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Vampire pflastern seinen Weg - Walker hext

Vampire pflastern sein Weg Hugh Walker's Horror Romane
Walker hext
Hugh Walker und seine Hexenromane

Hexen sind im Horrorheftroman längst kein so beliebtes Motiv, wie man glauben mag. Sicherlich wird dieses Motiv immer wieder benutzt, aber sie stehen doch weit hinter den Vampiren, Untoten (seit einiger Zeit 'Zombies' genannt) und den Dämonen aus der Hölle zurück, wobei sie manchmal in Verbindung mit dem einen oder anderen übernatürlichen Bösewicht als Randerscheinung auftreten.

 

Die BlutgräfinHugh Walker hat sich ihrer in seinen produktivsten Jahren als Autor, also in den Jahren 1972/73 zweimal, und dann noch einmal 1976 angenommen. Diese drei Romane zeigen, dass er auch den Hexenthemen mehr abgewinnen kann als die meisten Autoren.

Der erste Roman im Dreierreigen um das Hexenthema war »Die Blutgräfin«, wobei dieser Roman auf historischen Ereignissen aus dem 16. Jahrhundert fußt. Es geht um Erzsébet Báthory, eine ungarische Gräfin, die Hunderte von Mädchen dahinschlachtete und in ihrem Blut badete, um, wie überliefert ist, dadurch ewige Jugend zu erlangen.

Hugh Walker wollte diesen Roman, wie das Exposé (siehe „Exposés“) zeigt, als einen Vampirroman gestalten. Das wäre nicht unpassend gewesen, denn immer wieder wurde behauptet, dass die Blutgräfin das Blut ihrer Opfer auch getrunken habe, was sie zu einer Vampirin gemacht hätte, zwar nicht im Sinne der Legenden, aber Hugh Walker hätte seiner Leidenschaft frönen und einen Vampirroman, kombiniert mit der Hexenthematik, schreiben können.

Daraus wurde nichts, weil Hugh Walker seinen Stoff gründlich recherchierte.

Andere Autoren sind weniger zimperlich, schreiben munter drauflos, frei nach dem Motto des Zauberkreis-Lektors, das zu zitieren immer wieder ein Muss ist:
Wir schreiben für die Dummen! (36)
Ein Beispiel für den sorglosen Umgang mit historischen Fakten im Horrorheftroman (aber nicht nur da) sind die Templer, jener Ritterorden, der im ausgehenden Mittelalter großen Einfluss erlangte und dann zerschlagen wurde. Das ist die Folge eines Horrorfilms beziehungsweise einer ganzen Serie: »La noche del terror ciego« (dt. Die Nacht der reitenden Leichen; E/P 1971; Regie: Amando de Ossorio; mit Lone Fleming, César Burner, Helen Harf) und dessen Folgefilme, die ebenfalls sehr frei mit dem Thema umgingen.

Rolf MicahelEbenso wie den Templern erging es manchem griechischen Sagenhelden im Heftroman. So hatte Rolf Michael eine Reihe von Abenteuern mit dem Geister jagenden Professor Zamorra geschrieben, die während des Trojanischen Krieges spielten.

Daraufhin soll sein Lektor, der als Jason Dark bekannte Helmut Rellergerd, die Frage gestellt haben:
Wie kann man einen Helden nur Agamemnon nennen? (37)
Man sieht also, dass Faktentreue nicht zu den Stärken des Heftes gehört, und Hugh Walker wäre nicht negativ aufgefallen, wenn er sich an die Legenden um Erzsébet Báthory gehalten hätte und die Blut trinkende Gräfin in den Roman eingebracht hätte.

Aber er selbst sagt dazu:
Ich habe nie einen Unterschied zwischen dem Schreiben eines Heftromans und einer anderen Publikationsform gemacht. Ich muß alle Fakten parat haben, wenn ich einen Roman beginne. Es irritiert mich maßlos, wenn ich über Dinge schreiben soll, über die ich nicht genug weiß. Ich brauche Informationen, um dichte Atmosphäre aufbauen zu können. (38)
Verantwortlich für das Auslassen des Vampirmoments in diesem Roman ist Edmund Fliegweil, ein Freund Hugh Walkers aus den Zeiten der Wiener SF-Gruppe, der in dem Roman als Dr. Fiegweil gegen Ende als Helfer des Helden auftritt. Er lieferte die Informationen über Erzsébet Báthory, die Hugh Walker zum Umdenken brachten. Zudem hatte sich Walker bei dem in Österreich lebenden Fliegweil erkundigt, ob das Stadthaus noch stünde, in dem die Báthory während ihrer Aufenthalte in Wien lebte. Dieses Haus hatte er zu Fanzeiten in den Sechzigerjahren von außen besichtigt.

