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Leftis Plausch # 06: „Sword & Planet“ – : Planet Stories, Planet Romance und Planetenabenteuer

Sword & PlanetSword & Planet
Planet Stories, Planet Romance und Planetenabenteuer

Nachdem wir uns im Plausch # 05 diesem Genre etwas lockerer genähert haben, möchte ich hier versuchen etwas ernsthafter über dieses Genre zu berichten. Beim Schreiben des Plausches # 05 hatte ich unter anderem Flash Gordon, den Film von 1978 vor Augen, der dieses Pulp-Genre genau so darstellt, wie es für mich sein muss: knallbunt, temporeich, übertrieben, abenteuerlich und nicht all' zu ernst.

Pulp bedeutet in diesem Falle auch „Naivität“. In diesen Geschichten hinterfragt man nicht den Sinn, die Möglichkeiten, besser gesagt die Un-Möglichkeiten.
Aber ich möchte hier nicht über „Pulp“ berichten - darüber plauschen wir ein andermal - sondern über Planetenabenteuer / Planet Romance / Planet Stories / Sword & Planet.
 
Um gleich darauf hinzuweisen: alle vier Bezeichnungen benennen ein und das selbe Genre, ein und dieselbe Art von Stories!

Mancher Orts wird dieses Genre auch als Pulp Science Fiction bezeichnet, eben weil sein Ursprung in den Pulp-Magazinen liegt.
Aber auch Space Operas werden als Pulp Science Fiction bezeichnet.

Darüber hinaus gibt es auch die Bezeichnung Romance-Adventure Science Fiction.
Diese Bezeichnung findet bei Planetenabenteuern und Space Operas Verwendung.

Im letzten Plausch stellte ich die Frage, in welchem Zusammenhang Sword & Planet mit Science Fiction und Science Fantasy steht. Und außerdem in welchen Zusammenhang steht Sword & Planet mit Fantasy, explizit mit Sword & Sorcery?

Nun, Sword & Planet hat von allem etwas.
Die Übergänge zwischen den Genres sind fließend. Das liegt auch daran, dass die damaligen Pulp-Schriftsteller mitunter sämtliche Genres bedienten. Sie schrieben Science Fiction, Fantasy und was dazwischen, eben Planetenabenteuer und jeder hatte seine eigenen Fiktionen.

Die nahe Verwandtschaft mit Sword & Sorcery
Es ist oft schwer Sword & Planet von seinem nahen Verwandten Sword & Sorcery zu unterscheiden. Beide Genres verfügen über die gleichen Schwert schwingenden Helden und mit Action gefüllten Abenteuer. Sword & Planet jedoch spielt auf einem fernen Planeten und in der Regel zeichnet sich dieses Genre durch Gegenstände wie Strahlenpistolen, Radiumlaternen, sowie exotischer Fortbewegungsmittel wie Rocket- und Planetships und gelegentlicher Raumfahrt aus.
Helden dieser planetaren Romanzen sind Edgar Rice Burroughs' John Carter from Mars, in Leigh Bracketts Mars-Abenteuer ist es Eric John Stark oder C.L. Moores Northwest Smith, nur um die Bekanntesten zu nennen.
Als Autor wäre noch Otis Kline mit seinen Outlaws of Mars- und seinen Peril-Romanen zu nennen, doch meines Wissens wurde nichts davon ins Deutsche übersetzt.

Zu Otis Adelbert Kline schrieb Hubert Straßl/Hugh Walker 1975 im Terra Fantasy # 10:

"Bereits 1929 begann Kline, Burroughs' Stil und Ideen zu kopieren. Das führte zu einem mehrere Jahre währenden literarischen Gefecht, 1929 erschien Kline's Roman „The Planet of Peril“, ein Venus-Roman ganz in Burroughs-Manier. Er war so erfolgreich, daß 1930 eine Fortsetzung folgte, „The Prince of Peril“. 1931 zwei Tarzan-Imitationen „Tam, Son of the Tiger“ und „Jan of the Jungle“. Da es auch ein Kampf um den Markt war, bedeutete es ein Ringen um die Popularität. Aufgestachelt erwiderte Burroughs mit „Pirates of Venus“, mit dem er Kline's Venus-Roman übertrumpfte. Fortsetzungen folgten, auf die Kline mit Mars-Romanen erwiderte. Das Tauziehen währte bis 1935, als Kline's Popularität schwand. Er zog sich vom Schreiben zurück und gründete eine literarische Agentur, die jahrelang auch Robert E. Howards Nachlaß verwaltete."

