Die drei ??? (129) SMS aus dem Grab
SMS aus dem Grab
Im Laufe der Jahre sind die Titel reißerischer geworden. Daran hat man sich mittlerweile gewöhnt und gewöhnen müssen bei den drei ???. Aus und vorbei die Zeiten als es noch "Die Geisterinsel" oder "Das Gespensterschloss" gab. Heute heißen die Folgen eben "Schatten über Hollywood" oder "SMS aus dem Grab". Das Handy-Thema gab es zudem schon in der Folge "Das Hexenhandy". Man geht mit der Zeit in der ältesten Jugenddetektivserie, deren Ausrichtung auch längst was für erwachsene Hörspielfans geworden ist.
Allerdings geht es hier weniger um eine SMS aus dem Grab, als um eine simple Vermisstengeschichte mit einigen Rätselfragen. Die Rätsel sind dabei fast wie immer. Nur irgendwie verzetteln sich die Autoren im Laufe der Handlung, und der Hörer fragt sich unweigerlich, wem oder was die drei ??? nun nachjagen. Einem Rätsel? - Wozu?- Was steckt dahinter? Oder wollen sich Rubbish-George finden? - Doch seine Figur spielt lange gar keine Rolle in der Story. Zwar werden am Ende einige Fragen geklärt, doch es bleibt ein Fragezeichen in den Ohren der Hörer zurück. Irgendwie hatte die Story keinen richtigen Sinn.
Handlungsmässig also eine Fehlproduktion. Ausschuss hätte man in der Fabrik gesagt. Aber es gibt ja auch noch Positives.
Die Umsetzung ist sehr temporeich. Ohne lange Dialoge wird von Szene zu Szene gesprungen. das ist sehr erfrischend und dies fehlte vielen früheren Folgen. Dazu kommt die fetzige Musik, die das Tempo noch erhöht, und diesmal sehr gut gewählt ist. Auch das Flair und die Atmosphäre ist prima eingefangen. Man glaubt wirklich in Kairo zu sein, beim Hören. Auch zu dieser Stimmung trägt letztendlich die Musik bei.
Großes Talent und viel Fingerspitzengefühl hat man auch ber der Auswahl der Sprecher bewiesen. Die Akzente der Araber sind herrlich gespielt. Ich vermute allerdings stark, dass Robert Missler mindestens eine Doppelrolle hat. Oder wie sonst sind die vielen arabischen Fantasienamen im Cast zu erklären?
Nett war es, auch mal wieder Utz Richter in einer EUROPA-Produktion zu hören. Es gibt ihn also noch, den "alten" Professor Merthus.
Die Szene mit der SMS aus dem Grab nimmt im Hörspiel nur wenige Sekunden ein. Da kommt es einen wirklich so vor, als werden den Autoren irgendwelche Titel vorgeworfen, und die müssen daraus dann eine Story machen. Das kann jedoch auf Dauer nicht gut gehen. Doch diese Problematik liegt nicht bei EUROPA.
Das Cover ist arg trashig, beliefert aber den Titel und hat Bezüge zum Inhalt.