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Die Terranauten: Die Ausgestoßenen von Terra (Band 23)

Die  Terranauten Die Ausgestoßenen von Terra
Band 23 von Erno Fischer (= W. A. Hary)

Summacum Mühlherr hat sich, nachdem die Kaste der Summacums im Zuge der Zoe-Katastrophe abgeschafft wurde, mit den Nomans verbunden.

Brak Shakrams Funkspruch hat sie aufgerüttelt - auch wenn der Nomanführer seinen Widerstand mit dem Leben bezahlen musste, wollen sie es ihm nachtun. Sie wollen den kaisereigenen Sender übernehmen und damit den Startschuss zu einem planetenweiten Aufstand geben. Unterstützt werden sie dabei von Treibern mehrerer Logen.

 

Die Ausgestoßenen von TerraMit Piratensendern versuchen die Nomans alle Menschen zu erreichen. Sie berichten von der Gefahr der Kaiserkraft, die den Asteroiden Onyx erst entarten ließ, von Cantos, der sie alle gerettet hat und von Max von Valdec, der in der größten Gefahr die Erde verlassen hat.

Die Gardisten unter Queen Paolo orten eine der Sendestationen. Die Grauen finden einen leeren Bunkerkomplex vor, der nach Erreichen der Sendestation detoniert. Die Landeeinheiten der Grauen kommen ums Leben, zahlreiche Gleiter werden zerstört.

Bei den anderen georteten Sendestationen der Nomans lässt Queen Paola ihre Gardisten vorsichtiger vorgehen. Noch ahnt sie nicht, dass das Auffinden der Stationen von einer anderen Aktion der Nomans ablenken soll.

Mit einem Trick übernehmen die Aufständischen den kaisereigenen Sender in Berlin. Es scheint alles nach Plan zu verlaufen, bis ein Grauer Nobody, einen der Nomanführer, überwältigen und damit verhindern kann, dass dieser die Schutzschirme des Gebäudes im entscheidenden Moment senkt, um die restlichen Nomans und die vier Treiberlogen zum Sender durchzulassen.

Generalmanag Claasen (Produkt Energie), der heimlich die Aufständischen unterstützt, ruft eine Konzilssitzung ein.

Nobody tötet im Zweikampf den Grauen, schaltet dann die Schutzschirme aus. Die übernommenen Gleiter verlassen das Sendergebäude, um die anderen nachzuholen. Mit nur geringen Verlusten kehren die Gleiter mit ihrer menschlichen Fracht zurück.

Während der Kämpfe um Ödrödir und Ultima Thule gelang einigen Nomans die Flucht vor den Grauen. Im Höhlensystem erhielten sie Kontakt mit einem Computer der unbekannten Erbauer - er scheint verwirrt zu sein, war lange Zeit abgeschaltet, hilft ihnen aber bei der Flucht vor den Grauen, entlässt sie aber erst nach einem Monate währenden Tiefschlaf wieder ins Freie. Zum Zeitpunkt des Aufstandes.

Auf der Erde gibt es zahlreiche Geheimkonferenzen: Relax, Arbiter, unzufriedene Manags. Sie treffen sich und beraten, ob der Zeitpunkt des Aufstandes wirklich gekommen ist und sie den Nomans helfen sollen.

Die Konzilsversammlung beschließt (wie von Generalmanag Classen geplant), am Vorgehen der Grauen gegen die Nomans nichts zu ändern, dem Flottenkommando keinen Konzilsbefehl für einen Einsatz zu erteilen. Einzig die konzerneigenen Gardisten sollen Queen Paola zusätzlich unterstützen.

Den Nomans um Bohrl gelingt es, dank den übernommenen Waffen des Höhlensystems, Ödrödir zu erobern und die Grauen zu besiegen.

Generalmanag Claasen warnt die euphorischen Nomans im Kaisersender: Von Valdecs Rückkehr ist angekündigt. Niemand weiß, was im Gingersystem passierte - aber von Valdecs Rückkehr bedeutet auch die Rückkehr der Flotte!

Weltweit kommt es zu Unruhen. Immer mehr Menschen begehren gegen das Kastensystem auf.

Bohrl nimmt Kontakt mit Nobody und Summacum Mühlherr auf. Er will die übernommenen Waffen auf verschiedene Gleiter aufteilen und sich nach Berlin durchschlagen, um den dortigen Nomans zu helfen.

