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Ghostbusters - Frozen Empire - Das Innenleben des Orb

Ghostbusters – Frozen Empire

Das Innenleben des Orb

 

Wenn man vom ziemlich misslungenen Reboot-Versuch aus dem Jahr 2016 absieht, dann gab es bislang vier Filme, die den Titel „Ghostbusters“ zu Recht führen können. Der bis dato letzte davon, „Ghostbusters – Frozen Empire“, kam im März 2024 auch hierzulande in die Kinos und war in Deutschland sogar noch erfolgreicher als der Vorgängerfilm „Ghostbusters: Legacy“. Nun ist der Film auch fürs Heimkino erhältlich, u.a. in einer Steelbook-Variante mit 4KUHD und BluRay-Scheibe.

Die vier „echten“ „Ghostbusters“-Filme sind eng verknüpft mit dem Namen Reitman. Denn Ivan Reitman (1946-2022) inszenierte in den 1980er Jahren die ersten beiden Teile des Franchises, die rasch zu Kultfilmen avancierten und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neue Generationen mit ihrem liebevollen Mix aus Gruselfilmparodie und beeindruckender Action für sich zu begeistern verstanden. Lange Zeit dachte man deswegen laut über einen dritten Teil nach, doch die Pläne schienen sich spätestens 2014 endgültig zu zerschlagen, als mit Harold Ramis einer der Original-„Ghostbuster“ starb, der auch mitverantwortlich für das Drehbuch gezeichnet hatte. Über das eingangs erwähnte Reboot aus dem Jahr 2016 mit weiblichen Geisterjägern sollte man den Mantel des Vergessens hüllen, außer Dan Aykroyd war an dem Projekt aus der Originalcrew ohnehin niemand beteiligt. Aber im Jahr 2021 folgte mit „Ghostbusters: Legacy“ dann eine charmante Wiederbelebung des Stoffes, die Ivans Sohn Jason Reitman („Tully“) inszenierte und gemeinsam mit seinem Vater produzierte. Der war auch noch in die Planungsphase von Teil vier involviert, starb aber vor Fertigstellung von „Ghostbusters: Frozen Empire“. Jason Reitman war hier noch am Buch und an der Produktion beteiligt, überließ die Regie nun aber Gil Kenan, mit dem er zuvor auch bereits das Drehbuch zu „Ghostbusters: Legacy“ geschrieben hatte.

Callie Spengler (Carrie Coon) und ihre beiden Teenager-Kinder Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) hat es zusammen mit Gary Grooberson (Paul Rudd) mittlerweile nach New York verschlagen, wo sie in der alten Feuerwehrwache, die einstmals den Original-„Ghostbusters“ gehört hatte, ihre Zelte aufgeschlagen haben. Es gibt einiges zu tun im Big Apple, der regelmäßig von aufdringlichen bis gefährlichen Geisterwesen heimgesucht wird. Unterstützt werden die neuen Geisterjäger in ihrem Kampf gegen die Dämonen von den Veteranen Dr. Ray Stantz (Dan Aykroyd), Dr. Winston Zeddemore (Ernie Hudson), Dr. Peter Venkman (Bill Murray) und der einstigen Sekretärin Janine Melnitz (Annie Potts). Die Sperreinheit, in die das Team nach erfolgreicher Jagd ihre Beute stets entsorgt hat, droht mittlerweile aber aus allen Nähten zu platzen. Zu dumm, dass gerade nun Nadeem Razmaadi (Kumail Nanjiani) mit einem okkulten Gegenstand im Laden von Stantz auftaucht. Denn der Orb birgt offensichtlich einen oder mehrere sehr mächtige Geisterwesen, die danach drängen, aus ihm wieder entfliehen zu können. Phoebe hat dazu noch ganz andere Probleme, denn aufgrund ihrer Minderjährigkeit wird ihr bis auf weiteres versagt, aktiv am Geisterjagen teilzunehmen. Stattdessen macht sie in einem Park die Bekanntschaft mit dem Geist von Melody (Emily Alyn Lind) und freundet sich mit diesem an.

Wem schon „Ghostbusters: Legacy“ gefallen hat, der sollte sich auch dieses Sequel nicht entgehen lassen, das nahtlos an den Vorgänger anknüpft. Hier geht es auch bereits in den ersten Filmminuten ordentlich zur Sache, und die Mischung aus komischen, actionbetonten und sentimentalen Momenten sorgt für zwei kurzweilige Stunden ungetrübter Unterhaltung. Die Geschichte mag hier vielleicht nicht mehr ganz so originell wie beim vorangegangenen Film sein, da sie sowohl vom Setting als auch dem generellen Ablauf stark an die Filme aus den 1980er Jahren angelehnt ist. Einige neue Aspekte wie die Anschlussprobleme Phoebes oder witzige Details (Slimer und die winzigen Marshmallow-Männer sorgen für so manchen Lacher) sind aber eine Bereicherung, die den Film vor allem bei Fans des Franchises zu einer sicheren Bank machen dürften. Zu Rezensionszwecken stand nur die 4KUHD des Steelbooks zur Verfügung. Diese bietet ein erstklassiges Bild (im Widescreen-Format 2,40:1), das keine Wünsche mehr offenlässt. Beim Ton hat man leider mal wieder nur die englische Originalfassung in Dolby Atmos (Dolby TrueHD 7.1-kompatibel) aufgespielt, in Französisch, Deutsch und Spanisch muss man sich mit dem DTS HD Master Audio 5.1 begnügen, das aber vermutlich von Dolby Atmos heruntergerechnet worden ist. Hinzu kommen eine französische Audiodeskriptionsspur und eine türkische Sprachfassung in Dolby Digital 5.1. Untertitel sind optional in diesen fünf Sprachen sowie auf Portugiesisch und Arabisch verfügbar. Als Extra gibt es einen Audiokommentar mit Regisseur Gil Kenan.

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