wird bei den Kämpfen zerstört.
 
Ennerk Prime, Suzan Oh, Lyda Mar und Onnegart Vangralen,  die vier von den Terranauten geretteten Treiber, gelangen an Bord des Superfrachters SIGMA 12 und mit ihm zum COSMODROM. Mit einem Gas betäuben sie die Besatzung.

Max von Valdec lässt seine Flotte um Ginger einschwenken. Er stellt den Rebellen ein Ultimatum.

Etchmund Crieger, der Schatten, der auf Ginger nach der Zerstörung Zoes eine neue Identität angenommen hat, um für das Konzil Informationen zu sammeln, findet heraus, dass die Rebellen von David terGorden unterstützt werden. Er flieht vom Planeten und teilt dem Konzilsvorsitzenden die Neuigkeit mit.

Die vier Treiber im COSMODROM lassen die Betäubten von Robotern einsammeln. Sie werden in den Schlepper der SIGMA-12 gebracht. Dann wird die Sprengung COSMODROMS vorbereitet. 

Queen Lyka erreicht in einem Kurierschiff Max von Valdecs Flotte. Sie wurde vom COSMODROM geschickt, um die Übernahme der Raumbasis mitzuteilen. Von Valdec lässt die SAMARKAND, die NEUTRON, die STERNAUGE und die QUASAR BETA vom Flottenverbund ausscheren und die Raumbasis anfliegen. Kurz bevor sie sie erreichen, explodiert COSMODROM.

Die Flotte greift Ginger an. Die Rebellen haben es rechtzeitig geschafft, die Raumabwehrbasen kontrollieren zu können. Sie können den ersten Angriff der Raketen abwehren. Doch noch bevor eine zweite Welle kommt, erreichen Schwerkraftwellen Ginger und die Flotte im Orbit. Die Flotte wird dadurch komplett zerstört - immerhin ein Sechstel aller Gardeschiffe.

Max von Valdec sieht von einem erneuten Angriff auf Ginger ab. Das System ist nach der Zerstörung COSMODROMS für das Konzil wertlos geworden. Und er will keine weiteren Schiffe verlieren. Er schickt die NEUTRON zum Rohstoffring, um die nachfolgenden Superfrachter umzudirigieren, während er mit den verbliebenen drei Schiffen die Erde ansteuert.

Ginger wurde von den Schwerkraftwellen bzw. den Vakuumzonen ebenfalls schwer getroffen. Immerhin konnte die Ursache herausgefunden werden: Die Kaiserkraftschiffe, die COSMODROM anflogen, schoben beim Austritt aus Weltraum II eine Welle zerstörerischer Fremdenergie vor sich her, die etwa einen Tag später Ginger erreicht hat.

Ginger ist der erste Planet, der sich dem Einfluss des Konzils entzogen hat - und nun liegt es an den Terranauten, das Konzil so zu beschäftigen, dass es sich nicht mehr um den abtrünnigen Planeten kümmern kann.

Zurück auf der Erde lässt Max von Valdec COSMODROM offiziell wegen der aufgetretenen Verschleißerscheinungen (!) stilllegen und Ginger, auf dem eine Epidemie (!) ausgebrochen ist, unter Quarantäne stellen.


Rainer Zubeil (Robert Quint)Eigentlich besteht der Roman aus drei Teilen: Die als Zusammenfassung geschilderte Reise auf Rorqual mit dem Aufbau der Terranautenbasis, dem Flug zur TASCA und dann der Haupthandlung nach der Rückkehr in den Normalraum.

Die Zusammenfassung ist wieder fiktiv von Claude Farrel geschrieben; Robert Quint schließt hier ohne Brüche an Conrad C. Steiners Rorqual-Trilogie an. Für die Buchbearbeitung wäre es vielleicht überlegenswert, diese nicht einmal eineinhalb Seiten an die Rorqual-Trilogie anzuhängen, würde es hier doch thematisch mit dazu passen und die drei Bände rund abschließen, während sie beim 22. Band der Serie doch von den nachfolgenden Seiten ein wenig absticht.

Wahrscheinlich wäre es gar nicht so verkehrt, diesen Text auch unter Conrad C. Steiner zu veröffentlichen, denn ich vermute, dass dieser Übergang von der Rorqual-Trilogie zur weiteren von Robert Quint erzählten Handlung sehr intensiv miteinander abgesprochen wurde.

Auch der zweite Teil mit der Rückkehr zur TASCA fällt mit etwa dreieinhalb Seiten ungewöhnlich kurz aus. Es ist aber ein durchaus gelungener Einstieg in die Rückkehr der Protagonisten zum Normalraum.

Der dritte Teil, der sich mehrfach in Parallelereignissen aufgliedert, nimmt die meisten Seiten in Anspruch.
Robert Quint wendet hierfür gleich mehrfach ungewöhnliche Erzählweisen an: Wenn man die obige Zusammenfassung liest, erwartet man sicherlich einen astreinen Actionroman, den der Autor aber nur ansatzweise liefert. Denn die eigentliche Handlung um die Protagonisten wird relativ unspektakulär und ohne große Überraschungen in sich schlüssig erzählt.

Aber:
Robert Quint lässt verschiedene wichtige Persönlichkeiten des Konzils (Informationsmanag Frost, Manag Zarkophin, Chan de Nouille, Generalmanag Ormon Zeuten, Cosmoral Fay Gray, Lordoberst Max von Valdec) in Berichtsform die Ginger-Ereignisse schildern, macht deutlich, wie wichtig und einschneidend die hier eingeleiteten Ereignisse für die Zukunft des Konzils tatsächlich sind.
Er fügt die Handlung in einen größeren Zusammenhang ein, weckt Erwartungen der Leser, zeigt Entwicklungen auf - und erzeugt Spannung, die mit purer Action nicht zu erreichen wäre. Er lässt den Kosmos der Terranauten-Serie „runder“ werden.

Nicht zuletzt ist es schön zu sehen, wie Robert Quint alias Rainer Zubeil mit seinem Romantext experimentiert, Erwartungshaltungen der Leser bricht und dennoch inhaltlich glücklich stellt. Bei diesem Roman ist die Lust des Autors zu spüren, sich bei jedem Text neu zu probieren und sich selbst herauszufordern.

In einem Punkt hat mich der Autor verwirrt: Mehrmals wurde das Schiff der Terranauten, mit dem sie von Zoe geflohen sind, JOHN REED genannt, mehrfach fand aber auch der richtige Name TASCA Einzug in das Heft …

Fazit: Durch die zwei (eigentlich durchaus gelungenen) Anfangsthemen, die Robert Quint seine Protagonisten durchleben lassen muss, wirkt der Roman etwas zersplittert. Doch mit Beginn der eigentlichen Haupthandlung beginnt „Der Katastrophen-Planet“ ungemein zu fesseln.

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