Otis Kline's Kurzgeschichte „A Vision of Venus / Im Dschungel der Venus“ ist im besagtem Terra Fantasy # 10 „Bruder des Schwertes“ zu finden. Sie erschien erstmals in der Dezemberausgabe 1933 von AMAZING STORIES und erzählt die Geschichte eines Pflanzenjägers, der auf einer Pilzsuche zufällig die Frau seiner Träume findet.

Nun ja... AMAZING STORIES hatte wohl noch ein, zwei Seiten frei, die unbedingt gefüllt werden mussten.

 
Maza of the Moon - The Swordsman of mars and The Outlaws of Mars
Ich möchte gar nicht erst anfangen einen Genre-Stammbaum aufzuzeichnen; wie welches Genre mit einem anderen Genre verknüpft ist und an welchen Ast man sich zum nächsten Ober- oder Untergenre weiterhangeln muss.

Lassen wir lieber jedes einzelne Genre für sich stehen. Das ist viel einfacher und übersichtlicher; und merken wir uns, dass je nach Schriftsteller seine Geschichten mehr oder weniger in die eine oder andere Richtung tendieren.

Oft wird behauptet Planet Romance sei ein Genre-Mix, bestehend aus (naiver) Science Fiction, Wildwest-, Mantel & Degen-Romantik, Abenteuer aus sämtlichen Epochen der Vergangenheit – egal, ob aus grauer Vorzeit, Antike, Mittelalter oder jüngerer Vergangenheit -, verschiedener Kulturen, exotischen Schauplätzen, Mythologie, Fantasy und anderer Pulp-Literatur. Das Ganze gut vermengt, bunt, actionreich und dramatisch.
In ihnen rennt der kühne Held mit Schwert und Strahlenpistole durch die Gegend, fliegt auf Raketopeds durch die Lüfte oder durch unterirdische Tropfsteinhöhlen, taucht mit Holz-U-Booten durch Untiefen und rettet hauptsächlich seine wunderschöne Prinzessin aus den Klauen gigantischer Wesen und nebenbei auch noch den ganzen restlichen Planeten – der Stoff aus dem Helden sind.

An dieser Behauptung ist schon was wahres dran, wurden Anfangs doch viele Szenen, ja sogar ganze Geschichten von Planetenabenteuern aus anderen Genres entliehen und einfach dem exotischen Setting angepasst.

Ein Beispiel dafür liefert eine von Edgar Rice Burroughs beschriebene Schlacht von Luftschiffen in „Die Götter des Mars“ in dem eine Kriegspartei die Gegner umzingelt und mit ihren Luftschiffen den Kreis immer enger zieht. Das erinnert doch sehr an Planwagen eines Siedlertrecks, die von reitenden Indianern umzingelt wurden und die ihren Kreis immer enger ziehen...

Urvater des Genres und sein Begründer

Lassen wir Jules Verne einmal außen vor, dann waren Edgar Rice Burroughs Mars-Romane der Anfang der Science Fiction, als auch der Sword & Sorcery:
1912 schrieb Edgar Rice Burroughs seine erste Planet Storie „Under the Moon of Mars“ (siehe dazu Leftis Plausch # 04).

Im Laufe der 1950er Jahre ging die modernere Science Fiction mehr in Richtung „Science“; mehr in Richtung erklärbarer, zukünftiger Technik, wissenschaftlicher Glaubhaftigkeit und die Science Fiction bekam selber viele Sub-Genres, wie z.B. die „Space Opera“, verpasst und prägte so das wissenschaftliche, technische, auf Fakten basierende Bild, wie man es von Serien und Filmen wie StarTrek/Enterprise her kennt.

Nun ja, dieses Beispiel hinkt, ist doch Edmund Hamiltons „Captain Future“ das beste Beispiel für eine „Space Opera“ und genauso pulpig und alt wie Planet Romance und Sword & Sorcery.
Da wäre noch Simon R. Greens „Todtsteltzer“ zu nennen. Aber ich lehne mich etwas aus dem Fenster, habe ich „Captain Future“ und „Todtsteltzer“ (noch) nicht gelesen.