Fiegweil schrieb:
11. Oktober 1972
Das Haus in der Schulerstraße hat es zumindest 1967 noch gegeben (gegenüber der Einmündung in der Domgasse), seither war ich mehr dort. Vielleicht hat man es schon abgerissen und eine Garage gebaut.
Csejthe heißt heute offiziell Cachtice und liegt nicht mehr in Ungarn, sondern in der Slowakei (am Fluß Waag, südwestlich von Trencin, genau: 48 40' nördlicher Breite, 17 45*östlicher Länge). Da aber die Bevölkerung dort noch mehrheitlich ungarisch ist, wird der Ort von den Leuten wohl noch Csejte genannt. Das Schloß selbst brannte am Anfang des 19. Jahrhunderts nieder und ist seit damals eine Ruine.
Das Buch von Penrose habe ich selbst in einer ungarischen Übersetzung, die ich mehr schlecht als recht lesen kann.
Die sexuellen Elemente als Motivation für Erzsebets Tun waren zweifellos vorhanden, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals bewußt, das heißt, sie lebte nicht ihre sexuellen Perversionen aus, sondern ihre Sadismen waren eine Sublimierung ihrer verdrängten sexuellen Wünsche, eine Umleitung auf ein Gebiet, das sie selbst als asexuell ansah. Die Fabel von der überlebenden Zeugin und dem lesbischen Akt halte ich deshalb für Unsinn (schon auch wegen der Frage, in welcher Formulierung uns das überliefert worden wäre; da wäre doch wahrscheinlich gestanden: 'Sie befleyßigte sich unvorstellbarer Widerwärtigkeyten gegen das weybliche Geschlecht' Wer wollte daraus Obengesagtes schließen?
Nun zu Deinem Exposé. Ich habe es aufmerksam durchgelesen, und dies ist, was mein gesunder Horrorverstand gefunden hat:
  • (1) Die Bathory hat sich allen Überlieferungen zufolge im Blut nur gewaschen und gebadet, sie hat es nie getrunken.
  • (2) Du läßt den Leser erahnen, daß das Mädchen Y von Bathory Erzsebeth abstammt, aber dann können Ys Großeltern niemals Bathory geheißen haben. Erzsebeth hatte einen Sohn, Pal, der aber nach ihrem Gatten Nadasdy hieß, und drei Töchter (Anna, Orsolya und Katalin), von denen die älteste, Anna, nach ihrer Hochzeit Zrinyi hieß. Wen die anderen Töchter geheiratet haben, weiß ich nicht, aber ich bin sicher, daß sie geheiratet haben. Also: Die Großeltern des Mädchens heißen auf keinen Fall Bathory, wenn es von Erzsebeth in direkter Linie abstammt.
  • (3) Der Held X muß natürlich in die heutige Slowakei fahren, und es wird gut sein, wenn Du im Roman als seinen Beruf nicht Journalist oder Student angibst. Auch sollte sein äußeres Erscheinungsbild mit seinem Paßphoto übereinstimmen, sonst lassen sie ihn an der Grenze nicht einreisen. (39)
Ein gewaltiger Aufwand für einen Heftroman, würden die meisten Autoren, die hauptsächlich Heftromane schreiben, sagen.

»Die Blutgräfin« ist etwas Ungewöhnliches für einen Hugh Walker-Roman, denn die Hexe und eigentliche Gegenspielerin des Helden, den ich diesmal so nennen darf, hat keinerlei sympathische Seiten. Die Hexe mit Namen Darvulia ist eine Bestie, wie sie im Buche steht. Unbeabsichtigt vom Helden, aber durch seine Schuld, gelangt Darvulia bei einer Séance aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Hier trifft sie auf eine Nachfahrin der Erzsébet Báthory, die in die Fänge der Hexe gerät.

Diese Nachfahrin ist die tragische Figur der Handlung. Sie wird mittels der Kräfte der Hexe in die Morde verwickelt, doch die Liebe zwischen Ornella (der Báthory-Nachfahrin) und dem Helden erweist sich als stärker.

