Phantastische Substanz - »Der Nebel«
Phantastische Substanz
»Der Nebel«
Als immer mehr Menschen sterben, schlägt die Stimmung zu ihren Gunsten um. (1)
Der Horrorfilm ist zwar schon etwas älter, aber nach den mir vorliegenden Informationen ist er trotz seines Erfolges an den Kinokassen nicht so oft im Free-TV gelaufen. RTL zeigte ihn einmal 2010.
Von wegen Kurzgeschichte
Der Film hat sehr gute Ansätze, driftet aber wie so oft bei Stephen King in eine zum Teil überzogene Handlung ab und liefert dabei unnötige Aspekte, die den Filmgenuss auch hier stark trüben. Aber es ist im Grunde eine recht gute und spannende Story, die der Meister allen Grauens da ersonnen hat. Er spart nicht mit abstrusen Ideen und so wird dieser Horrorfilm doch noch ein Unterhaltungsspektakel für Freunde des Phantastischen. In der Ursache für das entstandene Grauen bleibt King wie immer vage. Beruhend auf einer Kurzgeschichte von ihm, inszenierte Frank Darabont diesen Film. Wer King schon mal des Öfteren gelesen hat, der weiß, dass Kurzgeschichten von ihm immer noch den Umfang eines Taschenbuches ausmachen können.
Deswegen ist die Länge des Films von mehr als zwei Stunden gar nicht so ungewöhnlich, wenn man die Kurzgeschichte zu Grunde legt. Manche sagen auch der Film hätte unnötige Längen. Doch die kann ich nur bedingt feststellen.
Nicht ohne Spoiler
Die Geschichte hat sehr viele phantastische Elemente - und auch wenn King dahingehend vage bleibt und sein Regisseur sich daran hält, kommt doch einiges zum Tragen. Da ist die Parallelwelt mit den den Monstern, die durch ein militärisches Experiment in unsere Welt gelangen. So kämpfen die Eingeschlossenen im Supermarkt gegen Riesenkraken, Spinnen (klein und groß), geflügelte Untiere wie Riesenmotten, kleine Saurier und vieles mehr.
Die Tricktechnik, die dafür verwendet wird, trifft man heutzutage standardmäßig in vielen Filmen des Genres an. Das dürfte nichts besonderes sein.
Die Atmosphäre die geschaffen wurde, sucht schon seines Gleichen. Besonders in der Schlussphase, als die Protagonisten sich im dichten Nebel einen Weg bahnen. Hier erinnert man sich unweigerlich an Klassiker des Genres. Ganz besonders im SF-Bereich kommen einen Erinnerungen an "Die Erde stirbt" (1972) oder "Ich bin Legende" (1954).
Im Supermarkt spielt die meiste Zeit des Films. So mancher Lieblingscharakter stirbt nach einander, so dass man sich unweigerlich fragt, ob all diese Toten, der Geschichte irgendwie dienlich sein könnten? Oder ob sie am Ende nur der Effekthascherei dienten?
Letztlich ist es fast egal wer am Ende überlebt. Denn für den sinnlosen Ausgang des Dramas ist das in der Tat unerheblich.
So endet der Film leider aussichtslos und sinnlos für die Protagonisten.
Fazit
Die schauspielerischen Leistungen sind sehr gut, allerdings ergeht einiges in typischen Dialogen dieser Art Filme, die so nie ein Mensch spricht. Aber zum Glück bleibt unnötige Vulgärsprache hier ausnahmsweise weiterbestehend außen vor. Somit ist der Film sehr gut genießbar und unterhaltsam. Nicht ohne Wermutstropfen, wie man hier liest.
Der Gelegenheits-Horrorfilm-Zuschauer wird hier Spaß daran haben, der Insider und Fan des Phantastischen kann dem Film sogar Substanz abverlangen.
Der Nebel
(1) = Inhaltsangabe DVD
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