Der Zauberlehrling - »Onward – Keine halben Sachen«
Der Zauberlehrling
»Onward – Keine halben Sachen«
Das weltweite Kinoeinspielergebnis von „Onward – Keine halben Sachen“ liegt derzeit bei etwas über 103 Millionen US-Dollar. Was auf den ersten Blick viel erscheint, relativiert sich schnell, wenn man bedenkt, dass die Herstellung eines solchen Films mittlerweile zwischen 170 und 200 Millionen Dollar verschlingt. Einen weiteren interessanten Vergleich liefert das Box Office des Pixar-Vorgängerfilms, „A Toy Story – Alles hört auf kein Kommando“. Der brachte es nämlich am Ende auf über eine Milliarde US-Dollar, also locker auf das Zehnfache! Das schlechte Abschneiden von „Onward“ an den Kinokassen lässt sich aber eindeutig an den Auflagen aufgrund der Corona-Krise festmachen, deswegen ist dem unterhaltsamen Film von Dan Scanlon („Die Monster Uni“) nun von Herzen zu wünschen, dass er auf dem Heimkinomarkt sein verdientes Publikum findet und die schlechten Kinoeinspielergebnisse hierüber wieder ein Stückweit ausgeglichen werden können.
Angesiedelt ist die Handlung von „Onward – Keine halben Sachen“ in einer Welt der Fantasiewesen. Doch wo einst die Magie ein fester Bestandteil des Alltags der Bewohner war, haben mittlerweile der technologische Fortschritt und die Marktwirtschaft Einzug gehalten. Diese Welt ist kaum mehr von der unseren zu unterscheiden, lediglich die Tatsache, dass Zentauren als Streifenpolizisten arbeiten und sich Elfen Drachen als Haustiere halten, deutet noch auf die legendären Ursprünge dieses Universums hin. Auch Ian Lightfoot (in der deutschen Fassung gesprochen von Christian Zeiger) ist ein junger Elf, der gerade seinen sechzehnten Geburtstag feiert. Nach wie vor bedauert er zutiefst, dass er seinen Vater nie kennengelernt hat, der bereits starb, als Ian noch ein kleines Baby war. Auch Ians älterer Bruder Barley (Leonhard Mahlich) hat nur noch einige wenige Erinnerungen an Dad. Als Mutter Laurel (Annette Frier) den beiden nun anlässlich von Ians Geburtstag von deren Vater ein Geschenk überreicht, ist die Freude groß. Wilden Lightfoot vererbt den beiden einen Zauberstab und einen Zauberspruch, mit deren Hilfe sie ihren Vater noch einmal für einen Tag zurück ins Leben holen können. Doch leider geht etwas schief, weshalb zunächst nur Wildens untere Körperhälfte in die Welt der Lebenden zurückkehrt. Den beiden Brüdern bleiben noch 24 Stunden, um auch den Rest des Vaters noch einmal lebendig werden zu lassen und sich noch einmal mit ihm zu unterhalten.
Die Grundprämisse von Fantasiefiguren, die in einer unserer eigenen Lebensrealität sehr ähnlichen Welt leben, kennt man beispielsweise aus „Harry Potter“. Deswegen ist die Ausgangsidee vielleicht nicht ganz so originell wie bei den meisten anderen Pixar-Filmen. Doch die Animationskünstler aus Emeryville in Kalifornien haben es auch hier wieder blendend verstanden, eine Geschichte zu kreieren, die voller Herz ist und über einen charmanten Humor verfügt. Das Konzept des Roadmovies liefert die Blaupause für die turbulenten Ereignisse, und am Ende wird uns eine ungewöhnliche Auflösung präsentiert, die zwar unvorhersehbar, dafür aber umso gelungener ist. Ein abwechslungsreiches Abenteuer für die ganze Familie. Die BluRay-Erstveröffentlichung präsentiert den komplett im Computer entstandenen Film natürlich mit makellosem Bild (im Widescreen-Format 2,39:1). Auch der Ton (Englisch wahlweise im DTS HD Master Audio 7.1, in DTS HD High Resolution 5.1 oder in Dolby Digital 2.0, Deutsch und Italienisch in Dolby Digital Plus 7.1, Tschechisch in Dolby Digital 5.1, optional mit Untertiteln in diesen vier Sprachen mit englischen Untertiteln für Hörgeschädigte) ist nicht zu beanstanden. Die Extras umfassen die Features „Wie alles begann“ (9 Minuten), in dem die autobiografischen Motive des Regisseurs deutlich werden, und „Die Einwohner von New Mushroomton“ (10 Minuten, optional auch mit Audiokommentar verfügbar) über den speziellen, modernen Zugang zu den Fantasyfiguren des Films.