Trip mit Monster: Midnight Tales (82) Grizzly des Grauens
Trip mit Monster
Midnight Tales (82) Grizzly des Grauens
War es nicht schon die legendäre H.G. Francis-Gruselserie, die zu Beginn der 80er-Jahre für Gänsehaut von der Stange sorgte?
Dieses Hörspiel hätte im Übrigen sehr gut in diese Reihe gepasst. Ein Ausflug einer kleinen Gruppe von Leuten, die durch einen Grizzly gejagt werden, der alles andere als kuschelig daherkommt. Ein äußerst brutaler Bär mit Gier auf Menschen.
Das Hörspiel überzeugt wie immer durch gute Sprecher und eine mitreißende Musik. Die Story ist etwas vorhersehbar, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut. Das hebt das vertraute Gefühl und man fühlt sich tatsächlich ein wenig in alte Zeiten versetzt.
Dazu bei trägt auch die Länge des Hörspiels. Exklusive Vor- und Abspann bleiben weniger als 40 Minuten Netto-Spielzeit. Auch das kein Qualitätsmerkmal, sondern eher etwas was für dieses Hörspiel spricht. Denn kurze und kompakt inszenierte Hörspiele sind noch immer das effektivste Stilmittel dieses Mediums.
Es gibt keine Kassetten oder Schallplatten mehr und somit gibt es keine sogenannten dramaturgisch gesetzten Höhepunkte, die H.G. Franciskowsky immer verstand umzusetzen.
Christoph Piasecki hat sich eine dramaturgisch Variante erdacht, die auf das Medium Stream besser passt. Es ist die unerwartete Wendung am Schluss. Die macht aus einer vorhersehbaren Geschichte dann letztlich doch noch etwas anderes und es gibt einen Schluss mit dem niemand unbedingt gerechnet hat.
Dieser gewissermaßen "Knalleffekt" hebt den Gesamteindruck des Hör-Erlebnisses noch einmal. Dieser Stil zieht sich wie ein roter Faden durch diese Reihe, wenn sie auch nicht bei jeder Folge gleich gut funktioniert oder gar zur Anwendung kommt. Mit dieser Folge kommt es zur Anwendung und gelingt gleichwohl.
Grusel in der Wildnis und brutale Attacken eines Monsters, welches eigentlich gar keines ist. Spannung ist in jeder Sekunde garantiert.
© by Stephan Gewalt
(1) Verlagstext