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Skull Ranch 132 - In die Enge getrieben

Skull Ranch 132

In die Enge getrieben

Von Wolfgang Hohlbein

 

Nach einem Mord gerät der intelligenzgeminderte Willy ins Fadenkreuz der Einwohner von Golden City. Ein Mob bildet sich, die den Jungen ohne jegliche Gerichtsverhandlung am nächsten Baum aufknüpfen wollen. Die Leute von der Skull Ranch ergreifen Partei für den scheinbar unschuldigen Jungen, und es kommt zum Zusammenstoß mit den Stadtbewohnern.

Der junge Willy Kendall ist mit seinen Eltern nach Golden City gezogen. Schon oft hat die Familie ihren Wohnort ändern müssen, da die Menschen Angst vor dem Jungen haben. Er hat eine Intelligenzminderung und nicht wenige Leute sehen in ihm eine Bedrohung.

Es vergehen nur wenige Tage, und es kommt zu einem Zwischenfall. Henderson ist besorgt um seine Tochter und möchte Willy aus dem Schulunterricht entfernt haben. Es kommt zum Streit zwischen ihm und Willys Vater, der mit der Entscheidung endet, dass der Junge in der Schule bleibt.

Am nächsten Tag wird Henderson tot aufgefunden. Hendersons Frau schwört, sie habe ihren sterbenden Mann noch den Namen Willys rufen hören, und so gerät der Junge in Mordverdacht. Die Stadtbewohner machen sich zum Haus der Kendalls auf und verlangen die Herausgabe des Jungen. Der Vater Willys wird niedergeschossen, und der Junge kann gerade noch so entkommen.

Einige Tage zuvor hatte Willy Jimmy Twodance von der Skull Ranch das Leben gerettet, indem er die ihn angreifende Klapperschlange tötete. Der Junge flieht auf die Ranch, und der Mob aus der Stadt folgt ihm. Es kommt zu einer Schießerei, die die Leute von der Skull Ranch für sich entscheiden können. In Golden City überschlagen sich währenddessen die Ereignisse und es stellt sich heraus, dass nicht Willy Henderson ermordet hat, sondern dessen Mutter. Sie war es leid, den Ausgrenzungen der Menschen ausgesetzt zu sein.

 

Fazit

 

Im Jahr 1979 startet der Bastei Verlag die Western-Serie Skull Ranch. Erdacht wird das Serienkonzept von G.F. Unger, der auch den ersten Band zur Serie beisteuert. Insgesamt kommt die Skull Ranch auf 200 Romane, die von verschiedenen Autoren geschrieben werden. Seit 2019 wird die Serie in einer Zweitauflage neu aufgelegt, wobei einige Romane ausgelassen werden müssen. Die Eigentumsrechte einiger Romane sind ungeklärt und daher kann es zu Unterschieden in der Nummerierung kommen. Der vorliegende Roman mit der Nummer 132 war in der ersten Auflage noch mit der Nummer 167 versehen.

Der Roman erschien erstmals im Jahr 1982, und Autor Wolfgang Hohlbein stand zu der Zeit noch am Anfang seiner Karriere. Hohlbein ist der meistgelesene deutsche Fantasy-Autor, der mittlerweile über 43 Millionen Bücher verkauft hat. Zunächst verdient er sein Geld mit dem Schreiben von Heftromanen für den Bastei-Verlag und er steuert auch einige Romane zur Skull Ranch bei. 1984 wird er mit dem Hexer seine eigene Heftromanserie starten, die allerdings nur auf 49 Bände kommt. In den folgenden Jahren wird die Serie im Nachdruck ein Erfolg, und Hohlbein fügt der Serie sukzessive neue Kapitel hinzu.

Die Skull Ranch Romane verfasst er unter dem Pseudonym Jason McCloud, der in der Erstauflage auch noch auf dem Cover prangt. Jetzt, in der Neuauflage, wird das Heft mit dem Realnamen beworben und auf dem Cover wird deutlich auf Hohlbein hingewiesen. Es ist nachvollziehbar, dass Bastei sich es nicht entgehen lassen möchte, wenn man schon mal einen echten Hohlbein im Programm hat.

Der vorliegende Band ist der zweite Beitrag Hohlbeins zur Skull Ranch. Der Autor legt einen routiniert geschriebenen Roman vor, der gut zu unterhalten weiß. Der erfahrene Leser wird schnell ahnen, dass der Mord an Henderson nicht durch Willy verübt wurde. Es kommt am Ende dann doch überraschend, dass die Mutter Willys die Tat begangen hat, und so kommt in der vorhersehbaren Handlung am Ende dann doch noch ein kleiner Überraschungseffekt zustande.

Inhaltlich erinnert das Konzept an TV-Western-Serien wie „High Chaparral“ oder „Die Leute von der Shiloh-Ranch“, die in den 60er Jahren sehr beliebt waren. Ein Vielzahl unterschiedlicher Charaktere bevölkert eine Ranch, die in wöchentlichen Episoden abgeschlossene Abenteuer erleben. Das bietet neuen Lesern jederzeit die Möglichkeit, in die Serie einzusteigen, ohne sich lange in übergreifende Handlungsbögen einarbeiten zu müssen. Langzeitleser werden an die Serien gebunden, in dem die vertrauten Charakter regelmäßig in Erscheinung treten und beliebte Figuren eine Episode lang die Handlungsträger sind.

 

 

Skull Ranch 132
In die Enge getrieben

Von Wolfgang Hohlbein
Erscheinungsdatum: 04.05.2024

Bastei Verlag

 

 

 

 

Kommentare  

#1 Rüdiger 2024-06-13 10:30
Interessanter, schöner Beitrag. Finde ich gut, wenn auch Heftromane hier rezensiert werden.
#2 Thomas1901 2024-06-13 10:59
Ich habe noch die Original-Serie aus den 1980ern komplett in meiner Sammlung!

Manche Autoren schrieben in der Gegenwartsform, andere in der Vergangenheit. Das wurde auch bei der Neuauflage, die es auch als e-Books gibt, so beibehalten. Band 67 (in der Neuauflage NICHT nachgedruckt) tanzte komplett aus der Reihe: Er war der einzige, der in der Ich-Form verfasst wurde – aus der Sicht eines Fremden, der auf die Skull-Ranch kommt…

Ich habe noch viele mehr Infos über die Serie zusammengetragen, z.B. Serbo-kroatische Ausgaben, Autoren-Portraits, Rezensionen und eine komplette Cover-Galerie. Hier zu sehen:
www.pulverrauch.de/heftserien-skull-ranch/

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