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Die Terranauten: Der »Sarym«-Zyklus (Band 40-44)

Die  Terranauten Der »Sarym«-Zyklus
Band 40 - 44 von
Andreas Weiler (= Andreas Brandhorst) und
Harald Münzer (Karl-Ulrich Burgdorf)

40 Ein Computer spielt verrückt
(von Andreas Weiler)
Auf Naria zerstören die vier Terranauten Lyda Mar, Suzanne Oh, Onnegart Vangralen und Ennerk Prime die Vorräte der hier stationierten Grauen, werden aber auf der Flucht erwischt - ohne dass die Grauen ahnen, dass dies zum Plan der Rebellen gehört.
Ein Computer spielt verrückt Auf Naria zerstören die vier Terranauten Lyda Mar, Suzanne Oh, Onnegart Vangralen und Ennerk Prime die Vorräte der hier stationierten Grauen, werden aber auf der Flucht erwischt - ohne dass die Grauen ahnen, dass dies zum Plan der Rebellen gehört.

Die vier Terranauten sollen von Naria weg ins Norvo-System transportiert werden. Kurz, bevor sie in Tiefschlaf fallen, können sie Kontakt mit der Treiberloge der SONNENWIND aufbauen. Nun also wird es möglich sein, herauszufinden, wohin die Treiber mit mehr als 100 PSI  gebracht werden. Die SONNENWIND folgt dem kaiserkraftbetriebenen Schiff.

Das Kaiserkraftschiff gerät in Weltraum II in den Einfluss einer Energieballung; der Flug wird gestört. Der ‚Sucher‚, der in einem Kaiserkraftschiff die gleiche Funktion wie eine Mistel bei einem Treiberschiff hat, wird einem Bewusstwerdungsprozess unterworfen.

Chi Tardas, einer der Grauen, wird ebenfalls beeinflusst, versucht seinen Vorgesetzten zu töten. Limur Zeran kann mit Crom Etchgan Tardas überwältigen. Zusammen mit den wieder zu Bewusstsein gekommenen Chi Tardas lassen sie ihr Schiff aus W II in den Normalraum zurückkehren ...

... wo es in eine Sonne zu stürzen droht. Die drei Grauen Treiber holen die Terranauten aus dem Tiefschlaf (was deren Kontakt zur SONNENWIND-Loge beendet), um mit ihnen gemeinsam eine Loge zu bilden, den ‚Sucher‘ zu übernehmen (von deren Bewusstwerdung sie keine Ahnung haben) und so das Schiff vor der Sonne zu retten.

Lyda Mar hat als einzige die Fähigkeit, das Fremde zu erkennen - und kann in Verbindung mit dem ‚Sucher‘ treten. Die Terranauten können nicht nur das Schiff aus der momentanen Gefahrensituation retten, sondern vielleicht auch ihre gesamte Mission. Der Kontakt zur Loge und den anderen Terranauten ist abgerissen, aber mit dem Intelligenzwesen ‚Sucher‘, das eine Freundschaft mit Lyda Mar aufbaut, haben sie eine Option für die Zukunft. Lyda Mar verankert einen Rückkehrbefehl im Bewusstsein des Suchers.

Das Kaiserkraftschiff erreicht das Norvo-System. Auf der Raumstation OUTPOST werden die Gefangenen Queen Sheera de Camp übergeben. Von dort aus werden sie nach Sarym, der geheimnisvollen Welt gebracht. Ein Weg, auf dem sie plötzlich ihre PSI-Fähgkeit verlieren, denn die Sonne dieses Systems eliminiert jegliche PSI-Aktivität.

Damit haben sie auch die Chance verloren, bei seiner Rückkehr in Kontakt mit dem ‚Sucher‘ treten zu können.


Der grüne Planet 41 Der grüne Planet
(von Andreas Weiler)
Die vier Terranauten werden auf Sarym ausgesetzt. Eine große Echse, die Jagd auf sie macht, beim Genuss von Dschungelfrüchte jedoch qualvoll stirbt, verdeutlicht ihnen die Gefahr, in der sie sich befinden. Was können sie essen? Lyda Mar zeigt ein großes Einfühlungsvermögen in die Natur dieses Kontinents.