Ein klassisches Motiv, etwas kitschig umgesetzt. Ironischerweise wirkt das Ende wie aus Hänsel und Gretel, denn während der beabsichtigten Opferung des männlichen Gefangenen durch die Hexe wird diese ins Feuer gestoßen.

Wer »Die Blutgräfin« gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass dieser Roman ziemlich unvermittelt beginnt, nämlich mit einem kurzen Prolog, in dem der Held über einen seltsamen Freund und die daraus resultierende Zuwendung zum Übersinnlichen, berichtet. Das ist für einen Hugh Walker-Roman nichts Ungewöhnliches, war aber von ihm anders geplant, denn die Pabel-Redaktion hatte einen Teil des Prologs gestrichen. Hier die fehlenden Passagen:
Besteht der Kosmos nur aus jenen Dingen, die wir sehen, hören, fühlen ... oder auch aus jenen, an die wir glauben?
Und wie ist es mit den Toten, deren Leiber faulen und modern? Sind sie ausgelöscht aus der Realität für alle Zeiten? Oder leben sie mehr in uns fort. als wir vermeinen?
Ist die Welt ein Uhrwerk, das abläuft und dann still liegt für alle Zeiten ... oder ein genialeres, vollendeteres Werk, ein kosmisches perpetuum mobile, das für alle Ewigkeit läuft, in dem nichts verlorengeht?
Muß uns letzteres nicht logischer erscheinen, als Konsequenz zu einem allmächtigen Gott?
Bedeutet das nicht aber auch, daß die Toten in diesem steten Kreislauf irgendwo um uns sein müssen, ebenso wie die Geister der Ungeborenen — unsichtbar und ungreifbar ...?

* * *

Außer für wenige ... Ich kannte einen. Er nahm Dinge wahr, die den normalen menschlichen Sinnen verborgen bleiben. 'Paragnosie' heißt die wissenschaftliche Bezeichnung dafür — außersinnliche Wahrnehmung. Sein spezielles Gebiet war die Präkognition, die Vorauserkennung zukünftiger Ereignisse.
All diese Begriffe habe ich mir erst später angeeignet, als ich den Dingen nachzugehen begann, als ich sie systematisch erforschte, um mir darüber klar zu werden, ob es wirklich so etwas wie das Übernatürliche gibt.
(40)
Hugh Walker bemerkt dazu Folgendes:
Obiger Anfang fiel der Pabel'schen Schere zum Opfer, und zwar mit Recht, wie ich denke. Die 'philosophische' Einstimmung auf das Thema hätte den Heftleser wahrscheinlich abgeschreckt. Der Roman beginnt ohnehin relativ langsam. (41)
Sicherlich ist das beim zweiten, durch Sternchen abgetrennten Absatz, völlig richtig, da er dem Rest des Prologes die Spannung nimmt, aber die gesamte »philosophische Einstimmung« aus dramaturgischen Gründen zu kürzen, wäre auch aus der Sicht des Pabel-Verlages nicht nötig gewesen, denn gerade in der Frühzeit der Vampir-Reihe waren einige Romane erschienen, die sehr bedächtig begannen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Alphonse Brutsches "Der Totentanz", der erst ab Seite 40 wirklich dramatisch wird.

Vielleicht waren es eher die religiösen Implikationen, die zur Kürzung führten, denn die Seelen der Toten befinden sich nach christlichem Glauben im Himmel und können den Lebenden erst am Tage des Jüngsten Gerichts wieder nahe sein. In der Bibel ist keineswegs die Rede von Kreisläufen oder "kosmischen perpetuum mobiles". Es könnte sich also um ein Eingreifen des Prüfers oder eine präventive Maßnahme des Lektors gehandelt haben.

Auf der anderen Seite kann natürlich im Verlag die Direktive ausgegeben worden sein, es dürfe in den Romanen zu Beginn nicht mehr beschaulich zugehen. Eines der Elemente, die den Heftromanleser packen sollen, ist eine fetzige und spannende erste Seite.

Doch die wenigsten Romananfänge Hugh Walkers sind vordergründig fetzig oder actionreich. Zwar steigt auch er meistens unmittelbar in die Handlung ein, aber einen vordergründigen Mord oder eine andere spektakuläre Szene findet man bei ihm selten.