Cosmoral Fay Gray trifft mit ihrer Flotte über Ödrödir ein. Mit Lähmstrahlen betäubt sie die Aufständischen. Ein Teil der fremden Waffen gelangt nun in ihren Besitz. Sie lässt sie untersuchen, will eine Möglichkeit finden, die Schutzschirme auf die Energiefrequenzen der Waffen einzustellen.

Die neuen Waffen werden von den Grauen bei der von Nomans übernommenen Sendezentrale mit Erfolg angewandt, der Schirm durchbrochen. Die Sendezentrale wird mit den Aufständischen zerstört.

Max von Valdec spricht zur Bevölkerung. Um die Menschen für sich zu gewinnen verspricht er, dass die starre Kastenregelung durchbrochen werden soll: Jeder darf sich als Relax einstufen lassen. Umgekehrt wird jeder Relax, der aktiv werden und einer produktiven Beschäftigung nachgehen will, vom Konzil aktiv gefördert.


W. A. Hary (Erno Fischer)Erno Fischers Romane sind vom Szenario für die zweite Staffel der Terranautenserie (Bände 13 - 24) enorm wichtig, da sie das Geschehen auf der Erde behandeln. Leider aber sind seine Romane sehr schnell für den Leser berechenbar geworden: Die Protagonisten sterben, die Handlungen erweisen sich als ergebnislos, die Ziele der Protagonisten als gescheitert.

So auch in diesem Band: Der Aufstand der Nomans wird gleich an zwei geographischen Eckpunkten der Serie gezeigt - Berlin und Ödrödir, wobei letztgenannter Ort nur mit einem Trick, einem Rückgriff und einer (ergänzenden) Umschreibung der bisherigen Handlung, mit einbezogen werden kann. Dem Leser mag sich nicht wirklich ergründen, warum dies gemacht wird, da das geschilderte Szenario letztlich zu nichts führt … Ebenso wenig wie das Hauptszenario in Berlin.

Der Roman an sich bietet kurzweilige Unterhaltung auf normalem Heftromanlevel. Die gezeichneten Personen geraten sehr austauschbar, weisen kaum individuelle Merkmale auf. Und das, obwohl Erno Fischer der Autor im Team ist, der am wenigsten Personen namentlich auftreten lässt. Es agieren Nomans, Relax, Graue - aber nur dreizehn handelnde Personen, die mit Namen versehen sind. Hier fehlen Erno Fischer die Qualitäten eines Robert Quint, der es schafft, eine Beziehung zwischen Figur und Leser aus dem Nichts aufzubauen, selbst wenn sich die Szenen nur über wenige Seiten erstrecken.

Störend empfinde ich leider auch sehr häufig die von Erno Fischer gezeichneten Dialoge. Sie geraten schnoddrig, sollen witzig sein - ich empfinde sie aber häufig nur der Situation nicht angemessen. Leider greift er immer wieder auf dieses Stilmittel zurück: Die Aufständischen untereinander, die Aufständischen im Dialog mit den Grauen, bei den Sendungen, und wie bereits bei den anderen Erno-Fischer-Romanen bei Cantos nun auch bei dem kurzzeitig erwachten Bewusstsein des Höhlensystems.

Was aus diesem Roman hat Bestand?

Die Maschinen Ultima Thules scheinen wirklich von einer früheren Zivilisation bzw. von Außerirdischen zu stammen. Dies wurde bereits in der ersten Staffel angedeutet, nun wurde es intensiviert.

Generalmanag Claasen, der gegen die Kaiserkraft vorgeht, wenn sich ihm die Chance ermöglicht.

Fazit:
Die Erno-Fischer-Romane erwecken den Eindruck von Lückenfüllern. Wäre Band 23 nicht geschrieben worden: Die Terranautenserie hätte trotz des wichtigen Szenarios nicht viel an Substanz verloren.

Ein Popcornroman - schnell lesbar, kaum wichtig.
 
 
 

Kommentare  

#1 Hermes 2011-03-07 23:36
W.A. Hary hat die meisten seiner frühen Romane später in seine eigenen Serien eingebaut. Das bestätigt Deine Einschätzung, dass sie ohne tieferen Zusammenhang mit der Serie geschrieben wurden. Bei Erde2000 war es übrigens ebenso.

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