Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

The Walking Dead: Die Comic-Serie - ENTWICKLUNG UND PLANUNG DER SERIE

The Walkig DeadTHE WALKING DEAD
Entwicklung und Planung der Comic-Serie

Seit dem Oktober 2003 erscheint die Comic-Serie „THE WALKING DEAD“ in monatlichen, 22-seitigen Einzelausgaben. Am 14. Mai 2004 wurde mit „DAYS GONE BYE“ der erste Sammelband der Comic-Serie, in dem die ersten sechs Ausgaben von „THE WALKING DEAD“ enthalten sind, veröffentlicht.

Im Januar 2006 erschien dieser Sammelband unter dem Titel „GUTE ALTE ZEITEN“ als deutsche Hardcover-Ausgabe bei Cross Cult.

 

Einiges hat sich in den Jahren in der Comic-Serie verändert. So verlor die Hauptfigur Rick Grimes eine Hand. Zudem haben nur wenige der ursprünglichen Figuren der Serie den harten Kampf in der von Zombies verseuchten Welt überlebt.

„Meine Regel, wenn es darum geht, Figuren sterben zu lassen, ist, nicht darüber nachzudenken. Wenn ich eine Figur behalten würde, weil es für die Geschichte gut wäre, dann käme mir das wie Mogeln vor. So läuft das nicht mit dem Tod.
Der Tod kommt schnell und plötzlich und ist eine Zäsur. Daran versuche ich mich zu orientieren. In neun von zehn Fällen weiß ich viele Ausgaben vorher, wann jemand sterben wird.
Sobald mir ein guter Grund einfällt, eine Figur sterben zu lassen, ist das für mich abgehakt … aus, Ende, derjenige stirbt.“
(1)

The Walking DeadDoch im Verlauf von „THE WALKING DEAD“ hat sich gezeigt, dass eine Gefahr für Rick Grimes und seine Mitstreiter nicht allein von den Zombies ausgeht, sondern von anderen Menschen, wie z. B. DER GOUVERNEUR, die sich nicht scheuen, selbst in einer zombieverseuchten Welt, ihresgleichen nach wie vor zu töten. Aus welchen Gründen auch immer.

„Die Zombies sind in ihrer Verhaltensweise ja recht limitiert. Man kann lernen, ihnen auszuweichen. Ich wusste immer, dass ich an einen Punkt kommen wollte, an dem die Leute wissen, wie sie mit ihnen umzugehen haben. Sie sind nach wie vor eine Gefahr, aber die Figuren sind nun auf sie vorbereitet.“ (2)

The Walking DeadManchmal wird Kirkman darauf angesprochen, ob er sich für seine Comic-Serie nicht am Film „28 Days Later“ orientiert habe, doch beide Werke scheinen unabhängig voneinander entstanden zu sein.

„Der Film und die Comics wurden zur gleichen Zeit unabhängig voneinander produziert! Ich werde oft darauf angesprochen, ob ich mir davon etwas abgeguckt habe, gerade weil beide Werke damit beginnen, dass ein Mann in einem Krankenhaus erwacht und alle um ihn herum Zombies sind. Aber ich hatte die Idee auch selber!“ (3)

  • Doch wie sieht die Arbeit zu einer typischen Ausgabe von „The Walking Dead“  bis zu ihrem Druck aus?

Zuerst sammelt Kirkwood Ideen dafür, was mit den Figuren der Serie weiter passieren soll. Zwar hat er schon eine Menge für bestimmte Figuren geplant, aber er weiß noch nicht genau, wann diese Dinge passieren werden. So muss er diese Geschehnisse für die jeweiligen Ausgaben von "The Walking Dead" entsprechend ausarbeiten und austüfteln.

„In meinem Kopf gehe ich diese Dinge also ständig durch: wenn ich dusche, wenn ich Auto fahre, wenn ich esse, wenn ich mich eigentlich mit jemandem unterhalten sollte ... mein Leben wird mittlerweile bestimmt davon.“  (4)

Nachdem Kirkman soweit ist, eine bestimmte Ausgabe zu schreiben, beginnt er mit der groben Gliederung der Handlung. Er schreibt alles auf, ordnet es chronologisch und schreibt Dialog-Notizen dazu.
Am Ende dieser Arbeit hat er dann ein Blatt Papier mit den Nummer von 1 bis 22, auf welchem die ungefähre Handlung für jede einzelne Seite des Comics aufgelistet ist.

