Uhura und Geordi gegen Zombies - »Rebellen des Grauens«
Uhura und Geordi gegen Zombies
»Rebellen des Grauens«
Seitdem hat der umtriebige Regisseur im Horrorbereich eine ganze Menge weiterer Arbeiten realisiert, vornehmlich fürs Fernsehen. So inszenierte er vier Folgen aus der Reihe „Geschichten aus der Schattenwelt“, führte bei acht Folgen der Serie „Erben des Fluchs“ (einem Ableger der Kinoreihe „Freitag, der 13.“) Regie, oder verantwortete die Miniserie „Lethal Invasion – Attacke der Alien-Viren“. Sonderlich anspruchsvoll ging es in Mastroiannis Werken eigentlich nie zu, und das war auch bei „Rebellen des Grauens“ schon so – der im Vorspann des deutschen DVD-Masters übrigens „Brigade der Zombies“ genannt wird. Immerhin hat er mit dem Film, den Joel Soisson und Michael S. Murphey schrieben und produzierten, einen interessanten Genrehybriden geschaffen, der Elemente des Soldatenfilms mit denen des Zombie-Slashers mischt, was es in der Filmgeschichte nicht besonders oft gegeben hat. Und auch die illustre Besetzung kann sich sehen lassen, zu der „Star Trek“-Urgestein Uhura alias Nichelle Nichols und der damals künftige Lieutenant Commander Geordi La Forge aus der „Next Generation“-Nachfolgeserie, LeVar Burton, gehören.
In einer Waldregion in Alabama gehen Sergeant Leona Hawkins (Nichelle Nichols) und ihr Ausbildungsregiment auf ein dreitägiges Außenmanöver. Ray Ellis (Maxwell Caulfield) ist der Sonnyboy der Truppe, der sich mit seinen wilden Mutproben bei Wetten ein kleines Taschengeld verdient und das Herz der einzigen weiblichen Rekrutin, Angela Lejune (Talia Balsam), erobert. Bei „June“ würde aber auch Tim Cort (Bobby Di Cicco) sehr gerne landen, der sich für einen unwiderstehlichen Herzensbrecher hält und die anderen oftmals durch seine überhebliche Art nervt. Tom Weir (Bradford Bancroft) ist der nerdige Funker der Truppe, Michael Osgood (LeVar Burton) ein dunkelhäutiger Draufgänger. Allein im Wald macht die Schwadron bald seltsame Entdeckungen – dazu gehören eine liebreizende Frau (Margaret Shendal), die immer wieder ihre Wege kreuzt, aber auch angespitzte Holzspeere, die als Barrikaden auf etlichen Wegen angebracht sind. Bei der ersten Übernachtung kommt es zu einem Todesfall, denn die Einheit hat ihr Nachtlager ausgerechnet auf einem Platz aufgeschlagen, auf dem es einhundertzwanzig Jahre zuvor während des Bürgerkriegs zu einem Massaker der Yankees an den Südstaatlern gekommen war. Diese sind nun als Zombies zurückgekehrt und sehen im 44. Regiment die Nachfahren ihrer einstigen Blutsfeinde.
Die Prämisse des Films hat tatsächlich eine gewisse Originalität, und vor dem Hintergrund gespenstisch anmutender Sumpfzypressen und Nebelschwaden gelingt es Armand Mastroianni auch, eine nette Gruselatmosphäre zu kreieren. Doch in der ersten Stunde passiert darüber hinaus recht wenig, weswegen sich bald Langeweile breitmacht. In der letzten Viertelstunde wird den Zombies dann mehr Screentime eingeräumt, doch auch hier dürften Genrefans nur bedingt auf ihre Kosten kommen. Die mit dem Stempel „uncut – ungeschnitten“ versehene DVD-Erstveröffentlichung von Ende 2020 (limitiert auf 1000 Exemplare und durchnummeriert), die zur Rezension zur Verfügung stand, läuft 83 Minuten bei 25 Bildern pro Sekunde. Das entspricht rund 86 Minuten im NTSC- oder Filmformat. Trotzdem gibt es im Internet Angaben, dass der Film im Original 91 Minuten (IMDb) bzw. sogar 104 Minuten (englische Wikipedia) läuft. Das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1, trotz der Angabe 4:3 auf dem Cover!) ist ziemlich milchig und kommt kaum über VHS-Niveau hinaus. Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 Mono vor und geht soweit in Ordnung. Mitte Februar sind nun diverse Mediabooks des Films mit unterschiedlichen Covern erschienen, die auf jeweils 111 bzw. 66 Exemplare limitiert sind, und die neben einem mehrseitigen Booklet von Christoph N. Kellerbach wohl auch noch einen zweiten „Zombiefilm“ als Bonus auf einer Extra-DVD enthalten sollen.