Hohlbein, Wolfgang: Die Tochter der Midgardschlange - Ein Roman aus der Asgard-Saga
Die Tochter der Midgardschlange
Ein Roman aus der Asgard-Saga
von Wolfgang Hohlbein
Ein Roman aus der Asgard-Saga
von Wolfgang Hohlbein
Kurz zum Inhalt des Buchs, wie er vom Baumhaus-Verlag umschrieben wird:
.© Baumhaus Verlag 2010
In so mancher Hinsicht ist »Die Tochter der Midgardschlange« ausgesprochen gut gelungen. Die Erzählung lässt sich wunderbar lesen und die Protagonisten sind lebendig gezeichnet. Und dennoch kann Hohlbeins Roman nur in Ansätzen überzeugen. Zum einen liegt dies an der enorm hohen Anzahl an groben Logikfehlern (von der horrenden Zahl an auffälligen Rechtschreibfehlern ganz zu schweigen), bei denen man sich kopfschüttelnd fragen muss, ob die Verantwortlichen im Lektorat des Baumhaus-Verlags vielleicht geschlafen oder den Roman unangesehen durchgewunken haben. Dass in einer Szene etwa die Ankündigung von Katharina, sie könne nicht schwimmen, ihre Gesprächspartnerin wie ein Blitz aus heiterem Himmel überrascht, nachdem das Mädchen der gleichen Person die gleiche Tatsache bereits wenige Minuten zuvor verkündet hat (und diese Katharinas Nichtschwimmerstatus da mit einem Schulterzucken hingenommen hat), ist nur die Spitze eines gewaltigen Eisbergs von Logikbrüchen.
Hauptgrund für meine Unzufriedenheit ist allerdings die Handlung des Romans als solche. Dies beginnt bereits damit, dass der Klappentext des Buchs vollkommen falsche Erwartungen weckt. Hand aufs Herz: Wer würde nach der oben wiedergegebenen Inhaltszusammenfassung nicht damit rechnen, einen Fantasyroman geboten zu bekommen, in dem die nordische Mythologie eine zentrale Rolle spielt?
Tja, denkste! »Die Tochter der Midgardschlange« ist kein Fantasybuch, sondern muss vielmehr dem historischen Genre zugeordnet werden. Das einzig Phantastische an dem Buch sind die aus Katharinas Angst geborenen Vorstellungen zu Beginn des Romans, wenn sie die angreifenden Wikingerkrieger für Dämonen hält. Und was die Suche nach dem uralten Geheimnis der Midgardschlange angeht: Ich wäre echt dankbar, wenn mir jemand zeigen könnte, wo sich dieser Handlungsstrang im Buch verbirgt
Leider sind nicht erfüllte Erwartungen nicht das einzige Problem der Handlung; selbst dann, wenn man den Plot losgelöst von der irreführenden Inhaltsangabe betrachtet, kann die Geschichte, die Hohlbein hier zum Besten gibt, nicht überzeugen. Zur Begründung möchte ich an dieser Stelle zwei wesentliche Probleme anführen:
Zum einen wirkt die Handlung ziemlich planlos. Katharina, so scheint es, ist Gegenstand einer uralten Prophezeiung. Entsprechend wird sie von verschiedenen Parteien gejagt. Doch was genau es nun tolles mit der Prophezeiung auf sich hat, wird niemals wirklich geklärt. Überhaupt weiß keiner der Jäger etwas mit Katharina anzufangen; sobald sie einem ihrer Häscher in die Finger gerät, macht dieser nichts weiter mit ihr, als sie irgendwo einzusperren und ihr zu versichern, dass sie im Grunde ja keine Gefangene ist. Was genau nun aber so Besonderes an ihr sein soll und warum ihre bloße Existenz Grund für viele, viele erwachsene Männer ist, sich in blutige Gefechte zu stürzen, wird nicht klar.
Zum anderen ist die Handlung des Buchs, nicht zuletzt wegen der Plan- und Sinnlosigkeit des Geschehens, ausgesprochen langweilig. Katharina flieht, wird gefangen, langweilt sich, flieht wieder und wird nochmal gefangen. Hin und wieder ein kleines, beiläufig geschildertes Gefecht, und das war es auch schon. Spannung kommt zu keiner Zeit auf. Ohne sonderlich viel Tempo oder Tiefgang dümpelt die Handlung unspektakulär vor sich hin. Da mag sie noch so gut geschrieben sein, langatmig erscheint sie trotzdem.
Mittlerweile bin ich zur Auffassung gekommen, dass man die »Asgard-Saga« abschreiben kann. Weder »Thor« noch »Die Tochter der Midgardschlange« wussten mich auch mehr als bloß ansatzweise zu begeistern. So ambitioniert das Projekt auch sein mag und so vielversprechend es sich zunächst auch anhört, so schwach ist die bisherige Umsetzung des Ganzen.
