Es ist ein dreckiger Job, aber irgendwer muss ihn machen: Der Community Manager
Es ist ein dreckiger Job,
aber irgendwer muss ihn machen
Der Community Manager
Aber was bewegt Menschen dazu sich in Foren so zu verhalten wie sie es eigentlich tun? Tja...
Dass jede längere Diskussion mehr oder weniger in einem Hitler-Vergleich endet - dieses Gesetz ist ja allgemein bekannt. Aufgrund der Struktur eine Forums sollte man auch annehmen, dass die Diskutanten stets beim Diskussionthema an sich bleiben. Schließlich listet ein Forum alle Beiträge hintereinander auf, das Bezugnehmen auf Aussagen ist natürlich durch Zitate möglich, Hyperlinks werden allerdings kaum genutzt. Vielleicht aber gerade weil alle Beiträge untereinander sortiert werden und gerade weil man schnell den Überblick darüber verliert was gerade wer wie gesagt hat - moderne Foren haben so eine Benachrichtungsfunktion, die den Nutzer automatisch zum letzten nicht gelesenen Beitrag bringt, was sehr bequem ist aber nicht gerade förderlich für die Stringenz einer Unterhaltung - gerade deswegen scheint es in Foren immer diese Tendenz der Seitentriebe von der eigentlichen Stammwurzel zu geben.
Nun ist gegen Seitentriebe nichts einzuwenden, ja, wenn diese sich nochmals verwuchern, verwachsen, verdrehen hätte Gilles Deleuze bestimmt seine Freude daran als Rhizomatiker. Aber je weiter sich ein Thema entwickelt, desto mehr entwickelt sich schriftliche Kommunikation entweder zu einem reinen Schlagabtausch von Argumenten - eine Diskussion kann man das bisweilen kaum mehr nennen - oder es werden uralte Befindlichkeiten rausgekramt und gegeneinander ins Feld geführt oder man schreit nach dem Admin, der dann als Elternersatz die beiden Streithähne trennen soll und Übeltäter auf die Stille Treppe verbannt.
Sicherlich ist die Funktion eines Community Managers genau die: Dann einschreiten wenn es zur Eskalation kommt. Dies kann er aber nur, wenn ihm bekannt gemacht wird, dass eine Eskalation stattgefunden hat. Denn in einem kleinen, überschaubarem Forum oder einer begrenzten Facebook-Gruppe kann man ja tatsächlich noch einigermaßen den Überblick behalten - bei SF-Fan.de aber z.B. ist das schon etwas schwieriger. Es sei denn man hat tatsächlich für jedes Unterforum einen eigenen Administrator, der drüberschaut. Habe ich für ein SF-Forum damals auch mal gemacht, aber das Thema Doctor Who war jetzt nicht so konfliktträchtig. Selbst dann sieht ein Admin nicht alles. Vor allem sieht er nicht den beleidigend formulierten Post Nummer 10594823980452, der ganz, ganz, GAAAANNNZZZZ TIIIIIIEEEFFFFFF - *halleffek* - in einer Diskussion auftaucht. Ein Community Manager ist daher auch immer auf die Gruppe selbst angewiesen und eigentlich sollte man annehmen, dass Erwachsene so vernünftig sind Postings, die aus dem Rahmen fallen zu melden.
Dann kann der Admin reagieren. Ansonsten ist das irgendwie schlecht, da Admins in der Regel andere Aufgaben zu tun haben als ständig alle Diskussionbeiträge nachzulesen - vor allem lustig, wenn auf einem der weiter oben stehenden Postings auf einmal mit einem aktuellen Posting reagiert wird oder Zitate von einem alten Posting auf einmal in einem neuen Beitrag auftauchen. Da ist die Software, die aktualisiert werden muss. Da ist die Überprüfung an Mitgliedern, die sich danebenbenommen haben - bei einigen Facebook-Gruppen muss man auch alle Anwärter durchsehen, weil das Thema Spammer anzieht - und so weiter und so weiter. Könnte man in die Zukunft schauen könnte man alle Probleme natürlich auch vermeiden, aber dem ist nun mal nicht so. Dummerweise ist der Community Manager dann natürlich immer Prügelknabe, wenn es Erwachsenen nicht gelingt
Daher gibts in der Regel feste Regeln vorab, die man sich vor dem Anmelden durchliest. Aber manche Erwachsene ignorieren auch Stoppschilder...
Community Manager verdienen aufrichtigen Respekt. Allerdings frage ich mich tatsächlich: Was passiert mit dem Verstand des Menschen nach dem Login in ein Forum? Wartet die Hypno-Kröte hinter dem Login und suggeriert, man müsse unbedingt das Innere Kind auf den Spielplatz rauslassen?
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