Lobo - Der Einzelgänger Band 3: Todesfährte - Episode 1
Ein Beitrag von Torsten Pech
Lobo - Der Einzelgänger
Band 3: Todesfährte - Episode 1: Der Bastard
von Dietmar Kuegler
In diesem Band erscheint das erste Abenteuer der Heftserie aus dem Jahr 1977.
Lobo beobachtet, wie Skalpjäger eine Farm überfallen und die Bewohner grausam wegen ihrer Skalps massakrieren.
Das Halbblut begibt sich auf einen Rachefeldzug, der ihn bis nach Mexiko führt.
Fünf Skalpjäger überfallen eine Farm. Sie metzeln die Bewohner nieder und nehmen ihnen die Skalps. Lobo beobachtet die Ereignisse aus der Entfernung, greift aber nicht ein. Als die Mörder verschwunden sind, trifft er auf eine Überlebende. Tahia ist die Frau des ermordeten Farmers und eine Indianerin, wie es auch Lobos Mutter gewesen ist.
Lobo verspricht, die Mörder zu richten und zu ihr zurückzukehren. Auf einer Raststation erhält er erste Hinweise auf die fünf Männer, deren Spur nach El Paso führt. Er findet dort in der gleichen Unterkunft ein Zimmer, wie einer der Skalpjäger.
Es gelingt Lobo, die Namen und den Aufenthaltsort der anderen Vier aus ihm herauszupressen, bevor er ihn brutal tötet. Die Hinrichtung bleibt nicht unbemerkt. Eine Gruppe Ranger nimmt die Verfolgung Lobos auf und erst am Rio Grande kann er ihnen entwischen, als er den Skalpjägern über den Fluss nach Mexiko folgen will.
Die Mörder haben sich nach Perra Blanka zurückgezogen. Er stellt Nachforschungen an und findet die Mutter einer der Männer. Von ihr erfährt er, dass der Sohn sich bei seiner Freundin befindet. Am Abend lauern ihm zwei der Skalpjäger auf, denn seine Suche spricht sich im Ort herum. Lobo kann beide töten und den Dritten verfolgen, der den Ort fluchtartig verlässt. Schließlich bekommt Lobo auch ihn zu fassen und bringt ihn um.
Der letzte Mörder führt ihn nach Nuevo Guadana. Er findet die Freundin des Skalpjägers und landet mit ihr im Bett. Der Vater erwischt die beiden und bestraft seine Tochter fürchterlich. Lobo wird gefangen genommen und zum Tode verurteilt, kann sich aber in letzte Sekunde mit einer Waffe retten, die ihm die Freundin zusteckt.
Er kann entkommen und findet den fünften Skalpjäger in einer einsamen Hütte. Den Aufenthaltsort erfährt er von der schrecklich misshandelten Freundin. Er tötet auch diesen und kehrt zu Tahia zurück. Sie hat nicht auf ihn gewartet und hat sich einen neuen Mann genommen. Lobo überreicht ihr die Skalps, die er den Mördern abgeschnitten hatte und reitet davon.
Fazit
„Der Bastard“ ist die erste Ausgabe der Heftromanserie aus den 70ern. Sie fügt sich gut in den Gesamtkontext der Blitz-Serie ein. Nach Kueglers Erstling aus den 70ern und Alfred Wallons neuen Romans ist „Der Bastard“ die nunmehr dritte Geschichte der Lobo-Serie.
Es sind keine großen Stilbrüche zu finden, so dass der Wechsel von alten und neuen Romanen gern so weitergehen darf. Dietmar Kuegler stellt gleich mit der Anfangssequenz klar, dass es sich bei Lobo nicht um einen gewöhnlichen Western handelt.
Die Gewaltdarstellungen bei dem Überfall auf die Farm werden ziemlich explizit dargestellt und münden in die Vergewaltigung einer Indianerin. Dieses Stilmittel hatte er in den ersten Ronco-Tagebüchern schon einmal angewandt, legt jetzt im Härtegrad aber noch mal eine Schippe drauf.
Der Überfall auf die Farm bringt in Lobo die Erinnerungen an die Ermordung seiner eigenen Familie zurück. Weiße Männer haben damals seine Eltern und seinen Bruder umgebracht. Er überlebte als einziger und ging danach auf einen Rachefeldzug und tötete jeden der Mörder.
Nun verspricht er Tahia, die Skalpjäger zu jagen und zu töten. Lobo wiederholt gewissermaßen die Jagd auf die Mörder seiner Familie. Der Leser erfährt hierbei einige Details aus Lobos Vergangenheit, die die Leser des ersten Taschenbuches bereits kennen (siehe Band 1 der Ausgabe des Blitz Verlages).
Kuegler hat die Hinweise wohl noch einmal eingebaut, weil die vorliegende Geschichte der erste Band der Serie war und er den Lesern ohne Kenntnis des Taschenbuches einen guten Einstieg ermöglichen wollte.
Dietmar Kuegler hat den Roman wie eine Schnitzeljagd konstruiert. Lobo erhält an jedem Zwischenstopp neue Informationen, die ihn zum jeweils nächsten Etappenziel führen. Kuegler hat sehr viele Etappenziele in diese Geschichte eingebaut. Die häufigen Szenenwechsel bewirken ein hohes Erzähltempo, das die Spannungskurve gerade nach oben steigen lässt.
Allerdings sind einige Situationen dadurch schnell abgehandelt und wirken ein wenig überhastet. Ein oder zwei Zwischenstopps weniger hätten der Geschichte gutgetan, um der Handlung mehr Raum zu geben. Die häufigen Szenenwechsel machen hingegen auch den Reiz der Geschichte aus. Vielleicht wäre diese Geschichte in einem Taschenbuch mit einem erhöhten Seitenumfang besser aufgehoben.
Lobo. Der Einzelgänger
Band 3: Todesfährte - Episode 1: Der Bastard
Überarbeitete Ausgabe von Lobo 1 aus dem Jahr 1977
Autor: Dietmar Kuegler
Erschienen: 2021
Blitz Verlag
© Torsten Pech 10/2023
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Kommentare
Daher ist mir der Preis von 12:95 € + Porto für ein Blitz Taschenbuch LOBO einfach zu teuer, auch wenn 2 Romanhefte hier nachgedruckt worden sind. Und wenn man sich hier die ganze Reihe kauft, kommt ordentlich was zusammmen.
Und so schön die Lonati-Tibis auch sind, passen diese eigentlich nicht zu LOBO! Hier gehören die prägenden Titelbilder dieser guten Serie von Günther König hin.
Ich will Lonati nicht schlecht machen. Damals sammelte ich Reihen wie Western Gun nur wegen der Tibis von Lonati.
Auf der positiven Seite steht natürlich die wertige Aufmachung dieser Taschenbücher, welche man sich gut ins Regal stellen kann. Und auch unumstritten der Autor Kügler, welchen man immer lesen und sammeln kann. Alfred Wallon sehe ich mit gemischten Gefühlen ...
Aber jeder so wie er es mag. Ich kann auch die "Blitz-Käufer" durchaus verstehen ...