Kürzlich angeschaut und als... eher gut ...empfunden: Sinister
Kürzlich angeschaut und als...
... eher gut ... empfunden
Sinister
Ellison sieht auf dem Dachboden das dazugehörige Snuff-Video. Fortan häufen sich unheimliche Vorfälle einer finsteren Macht, die es auf die Oswalts abgesehen hat. (1)
Die Kraft die düsteren Bildern anhaftet ist im Kino vielfach getestet worden. Schon zu schwarzweiß-Zeiten. Im Kino von heute - mit den sehr vielfältigen technischen Möglichkeiten ist noch etwas mehr daraus gemacht. Mann kann die dunkele Umgebung ideal nutzen um Schauer und Schrecken zu erzeugen. "Sinister" ist ein Paradebeispiel dafür. 95% des Films spielen im Dunklen oder dunklen und halbdunklen Räumen. Protagonist Oswallt ist dabei so etwas wie ein Geisterjäger wider Willen, der jedoch zunächst glaubt, es mit einem Serienmörder zutun zu haben. Er sichtet einige Super 8-Filme auf dem Dachboden seines neuen unheimlichen Hauses. Unheimlich und bedrückend sind die Bilder auf denen eine ganze Familie gemeuchelt wird. Und er entdeckt noch weitere Morde an Familien. Alle auf eine eigene beispiellose und grausame Art verübt. Und allen Filmen haftet etwas gemeinsames an: Eine merkwürdige Gestalt in einer Maske. Als ihn ein Professor der Universität auf die richtige Spur bringt ist es allerdings fast schon zu spät. Oswalt wird zum neuen Opfer einer dämonischen Figur, die eine Art Fluch von Haus zu Haus weiterträgt.
Filme wie "Schloß des Schreckens" (1961) oder auch "Ring" mochten Pate gestanden haben, als es um die Umsetzung von geisterhaften Szenen geht, in denen die unheimlichen Kinder auftauchen. Dies wurde mithilfe der Düsternis und einigen Soundeffekten gut hingekriegt. Unnötigerweise - leider - fallen aber auch Szenen auf, die die Handlung des Films eher bremsen als vorantreiben und künstlich versuchen Spannung zu erzeugen. Etwa bei den Nachtwandleraktionen des Sohnes von Oswalt. Hier wird der Zuschauer an der Nase herumgeführt. Es gibt auch Schrecksekunden, die nur der Zuschauererweckung dienen und nicht zur Handlung des Films beitragen. Da diese etwas dick aufgetragen sind, halte ich sie für überflüssig.
Die Dialoge spielen sich während der fast 2 Gruselstunden im Flüsterton ab. Die zwischenzeitlichen Schrecksekunden sind dafür überlaut und machen eine Nachregulierung am TV-Gerät notwendig. Ein häufig angwander Tontrick, der an manchen heimischen Geräten jedoch nicht funzt.
Die Hauptdarsteller machen eine gute Arbeit. Ethan Hawk nimmt jedoch den meisten Raum als Geisterjäger ein. Man fragt sich allerdings während des Films, warum diese Familie das Haus einfach nicht verlässt. Der Filmfluch erinnert an Produktionen wie "Ring" und somit ist "Sinister" insgesamt betrachtet nichts Neues. Aber die Düsternis und das ganz eigene Gruselerlebnis, welches man besonders im dunklen Wohnzimmer erzielt, machen den Gänsehaut-Streifen auf alle Fälle sehenswert.