Around the Corner - Der Kampf der Kleidung: Kill La Kill
Der Kampf der Kleidung
Kill La Kill
Und ja, es geht um Kleidung. Sprechende und kämpfende Kleidung.
Und leicht bekleidete Mädels, die sich einen blutigen Kampf bis auf den Tod liefern.
Interesse geweckt?
Noch nicht?
Aus der Feder und dem durch geknallten Geiste der Macher von „Gurren Lagann“ (Hiroyuki Imaishi, Kazuki Nakashima) kommt ein neues Werk, das man vielleicht als eine Mischung aus Tarantino und „FLCL“ mit einer Prise „Star Driver“ und „Gurren Lagann“ beschreiben könnte, nur ohne die Riesenkampfroboter.
Die Main Story ist schnell erzählt:
Ryuko Matoi kehrt nach Hause zurück um Hinweise auf den Mörder ihres Vaters zu finden. Einziges Indiz ist die Hälfte eine riesigen Schere, die der Mörder einst zurück ließ und die Ryuko nun immer mit sich trägt.
Ihre Recherche führt sich an die Honnouji Academy, unter der Leitung der Schülerpräsidentin Satsuki Kiryuin, die zusammen mit ihrem Konzil die Schule und die drum herum liegende Stadt in ihrem eisernen Griff hat.
Und in der Tat scheint Kiryuin Hinweise auf den Hintergrund der Geschichte zu haben, doch die Bedingung für die Information ist, das sie, Ryuko, Kiryuin besiegt, doch dafür muss sie erst einmal an all den anderen Gegnern vorbei.
Es kommt wie es kommen musste, Ryuko wird besiegt. Ihr Weg führt sie zurück zu ihrem alten Haus zu einem geheimen Keller. Dort tritt sie auf das intelligente Kleidungsstück Senketsu, eine Schuluniform, mit dessen Hilfe sie sich übermenschliche Kräfte verleihen kann. Doch das Ergebnis ist ein etwas leicht bekleideter Zustand.
The Game is on und Ryuko setzt alles daran an die Präsidentin heran zu kommen. Doch nicht nur sie hat eine Uniform mit dem sogenannten Lebensfaden, der die besonderen Kräfte in sich hat, sondern auch alle Studenten an der Schule, die regelrecht unter Kiryuins Bann stehen und alles daran setzen ihre Lady und ihre Schule zu verteidigen.
Unerwartete Hilfe erhält Ryuko von der etwas langsamen Schülerin Mako Mankanshoku, die sich Halsüberkopf in jedes Abenteuer stürzt und dabei eher unfreiwillig jedes Mal zwischen die Fronten gerät. Aber auch der geheimnisvolle Aikuro Mikisugi, Ryukos Klassenlehrer, scheint seine Finger im Spiel zu haben und mehr zu wissen als er bereit ist zuzugeben.
Doch was hat die ganze Sache mit ihrem Vater und dessen Tod zu tun?
Die wohl rund 24 Episoden umfassende Serie ist laut, bunt, abgedreht und fern jeglichem gesunden Menschenverstandes angesiedelt.
Die Schüler auf der untersten Stufe sind alle fast gesichtslose Klone, die Kampfszenen legen regelmäßig alles in Schutt und Asche, die Kampfszenen sind brutal, die Story nicht wirklich vorhanden.
Und doch, Animationsqualität sind Top, die Kampfszenen, mit die Besten, die ich seit langer Zeit in einem Anime gesehen habe, die Bildkompositionen passen, die Musik noch mehr, die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und unterscheiden sich sehr von einander.
Diese Serie zu schauen macht einfach nur Spaß, man muss nur seinen Kopf ein bisschen abschalten und alles einfach auf sich wirken lassen, vor allem in den späteren Episoden, wo leuchtende Nippel und Welteroberung eine große Rolle spielen.
Denn wer denkt, das die Serie einfach in eine Richtung geht wird überrascht sein, denn Plotttwists kann diese abstruse Geschichte auch. Obwohl, ein Anime dessen Handlung man am Anfang nicht einmal erahnen kann, wirklich Plotttwist haben kann? Dieser kann es jedenfalls.
So und wie kommt der geneigte deutsche Zuschauer nun an die ganze Serie, die noch nicht einmal in Japan fertig ausgestrahlt wurde?
Bisher nur über das Video-On-Demand Angebot von peppermint anime, wo aber auch im Sommer diesen Jahres dann die DVD und BluRay Veröffentlichung folgen soll.
Wer Spaß an etwas anderen Serien hat und sich einfach auch mal nur auf eine Geschichte einlassen kann, ohne sie gleich analysieren zu müssen, sollte unbedingt Kill La Kill zumindest einmal anschauen, denn diese Serie, so sehr sie auch weit entfernt des normalen Common Sense liegt, ist mit das Beste, das die Welt des Anime im Moment bieten kann.
Und nächstes Mal: Der Weitblick - Wie immer.