Fährten in die Prärie
Fährten in die Prärie
nach Motiven von Karl May
Der Versuch, den Bau der Eisenbahn mit Alkohol und Intrigen bei den Indianern durchzusetzen und die Stämme gegeneinander auszuspielen, schien damals zu gelingen.
Doch Winnetou versuchte ein Bündnis gegen die Weißen zu gründen. Dies war allerdings nur ein kleiner Teil einer nicht aufzuhaltenden Entwicklung. Denn auch die Freundschaft zwischen Winnetou und Old Shatterhand unterzog sich einer Prüfung...
Der Name Günter Eich dürfte bei Hörspielfans so etwas wie eine automatische Verbeugung auslösen. Er hat sozusagen das erste Unterhaltungshörspiel überhaupt fabriziert. Jedenfalls wird ihm das nachgesagt und mit seinem Werk "Träume", einer alptraumhaften Abhandlung über das Böse, hatte er 1951 hohe Wellen geschlagen. Für ihn als Lyriker war es beinahe schon eine Berufung Karl May zu adaptieren. Erstaunlicherweise jedoch machte er sich nicht daran, die bekannten May-Bücher umzusetzen, von denen es zu jener Zeit noch kaum Radioabhandlungen gab - nein, er erdachte eine eigene Geschichte und nahm sich die Figuren Winnetou und Old Schatterhand zur Hand. Der Bau der Eisenbahnlinie, bleibt hintergründig. Es geht in der Geschichte vielmehr um die menschlichen Beziehungen zwischen Weißen und Roten, um den Rassenkampf und darum, dass inmitten dieses Kampfes auch eine Freundschaft zwischen zwei Angehörigen der verfeindeten Rassen bestehen kann. Auch Eich drückt das wie einst Karl May, jedoch sehr umständlich aus, so dass die Botschaft des Hörspiels verhallt.
Interessant ist die Sprechergarde, die hier mitwirkt. Marianne Kehlau und Hans Paetsch wurden den 70er Jahren zu alten EUROPA-Hasen, ebenso wie Uwe Friedrichsen, den man hier in einer seiner ersten Rollen überhaupt hört, und der 25 Jahre später einmal Perry Rhodan sein sollte.
Bekannte Schauspieler füllen den Cast auf: Richard Münch (bekannt aus den Jerry Cotton-Filmen), Max Eckard (bekannt als Tim Frazer) und Will Quadflieg.
Trotz seines frühen Entstehungsjahres rangiert das Hörspiel musikalisch durchaus auf der Höhe von bekannten Frühwerken eines Kurt Vethake oder Konrad Halvers. Also recht spartanisch in dieser Hinsicht und doch beeindruckend.
Fazit: Ein Ausflug in die Urzeiten des Hörspiels. Pidax liefert hochnostalgische Kost und kommt diesmal sogar mit einer reinen Audio-CD daher.