Die Blutgräfin - Rota-SeiteIn der ersten Zeit der Vampir-Horror-Reihe sorgte der Verlag selbst für einen reißerischen Anfang, indem er auf der ersten Textseite einen kurzen Text platzierte, den sogenannten 'Eyecatcher', der in geheimnisvollen Äußerungen auf die Handlung hinwies und den Leser packen sollte. Diese Eyecatcher stimmten nicht immer mit der tatsächlichen Handlung überein oder verkürzten sie auf wenige, manchmal bedeutungslose Momente. »Die Blutgräfin« wurde von Verlagsseite beispielsweise folgendermaßen eingeleitet:
Sie tragen schwarze Masken und treffen sich bei Kerzenlicht heimlich in einem uralten Haus. Sie rufen die Geister der Verstorbenen und sehen plötzlich weit zurück in die schaurige Vergangenheit. In den gleichen Gewölben des Hauses hielt früher die berüchtigte Blutgräfin ihre grausamen Orgien ab. Immer waren junge Mädchen ihre Opfer. Auch jetzt ertönen wieder die gräßlichen Schreie, und Blut verfärbt das weiße Gewand einer Frau. Als es wieder hell wird, erstarren die Anwesenden: Das Blut ist echt ... (42)
Hinzu kamen in den ersten Bänden noch Titelillustrationen neben dem Romantitel. Damit hätte für einen Zufallskäufer leicht der Eindruck der "philosophischen Einleitung" überdeckt werden können. So scheint also die religiöse Implikation die wahrscheinlichste Begründung für die Kürzung zu sein.

Michael SchönenbröcherEin Beispiel für die Zwickmühle, in der ein Horrorheftroman-Lektor steckt, gab zu Beginn der Neunzigerjahre Michael Schönenbröcher ab, der die Bastei-(Masterpiece)-Reihe »Dämonen-Land« sehr erfolgreich und gut betreute. Er hatte auf der einen Seite den Jugendschutz zu beachten, der heute zwar liberaler ist, als in der Zeit zwischen Mitte der Siebziger- bis Ende der Achtzigerjahre, aber die Freiheit der frühen Siebzigerjahre ist noch nicht wieder erreicht. Auf der anderen Seite haben sich die stilistischen Anforderungen erhöht, sodass es zu notwendigen Nachbesserungen kommen muss. Und schließlich gibt es unter den Lesern ein Lager, das den gänzlich unbearbeiteten Wiederabdruck der Romane fordert. Eine Zwickmühle, aus der es kein Entkommen gibt.

Jedenfalls würde ich Hugh Walker, was die Kürzung des ersten Absatzes angeht, nur bedingt recht geben. Was immer den Lektor bewogen haben mag, diese Stelle zu streichen, er hat hier den Fehler gemacht, einen Grundpfeiler der Handlung der Erklärung zu berauben. Denn das Erscheinen der Hexe und der Fluch, unter dem die Nachfahrinnen der Báthory zu leiden haben, werden durch diesen Prolog vortrefflich erklärt. Damit ist auch der Rest des Prologes wesentlich besser motiviert.

Die Tochter der Hexe»Die Tochter der Hexe« (Vampir-Horror-Roman 40, November 1973) ist von anderem Kaliber als "Die Blutgräfin". In mancher Hinsicht ist dieser Roman ein konventioneller Heftroman, aber ein außergewöhnlich guter, der seine Spannung nicht in erster Linie aus vordergründiger Action bezieht. Er weicht auch von dem Grundthema Walkers ab, indem der Held das Böse unerkannt in sich trägt.

Wie in fast allen Hugh Walker-Romanen spielt aber die Frage von Glauben oder Unglauben an das Übersinnliche eine große Rolle. Während im normalen Heftroman diese Frage in der Regel schnell beseitigt wird, wenn der Held das Wort ergreift, so haben Walkers Personen Skrupel und Ängste, für verrückt gehalten zu werden.

Am Schluss bricht Hugh Walker die Handlung noch einmal auf, denn im verzweifelten Schlusskampf der Lilith-Hexen gegen die Helden lässt er ein Dorf und ein Haus im Nichts verschwinden, und der Held verliert seine Geliebte.

