Zum Roten Drachen - Kartenspiel

Cover "zum roten Drachen" Zum Roten Drachen
Kartenspiel für 2-4 Spieler ab 12 Jahren
Autoren: Cliff Bohm, Colleen Skadl, Geoff Bottone
llustrationen: Kennon James, Cold FuZion Studios, Beth Trott
14,95 €

Modellnummer: 17730G
Pegasus Spiele

Wohl jeder Rollenspieler kennt die Situation: Das Abenteuer ist beendet, alle Monster sind besiegt, die Schätze wurden eingeheimst, die Wunden der Helden sind versorgt – was liegt nun näher, als in der nächsten Taverne gemeinsam den Ausklang der gefahrvollen Herausforderung bei einigen alkoholhaltigen Getränken zu Feiern. Genau an dieser Stelle setzt „Zum roten Drachen“ an, denn der rote Drache ist nichts anderes als die typische Fantasy-Kneipe, die sich so oder so ähnlich wohl in jeder Fantasy-Welt finden lässt. Hier treffen sich die vier Helden Deirdre, Fiona, Gerki und Zot zum fröhlichen Zechen und Zocken. Doch wer wird am Ende als einziger noch Nüchtern genug sein, um den Gefährten möglichst viel des erbeuteten Goldes abzunehmen?

Zunächst wenden wir unseren Blick dem Inhalt der Spielschachtel bzw. dessen Aufmachung zu:

Insgesamt 176 Spielkarten (37 Charakterkarten für jeden der vier Spieler sowie 28 Getränkekarten) sowie vier Spielertafeln, 50 Goldmünzen (aus Pappe) und 8 Plastikmarker, mit denen die Trinkfestigkeit und der Alkoholgehalt des jeweiligen Charakters festgehalten werden, sorgen dafür, dass die Verpackung ziemlich prall gefüllt ist.

Sowohl die Charakter- als auch die Getränkekarten sind liebevoll gestaltet und wissen durch witzige Motive zu gefallen. Die Aufmachung kann also schon mal überzeugen.

Auch die Spielanleitung ist übersichtlich entworfen und sehr verständlich geschrieben. Zunächst mag man glauben, dass vier Seiten Anleitung für ein Kartenspiel viel sein mögen, doch zeigt sich recht schnell, dass dem nicht so ist. Jede Spielsituation ist mit einem gelungenen Beispiel und entsprechenden Bildern versehen, so dass die Regeln wirklich gut erklärt werden, und das erste Spiel bereits nach einmaligem Lesen der Regeln recht schnell beginnen kann.

Worum geht es nun also?

Jeder Spieler hat eine Charaktertafel, auf der mittels der beigefügten Plastikmarker festgelegt wird, wie viel Alkohol er getrunken hat, und wie viel er noch verträgt.

Treffen sich die beiden Marker auf der Tafel, ist der Spieler derartig betrunken, dass die Schankmagd ihn auf sein Zimmer tragen muss – der Spieler scheidet also aus dem Spiel aus.

Zum Roten Drachen - Cover und Karten Um dies zu verhindern bzw. um zu erreichen, dass die anderen Spieler früher als Schnapsleiche enden, kann man nun im Verlauf des Spiels unterschiedliche Karten ausspielen, die man auf seinem Charakterkartenstapel findet. Hierbei sollte erwähnt werden, dass diese Charakterkarten für jeden der vier Spielcharaktere unterschiedlichen Inhalts sind und somit die Eigenarten des jeweiligen Charakters besonders hervorheben. So liegt beispielsweise der Schwerpunkt des Halblings Gerki beim Zocken, genauer gesagt beim Schummeln, was sich auch in der Zusammenstellung seines Charakterkartenstapels zeigt.

Überhaupt hat jeder der Charaktere Vor- und Nachteile in unterschiedlichen Bereichen des Spiels, was es besonders Reizvoll macht, das Spiel einfach mal mit einem anderen Charakter durchzuspielen.

Grundsätzlich läuft jeder Spielzug in der gleichen Weise ab: Zunächst kann man beliebig viele Karten, die man glaubt nicht mehr zu benötigen aus der Hand ablegen und dann so viele nachziehen, bis man wieder sieben Karten auf der Hand hat. Danach steht es jedem Spieler frei, eine Aktionskarte auszuspielen. Diese können beispielsweise Manipulationen an der Trinkfestigkeit der anderen Spieler bewirken oder dem aktiven Spieler Gold von anderen Spielern einbringen.

Selbstverständlich gibt es auch Karten, die es den betroffenen Spielern ermöglich, die Auswirkungen solcher Aktionskarten zu verhindern oder zu umgehen. Hiernach kauft der Spieler, der an der Reihe ist Getränke, d.h. er nimmt die oberste Karte des Getränkestapels und teilt sie einem beliebigen Mitspieler zu. Nun geht es ans Trinken. Der Spieler deckt die oberste Karte seines eigenen Getränkestapels auf und „trinkt“ das entsprechende Getränk, was in den meisten Fällen den Verlust von Trinkfestigkeit oder die Steigerung des Alkoholpegels zur Folge hat.

Besonders unschön ist es, wenn man ein Getränk mit „Nachspülen“ erwischt hat, dann nämlich muss gleich auch noch die nächste Karte „getrunken“ werden, was einen recht schnell an den Rande der Volltrunkenheit kommen lassen kann.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Spiel ist das Zocken. Wenn ein Spieler eine Zocken-Karte in seiner Aktionsphase ausspielt, wird der normale Spielablauf für eine Zockrunde unterbrochen. Hier kommen nun die Zock- und Schummelkarten zum Einsatz, mittels derer jeder Spieler versuchen muss, die Zockrunde für sich zu entscheiden, um damit die eigenen Goldvorräte wieder aufzufüllen.

Da man sofort aus dem Spiel ausscheidet, wenn man kein Gold mehr hat, obwohl man beispielsweise gerade wegen einer ausgespielten Aktionskarte Gold an einen Mitspieler abgeben muss, sind diese Zockrunden von enormer Wichtigkeit für das Gewinnen des Spiels.

Alles in allem ist „Zum roten Drachen“ ein leicht zu erlernendes, schön gestaltetes und ziemlich witziges Spiel, dass die Spieler, sofern sie der Thematik etwas abgewinnen können, schnell in seinen Bann zu ziehen versteht.

Meiner Testrunde hat es gleich bei der ersten Runde so viel Spaß gemacht, dass an ein Aufhören erst nach mehreren weiteren Runden zu denken war. Die sehr verständliche Anleitung und die witzigen Illustrationen tragen ebenso wie das humorige Spielprinzip dazu bei, dieses Kartenspiel zu einem kurzweiligen und vergnüglichen Erlebnis zu machen.

Packungsinhalt:

  • 148 Charakterkarten (37 je Charakter)
  • 28 Getränkekarten
  • 4 Spielertafeln
  • 4 Trinkfestigkeits-Marker (Plastik)
  • 4 Alkoholgehalt-Marker (Plastik)
  • 50 Goldmünzen (Karton)
  • 1 Spielanleitung

 

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