Bereits am zweiten Tag stoßen sie auf eine zweite Echse. Ein grünhäutiger Fremder greift ein, scheint die Pflanzenwelt zu beherrschen und kann das Tier von den Terranauten ablenken. Er erklärt ihnen, dass er ein Mittler sei - jemand, der zwischen Surinen (so der Eigennamen der Sarymbewohner) und Surin (dem Planeten) vermittelt. Handelt es sich dabei um eine PSI-Gabe, die auf Sarym trotz der Sonnenstrahlung funktioniert?

Die Dschungelwelt kommt ihnen immer merkwürdiger vor; fast wie ein Park, der nur lange Zeit nicht gepflegt worden ist. Auch die Manna-Bäume, von denen sie essbares bekommen, scheinen in regelmäßigen Abständen vorzukommen.

Seltsame Insektenwesen stoßen auf die Menschen, die wie Darb Ransih, der Fremde, mittlerweile eine grüne Hautfarbe angenommen haben. Darb Ransih erklärt, es handele sich um Traumhaken. Jeweils eins dieser Wesen sticht einen der Menschen, betäubt ihn kurz. Lyda Mar kann in diesem Zustand eine Verbindung mit dem Planeten eingehen, während die anderen Terranauten nur bewusstlos werden. Ist auch sie eine Mittlerin?

Darb Ransih führt sie in sein Dorf. Zur Überraschung der Terranauten stellt sich heraus, dass ihr Führer über annähernd drei Monate als verschollen galt, und er kann nicht erklären, wo er sich aufgehalten hat.

Die Terranauten hoffen, dass auch die Mittler in der Lage sind, eine Loge zu bilden, doch in dem Dorf gibt es insgesamt nur vier Bewohner mit diesen Fähigkeiten. Damon Credock und Aschan Herib verweisen auf eine Vollversammlung, die in etwa drei Wochen in einem Nachbardorf stattfinden wird. Sie dämpfen aber ihre Euphorie: Die meisten Mittler sind Surinen ab der 3. Generation, werden die Probleme der Terranauten nur schwer nachvollziehen können.

Ein Mensch des Dorfes verschwindet spurlos, ebenso wie Darb Ransih vor Monaten. Die Terranauten erfahren von der Legende, dass die Korallenstadt auf dem südlichen Kontinent für derlei Vorfälle verantwortlich sei. Auf dem Südkontinent sei das Leben vollkommen anders als wie hier.

Der Aufbruch zur Vollversammlung verzögert sich. Lyda Mar, die als einzige mit der Echse aus dem Südkontinent Körperkontakt hatte, wird vom ‘Schimmel‘ befallen - eine meist tödlich verlaufende Krankheit. Damon Credock behandelt sie mit dem Teufelsapfel, einer Frucht, die als einziges den ‘Schimmel‘ abtöten kann. Leider ist die Behandlung meist auch für den Befallenen tödlich. Sie riskieren es, und Mars Leben kann tatsächlich gerettet werden. Allerdings hat die Krankheit spuren an ihrem Äußeren gelassen.

Bei der Vollversammlung kommen sie verspätet an. Die Befürchtungen Credocks und Heribs scheinen sich zu bewahrheiten: Die Surinen glauben, dass bei einer Flucht von wenigen das Leben aller Surinen bedroht ist. Layda Mar entgegnet, dass die Grauen bereits jetzt schon in das Leben der Surinen eingreifen und für die plötzlich verschwundenen Surinen verantwortlich sind.

Die Vollversammlung beschließt, dass die Terranauten die Korallenstadt im Süden aufsuchen sollen, um ihre These zu beweisen. Ihnen läuft die Zeit davon, denn der ‚Sucher‘ wird bereits in zweieinhalb Wochen zurückkehren!


Der Sammler
42 Der Sammler
(von Harald Münzer)
Der ‚Sammler‘, ein organisches Raumschiff, hat seine Mission erfüllt  und kehrt zurück. Doch das PSI-Netz seines Heimatsystems ist verstümmelt.

Die auf dem Südkontinent stationierten Grauen haben Lyda Mars Rede auf der Vollversammlung abgehört. Sie setzen eine Beobachtungseinheit (Robotervogel) auf die Terranauten an, wollen versuchen, möglichst viele Gespräche mit zu hören. Ziel ist es nach wie vor, den Aufenthalt David terGordens zu erfahren - und mehr über Rorqual herauszufinden.

Credock und Herib zeigen den Terranauten, wie sie den Ozean überqueren wollen: Mit seerosenähnlichen Geschöpfen, die groß genug sind, jeweils drei Menschen zu transportieren. Auch die Seerosenquallen sind wahrscheinlich von jenen Wesen erschaffen worden, die das Ökosystem des gesamten Nordkontinents geschaffen haben. Die Mittler können mit Bio-PSI die Wesen steuern.

Die Existenz der PSI-Auren der drei äußeren Planeten kann der ‚Sammler‘ schnell feststellen. Auch die für ihn so wichtige vierte Aura ist noch vorhanden, denn nur hier kann er seinen Gedächtnisspeicher entleeren. Die zwei Auren des fünften Planeten hingegen sind erloschen, das großartige Experiment der ‚Knospen des Baumes‘ damit zum Scheitern verurteilt.

Traumhaken überfallen die Expedition, übernehmen für Stunden die Menschen und die Seerosenquallen in dem Moment, wo die Terranauten über Rorqual reden wollten. Die zwei Gefährte werden getrennt, der als Vogel getarnte Beobachterrobot kann nur eines begleiten. Er überträgt die Spekulationen von Suzanne Oh, Onnegart Vangralen und Aschan Herib - und macht die zuhörenden Grauen darauf aufmerksam, dass es noch eine weitere Machtgruppe auf diesem Planeten zu geben scheint.

Der ‚Sammler‘ folgt seinem Programm, überträgt sein Wissen, opfert sich, um seinen Samen abzugeben, die als sieben neue ‚Sammler‘ seine Nachfolge antreten werden.

Ennerk Prime und die beiden sich näher gekommenen Lyda Mar und Damon Credock werden von ihrer Seerosenqualle zu einer Korallenstadt mitten im Ozean gebracht. Mar und Credock dringen in sie ein, stoßen auf zahlreiche blühende Traumhaken, die ihre Wurzeln in das Gestein gebohrt haben. Und sie werden Zeuge, wie aus den Blüten neue Traumhaken entstehen.

Lyda Mar entwickelt die Theorie, dass das Bio-PSI mittels der Traumhaken, die ja in Kontakt mit der Pflanzen- und Tierwelt treten können, das Öko-System des Nordkontinents kontrolliert. Mit frisch geschlüpften Traumhaken treten die zwei Menschen gleichzeitig in Kontakt mit der Korallenstadt - und lernen doch erst sich selbst und einander kennen. Und sie zeugen Aura Damona Mar - ein Kind, das eines Tages die Geschicke der Galaxis in neue Bahnen lenken wird.

Der Sammler teilt sich, aus dem Ich wird Wir. Er erfährt, dass er der erste der sieben Ursprungssammler ist, der zurückkehrte.

Lyda Mar und Damon Credock stoßen in der Korallenstadt auf das Bewusstseinsfragment Mar-Estos‘ - dass sie als Llewellyn 709 kennen! Sie erfahren von den Experimenten an dem Mann, von seiner Flucht, wie er die Korallenstadt aufsuchte und der beste aller Mittler wurde. Während das PSI-Abbild Mar-Estos verweht, begreifen sie, was mit den entführten Surinen tatsächlich passiert.

Das Doppelwesen Lyda/Damon löst sich wieder auf. Durch einen psionischen Kurzschluss  wird Lyda Mars Geist zur PSI-Aura Ariochs, des 4. Planeten, gerissen (wo der ‚Sammler‘ gerade ebenfalls die Neuigkeiten erfährt). Sie sieht einen yggdrasilähnlichen Baum, deren Keimlinge zu den ‚Knospen des Baumes‘ heranwachsen und eine eigene Zivilisation gründen, PSI-Auren entstehen lassen, das PSI-Netz aufbauen und auf Sarym ein völlig neuartiges Ökosystem entwickeln. Und sie sieht, warum der Plan der Knospen scheitert …

Ennerk Prime holt die zwei ohnmächtigen Begleiter im letzten Moment von der Korallenstadt, bevor der Ozean sie wieder in sich aufnimmt.