Also ersetzen wir die Bezeichnung „Space Opera“ durch „Hard Science Fiction“.
Ja, das trifft den Nagel auf den Kopf!
„Hard Science Fiction“ bezeichnet den Zweig der SF, der durch eine Ausprägung an wissenschaftlicher Genauigkeit und/oder Details geprägt ist. Im Mittelpunkt der Geschichten stehen die Naturwissenschaften sowie technische Fortschritte. Charakteristisch ist eine sehr technik- und faktendominierte Erzählweise.1
Klingt für mich wie der blanke Horror. Embarassed

Die Einflüsse von Star Wars
Science Fiction oder doch eher Science Fantasy?
Kehrtwendung zum Ursprung weg von der Hard Science Fiction
Das seit den 1950er Jahren wissenschaftliche, technische auf Fakten basierende Bild der modernen Science Fiction änderte sich erst wieder 1978 mit StarWars, in dem George Lucas viele Elemente von Edgar Rice Burroughs einfließen ließ und noch viele andere Dinge in den Topf warf. Auch ein Grund dafür, dass einige Leute in letzter Zeit die StarWars-Filme nicht mehr als Science Fiction, sondern als Science Fantasy bezeichnen.
Diese Bezeichnung ist für Star Wars jedoch nicht ganz korrekt, denn Star Wars ist weder Planet Romance noch Science Fantasy, sondern eine Space Opera mit Versatzstücken der Planet Romance. Star Wars ist reinste Pulp Science Fiction der alten Garde. Man ging back to the Roots.

Nicht von ungefähr holte George Lucas die Schriftstellerin Leigh Brackett an Bord. George legte Wert auf Dialoge, wie sie in der Science Fiction der 1940er Jahre zu finden waren. Brackett schrieb die erste Drehbuchfassung für „Das Imperium schlägt zurück“. Sie starb jedoch, noch bevor sie mit George Lucas gemeinsam das Drehbuch durcharbeiten konnte.
Brackett wurde vor allem durch ihre Mars-Romane berühmt. Ihre Beschreibungen des Mars wurde sehr von Edgar Rice Burroughs inspiriert.

Von Star Wars abgesehen prägen eher Hard Science Fiction-Filme unser Bild der – ehemals – modernen Science Fiction, da es erst jetzt den Filmstudios technisch und finanziell möglich ist, Space Operas wie in den Büchern beschrieben entsprechend umzusetzen.

Im Buchsegment gewinnt Science Fiction in Form der Space Opera wieder etwas an Raum. Beispiele dafür wären „Die Saga der Sieben Sonnen“ von Kevin J. Anderson und „Justifiers“ von Markus Heitz.

Abschließend folgt noch eine kleine Auswahl von Planetenromanen :

Leigh Brackett:
2Die Venushexe,
1972 in Ullstein 2000 SF Stories # 18,
orig. „Lorelei of the Red Mist“ in Planet Stories, 1946;

Kleiner Gauner flüchtet zur Venus, erwacht in einem größeren, kräftigeren Körper, muß roten Gas-Ozean der Venus durchqueren, begegnet der Hexe Rann und den „Hirten“, Wesen, die Tote wieder zum Leben erwecken können, diese Erweckten sollen zurück in ihre Heimat und diese dann verwüsten, Hauptprotagonist vereitelt diesen Plan. Hoher Sword & Sorcery-Anteil.

3 Das Erbe der Marsgötter,
1978 in Terra Fantasy # 49,
orig. „Sea-Kings of Mars / The Sorcerer of Rhiannon“
in Thrilling Wonder Stories, 1949;

Archäologe/Grabräuber findet die geheime Gruft von Rhiannon. In dieser Gruft wird der Held mehrere tausend Jahre auf dem Mars in die Vergangenheit geschleudert und besteht haarsträubende Abenteuer. Später gelangt er in der Gruft wieder in seine Zeit zurück.

4 Der Weg nach Sinharat,
1977 in Terra Fantasy # 40,
orig. „The Road of Sinharat“
in Amazing Stories, 1963;

Archäologe/Grabräuber kämpft auf dem Mars gegen die Urbamachung des Planeten, da dies verheerende Folgen mit sich bringt. Gemeinsam mit einem Freund schlägt es sich zur verbotenen Stadt Sinharat durch, wo Unterlagen zu finden sind, die seine Vermutung erhärten.

5 Wächter am Todestor,
1977 in Terra Fantasy # 41,
orig.  „Black Amazon of Mars“ in Planet Stories, 1951;
später komplett überarbeitet und erweitert als „People of the Talisman“ als ein Teil einer Ace Double-Novel mit„The secret of Sinharat“ 1964 erschienen. Der deutschen Ausgabe von Terra Fantasy # 41 liegt die überarbeitete Storie „People of the Talisman“ zu Grunde.

Es geht um einen gestohlenen Talisman, der Hilfe aus dem Tor des Todes heraufbeschwört, wenn die Stadt Kuschat bedroht wird. Eric John Stark, der Held der Geschichte, bringt diesen Talisman zurück.

