Borlik, Michael - Der 13. Engel (Hardcover)

CoverDer 13. Engel
von Michael Borlik
363 Seiten / 14,90 € / Hardcover/ab 10 Jahre
ISBN 978-3-522-17980-5
Thienemann

Die junge Amy Tallquist lebt mit ihrem Vater in einem (fiktiven) viktorianischen London. Ihre Mutter ist tot. Der Vater ist Reporter und dem Geheimnis der verschwundenen Engelsstatuen auf der Spur, die – der Legende nach – das Königshaus schützen.

Amy hat ein großes Problem. Alle sind der Magie mächtig. Nur sie, sie kann nicht zaubern.

Eines Sonntags hat ihre Tante (mütterlicherseits, die Amy und ihren Vater nicht mag) ihren Besuch angekündigt. Und kaum ist sie da und hat die ersten Bosheiten verteilt, kommt die Polizei und verhaftet Amys Vater wegen Hochverrats.

Amy, die fest daran glaubt, dass ihr Vater unschuldig ist, wird ihrer Tante übergeben. Ausgerechnet der Tante...

Dort lernt sie den Gärtnerlehrling Finn kennen. Mit ihm zusammen, macht Amy sich daran, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen, einer Verschwörung und einem alten Fluch auf die Spur zu kommen... Dabei werden sie ständig verfolgt, bedroht und springen dem Tod hier und da nur knapp von der Schippe.

Michael Borlik liefert eine erfrischend erzählte Geschichte ab, die sich einfach und flott herunterlesen lässt. Und es macht einfach nur Spaß, den Abenteuern Amys und Finns zu folgen.

Trotz dieser Gradlinigkeit gelingt es Borlik noch Geheimnisse in seiner Geschichte unterzubringen, die er schlüssig löst.

Das Übernatürliche ist fester, integrierter und (vor allem) selbstverständlicher Bestandteil von Borliks fiktiven, historischem London (wobei die Frage, ob es London ist, offen bleibt, aber es wird klar es ist ein fiktives England und dann die Hauptstadt dieses Englands). Es ist sehr angenehm, dass der Autor sich hier nicht in irgendwelchen esoterischen Betrachtungen verliert. Es wird gezaubert und damit basta.

Diese Anderswelt (eine Mischung aus Dickens – dessen Oliver Twist auch erwähnt wird - und Fantasy) funktioniert und liefert einen wunderbaren Hintergrund zu der temporeichen Geschichte.

Amy und Finn, Borliks junge Helden, spüren dem Geheimnis nach, schlüssig, zügig und ohne Schnörkel. Michael Borlik erzählt die Geschichte äußerst gradlinig.

Dieses Buch schreit geradezu nach Fortsetzungen und weiteren Abenteuern Amys und Finns. Diese Anderswelt muss weiter erkundet werden. Michael Borlik ist ein wunderbarer Reiseführer.

Ärgerlich sind einige Rechtschreibfehler, die hoffentlich nur im Leseexemplar zu finden waren. Ein Beispiel. Statt „Selbst Tante Hester ...“ steht „Selber Tante Hester ...“ in dem Buch. Doch das tut dem sehr guten Gesamteindruck nicht sonderlich weh.

Ich zitiere die Werbung für eine australische Fastfood-Kette: „Kaufen! Kaufen!“

Kommentare  

#1 Bettina.v.A. 2008-02-03 22:07
Läßt das Ende des Buches denn die Möglichkeit ahnen, dass es eine Fortsetzung geben könnte?
#2 Harantor 2008-02-03 22:09
Klar lässt das Ende diese Möglichkeit. Ob und wie klären wir in einem Interview oder versuchen es...

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