Die sieben neu geborenen ‚Sammler‘ haben einen neuen Auftrag bekommen: Die ‚Knospen des Baumes‘ zu finden und sie zu überzeugen, aus ihrem freiwillig gewählten Exil zurück zu kehren. Denn die Knospen selbst waren es, die damals die Auren aufgrund ihrer Versuche vernichteten. Sie machten damals den gleichen Fehler, benutzten die gleiche lebensfeindliche Energie wie eine junge aufstrebende Rasse jetzt …
… der Einhalt zu gebieten ist.


Zuchtstation der Supertreiber 43 Zuchtstation der Supertreiber
(von Andreas Weiler)
Suzanne Oh, Onnegart Vangralen und Aschan Herib erreichen den Südkontinent, stoßen schnell auf die bereits bekannten Echsen. Bei einer von ihr handelt es sich um einen weiteren Roboter der Grauen, der Vangralen überwältigt. Oh und Herib brechen bei ihrer Flucht in eine Höhle ein.

Auch das zweite Team wird von den Grauen entdeckt und überwältigt, nachdem sie die Korallenstadt verlassen haben.

Hermano Lotz, der Stationskommandant der Grauen, versucht Onnegart Vangralen die Geheimnisse der Terranauten zu entlocken. Mit Hilfe einer in seinem Kopf verankerten Fiktivwelt will er die Informationen erhalten, scheitert jedoch.

Die Supertreiber der Serien Phönix, Isis und Prometheus lassen zwar die Versuche der Wissenschaftler über sich ergehen, schmieden im Geheimen aber eigene Pläne. Und sie haben Angst davor, dass Rorqual entdeckt und die Terranauten ausgelöscht werden, da sie dann nicht mehr benötigt werden. Sie brauchen noch Zeit, um selbst den Zeitpunkt für die Konfrontation mit Max von Valdec zu bestimmen.

Die Höhle, in der sich Suzanne Oh und Aschan Herib befinden, ist nicht natürlichen Ursprungs. Der Erbauer, ein riesiger Maulwurf, stößt auf sie. Auf der Flucht vor dem unheimlichen Wesen entdecken sie ein großflächiges Pflanzenkonglomerat, in dessen Mittelpunkt ein riesiger versteinerter Urbaum steht.

Der ‚Wächter‘ des Transportkanals erwacht. Sein erster Eindruck trügt: Die ‚Knospen des Baumes‘ sind nicht zurückgekehrt. Etwas anderes dafür gekommen!

Der nächste Versuch mit einer Psychofiktivwelt wird diesmal mit allen vier Gefangenen durchgeführt. Hermano Lotz erfährt von den ‚Knospen des Baumes‚, von den Korallenstädten, von den Auren - und vom Kaiserkraftschiff mit dem mutierten Ebberdyk-Computer (‚Sucher‚). Doch noch bevor die Terranauten auch über die Koordinaten von Rorqual reden, greifen die Supertreiber ein. Das System schaltet sich wegen Überlastung ab.

Der Maulwurf hat die beiden Menschen bis zum Urbaum verfolgt - dann reagiert der ‚Wächter‘ auf die Menschen und sendet die beiden mit letzter Kraft zur ersten Station der Knospen des Baumes - einem Planeten, den noch nie zuvor ein Mensch betreten hat. Dann stirbt er.

Lady Mar, Suzanne Oh, Onnegart Vangralen und Damon Credock erwachen und erkennen, dass sie Opfer einer Illusionsprojektion geworden sind, sie sich in einer Station der Grauen befinden.

Hermano Lotz ist zufrieden über die bisher gewonnenen Informationen, möchte Max von Valdec darüber einen Bericht zukommen lassen. Gegenüber den Gefangenen will er ab sofort keine Rücksicht mehr nehmen: Einzig die Rorqualkoordinaten benötigt er noch.

Die Supertreiber haben weiterhin Angst, dass die neuen Erkenntnisse dazu führen, dass ihre Testreihen beendet werden. Sie vernichten die gewonnenen Ergebnisse. Mit ihren PSI-Fähigkeiten ermöglichen sie zudem unbemerkt den gefangenen Terranauten die Flucht, werden dabei jedoch beinahe selbst erkannt.

Die Supertreiber entwickeln nach der neuerlichen Gefangennahme der Terranauten einen weiteren Plan, den sie in Hermano Lotz Gehirn verankern, um die Aufmerksamkeit des Konzils von Sarym abzuwenden:

Die Flucht der Terranauten wird gelingen, doch ihre Körper tragen einen gefährlichen Virenstamm in sich, der erst bei der Begegnung mit Llewellyn 709 aktiv werden wird!

Das Fluchtschiff 44 Das Fluchtschiff
(von Andreas Weiler)
Das Kaiserkraftschiff reagiert nicht mehr auf die Eingaben der Besatzung. Der ‚Sucher‘ kommt der Bitte von Lyda Mar, seiner Freundin, nach und nimmt wieder Kurs auf das Sarym-System.

Die Terranauten erwachen. Sie glauben, sie wären erneut einem Psychoverhör unterzogen wurden, doch tatsächlich wurden ihre Körper manipuliert und mit Viren versehen. Enttäuschung macht sich breit: Sie haben keine Chance mehr, rechtzeitig zum Nordkontinent zurück zu kehren, um eine Loge zu bilden. Der ‚Sucher‘ muss bereits bald eintreffen.

Hermano Lotz und der Cyborg Dor Masali besprechen das weitere Vorgehen - und den Fakt, dass die Flucht der Terranauten glaubwürdig sein muss!

Ein Gefangenenaufstand. Die Terranauten schließen sich an. Damon Credock wird auf der Flucht erschossen, die anderen gelangen dank der nach wie vor unbemerkten Unterstützung durch die Supertreiber zum Hangar. Mit einem Ringo verlassen sie Sarym.

Der ‚Sammler‘, einer von sieben, erinnert sich an eine alte Legende, einer geheimnisvollen Waffe, die die Uralten schufen, um für immer die Entropie zu bewahren.

Auf dem Weg zur Bahn des siebten Planeten wird ein von OUTPOST gestartetes Schiff der Grauen auf den Ringo aufmerksam. Hermano Lotz kann von der Sarymstation aus nicht eingreifen. Durch einen Trick können die Terranauten der Gefahr entkommen.

Der ‚Sammler‘ kommt auf dem Weg aus dem Planetensystem in Kontakt mit einem Kaiserkraftschiff. Die Energie bringt ihn fast um. Er trägt einen schweren Schock davon.

In der Nähe des vereinbarten Zielpunktes werden die Terranauten erneut entdeckt. Nur das zufällige Vorbeikommen des ‚Sammlers‘ und das Auftauchen des ‚Suchers‘ rettet die Fliehenden. Endlich sind sie weit genug von der Sonne entfernt, ihre PSI-Fähigkeiten kehren zurück. Der Kontakt mit dem ‘Sucher‘ gelingt, das Schiff nimmt sie auf. Sie treten nach Weltraum II über und steuern Rorqual an.

Der ‘Sammler‘ hat nicht mehr genug Kraft, um das Sonnensystem zu verlassen, schlägt eine weite Umlaufbahn ein. Sein Denken versiegt langsam, doch es ist nicht der Tod.

Hermano Lotz berichtet Max von Valdec von seinem Plan: Von der Hassseuche, die schon bald das Terranautenproblem erledigen wird.


Andreas BrandhorstDer Sarym-Zyklus mit immerhin fünf Romanen bildet die bislang längste zusammenhängende Terranautengeschichte. Man mag zwar auch die ersten zwölf Romane, den Auftakt der Serie, als eine geschlossene Geschichte betrachten, doch wirkten hier die einzelnen Beiträge noch sehr episodenhaft. Auch der Viererblock an Robert-Quint-Romanen (Bände 9 - 12) war keine Tetralogie, sondern eher zwei Zweiteiler in kurzer Folge.

