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Die Fünfziger: Western - The Kentuckian (Der Mann aus Kentucky)

Die Fünfziger - WesternThe Kentuckian
(Der Mann aus Kentucky)

1820, Elias Wakefield will nach dem Tod seiner Frau mit seinem Sohn Eli Kentucky verlassen um nach Texas in das noch raue in großen Teilen unbesiedelte Land zu gehen.

Er hat 250,- Dollar für die Überfahrt mit dem Flussdampfer gespart.

 

Eli und Elias Wakefield (Donald MacDonald und Burt Lancaster)In einem kleinen Ort auf dem Weg holt ihn die alte Familienfehde mit den Fromes wieder ein. Er wird des Mordes beschuldigt, ins Gefängnis gesperrt. Hannah, die Magd des Wirtes, kümmert sich um den Jungen. Als klar wird, das der Sheriff Wakefield an die Fromes verkauft, befreit Hannah ihn. Die drei machen sich gemeinsam wieder auf den Weg.

Doch ihre Flucht endet schnell. Als ihnen ihr Hund Faro nachläuft, führt er den Sheriff und den Wirt auf ihre Spur. Doch lassen sich die beiden auf ein Geschäft ein. Elias kauft Hannah frei. Nun brauchen sie eine Arbeit um das nötige Geld für die Reise nach Texas zu bekommen.

Burt lancaster in The KentuckianIhr Weg führt sie weiter nach Yumeliti, einer kleinen Stadt am Fluss. Hier hofft Elias Arbeit bei seinem älteren Bruder Zack, der im Tabakgeschäft tätig ist, und dessen Frau Sophie zu bekommen, um dann mit dem Flussdampfer weiter nach Texas zu fahren. Elias und Eli sind zwar willkommen, aber Hannah muss sich wieder als Dienstmagd verdingen im Gasthaus von Stan Bodine.

Zack ist entschlossen aus seinem Bruder einen Geschäftsmann zu machen, hält ihn bewusst knapp damit er nicht genügend Geld für die Schiffspassage zusammen bekommt. Eli soll zur Schule gehen, der Hund Faro muss in Zukunft draußen angeleint werden. Weiter versucht er Elias mit der hübschen Lehrerin Miss Susie zu verkuppeln. Der Plan scheint auf zugehen. Wakefield fügt sich. Nur Eli versucht den Traum von Texas aufrecht zuhalten. Der Junge sucht bei Hannah Trost.

Als das Schiff endlich kommt, will Hannah den beiden Männern die Fahrt bezahlen. Sie hat sich das Geld bei Stan Bodine geliehen, der Elias loswerden möchte, da er selbst ein Auge auf die Lehrerin geworfen hat. Wakefield lehnt das Geld ab.

Später soll Elias mit dem Flussdampfer in die nächstgrößere Stadt fahren, um für Zack Geld für das bevorstehende Tabakgeschäft zu holen. Auf dem Rückweg gewinnt Wakefield beim Roulette 280,- Dollar. Anstatt jetzt endlich nach Texas aufzubrechen, investiert Elias das Geld in das Geschäft seines Bruders. Er verliert das Vertrauen seines Sohnes.

Der KampfAuf einem Volksfest zu Beginn der Tabaksaison kommt es zum Kampf zwischen Stan Bodine und Wakefield, der versucht hatte, Eli zur Prügelei mit einem Fromes- Junge zu bewegen. Bodine kämpft unfair mit der Peitsche gegen Elias. Erst als er seiner Waffe beraubt ist, verliert der Wirt den Zweikampf. Mittlerweile ist ein Texanischer Beamter auf den starken Mann aus Kentucky aufmerksam geworden, der nach Siedlern und Trappern für sein Land sucht.

Tage später erzählt Elias seinem Sohn das er Susie heiraten werde und sie für immer hier bleiben werden. Eli ist enttäuscht, hat er sich doch immer noch nicht eingelebt. Er flieht zu Hannah. Vielleicht kann sie helfen. Susie merkt das Elias seinen Sohn liebt, nur halbherzig die Heirat mit ihr eingehen will. Sie gibt ihn frei.

Elias und Hannah (Lancaster und Dianne Foster)Als der Junge am nächsten Morgen nicht wieder auftaucht, macht sich Wakefield auf die Suche nach ihm, begleitet von dem Beamten aus Texas, der ihm eine kostenlose Überfahrt anbietet, wenn er für ihn arbeitet. Eli wird in Bodines Haus von zwei Männern der Fromes- Sippe mit Hannah gefangen gehalten. Als Bodine sich weigert den texanischen Beamten zu erschießen, töten ihn die Fromes. Elias läuft in die Falle. Mit knapper Not entgeht er den Kugeln seiner Gegner. Wieder hilft ihm Hannah, als sie einen der Männer erschießt.

Nach diesem Zwischenfall sieht Elias Wakefield seine Zukunft wieder klar vor sich. Er, Eli und Hannah machen sich auf den Weg nach Texas.

Der ewig lächelnde Burt LancasterThe Kentuckian ist Burt Lancasters erste Regiearbeit. Diese Doppelbelastung als Hauptdarsteller und Regiesseur war wohl zu viel für ihn, versprach er doch, nie wieder Regie zu führen. Erst zwanzig Jahre später sollte er sein Versprechen brechen.

The Kentuckian war auch Walter Matthaus erste Filmrolle. Er spielte Wakefields Rivalen Stan Bodine.

Der ewig lächelnde Burt Lancaster passt sehr gut in die Rolle des Elias Wakefield. Auch die anderen Rollen sind gut besetzt.

The Kentuckian
erzählt eine wunderbar einfache geradlinige Geschichte, der man gerne folgt, auch wenn man immer, im Gegensatz zu den Figuren, weiß, wie der Film ausgehen wird.

The Kentuckian
Die Rollen und ihre Darsteller:
Elias Wakefield - Burt Lancaster
Eli Wakefield, sein Sohn - Donald MacDonald
Zack Wakefield, sein Bruder - John McIntire
Sophie Wakefield, dessen Frau - Una Merkel
Hannah - Dianne Foster
Susie - Diana Lynn
Stan Bodine - Walter Matthau

Regie: Burt Lancaster
Drehbuch: A.B. Guthrie Jr. Nach dem Roman „The Gabriel Horn“ von Felix Holt
Musik: Bernard Herrmann
Länge: 104 Minuten
Erscheinungsjahr: 1955

 

Kommentare  

#1 Beate Rocholz 2009-07-25 10:23
Durch einen Zufall haben wir den Film erst vor 1 Woche im Fernsehen gesehen. Ein wirklich schöner Film aus den 50ern, der mit 104 Minuten viel Raum für die Charaktere lässt. So geradlinig der Film ist, so ist eben auch die Hauptfigur ... fast auch in etwa so naiv.

Gegen Ende des Films ist jedoch eine Szene zu sehen, die mich überraschenderweise und auf Grund ihrer Intensität für Sekunden atemlos staunen ließ:

Einer der Fromes, der über einen recht großen flachen Teich auf Wakefield schießt, muss nachladen. In dem Moment, in dem Wakefield merkt, dass nur für Sekunden gerade niemand auf ihn schießen kann, fängt er an zu spurten, obwohl er sehr weit entfernt ist. Die Kameraeinstellung in diesem Moment ist genial:
Man sieht den Frome-Bruder schräg von hinten während die Kamera zentral den durch die recht große Entfernung winzig scheinenden Wakefield einfängt. Spontan fängt dieser an zu rennen und zwar aus der Sicht des Zuschauers frontal auf die Kamera zurennend, durch den flachen See peitschend während der Frome-Bruder versucht, so schnell wie möglich nachzuladen. Für seine Zeit eine recht ungewöhnliche Aufnahme, wie aus dem zunächst frontal winzig wirkenden Darsteller innert Sekunden eine gefähliche imposante Erscheinung wird - eine überaus intensive Szene (es geht tatsächlich auch mal ohne CGI ;-) ) ... genial eingefangen!

In jedem Fall insgesamt ein sehenswerter Film, nicht nur was die ungewöhnliche Szene am Ende angeht.
#2 Torshavn 2009-07-25 15:43
Da haben wir wohl zur gleichen Zeit vorm Fernsehen gesessen.
Ich fand die Szene auch atemberaubend. Gerade wenn man sich den früheren Kampf gegen den peitschenschwingenden Wirt vor Augen führt, den er eigentlich auch nur dank Hannahs Hilfe gewinnen konnte. Hannah war aber mit dem zweiten Mann beschäftigt. Würde er es also überhaupt schaffen können?
#3 Harantor 2009-07-25 15:50
Der Film läuft gerade im 3. Programm (WDR, Zeit: Samstag, 25. Juli 14:30)
#4 Bettina.v.A. 2009-07-25 16:04
Genau wie Horst sagt ... er läuft gerade und ich sitze mal wieder vor dem Schirm.
Als ich den Artikel von Thomas gesehen habe dachte ich mir "den Film würde ich gerne mal wieder sehen" ... und Bingo.
Dieser Film beeindruckt mich vor allem und ausgesprochen intensiv durch die Zeichnung des Hauptcharakters.
The Kentuckian Wakefield ist in meinen Augen eine wunderbare Darstellung des naiven, überwiegend ungebildeten (im klassischen Sinn) Menschen des Westens, der nie wirklich Bildung erhalten hat, gelernt hat in einer eher feindlichen Welt zu überleben und sich "durchzuschlagen". Dieser Film hat mir viel gelehrt über den wenig romantischen Westmann und sein Leben.

Tatsächlich grinst Wakefield ausgesprochen oft - nervig oft ... vor allem wenn man dabei seine strahlend-weißen Zähne sieht - die so gar nicht realistisch sind!

So ... jetzt genieße ich den Film weiter. :P

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