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30 Jahre Dan Shocker-Hörspiele: Das Totenhaus der Lady Florence, Roman und Hörspiel - Der Vergleich

30Das Totenhaus der Lady Florence
Roman und Hörspiel - Der Vergleich

Zum ersten Mal sind Roman und Hörspiel sehr weit voneinader entfernt. Zwar stimmt die Haupthandlung, doch viele Elemente wurden einfach ausgelassen, ganze Seiten aus dem Roman sind einfach unterschlagen worden und der Stil des Hörspiel ist eher komödienhaft und ganz anders.

Zwar zeigt schon Folge 6 komödiantische Züge, doch nur am Anfang, danach ändert sich der Stil völlig.


Das Totenhaus der Lady FlorenceEin untrügliches Zeichen dafür, dass verschiedene Autoren die Hörspiele schrieben. In Folge 7 ging man mit der Komik sehr weit und zog manches sogar ins Alberne. Zum Beispiel, die Szenen mit Richard Burling als er das Haus kaufen will und den Makler mit seinem Roman nervt. Auch als der Unsichtbare stirbt, hat dieser noch viel Humor. Und als das Haus von Lady Florence brennt, schreit Runsley "brennt, brennt", worauf Larry erwiedert "Ja, ich bin doch da".  Hinzu kommt Runsley Begegung mit der "toten" Lady "Sie haben gut reden, Lady Florence. Sie sind ja tot". Sicherlich war die Folge ein Experment, aber so komödiantsich wie diese, wurde keine weitere Folge mehr (abgesehen von der nachgeschobenen Folge 18). Weitere Folgen mit mehr komischen Anteilen waren auch die Folgen 11 und 13. Und vor dieser Folge eben die 6. Bei allen anderen hielt sich die Komik in Grenzen. Vielleicht wollte man auch einfach mal etwas anders machen, denn letztlich sind alle Folgen der Serie etwas anders gestrickt. Zwar behaupten die Produzenten von Zaubermond (R&B) Pioniere zu sein in Sachen abwechslungreiche Hörspielserie, doch die Herren Graul waren da schon 1983 sehr erfinderisch.

Vergleicht man Hörspiel und Roman direkt, merkt man erstmals, dass ein direkter Vergleich sehr schwierig ist. Sogar wichtige Personen wurden weggelassen bzw. andere hinzu erfunden. So zum Beispiel Sam Baker. Der zweite Totengräber kommt im Roman nicht vor. Die Ortschaft Bedfort, nennt man im Roman Bidefort.

Während sich im Roman mehrere Seiten mit Richard Burling und dem Erwerb des Hauses beschäftigen, ist im Hörspiel dieser Szene nur wenige Minuten gewidmet. Außerdem steht das Haus im Roman in einer einsamen kaum befahrenen Gegend. Das scheint im Hörspiel anders zu sein, wird aber nicht näher beschrieben. Auf jeden Fall liegt das Haus auf dem Heimweg der beiden Totengräber und nahe an einem Bahnübergang.

Im Roman spielt erstmalig Larrys Schwester Miriam eine Rolle. Im Hörspiel wird sie dagegen unterschlagen. Anders dagegen das Hippie-Mädchen Mady Stilton. Es wird im Hörspiel wie im Roman ähnlich beschrieben. An dieser Stelle bekommt der Roman dann auch mehr Ähnlichkeit mit dem Hörspiel - so ab Seite 21. Die Unterredung mit Mady dauert im Roman auch mehrere Seiten, im Hörspiel nur einige Sekunden.

Ferner gibt es im Roman die Figur Donan, die eine kleine Rolle spielt. Steve Runsley und Gene sind im Hörspiel Brüder, im Roman Vater und Sohn. Ferner hat Burling im Roman eine Tochter namens Beatrice, die mit Miriam befreundet ist.
Paul Salking ist wie im Roman, auch im Hörspiel ein Bankräuber, stolpert aber eher zufällig ins Geschehen. Im Roman hat er eine größere Rolle und spielt einen von dem Unsichtbaren erpressten Killer.

Das Totenhaus der Lady FlorenceNotizen Roman:

