Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Der vierte Teil des dreigeteilten Dutzend - Maritims (inoffizielle) Wallace-Fortsetzung: Der Unheimliche

Das dreigeteilte Dutzend - Edgar Wallace bei MaritimDer vierte Teil des dreigeteilten Dutzend -
Maritims (inoffizielle) Wallace-Fortsetzung

Der Unheimliche

Ich habe damals in Abständen je 4 Folgen produziert und glaube, dass die Sprecher der Hauptrollen einfach zu dem weiteren Zeitpunkt, wo ich sie benötigt habe, nicht abkömmlich waren. So kam es zu den Neubesetzungen. Und damals war der Inhalt der Krimis für ein Kinderhörspiel im Original doch etwas zu hart (heute hätte man dafür nur ein müdes Lächeln übrig)  [...] (1)
2004 und 2006 war es. Die berühmte und sehr erfolgreiche Maritim-Wallace-Reihe aus dem Jahre 1982 sollte eine inoffizielle Fortsetzung erfahren. Der Hörspielboom des neuen Jahrtausend machte es möglich. Mehr als 20 Jahre später hatte sich jedoch einiges verändert. Das Label Maritim wurde nicht mehr vom Verlag Gruner&Jahr betrieben. Die Verlagsgruppe Hermann nahm sich diesem Label an. es gibt einige ambitionierte Projekte wie "Der Magier". Diese ehemalige Heftserie im Gruselsektor brachte es auf 5 Folgen, 2 weitere waren geplant, aber nicht mehr erschienen. Auch "Larry Brent" wollte man sich annehmen, doch EUROPA wollte die Rechte selbst noch weiter verwerten. Insgesamt zieht sich die Geschichte des Labels Maritim seit 1999 recht bedauerlich dahin. Die Ideen zu den Projekten waren unausgegoren. Vieles wurde angefangen, aber nicht konsequent zu Ende gebracht. Autoren und Regisseure aus längst vergangen Tagen haben allerdings wieder mitgemacht. Hans-Joachim Herwald und Konrad Halver zum Beispiel. Tatsächlich fungierte Maritim nur als Vertrieb und Herausgeber, während die Produktion selbst von Konrad Halver und Herrn Herwald oder anderen durchgeführt wurde.

Erst als Sebastian Pobot das Label vor einigen Jahren übernahm, bildete sich so etwas wie eine Struktur heraus. Doch das ist eine andere Geschichte. Zurück zu Wallace. Hans-Joachim Herwald wollte noch einmal im regiesessel Platz nehmen und die Vorlagen inszenieren. Ob das dann tatsächlich der Fall war, weiß man nicht. Auf jeden Fall steht er als Regisseur im Inlet. Einige Sprecher von damals konnten auch reaktiviert werden, z.B. Rolf Jülich. Als Drehbuchautoren setzte man Mik Berger ein. Kein schlechter Einkauf. Als Kinder-Hörspielautor war er für Walt Disney und Universal tätig. Doch die Betonung liegt auf Kinder-Hörspielautor, weswegen nicht ganz klar ist, wo man mit der neuen Wallace-Adaption hin wollte. Die Stoffe lehnten dicht an den Werken von Wallace. Und sie waren für Erwachsene. Als Musik verwendete man genau die, die auch für Reihe von 1982 verwendet wurde (mit Ausnahme der Titelmusik).
 
Der UnheimlicheKlappentext:
Elsa Marlowe arbeitet gern bei 'Amery & Amery'. Aber plötzlich ist alles anders: Major Amery kehrt aus Indien zurück. Gehört der 'Unheimliche' zu Soyokas Leuten? Und welche Rolle spielt ihr Vormund im Krieg der Rauschgiftbanden? (1)
 
Handlung:
Es gibt viele Verdächtige in einer undurchsichtigen Rauschgiftstory. Und ein Ermittler der sich unbeliebt macht, stellt selbst unliebsame Fragen an Freunde. AM Ende gibt es ein Happy-End.
 
Meinung:
Auch der "Unheimliche" hält sich erstaunlich eng an den gleichnamigen Roman. Darin liegt aber genau der Makel - wie schon bei den beiden vorigen Folgen. Dialoge wurden fast wortgetreu übernommen. Der Erzähler mischt sich kurz dazwischen um die Szenentrennung vorzunehmen. Es fehlt aber an lebendigen Szenen, die die Spannung erhöhen. Somit bleibt auch der dritte Teil der inoffiziellen Walalce-Fortsetzung von Maritim ein undurchsichtiges Storykonstrukt ohne Substanz.
 
Sprecher:
Bekannte Sprecher allein machen noch kein gutes Hörspiel. Robert Missler spricht die männliche Hauptrolle. Ferner dabei sind Wolf Frass und Christine Pappert. Eckart Dux ist erneut der Erzähler, der aber wie schon in den beiden Folgen davor nicht glänzen kann.
 
Cover:
Das Cover von Würz hat mit dem Roman nichts zutun un erinnert eher an den Film "Im Banne des Unheimlichen" (1968), der aber wiederum auch nichts mit dem Roman zu tun hat.
 
Vergleiche:
Man kann keine Vergleiche ziehen. Es gibt von dem Roman bisher nur diese einzige Hörfassung. Der Stoff wurde bisher auch nicht verfilmt. Der verfilmte Wallace-Titel "Im Banne des Unheimlichen" ist der eines anderen Romans.
 
Fakten:
Die vier Folgen aus den Jahren 2004 und 2006 hatten keine Nummerierung. Einige führen "Bei den drei Eichen" aber als Folge 2, andere Listen nennen sie als 14. Folge der Gesamtausgabe (mit den 12 Folgen der 80er-Jahre). Bei der Nummerierung dürfte die Produktionsreihenfolge, bzw. die Erscheinungsdaten maßgebend gewesen sein. 

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles