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John Wayne - Seine Filme: True Grit (Der Marschal)

John Wayne - Seine FilmeTrue Grit
(Der Marshal)

Arkansas, 1880. Die 14 jährige Mattie Ross kommt nach Fort Smith um die Leiche ihres Vaters, der von Tom Chaney erschossen wurde, nach Hause zu holen. Sie beschließt auch die Angelegenheiten ihres Vaters zu regeln, der in die Stadt gekommen war, um Ponys für die Zucht zu kaufen. Mattie schickt einen Ranchmitarbeiter, der sie begleitet, mit dem Leichnam und detaillierten Anweisungen für die Beerdigung nach Hause zurück, während sie nach einem Mann sucht, der ihr bei der Suche nach Tom Chaney helfen kann, der sich angeblich der Bande von Ned Pepper angeschlossen hat, die sich im Indianerreservat versteckt halten los.

 

Mattie Ross (Kim Darby) und Marshal Rooster CogburnIhre Wahl fällt auf den alten, versoffenen, einäugigen Marshal Rooster Cogburn, der für seine Kompromisslosigkeit bekannt ist. Sie bietet ihm 100,- Dollar, 25,- sofort den Rest bei Erfüllung des Auftrages, und lässt ihn einen Vertrag unterzeichnen.

Als am nächsten Morgen die Jagd losgehen soll, hat sich der Texasrancher La Boeuf, den Mattie zuvor schon abgewiesen hatte, an Rooster gewandt. Die beiden beschließen ohne das Mädchen nach Chaney zu suchen, sich die Belohnung zu teilen, die in Texas auf den Senatorenmörder ausgesetzt ist. Doch so leicht lässt sich Mattie Ross nicht übers Ohr hauen. Sie folgt den Beiden. Und nachdem sie einen Fluss durchschwommen hat, weil Rooster und La Boeuf sie nicht mit auf die Fähre genommen hatten, akzeptieren sie sie als Begleiterin.

Schon bald stoßen sie in einer Jagdhütte auf zwei Mitglieder der Pepperbande, die hier mit frischen Pferden scheinbar auf die anderen warten. Während Rooster versucht aus den beiden Informationen herauszubekommen, kommt es zuerst zum Handgemenge, dann zur Schießerei, bei der die Banditen sterben. Die beiden Gesetzeshüter wollen den anderen eine Falle stellen. Sie ziehen sich in die umgebenden Felsen zurück. Wenn alle Banditen in der Hütte sind, soll die Falle zuschnappen. Doch Ned Pepper ist sehr vorsichtig. Er stolpert nicht in die Falle. Stattdessen kommt es zum Schusswechsel bei dem zwei weitere Banditen sterben. Ned Pepper, Tom Chaney und der Rest der Bande entkommen.

Nachdem sie die Toten und ihre Pferde zum nächsten Friedensrichter gebracht haben, um ihren Anspruch auf die Belohnung geltend zu machen, geht die Verfolgung weiter. Als sich Mattie eines Morgens an einem Fluss waschen will, trifft sie auf Tom Chaney. Sie verwundet ihn, wird dann allerdings von den Banditen überwältigt. Rooster und La Boeuf kommen zu spät. Die Bande flieht mit Mattie in ein Versteck in den Bergen. Um Cogburn von einer Verfolgung abzuhalten, macht Pepper mit ihm einen Deal. Er verschwindet mit dem Texas Rancher, dann würde Pepper Mattie später frei lassen. Rooster scheint darauf einzugehen.

Während Ned Pepper mit seiner Bande flieht, lässt er Chaney und Mattie im Versteck zurück. La Boeuf spürt Mattie auf. Es kommt zum Kampf mit Chaney, der La Boeuf mit einem Stein niederschlägt. Als das Mädchen auf den Mörder ihres Vaters schießt, fällt sie in ein tiefes Loch, bricht sich den Arm und wird von einer Klapperschlange gebissen.

In der Zwischenzeit stößt Rooster auf die Ned Pepper Bande. Der Marshal nimmt die Zügel seines Pferdes zwischen die Zähne, rechts das Gewehr, links den Revolver und reitet feuernd auf seine Gegner zu. Drei tötet er. Pepper wird schwer verwundet. Rooster selbst stürzt mit seinem angeschossenen Pferd, das ihn halb unter sich begräbt. Bevor Pepper den Marshal töten kann, stirbt er an seinen Verletzungen.

Rooster eilt nun zum Versteck der Bande, erschießt Chaney und rettet Mattie aus dem Erdloch mit der Hilfe des lebensgefährlich verletzten La Boeuf, der danach seiner Kopfwunde erliegt.

Rooster verbindet Matties Wunden und bringt sie dann schnellstmöglich zum Arzt. Mattie lässt dem Marshal durch ihren Anwalt Daggett die restlichen 75,- Dollar bringen. Er bekommt weitere 200,- Dollar weil er ihr das Leben gerettet hat.

Wochen später. Der erste Schnee ist bereits gefallen. Rooster hat Tom Chaneys Leiche mittlerweile nach Texas gebracht und die Belohnungen kassiert. Der Marshal besucht Mattie auf dem Rückweg auf ihrer Ranch. Er trifft sie am Grab ihres Vaters. Sie bietet dem alten Mann einen Platz auf ihrem kleinen Friedhof an. Rooster dankt, bittet aber ihm nicht Böse zu sein, wenn er sich mit dem Sterben noch ein bisschen Zeit lasse. Die beiden verabschieden sich. Rooster steigt auf sein neues Pferd und überspringt mit ihm einen Zaun, nur um zu zeigen, das er es noch kann.

John Wayne hatte 1969 den Roman True Grit von Charles Portis gelesen. Er war so begeistert, das er dem Autor 300.000 Dollar für die Filmrechte bot. Wayne schwebte eine Doppelrolle für sich vor, als Hauptdarsteller und Regiesseur. Er sah in dem einäugigen Rooster Cogburn „einen alten wilden Haudegen, wie ich auch.“ Doch der Produzent Hal Wallis war schneller. Umgehend wandte sich Wayne an Wallis: „Ich bin überzeugt, das mir die Rolle auf den Leib geschrieben ist. Den Cogburn kann natürlich auch Lee Marvin spielen. Aber er neigt zu theatralischen Gesten. Ich dagegen komme ohne sie aus, weil ich sie kaum brauche.“ Der Produzent war einverstanden: „Sie können die Rolle des Cogburn übernehmen. Aber die Regie wird in jedem Fall Henry Hathaway übernehme.“ John Wayne sah in der Rolle des einäugigen versoffenen Marshals seine zweite Chance nach Stagecoach einen „echten Charakter“ zu spielen.

True Grit wurde ein großer Erfolg. Neben Golden Globe und Laurel Award brachte er John Wayne seinen ersten und einzigen Oscar ein.
Der OSCAR für ihn gilt mehr las eine Verbeugung vor seiner Karriere, als für die Rolle des Rooster Cogburn. Wayne selbst sagte dazu: "If I'd known this was all it would take, I'd have put that eyepatch on 40 years ago."1975 schlüpfte er sogar noch einmal in die Rolle. An der Seite von Katharine Hepburn spielte er in seinem vorletzten Film Rooster Cogburn (Mit Dynamit und frommen Sprüchen).

John Wayne als Rooster CogburnLeslie Fiedler, ein amerikanischer Literaturwissenschaftler und Kritiker, sagte über True Grit: „Aber der Film von John Wayne, dieser schöne komische Film, wo er mit dem jungen Mädchen spielt, True Grit, das ist wirklich ein wunderbarer Film, denn erstens sehen wir hier nicht einen jungen Gunfighter oder jungen Cowboy, sondern einen alten Mann in dieser Periode seines Lebens, wo er nicht sicher ist, ob er mit einem Pferd über einen Zaun springen kann, und zweitens wird diese Rolle ausgerechnet von John Wayne gespielt, und der Film wird zu einer Parabel des Lebens von John Wayne, dieser elenden reaktionären Kanaille, die das Image des Westens auf die Leinwand projiziert hat und der nun zum ersten mal seine Rolle mit Humor spielt, als Selbstparodie, als Travestie seiner eigenen Figur. Das ist sehr zart, sehr schön, sehr komisch. Dieser Film hat mich tief gerührt.“

John Wayne als Rooster CogburnTrue Grit ist ein charmanter Spätwestern mit einem herausragenden John Wayne in der Rolle des Rooster Cogburn. Schöne herbstliche Landschaftsaufnahmen bilden die Kulisse für die  spannende Banditenjagd. Die Dialoge zwischen der schlagkräftigen nicht auf den Mund gefallenen Mattie und Rooster sind einfach wunderbar. Ganz ausgezeichnet ist auch der Runniggag mit Matties Anwalt J. Noble Daggett, mit dem sie immer droht um zu ihrem Recht zu kommen. Man ist sich als Zuschauer ziemlich sicher, das es den Anwalt gar nicht gibt. So sind wir am Ende genauso erstaunt wie Rooster Cogburn als J. Noble Daggett tatsächlich vor uns steht, um Matties Angelegenheiten zu regeln.
 
True Grit gehört zu John Waynes sympathischsten Filmen. Der Western ist immer wieder sehenswert.
True Grit
Die Rollen und ihre Darsteller:
Reuben J. „Rooster“ Cogburn- John Wayne
La Boeuf- Glen Campbell
Mattie Ross- Kim Darby
Emmett Quincy- Jeremy Slate
Ned Pepper- Robert Duvall
Moon- Dennis Hopper
Goundy- Alfred Ryder
Colonel G. Stonehill- Strother Martin
Tom Chaney- Jeff Corey
Captain Boots Finch- Ron Soble
Anwalt J. Noble Daggett- John Fiedler
Richter Parker- James Westerfield
Sheriff- John Doucette

Regie: Henry Hathaway
Drehbuch: Marguerite Roberts nach dem Roman von Charles Portis
Musik: Elmer Bernstein
Länge:
128 Minuten
Erscheinungsjahr: 1969
Land: USA

 

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