  • Der Roman beginnt mit der Beerdigung von Lady Florence
  • Harim Short findet den ermordeten Doc Brunk
  • Der mysteriöse Herztod von Winston Yorkshire ruft die beiden PSA-Agenten Larry Brent und Iwan Kunaretschew auf den Plan.
  • Richard Burling mietet das Haus von lady Florence. Ein merkwürdiges Haus, aber genau das Richtige für ihn, denn er sucht die Einsamkeit um sich bei seinem neusten Thriller insperieren zu lassen. Burling ist Schriftsteller.
  • Schon die erste Nacht in Florence´s haus wird für Burling unheimlich. er hat das Gefühl nicht allein zu sein.
  • Burling findet den toten Gene Runsley.
  • Larry und Iwan erfahren mehr über Yorkshire von Mady Stilton.
  • Walt Donan unterrichtet Steve Runsley darüber, dass er Gene vermißt.
  • Burlings Tochter Beatrice kommt ins Spiel
  • Larry Brent fühlt sich beobachtet. Er stellt den mann, der sich Carter nennt.
  • Salking dringt in Lady Florence´s haus ein und überwältigt und fesselt Burling.
  • Auch Miriam Brent und Beatrice Burling werden im hause ankommend von Salking überwältigt.
  • Miriam gelingt die Flucht. Sie wird aber von einem führerlosen Wagen verfolgt.
  • Miriam gelangt zur Dodgenkeem-Gruft.
  • Hier kommt es zum Showdown, Lady Florence ist gar nicht tot, und der unsichtbare wird durch eine Kugel getroffen plötzlich sichtbar.

Das Totenhaus der Lady FlorenceNotizen Hörspiel:

  • Harim Short und Sam Baker fahren mit ihren Rädern von der Beerdigung von Lady Florence heim. Sie machen die Begegnung mit Gene Runsley, dessen Wagen bei einem Unfall explodiert. Zu allem Unglück entdecken sie einen schwebenden Koffer, der aus Lady Florence´s Haus kommt. Sogar ihre Fahrräder machen sich selbstständig.
  • Larry und Iwan kommen nach England im Auftrag der PSA, da einige Nachrichtendienste sich in Gehege gekommen sind und um den Verbleib eines Mannes zu klären, der ein Unsichtbarkeitsserum erfunden hat.
  • Richard Burling mietet das Haus von Lady Florence
  • Larry erkundigt sich beim Notar Gordon Grumble über die Versicherung von Lady Florence. Er erfährt, das das Vermögen der Lady an eine Stiftung geht.
  • Iwan erkundigt sich beim Gefängnisdirektor nach Paul Solkin, der ausgebrochen ist. Er saß wegen Bankraub und Mord. Solkin behauptete ein Unsichtbarer hätte ihm zum Raub gezwungen.
  • Larry besucht die Yorkshire-Stiftung in Bristol und lernt Mady Stilton kennen.
  • Larry und Iwan planen die Exhumierung von Sir David (Florence´s Ehemann)
  • Burling und Mady treffen sich, sie stecken unter einer Decke und Burling ist ein falscher Name, bei ihm handelt es sich um Mr. Yorkshire, einem Wissenschaftler. Kurz darauf werden sie von Paul Solkin überrascht. Auch der Unsichtbare dringt ins Haus ein und seine Berührung tötet Salking. Salking offenbart, dass der Unsichtbare Sir David ist, ebenfalls Wissenschaftler.
  • Harim Short berichtet Larry und Iwan von seinen Erlebnissen.
  • Mady Stilton rast zu Mrs. Newton. Dabei wird sie verfolgt, von einem führerlosen Auto.
  • Harim Short führt Larry und Iwan zur Familiengruft und entdecken im Sarg von Lady Florence, Mrs. Newton, die eigentlich Lady Florence ist und lebt.
  • Der Unsichtbare kommt auch in die Gruft und tötet Harim Short, Larry trifft per Laser den Unsichtbaren, der aber fliehen kann.
  • Larry und Iwan folgen ihm und finden den sterbenden Gottfried Handerson. Das Serum verliert seine Wirkung mit Eintritt des Todes.
  • Handerson erzählt die ganze Geschichte: Handerson erfährt, dass Sir David ein Unsichtbarkeitsserum erfand. Handerson wollte die Erfindung an den Geheimdienst verkaufen. Sir David lehnte jedoch ab, was Handerson zur Erpressung zwang. Als Sir David stirbt probiert Handerson das Serum an sich selbst aus. Jedoch gab es kein Gegenmittel. So zwang er Lady Florence mit den Aufzeichnungen ihres Mannes weiter zu forschen. Doch Mrs. Florence täuscht ihren Tod vor, um dem Erpresser zu entkommen. Gene Runsley war von Lady Florence eingeweiht und wollte Handerson töten, doch es ging nach hinten los.
  • Gene Runsley´s Bruder Steve taucht auf und zum Ende steht das Haus der Lady Florence in Flammen. Burling hatte das Labor in die Luft gesprengt, damit die teuflische Erfindung keinen Schaden mehr anrichten kann.

Quellen:

  • Dan Shocker - Larry Brent - Das Totenhaus der Lady Florence (Zauberkreis-Verlag)
  • Erscheinungsdaten: 24.06.1969 (Silber-Krimi 790), 29.06.1971 (SGK Neuauflage 8), 1982 (LB 26)
  • Dan Shocker - Larry Brent Hörspiel Nr. 7 (Miller International Schallplatten GmbH 1983)

 

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