Michael Moorcock :

Der Mars-Krieger, Sammelband, Bastei, 1992, bestehend aus:
(1965) „Die Stadt des Ungeheuers“, orig. „The City of the Beast / Warriors of Mars“
(1965) „Der Herr der Spinnen“, orig. „Lord of the Spiders / Blades of Mars“
(1965) „Die Herrscher der Tiefe“, orig. „Master of the Pit / Barbarians of Mars“

Physikprofessor Michael Kane reist zurück in der Zeit und auf den Mars. Dort trifft er auf eine wunderschöne Prinzessin, auf blaue Riesen und hochtechnische Überbleibsel einer alten Zivilisation. Hommage an ERB, rasanter Abenteuertrip.

Alan Burt Akers / Henry Kenneth Bulmer:
Kregen / Dray Prescot-Saga
Alan Burt Akers schrieb er bis zu seinem Tod 53 Bücher über den Helden Dray Prescot in der Tradition der Planetenromane. Der trivial-literarische Hans-Dampf-in-allen-Gassen fährt hier zur Bestform auf und sein Enthusiasmus übertragt sich auf den Leser. Es ist als würde man die aufregendsten Szenen aller Abenteuerfilme in eine Geschichte packen.
Lustvolle und sinnfreie Fluchtliteratur.  (Quelle: Sammelpunkt.ch)

Lin Carter:
Callisto
(1972) Jandar von Callisto,
orig. Jandar of Callisto

Nachdem Jandar die Zauberer auf dem Jupitermond Callisto besiegt hat, wartet er auf dem wilden Planeten, um eines Tages einen Weg zurück zur Erde zu finden. Mittlerweile gelingt es dem schönen Dschungelmädchen Ylana, aus den Klauen von Zho Kor, dem letzten der Zauberer, zu fliehen…
 
(1972) Die schwarze Legion von Callisto,
orig. „Black Legion of Callisto“

Jandar, der Fremde, faßt einen kühnen Plan, um die gnadenlose, barbarische Legion zu überwinden und die schöne Prinzessin Darloona zu befreien. Als sich die Tore der von der Schwarzen Legion besetzten Stadt Shondakor hinter ihm schließen, ahnt Jandar, daß es vielleicht nur noch einen Ausweg gibt – den Tod.

(1973) „Die Himmelspiraten von Callisto“,
orig. „Sky Pirates of Callisto“

Jandar, der Fremde, gepeinigt von der Angst der Sterblichen um die schöne Prinzessin Darloona, verfolgt weiter seinen Plan, sie zu befreien…
 
(1975) Zamara, die Herrscherin von Callisto,
orig. „Mad Empress of Callisto“

Jandar, der Fremde, fällt mit seiner Frau Darloona und seinen Freunden in die Hände der verrückten Herrscherin Zamara und gerät in Gefangenschaft. Es gelingt ihm zu fliehen, doch die Freiheit, die er findet, ist schrecklicher als Sklaverei…

(1975) Die Zauberer von Callisto,
orig. „Mind Wizards of Callisto“

Jandar, der Fremde weiß nicht, dass er nicht den endgültigen Sieg über den Zauberer von Kuur errungen hat. Bald ist er nicht mehr Jäger sondern Gejagter…

(1975) Lankar von Callisto,
orig. „Lankar of Callisto“

Jandar, der Fremde, ist verloren in den Händen der mächtigen Zauberer von Kuur. Seine Freunde versuchen vergeblich, ihn zu befreien. Nur einer vermag ihn zu erreichen: Lankar, ein Fremder wie er. Und niemand anders als Lin Carter, dem es gelungen ist, durch das Tor zwischen den Welten auf den Mond Callisto zu gelangen…

(1977) Ylana von Callisto,
orig. „Ylana of Callisto“

Nachdem Jandar die Zauberer auf dem Jupitermond Callisto besiegt hat, wartet er auf dem wilden Planeten, um eines Tages einen Weg zurück zur Erde zu finden.Mittlerweile gelingt es dem schönen Dschungelmädchen Ylana, aus den Klauen von Zho Kor, dem letzten der Zauberer, zu fliehen…
 
(1978) Der Renegat von Callisto
orig. „Renegade of Callisto“

Von seiner neuen Heimat, der Goldenen Stadt Shondakor, ist Koja, der Renegat der Yathoon-Horde, in das wilde Land eingefallen, auf das er verzichtet hat – begleitet von dem kleinen Taran, dem Schützling des Prinzen Jandar.Verloren in den trügerischen Roten Ebenen, trennen sich ihre Schicksale – und finden doch wieder zueinander im Verbotenen Tal von Sargol, auf der von einem Flammenring umgebenen, unbezwingbaren Zitadelle…

Hommage an ERB.

Green Star
(1972) Der grüne Stern,
orig. „Under the Green Star“

(1973) Der grüne Stern ruft,
orig. When the Green Star calls“

(1974) Im Licht des grünen Sterns,
orig. „By the Light of the Green Star“


Frank Herbert:

Dune - Der Wüstenplanet, 1965:
Der Wüstenplanet ist kein Pulp, wohl aber eine Planetengeschichte.
Es wird behauptet „Der Wüstenplanet“ ist für Science Fiction, was „Herr der Ringe“ für Fantasy ist. Dune enthält alle Elemente, die einen guten Planetenroman ausmachen. Der Roman spielt in einer komplexen und plausiblen Welt und soll erstaunliche Tiefe besitzen.
Beim Lesen spürt man mitunter ein orientalisches Flair und den Sand zwischen den Zähnen. Es folgten sechs Fortsetzungen von Frank Herbert. Nach seinem Tod führte sein Sohn Brian Herbert die Serie weiter.
Ich selber habe den Wüstenplaneten bis dato noch nicht gelesen. Die zahlreichen Rezensionen der Bücher sind zwiegespalten. Außerdem schreckte mich auch der immens schlechte Film davon ab.
Am besten diesen Film nicht ansehen, bzw. sofort wieder vergessen und die Bücher in keinster Weise mit dem Film in Zusammenhang bringen.
Also, den Film sofort vergessen!
Was sollten wir wieder vergessen...? Wink

1 Quellennachweis: Zeitreisender.net

 

Olav Linke, März 2012

 

Anbei noch einige Bilder, die die Stimmung von „Sword & Planet“, bzw. „Planetary Romance“ wiedergeben.

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2012-03-24 12:36
Das Problem bei diesen ganzen Diskussionen über die Wurzeln von Unterhaltungsliteratur ist, dass man sie aus dem Blickwinkel seiner eigenen Kultur sieht.

Das verzerrt das Bild. (Das und die leidige Tatsache, dass wir "Pulp" zu einem Wertbegriff gemacht haben, was Unsinn ist.) Natürlich ist Planet Romance naiv. Die Leute damals waren aber ernsthaft der Ansicht, auf der Venus könnte man gemütlich leben. (Was ja bis hinein in die 60er akzeptiert wurde, siehe Perry Rhodan :lol: ) Heute ist diese Vorstellung putzig, als die Stories geschrieben wurden, war das eine legitime Idee. Burroughs und Co wären nie auf die Idee gekommen, sie würden bewußt etwas "Naives" schreiben.

Andererseits ist Planet Romance die logische Fortsetzung des amerikanischen Zeitgeistes und des Westerns. Der göttliche Auftrag, seine Kultur zu importieren. Das mag jetzt überspitzt und übertrieben politisch korrekt klingen, aber darum geht es letztlich in diesen Geschichten. Der weiße Held (Carter und seine Imitationen) landet (warum auch immer) bei den bunten Eingeborenen und zeigt ihnen, wo der Hammer hängt. Damit konnten sich Burroughs Leser und die Leser der Pulps bis zum Krieg identifizieren.

Zitat:
Das seit den 1950er Jahren wissenschaftliche, technische auf Fakten basierende Bild der modernen Science Fiction änderte sich erst wieder 1978 mit StarWars.
Sorry, aber da vermengst du zwei Dinge, die so wirklich nicht zusammengehen, Literatur und Popkorn-Kino. Die SF-Literatur jener Zeit hat ja gerade darum gekämpft, sich aus dem Korsett der technischen "Ideenliteratur" nach dem Motto in jedem Auto ein Atomgenerator zu befreien. Weg von dem "Alles ist machbar" zu dem "Damit zerstört ihr die Welt und das wird passieren". Weg von dem Krakenquatsch für kindliche Gemüter. Das sollte ja zu einer ernsthaften Literatur werden. Die Popularität von Star Wars war in dieser Beziehung völlig kontraproduktiv, denn das hat das Bild der Nichtleser, also 80% der Bevölkerung, von der SF als Abenteuerspielplatz erst recht zementiert.

Zitat:
Im Buchsegment gewinnt Science Fiction in Form der Space Opera wieder etwas an Raum
Der Zug ist schon lange abgefahren. Heute ist die Space Opera die einzige Form, die sich noch verkauft. Die klassischen SF-Themen - also alles, was keine Weltraumaction ist, ganz egal wie qualitativ hochstehend - hat entweder der Mainstream geschluckt oder ist es markttechnisch irrelevant geworden. Das ist schon eine nette Ironie, dass ausgerechnet die Gattung überlebt hat, die von der Kritik lange so niedergeschrieben wurde.

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