Fazit: »Die Tochter der Midgardschlange« ist ein Historienabenteuer vorgeblich für jugendliche Leser, die sich aber wegen der fehlenden Spannung und des behäbigen Tempos recht schnell langweilen dürften. Und auch erwachsenen Lesern wird die planlose, vor Logikfehlern strotzende Handlung allenfalls bedingt zusagen. Mein Tipp daher: Lieber zur »Templerin«-Reihe greifen. Da zeigt Hohlbein, dass er das Historien-Genre weitaus besser beherrscht, als es in »Die Tochter der Midgardschlange« den Anschein hat.
Daten zum Buch:
Hauptgrund für meine Unzufriedenheit ist allerdings die Handlung des Romans als solche. Dies beginnt bereits damit, dass der Klappentext des Buchs vollkommen falsche Erwartungen weckt. Hand aufs Herz: Wer würde nach der oben wiedergegebenen Inhaltszusammenfassung nicht damit rechnen, einen Fantasyroman geboten zu bekommen, in dem die nordische Mythologie eine zentrale Rolle spielt?
Tja, denkste! »Die Tochter der Midgardschlange« ist kein Fantasybuch, sondern muss vielmehr dem historischen Genre zugeordnet werden. Das einzig Phantastische an dem Buch sind die aus Katharinas Angst geborenen Vorstellungen zu Beginn des Romans, wenn sie die angreifenden Wikingerkrieger für Dämonen hält. Und was die Suche nach dem uralten Geheimnis der Midgardschlange angeht: Ich wäre echt dankbar, wenn mir jemand zeigen könnte, wo sich dieser Handlungsstrang im Buch verbirgt
Leider sind nicht erfüllte Erwartungen nicht das einzige Problem der Handlung; selbst dann, wenn man den Plot losgelöst von der irreführenden Inhaltsangabe betrachtet, kann die Geschichte, die Hohlbein hier zum Besten gibt, nicht überzeugen. Zur Begründung möchte ich an dieser Stelle zwei wesentliche Probleme anführen:
Zum einen wirkt die Handlung ziemlich planlos. Katharina, so scheint es, ist Gegenstand einer uralten Prophezeiung. Entsprechend wird sie von verschiedenen Parteien gejagt. Doch was genau es nun tolles mit der Prophezeiung auf sich hat, wird niemals wirklich geklärt. Überhaupt weiß keiner der Jäger etwas mit Katharina anzufangen; sobald sie einem ihrer Häscher in die Finger gerät, macht dieser nichts weiter mit ihr, als sie irgendwo einzusperren und ihr zu versichern, dass sie im Grunde ja keine Gefangene ist. Was genau nun aber so Besonderes an ihr sein soll und warum ihre bloße Existenz Grund für viele, viele erwachsene Männer ist, sich in blutige Gefechte zu stürzen, wird nicht klar.
Zum anderen ist die Handlung des Buchs, nicht zuletzt wegen der Plan- und Sinnlosigkeit des Geschehens, ausgesprochen langweilig. Katharina flieht, wird gefangen, langweilt sich, flieht wieder und wird nochmal gefangen. Hin und wieder ein kleines, beiläufig geschildertes Gefecht, und das war es auch schon. Spannung kommt zu keiner Zeit auf. Ohne sonderlich viel Tempo oder Tiefgang dümpelt die Handlung unspektakulär vor sich hin. Da mag sie noch so gut geschrieben sein, langatmig erscheint sie trotzdem.
Mittlerweile bin ich zur Auffassung gekommen, dass man die »Asgard-Saga« abschreiben kann. Weder »Thor« noch »Die Tochter der Midgardschlange« wussten mich auch mehr als bloß ansatzweise zu begeistern. So ambitioniert das Projekt auch sein mag und so vielversprechend es sich zunächst auch anhört, so schwach ist die bisherige Umsetzung des Ganzen.
Fazit: »Die Tochter der Midgardschlange« ist ein Historienabenteuer vorgeblich für jugendliche Leser, die sich aber wegen der fehlenden Spannung und des behäbigen Tempos recht schnell langweilen dürften. Und auch erwachsenen Lesern wird die planlose, vor Logikfehlern strotzende Handlung allenfalls bedingt zusagen. Mein Tipp daher: Lieber zur »Templerin«-Reihe greifen. Da zeigt Hohlbein, dass er das Historien-Genre weitaus besser beherrscht, als es in »Die Tochter der Midgardschlange« den Anschein hat.
Daten zum Buch:
kTM