Das finstere Haus im Eichengrund - »Das Biest – The Bat«
Das finstere Haus im Eichengrund
»Das Biest – The Bat«
„The Bat“ (so der Originaltitel des Films, der hierzulande auch als „Mörder mit der Kralle“ vermarktet wurde) wurde 1959 von Crane Wilbur inszeniert. Vincent Price spielt darin einen Mediziner, der bei einem Ausflug mit seinem Patienten John Fleming (Harvey Stephens) von diesem in ein Geheimnis eingeweiht wird. Als Angestellter einer Bank hat Fleming eine Million in Wertpapieren unterschlagen, diese verkauft und die Erlöse in seiner Villa versteckt. Vor Ort hat sich derzeit die Krimiautorin Cornelia van Gorder (Agnes Moorehead) mit ihren Bediensteten eingemietet. Doch diese nehmen nacheinander Reißaus, als in der Umgebung zahlreiche Menschen sterben. Der Mörder wird „Das Biest“ tituliert, weil seinen Opfern mit einer Pranke die Halsschlagader aufgerissen wird. Zudem finden sich aber auch häufig Bisse von tollwütigen Fledermäusen auf den Opfern. Wo besteht der Zusammenhang? Was hat die unterschlagene Million damit zu tun? Und ist Cornelia in dem großen Haus wirklich sicher?
Der Film ist eigentlich eher eine Mischung aus Krimi und Gruselabenteuer, die Horrorelemente halten sich sehr in Grenzen. Dennoch kommen Liebhaber von Vincent Price auf jeden Fall auf ihre Kosten. Auch sein weiblicher Co-Star Agnes Moorehead („Wiegenlied für eine Leiche“) hat ausreichend Gelegenheit, ihr darstellerisches Talent unter Beweis zu stellen. Die Naivität der Geschichte und insbesondere einiger Vorkommnisse wirkt aus heutiger Sichtweise reichlich putzig, aber gerade das trägt auch zum Charme von „Das Biest – The Bat“ bei. Große Teile der Handlung (die auf einem Bühnenstück von Mary Roberts Rinehart und Avery Hopwood basiert) spielen im finsteren Landsitz „Eichengrund“, was im Genre des Gruselfilms ein beliebtes Sujet darstellt – von „Das alte, finstere Haus“ (Das Haus des Grauens) aus dem Jahr 1932 über dessen Remake aus dem Jahr 1963 bis hin zu den zahlreichen Persiflagen à la „Die Nacht im Mordhaus“ mit Laurel & Hardy, „Vorsicht Gespenster!“ mit Abbott & Costello oder „Hochzeitsnacht im Geisterschloß“ griff man gerne darauf zurück.
Die Wiederveröffentlichung des Films auf DVD präsentiert uns diesen nun hierzulande erstmals in einer kolorierten Fassung, was nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, weil es dem Film nichts Außergewöhnliches hinzufügt – zumal alles einen Rotstich aufweist und die Schärfe darunter leidet. Alternativ ist auf der Scheibe aber auch noch die Schwarz-Weiß-Fassung verfügbar, die die Gruselstimmung eigentlich viel besser transportiert.
Das Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) ist soweit in Ordnung, leidet aber wie gesagt unter der Kolorierung, was die Schärfe und Bildstabilität anbelangt. Der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0) ist stets gut verständlich und nicht zu beanstanden, es handelt sich bei der deutschen Fassung um die Original-Kinosynchronisation aus dem Jahr 1961. Darüber hinaus gibt es als Extra hier lediglich den amerikanischen Kinotrailer zum Film, den Vincent Price auf seine gewohnt süffisante Art moderiert.