„Dann setze ich mich damit an die Tastatur und verwende das als Richtlinie für das Skript. Ich halte mich nicht streng an diesen Umriss der Geschichte, sondern entferne mich auch schon mal ziemlich davon - ich habe sogar die letzten anderthalb Ausgaben in letzter Minute komplett verworfen, weil ich's mir anders überlegt habe. Vielleicht entscheide ich mich, eine Figur sterben zu lassen oder vielleicht entscheide ich mich auch, sie nicht sterben zu lassen ... bis ich es getippt habe, ist alles möglich.“ (5)

Nachdem alles fertig ist, schickt Kirkman das fertige Skript an den Zeichner Charlie Adlard, der etwa einen Monat für eine Ausgabe von „THE WALKING DEAD“ benötigt.

„Es ist traumhaft, mit ihm zu arbeiten: wunderschöne Seiten, und das immer pünktlich. Er teilt die Seiten in Panels auf, skizziert die Figuren, zeichnet komplexe Gegenstände detaillierter und geht dann zum Tuschen über. Sobald alle Seiten getuscht sind, schickt er sie an mich.“ (6)

Für Rus Wooton, der die Texte einsetzt, erstellt Kirkman verkleinerte JPEGs und kümmert sich dann um die Platzierung der Sprechblasen. Dafür verwendet er das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop. Damit zeichnet er mit der Maus kleine, grobe Blasenumrisse an die Stellen, wo die Sprechblasen später hinkommen sollen.

„Während ich das mache, gehe ich ein letztes Mai durch die Dialoge, verändere, verlängere oder verkürze Sachen, verbessere den Lesefluss und sorge dafür, dass es perfekt zu den Zeichnungen passt ... oder versuche es zumindest. Ich habe in dieser Phase schon ganze Seiten neu geschrieben.
Ich streiche regelmäßig Dialogzeilen, wenn sich herausstellt, dass sie überflüssig sind. Sobald Rus dann das Skript und die Platzierung der Blasen vorliegen hat, lettert er das Heft am Computer.“
(7)

The Walking DeadIn der Zwischenzeit ist Cliff Rathburn mit den Schattierungen beschäftigt und malt melierte Grautöne über Charlie Adlards Tuschezeichnungen.

„Ich halte die Grautöne für einen wichtigen Bestandteil der Serie, weil sie dadurch mehr Tiefe bekommt und näher bei farbigen Veröffentlichungen liegt als bei schwarz-weißen, die einfach die nackten Zeichnungen abbilden. Andererseits muss ich sagen, es ist schade, dass die Leute Charlies Zeichnungen so selten in schlichtem Schwarz-Weiß zu sehen bekommen. Man wird geradezu hypnotisiert davon, wenn man sie sich anschaut. Ich habe schon oft erwähnt, dass ein ganzer Tag draufgeht, wenn er mir seine Seiten schickt.“ (8)

Wenn die Grautöne und das Lettering fertig sind, fügt Rus alles zusammen und macht daraus die fertigen Seiten. Die gehen dann an Image und von dort aus weiter an den Drucker.          

Bisher sind 92 Ausgaben (Stand Dezember 2011) der Comic-Serie veröffentlicht worden. Am 27. Dezember 2011 erschien zudem mit “THE WALKING DEAD, VOL. 15 – WE FIND OURSELVES”, der 15. Sammelband der Comic-Serie in den USA, der die Ausgaben 85-90 beinhalt.

In Deutschland erschien im Oktober 2011 bereits der 14. Hardcover der Comic-Serie unter dem Titel „THE WALKING DEAD 14 – IN DER FALLE“, in der die Hefte 79 bis 84 veröffentlicht wurden.


(1) Robert Kirkman
(2) Robert Kirkman
(3) Robert Kirkman
(4) Robert Kirkman
(5) Robert Kirkman
(6) Robert Kirkman
(7) Robert Kirkman
(8) Robert Kirkman

 © by Ingo Löchel

 

Zur EinleitungZur Übersicht

 

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles