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Das älteste Ding der Horrorliteratur - Gruselkabinett (134) Das älteste Ding der Welt

Das älteste Ding der WeltDas älteste Ding der Horrorliteratur
Gruselkabinett (134) Das älteste Ding der Welt

Dem achtzehnjährigen Harald von Calmus, einziger Sohn des bejahrten Reichsfreiherrn von Calmus-Dunkelstedt, ist es durch eine kleine Finte wieder einmal gelungen, seinem Hauslehrer in die freie Natur zu entkommen.

Im nahen Pfaffenwäldchen hat er an jenem Nachmittag mehrere unheimliche Erlebnisse, die imstande sind, sein Leben aus den Angeln zu heben... (1)

Das älteste Ding der WeltWenn die Horrorliteratur von Dingen spricht, so erinnert sich der geneigte Leser sofort an Lovecrafts Universum von den großen Alten und dem Chtutlu-Mythos. Man erinnert sich an den Horrorfilm "Das Ding aus einer anderen Welt" und an Stephen Kings ES. All diese Dinger kommen aus der Tiefe des Universums auf die Erde und sind unbeschreiblich böse und mächtig. Um genauso ein Ding, welches die Horrorliteratur seit Lovecraft immer wieder liefert, geht es auch in Willi Seidels Geschichte. Hier gerät ein junger Mann in die Fänge eines überirdischen Wesens, dessen Kraft und Stärke sich in der Figur des Chinesen Dr. Szi bündelt. Der nutzt den jungen Mann als Werkzeug, um ein Ur-Wesen, das einst mit einem Kometen auf die Erde kam zu neuem Leben zu erwecken. Dazu benötigt er Blut, viel Blut und die Vitalität des jungen Burschen.
Mit dem "ältesten Ding der Welt" gelingt Seidel ein sehr eigenständiges Werk voller Phantastik und bizarrer Beschreibungen, das sich stark vom Lovecraft´schen Werk herauslöst und doch viele Parallelen aufweist. Aber der alte Meister des romantischen Grusels hat eben viele inspiriert - bis in die Moderne hinein. Und somit ist diese Geschichte ein echter Beleg für diese These.

Zeitweise dümpelt die Geschichte allerdings etwas dahin. Und abschließend werden nicht alle Rätsel gelöst. So kommt das Ende etwas abrupt und bei fast 90 Minuten Laufzeit ist das eigentlich schon ein Paradoxon. Aber das Ungewöhnliche an den Geschichten und die Zeichnung der Figuren machen Spaß und sie machen ein richtiges Hörerlebnis daraus. Besonders die Rolle des Chinesen ist gelungen, obwohl sie stellenweise überzogen wirkt. Angesprochen haben aber auch Louis Freidemann Thiele und Horst Naumann. Den Erzähler gibt Peter Weis.

mit L. Friedemann Thiele, Peter Weis, Matthias Lühn, Bodo Primus, Dagmar von Kurmin, Horst Naumann, R. Berg u.a.
Buch: Marc Gruppe
Produktion & Regie: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
Aufgenommen im Titania Medien Studio
Gemischt von Kazuya c/o Bionic Beats
Mastering: Michael Schwabe, Monoposto
Cover-Illustration: Ertugrul Edirne
Layout: Doreen Enderlein
VÖ: 29.03.2018
Dauer: 88.46 Minuten
Bestellnummer: CD: 9783785756256

(1) = Verlagstext

Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2018-09-05 06:54
Dass Willy Seidel beim Schreiben seiner Erzählung von Lovecraft beeinflusst wurde, ist eher unwahrscheinlich. "Das älteste Ding der Welt" erschien bereits 1923, während Lovecrafts "Cthulhus Ruf" erst drei Jahre später verfasst und zwei weitere, ehe es in 'Weird Tales' veröffentlicht wurde.
#2 G. Walt 2018-09-05 10:41
Danke für den Hinweis. Das habe ich jetzt nicht ins Auge gefasst aner auch nicht behauptet das Seidel beeinflusst war. Das war im letzten Satz des ersten Absatz vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt.

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