Eben so neu: Der Fünfteiler wurde von zwei Autoren verfasst. Harald Münzer alias Karl-Ulrich Burgdorf hat mit Band 42 „Der Sammler“ laut Autorenangabe auf den Rotaseiten nur einen Beitrag dazu geleistet, doch Dr. Jörg Weigands Pseudonymlexikon gibt unter „Andreas Weiler“ auch an, dass Romane unter diesem Pseudonym einer Coproduktion der Autoren Andreas Brandhorst und Karl-Ulrich Burgdorf entstammen können.
Wenn man den hier besprochenen Fünfteiler liest, kann man sich tatsächlich des Eindrucks nicht erwehren, dass die zwei Autoren hier sehr eng zusammen gearbeitet haben. Gerade der abschließende Band 44 „Das Fluchtschiff“ mit dem neuerlichem Auftreten des ‘Sammlers‘ lässt ein Mitwirken Burgdorfs vermuten.

Der Sarym-Zyklus beginnt eigentlich mit einer etwas hanebüchenen Idee: Die vier Terranauten Suzanne Oh, Lyda Mar, Onnegart Vangralen und Ennerk Prime lassen sich bei einem Anschlag festnehmen, um auf die Welt transportiert zu werden, auf der die Supertreiber gezüchtet werden.

Bei dieser Idee hätte ich mir mehr Transparenz der dahinter stehenden Gedankengänge gewünscht - denn woher nehmen die Terranauten die Gewissheit, dass sie tatsächlich auf diese Züchterwelt (die identisch ist mit der geheimnisvollen Welt Sarym) gebracht werden? Müssten nicht die eigenen Erlebnisse (Flucht von jeweils verschiedenen Gefängniswelten) und Nardas Odyssee diese Theorie als weit hergeholt erscheinen lassen?

Trotz dieser Kritik: Mit nur ein paar Absätzen mehr ließe sich eine glaubwürdige Erklärung einflechten lassen - z. B. die Feststellung, dass in letzter Zeit immer mehr Treiber von Gefängniswelten zu dieser geheimnisvollen Züchterwelt transportiert werden. Und dass das Effizienzdenken der Grauen sie dadurch berechenbar werden lässt - bei einem Ergreifen von vier Treibern mit mehr als je 100 PSI ist es wesentlich effizienter, diese gleich zu dem Zuchtplaneten zu transportieren als auf eine Gefängniswelt, von der sie früher oder später abtransportiert werden.
(Kurzer Gruß an Manfred: Hier kannst du beim Überarbeiten zuschlagen!Wink)

Ansonsten gibt es bei diesem Auftaktband kaum etwas zu kritisieren: Der Autor stellt sich als genauer Beobachter heraus, der sogar auf die verschiedenen Moralvorstellungen der Herkunftsplaneten unserer Charaktere eingeht.

Ebenfalls sehr gelungen ist die Entstehungsgeschichte des ‚Suchers‘, zweifelsohne eine große Meisterleistung, die die Grenze von ‚Leben‘ neu definiert.
Das Energieniveau stieg weiter. Sicherheitskreis I versagte nach wie vor; durch die direkte Verbindung Sucher/Weltraum II materialisierten Energieformen aus Weltraum II im Schiffsinneren. Der Sucher war als eine Art Blitzableiter dafür verantwortlich. Trotzdem bildete sich innerhalb des Suchers, auf der Stufe des Ersten Sicherheitskreises, ein Energiestau. Und dieser Stau bewirkte etwas überaus Seltsames - einen Bewusstwerdungsprozess. Der Sucher beobachtete ja die Veränderungen elektrischer Felder, aus denen er selbst ebenfalls bestand. Der Energiestau bewirkte nun eine Rückkoppelung dieser Felder untereinander - der Sucher beobachtete sich also jetzt selbst, zog Rückschlüsse über sich, dachte. All das geschah in Nanosekunden.
Die Terranauten 40: Seite 32 II von Andreas Weiler
Die Idee, die Gefangenen in Kontakt mit einer Loge treten zu lassen und so die Verfolgung aufzunehmen, wirkt schlüssig. Ebenso, dass sie durch äußere Einflüsse scheitert. Alles nachvollziehbar geschildert, zudem sehr spannend.

Insgesamt also ein wirklich sehr guter Auftaktband, den Andreas Weiler hier vorgelegt hat.

Mit Band 41 beginnt der Autor in meinen Augen jedoch eher schwach: Die sehr konstruierte Gefahrensituation am Beginn mag nicht wirklich überzeugen und schadet auch der Gesamthandlung an sich, da sie vieles unlogisch erscheinen lässt: Die Gefangenen werden auf Sarym ausgesetzt, Szusanne Oh verhängt sich in einer Pflanzenschlinge und nur in letzter Sekunde können die Terranauten den Triebwerksstrahlen des startenden Schiffes entfliehen.

Warum werden die Treiber überhaupt nach Sarym gebracht, wenn ihr Leben so wenig wert ist? Warum wird das Leben der einzigen Terranauten, die gefasst wurden, so sträflich gefährdet. Nein, dieses (kurze) Kapitel mag einfach nicht überzeugen und wird den Fähigkeiten des Autors nicht gerecht.

Der Nordkontinent mit der geschilderten Flora und Fauna gelingt Andreas Weiler dann aber wieder ausgezeichnet. Sarym wirkt fremdartig, und bereits schnell wird die Neugier des Lesers geweckt, was es denn nun mit dieser Welt auf sich hat. Gibt es ein Konzept einer fremden Intelligenz dahinter?

Auch die Gefahr durch den Schimmel mag gefallen. Die Szenen, in denen Lyda Mar behandelt wird, sind sehr eindringlich. Ihre Rettung ist für den Romankenner vorhersehbar (da ansonsten der ‚Sucher‘ aus Band 40 keinen Sinn ergeben würde), dass allerdings Spuren an ihrem Äußeren zurück bleiben, sie entstellt wird, ist mutig. Ich erinnere hier nur an das Maddrax-Heft, in dem Aruula einen Finger verlor und dies einen großen Aufschrei erzürnter Leser erzeugte.

Und in diesem Heft beginnen die überraschenden Wendungen, die den Zyklus noch mehrfach bereichern werden: Die Surinen stellen sich in der Mehrheit gegen die Pläne der Terranauten. Nachvollziehbar, ohne Häme, einfach ein anderes Weltbild, dass es zu schützen gilt.

Nach dem relativ schwachen Auftakt kann Band 41 sehr schnell qualitativ an den Vorgängerband anknüpfen.

Karl-Ulrich BurgdorfBand 42, formell der einzige Harald-Münzer-Band der Serie, schließt nahtlos an und lässt mit dem ‚Sammler‘ sogar großes kosmisches Flair in die Handlung einfließen. Der ‚Sammler‘ ist nach Cantos erst das zweite außerirdische Intelligenzwesen, dass den Abgrund zwischen den Sternen zu überwinden weiß. Dass seine Sicht dann auch noch in der Ich-Form geboten werden, ist mutig, im Ergebnis aber auch sehr überzeugend. War Atlan in Perry-Rhodan-Band 50, in dem ja der gleiche Dreh angewandt wurde, vom Intellekt her dem Menschen noch sehr ähnlich, schilderte Karl-Ulrich Burgdorf hier ein ganz anderes Wesen.

Dass Burgdorf gerade bei Fremdwesen großes Einfühlungsvermögen zeigt, beweist auch seine Schilderung der Traumhaken:
Behutsam ging der Traumhaken daran, Schicht um Schicht von Lydas Persönlichkeit aufzulösen, bis nur noch der innere Kern ihres Wesens übrig blieb.
Lyda, die Terranautin.
Lege das ab … Es ist nicht schlimm.
Lyda, die Narianerin. Lyda, die Frau. Lyda, der Mensch.
Vergiss es.
Schließlich: Lyda Mar, die unverwechselbare Einheit, die Persönlichkeit, der Name.
Befrei dich davon.
Schicht um Schicht, Muster um Muster. Alles erlosch.
Und zurück blieb … Teilhabe.
Teilhabe an allem Lebendigen. Eine vollkommene Übereinstimmung mit einer Grundschwingung des Universums, die allem organischen Leben gemein war.
Lyda/Nicht-Lyda, die nun eine Seerosenqualle war, spürte, wie ihre Tentakel in einem sinnverwirrenden und doch so selbstverständlichen Rhythmus durch das salzige Wasser des schmalen Kanals wirbelten und ihren Körper mit ständig zunehmender Geschwindigkeit vorwärts trieben, immer weiter nach Süden, auf dem kürzesten Weg zum Südkontinent, der das Ziel jener Wesen war, die auf ihrem Blatt reisten.
Die Terranauten 42: Seite 22 II von Harald Münzer
Die noch tiefergehenden Schilderung des Bio-PSIs fügen sich da nahtlos ein. Band 42 profitiert davon, auf zwei sehr gute Vorgängerbände aufbauen und passende Antworten liefern zu können. Alles eine sehr runde Geschichte!

Mit dem Auftauchen des Mar-Estos-Bewusstseinsfragments überrascht der Autor, doch es ist einerseits logisch, handelt es sich bei Llewellyn 709 doch zweifelsohne um einen der ersten Supertreiber überhaupt, und fügt sich andererseits gut in die Haupthandlung ein.

Band 42 ist für mich persönlich der absolute Höhepunkt des Zyklus‘: Der Roman ist groß angelegt, umfassend, hat viele Querverbindungen sowie kosmischen Touch und ist sehr episch erzählt.

Mit Band 43 legt Andreas Weiler einen Roman vor, der die sehr hohe Qualität hält. Allerdings taucht diesmal der ‚Sammler‘ nicht auf, sondern die Supertreiber werden neu in die Zyklushandlung eingeführt. Dass unsere Protagonisten früher oder später auf sie stoßen, war relativ schnell klar, dass sie aber solch großen Einfluss als aktiver Faktor auf die Handlung haben, war überraschend. Die zusätzliche Ebene bei dem Konflikt Terranauten/Graue macht das Szenario noch komplexer: Das Zusammenspiel bzw. das Agieren und das gegenseitige Beeinflussen (z.T. ohne dass es bewusst wird) der Terranauten, der Wissenschaftler, der Grauen und der Supertreiber passt und bietet dem Autor immer wieder die Möglichkeit, altbekannte Verfolgungszenarien zu umgehen bzw. um eine Komponente zu erweitern.

Ebenfalls aktiver werden die Negativ-Protagonisten Hermano Lotz und sein Cyborgfreund Dor Masali. Sind gerade derlei Figuren oft einfach gezeichnet, trifft dies auf die beiden nicht zu. Sie wirken durchaus vielschichtig und unterscheiden sich doch sehr von dem gemeinen Grauen. Dass sie sich allerdings positiv unterscheiden, will ich jetzt nur in stilistischer Form verstanden wissen!

Der neuerlich gefundene Urbaum darf wiederum sofort nach dem Finden sterben: Ein Szenario, dass mittlerweile doch schon häufig genutzt wurde. Hier müsste sich die Handlung endlich mal etwas weiter entwickeln. Immerhin wurde ja auch ‘Baby‘ vorläufig aus der Handlung geschrieben. Überraschend: Die Aussage, dass sich auch auf Roqual ein versteinerter Urbaum befindet. Habe ich da etwas überlesen?

Abschlussband 44
schließt gleichfalls nahtlos an das Szenario an. Mit dem bösartig-genialen Plan der Supertreiber haben sich die Pläne einiger handelnder Charaktere um 180 Grad gedreht. Eine wirklich gute Idee (sorry, Terranauten!).

Die Schilderung von Credocks Tod ist Andreas Weiler wieder sehr gut gelungen. Böse, wirklich böse die Vorbereitung im Roman …

Auch der ‚Sammler‘ darf in diesem Roman wieder auftauchen und kurz eine entscheidende Rolle für die fliehenden Terranauten einnehmen. Hier bin ich überzeugt von, dass genau diese Kapitel wieder von Karl-Ulrich Burgdorf stammen.

Insgesamt wirkt der Abschlussband sehr gut durchdacht. Die einzelnen Kapitel sind ausführlich mit Tiefe erzählt, viele Fragen des Zyklus‘ werden beantwortet, viele offene Handlungen zu einem Abschluss gebracht, wenn man an sie auch jederzeit weiterführen kann.

Fazit das Sarym-Zyklus:
Fünf sehr gute Romane, die gut zwischen den beiden Autoren abgestimmt wurden. Viele überraschende Wendungen, Protagonisten, die überzeugen, ein Zusammenspiel der einzelnen Handlungsschienen, das sehr gut durchdacht wirkt.
Eine Glanzleistung beider Autoren!
 

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