An eine Fortsetzung des Stoffes hatte er mehrfach gedacht, wozu es einige Ansatzpunkte gibt. Das Schloss existiert noch im Nichts, somit auch die Hexen und ihr Nachwuchs. Die Handlung, die er in dem Exposéfragment (siehe: "Exposés") andeutet, ist allerdings noch nicht ausgereift. Er sagt selbst dazu:
Ich kann keine guten Exposés schreiben. Bei mir entwickelt sich die Handlung erst während des Schreibens. Ich beginne mit einer vagen Vorstellung. Dann wächst die Erzählung, die Figuren beginnen eigenständig zu handeln und der Roman entsteht. Manchmal gelingt es, manchmal nicht, aber ich lasse meiner Phantasie trotzdem freien Lauf.
Ich mußte bei Vampir-Horror-Roman zwar Exposés einreichen, damit sich die Redaktion Bild machen konnte, was ich schreiben würde, aber viele Romane haben sich völlig anders entwickelt. Zum Glück hat das die Redaktion nicht gestört. Später hat man mir auch gesagt, daß meine Exposés nicht aufschlußreich seien, aber man ließ mich der Regel drauf los schreiben.
(43)
Der zweite Versuch, eine Fortsetzung zur Tochter der Hexe zu konzipieren, findet sich in einem Kurzexposé (siehe: "Exposés am 14.10.), das einen anderen Ansatz aufweist und den Weg der Hexe und deren Gefährten verfolgt. Zweifellos ein interessanter Ansatz, der es wert wäre, nochmals aufgegriffen zu werden.

Hexen im LeibDer dritte Hexenroman Hugh Walkers ist »Hexen im Leib« (Vampir-Horror-Roman 184, August 1976). Er ist ein relativ konventionelles ›Spätwerk‹ Hugh Walkers, denn seine produktivste Zeit als Horrorautor war bereits vorbei; es folgten bis heute nur noch wenige Romane.

Im gewissen Sinne geht Hugh Walker hier den Weg weiter, den er mit »Die Tochter der Hexe« drei Jahre zuvor eingeschlagen hatte. Hier verteilt Walker die Rolle des Protagonisten auf die Schultern des Fotografen Peter Meryn und des Mediums Mara Miletti, die von einem Fluch aus der Vergangenheit heimgesucht wird. Kleine Gimmicks wie der Beweis der Wirksamkeit des Voodoozaubers am lebenden Helden rücken den Roman ein Stück näher an den konventionellen Heftroman heran.

Dennoch ist "Hexen im Leib" ein spannender Roman, fällt allerdings im Vergleich mit »Ich, der Vampir«, »Vampire unter uns« und »Die Blutgräfin« deutlich ab. Einige recht spannende Momente verschenkt Walker durch Klara Miletti, die ja schon an der Seite Hans Fellers durch die gelbe Villa der Selbstmörder musste.

Aber selbst wenn dieser Roman zu Hugh Walkers schwächeren gehört, so zählt er im Heftroman insgesamt immer noch zu den besseren Exemplaren. Zwar bricht der Roman ein bisschen mit den Walker'schen Grundmustern, aber leider in die falsche Richtung.

Kommentare  

#1 Thomas Backus 2011-09-16 09:58
Danke für die unveröffentlichten Textstellen. Vielleicht findet Hugh Walker ja mal die Zeit, den Roman auf Buchlänge zu erweitern. Einen Hang zur Perfektion und Überarbeitung hat er ja....
#2 Mikail_the_Bard 2011-09-16 13:33
Zitat:
Wie kann man einen Helden nur Agamemnon nennen? (37)
oder Odysseus, Herkules, Theseus oder Paris (nein nicht Hilton!). Da hat ja Rolf noch Glück gehabt, das der Roman nicht bei den Mayas oder Azteken gespielt hatte.
Doch zurück zum Thema: manchmal fragt man sich wirklich, warum ein Lektor diese oder jene Szene kürzt. Beim Film gibts dann immer (für mehr Kohle) eine Un-Cut bzw Director cut Version - wieso eigentlich nicht bei Romanen. Kann man dann doch als Spezial-Edition für ein paar (T)Euros mehr verkaufen, denn jeden Tag steht ein... ihr wisst ja was ich meine. :)
#3 Thomas Backus 2011-09-19 09:28
Zitat
Zitat:
wieso eigentlich nicht bei Romanen
Gibt es. Bald. Mein Zombiebuch sollte für den Publikumsgeschmack gekürzt werden. Ich konnte den Verleger jedoch überreden, eine UNRATED-Version zusätzlich herauszugeben.
Mehr Geld verspreche ich mir davon nicht, da sich die Leser wohl entweder die eine, oder die andere Version kaufen werden - und der Preis (vorraussichtlich) der gleiche sein wird...

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