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Ein wunderschönes Märchen - »Die Braut des Prinzen«

Die Braut des PrinzenEin wunderschönes Märchen
»Die Braut des Prinzen«

William Goldman (1931-2018) hat sich in erster Linie als Drehbuchautor einen Namen gemacht. Aus seiner Feder stammen die Filmklassiker „Zwei Banditen“ (Butch Cassidy and the Sundance Kid“), „Der Marathon-Mann“ oder „Die Unbestechlichen“. Unter seinen wenigen Romanen ist fraglos „Die Brautprinzessin“ am bekanntesten, der erstmals 1973 erschien und 14 Jahre später von Rob Reiner kongenial als „Die Braut des Prinzen“ verfilmt wurde.

Die Braut des PrinzenWilliam Goldman selbst adaptierte seinen Romanklassiker damals für die große Leinwand, und konnte dabei sicherstellen, dass auch die süffisanten Erzählkommentare zumindest teilweise erhalten blieben. Rob Reiner, Sohn des Schauspieler-Ehepaares Carl und Estelle Reiner, der gleichermaßen als Schauspieler („Schlaflos in Seattle“) und Regisseur („Harry und Sally“, „Misery“) erfolgreich ist, inszenierte Goldmans Drehbuch 1987 als „Die Braut des Prinzen“ mit großer Starbesetzung. Publikum und Kritiker waren sich damals einig, dass den Machern hier ein exzellenter Märchenfilm gelungen war, was sich auch in etlichen Preisen (Hugo Award, Saturn Awards) und Nominierungen („Storybook Love“ von Willy De Ville als bester Song bei den Oscars) niederschlug. Nun hat man dem bezaubernden Film eine bestmögliche Veröffentlichung als Mediabook spendiert, die in limitierter Auflage von 2000 Stück jedes Sammlerherz und jeden Liebhaber des Films restlos begeistern dürfte.

Die Braut des PrinzenEin kleiner Junge (Fred Savage) liegt krank im Bett und bekommt deswegen einen Besuch von seinem Großvater (Peter Falk) abgestattet. Der Junge würde am liebsten weiter Videospiele zocken, doch Opa möchte ihm eine Geschichte aus einem alten Buch vorlesen. Es handelt von der liebreizenden Buttercup (Robin Wright), die sich in den Stallburschen Westley (Cary Elwes) verliebt. Als dieser von Piraten entführt und vermeintlich getötet wird, ist Buttercups Herz gebrochen. Fünf Jahre später stimmt sie widerwillig der Heirat mit dem Prinzen Humperdinck (Chris Sarandon) zu, den sie nicht ausstehen kann. Kurz vor der Hochzeit wird Buttercup allerdings vom Fechtmeister Inigo Montoya (Mandy Patinkin), dem Riesen Fezzik (André the Giant) und dem cleveren Vizzini (Wallace Shawn) entführt, die die Schuld einem verfeindeten Volk in die Schuhe schieben und damit einen Krieg heraufbeschwören wollen. Doch ein maskierter Pirat nimmt die Verfolgung auf und kann nacheinander alle drei Ganoven ausschalten, und Buttercup in seine Arme schließen. Doch der Kampf ist noch nicht ausgestanden, weil Humperdinck und sein zwielichtiger Handlanger Graf Rugen (Christopher Guest) ebenfalls die Fährte aufgenommen haben und nichts Gutes im Schilde führen.

Die Braut des PrinzenEin liebevoll gestalteter Märchenfilm, der parodistisch mit satirischen Spitzen inszeniert und mit einigen skurrilen Nebenfiguren (Billy Crystal und Carol Kane in kaum zu erkennender Maskierung, die Komiker Mel Smith und Peter Cook in charmanten Kurzauftritten) versehen wurde. In seiner gutmütig-romantischen Art ist der Film zwar hoffnungslos veraltet, aber genau das macht in unglaublich sympathisch. Sämtliche Darsteller legen eine enorme Spielfreude an den Tag, die die kurzweilige Geschichte zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Einfach wunderschön, zumal es Regisseur Rob Reiner sehr überzeugend gelungen ist, die Balance zwischen Romantik, Komik und Abenteuer zu wahren. Weltweit ist der Film nun erstmals bei Turbine Medien als 4K-Ultra-HD-Disc erschienen, in einem überaus schmucken Mediabook, das in seinem wattierten Kunstledereinband selbst wie ein altes Buch aussieht! Das exzellent restaurierte Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) lässt keinerlei Wünsche mehr offen, erst Recht in Anbetracht des mittlerweile über 30 Jahre alten analogen Ausgangsmaterials. Auch der Ton (Deutsch und Englisch wahlweise im DTS HD Master Audio 5.1 oder 2.0, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) wäre nicht besser hinzubekommen gewesen, hier hat man gleichermaßen herausragende Arbeit geleistet!

Die Braut des PrinzenDas üppige Bonusmaterial addiert sich auf über zweieinhalb Stunden Laufzeit, hinzu kommt ein 48seitiges Booklet mit interessanten Hintergrundinformationen von Tobias Hohmann und reichhaltiger Bebilderung. Der Hauptfilm liegt auf einer 4KUHD-Scheibe, als BluRay und auf DVD vor, eine weitere DVD beinhaltet zusätzliche Extras. Diese bestehen aus einem Audiokommentar von Regisseur Rob Reiner, einem Audiokommentar von Autor William Goldman und einer Tonspur mit Soundeffekten und der Filmmusik von Mark Knopfler („Dire Straits“) sowie der zweiteiligen Dokumentation „Wahre Liebe – Das Phänomen ‚Die Braut des Prinzen‘“ (zusammen 30 Minuten) in HD-Qualität auf der BluRay-Disc. In SD-Qualität sind darüber hinaus auf der BluRay und der Bonus-DVD noch die Featurettes „Wie Ihr wünscht: Die Geschichte“ (27 Minuten), „Die unerzählten Geschichten“ (9 Minuten), „Die Kunst des Fechtens“ (7 Minuten), „Märchen & Folklore“ (9 Minuten), „Märchen & Die Braut des Prinzen“ (17 Minuten), „Wunderbares Make-up“ (11 Minuten) und „Der grausame Pirat Roberts“ (12 Minuten) sowie aus der Entstehungszeit des Films „Cary Elwes‘ Videoaufnahmen“ (4 Minuten), ein Featurette (8 Minuten) und ein Making Of (7 Minuten), amerikanische, deutsche und internationale Trailer sowie TV-Spots verfügbar.

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