AMANDO DE OSSORIO - Eine kleine Werkschau: Teil 2: MALENKA

MALENKA
Die Filme liessen sich ins Ausland gut verkaufen und so wurde mehr als ein Mal ein Auge zugedrückt.
Amando de Ossorio roch den Braten. Er war schnell mit einem Drehbuch zur Stelle, das sich an die aktuellen Erfolge der britischen Hammer-Films und den italienischen Horrorfilmen anlehnte. Da er schon durch seine vorherigen Produktionen mit den Italienern gut in Kontakt stand, fand er entsprechend dort und im eigenen Land Produzenten. Vampire waren zu jener Zeit international gerade "in". Was lag also näher, als sich in diese Welle einzuklinken. Das Ergebnis ging jedoch nach hinten los.

Sie erfahrt die Geschichte von Malenka, ihrer Grossmutter. Jene war der Alchemie und der Schwarzen Magie kundig und versuchte (na was wohl) hinter das Geheimnis des ewigen Lebens zu kommen. Leider wurde sie vorzeitig durch aufgebrachte Dorfbewohner auf den Scheiterhaufen gebracht und verbrannt. Sie hatte dennoch Erfolg, denn ihr Ehemann, Graf Walbrook, bekam das ewige Leben, allerdings wurde er zum Vampir.

Sylvia, die ihren Freund Pietro wohl bemerkt hat, flieht aus dem Schloss ins Wirtshaus. Während der Flucht trifft sie auf Bertha. Als sie dieses erzählt, glaubt ihr niemand so recht. Also machen sich die beiden Besucher samt dem ortsansässigen Arzt auf den Weg zum Friedhof, wo sie Bertha aus ihrem Grab steigen sehen. Währenddessen wird Silvia wieder zum Schloss entführt.

Ein seltsamer Film und eine gar undurchschaubare Story. Das Drehbuch besitzt mehr Löcher als der Mond Krater hat. Vermutlich war es vor allem diese Tatsache, die einen internationalen Erfolg verhinderte. Er hat einen sehr ruhigen Erzählstil, sieht er zuweilen gut aus und entwickelt zeitweise durchaus eine unheimliche Atmosphäre.
"Trotz eines solchen Stars konnte der Film kaum vermarktet werden. Dummerweise ist genau dieser Star auch der grösste Schwachpunkt des Werkes. Der Film bestätigt einmal mehr, dass Anita Ekberg nicht wirklich durch ihre Schauspielkunst in den vergangenen Filmen Aufsehen erregt hatte. Ihre Mimik gleicht dem eines Steines. Aber sie passt sich dem Film an, indem sie ihren Blickfang zur Schau stellt. Die Frauen in diesem Streifen fallen alle durch grosse Brüste auf, die sie in sehr freizügig geschnittenen Kleidern und Blusen zur Schau tragen. Man bewegte sich bei diesem Film bis an die Grenze jener Zensur, die ich oben schon erwähnt habe. "
(Amando de Ossorio)
Schon bei diesem Film wird eine Sache klar. Amando de Ossorio war kein Schauspieler-Regisseur, das sollten auch die Nachfolger deutlich zeigen. Es wird schon hier klar, dass er aufgrund seines Fotografie-Studiums sich mehr für die Optik interessierte. Beileibe war er nicht der einzige Regisseur von Horrorfilmen in Spanien, der nicht mit den Schauspieler arbeitete. Wenn man all jene Werke bis Ende der 70'er so betrachtet, dann waren die wenigsten Darsteller wirklich überzeugend. Die meisten neigten zum sogenannten Overacting.


Wenn man schon spätere Filme de Ossorios kennt, etwa jene um die Reitenden Leichen, dann fallen einem hier schon gewisse stereotye Einstellungen auf. Etwa jene Szene, in der Bertha aus dem Grab steigt. Ein leichtes Anheben der Grabbedeckung, eine Hand schiebt sich durch den entstandenen Spalt, weiteres Anhaben, die Gestalt kommt zum Vorschein, etc.
Noch etwas zur Länge des Films. Vielen erschien der Film zu träge, weshalb er immer wieder Ge- und Umgeschnitten wurde. Die Angabe der spanischen Länge schwankt zwischen 88 und 90 Minuten. Laut IMDb soll die italienische Version 98 Minuten betragen haben (ich konnte keine Bestätigung dafür finden).
Das holländische Sunrise-Tape lief 87 Minuten. Die Sunrise-Tapes waren in der Regel ungeschnittene internationale Versionen (leider in grottiger Qualität). So übernehme ich für die Längenangabe keine Garantie.
