... und noch ein Blick ins »Perryversum«
...und noch ein Blick ins »Perryversum«
Und wieder ...
Perry Rhodan auf dem Onryonenschiff CHEMMA DHURGA. Obwohl als Gefangener gehalten, darf er sich frei bewegen. Sein Begleiter – sein Wächter! – der Schwarze Bacctou, nimmt immer mehr sein Äußeres und das Gebaren des Terraners an. Welchen perfiden Plan verfolgen die Onryonen?
Perry befasst sich mit Flucht, aber ein onryonisches Raumschiff lässt sich nur durch jemanden steuern, der bereits hinter den Materiequellen war, wird ihm von der Richterin Saeqaer erzählt. Perry beschließt möglichst schnell in die Milchstrasse zurückzukehren und mit Atlan Kontakt aufzunehmen. Nur sind seine Pläne als Gefangener nicht durchführbar. Bevor er etwas in die Wege leiten kann, wird er in Schlaf versetzt.
Wie bereits in den vorhergehenden Romanen, passiert auch hier wenig. Marc gelingt es jedoch durch sein Sprachkönnen eine abwechslungsreiche und sehr unterhaltsame Handlung zu stricken. Mit wenigen Beschreibungen beginnen die Charaktere um Perry Rhodan zu leben und verbreiten ein Lesevergnügen, das mir sehr zugesagt hat.
Die drei ultimativen Fragen ließen mich kurz aufjucken, aber es war klar, dass es sich dabei um andere Fragen handeln musste, als die, die man bereits kennt. Wie es jedoch in den Roman eingebaut wurde, war toll gemacht.
Als ich das erste Mal die Übersetzung der CHEMMA DHRUGA vernahm, nämlich „Wiege der Liebe“, erwartete ich einen Perry Rhodan-Roman, worin Marc seinen Perry wieder in allerlei Situationen führen würde, die ihn noch menschlicher machen sollten. Die Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, aber wer weiß was auf dem Redaktionstisch noch alles zensiert werden musste... 
Cover: Passt gut zum Roman. Die Farbtöne sind recht ungewöhnlich, funktionieren aber als Ganzes.
Innenillustration: sieht fast so aus, als würde sich Dirk Schultz von Swen inspirieren lassen, grins. Sieht sehr gut aus.
Es geht in die Vergangenheit eines bestimmten Tefroders, der in der aktuellen Handlung sein Unwesen treibt.
Die Gastautoren müssen ein besonderes Wässerchen trinken, wenn die solche Romane schreiben! Bereits Richard Dübell schrieb mit Perry Rhodan 2659 einen eindringlichen Roman, der eine Figur aus der Vergangenheit – in diesem Fall Toufec, einen trickreichen Karawanenräuber – beleuchtete, und damit einen sehr spannenden und farbigen Roman ablieferte. Und mich zu einem Fan seiner Schreibe machte!
Bei Tanja Kinkel wird es wohl ähnlich verlaufen. Als hätte ich noch Zeit neue Autoren zu entdecken, bzw. deren Bücher zu lesen, grins.
Ne, Spaß beiseite. In diesem Fall hat mir die Perry Rhodan-Redaktion die Vorarbeit abgenommen und eine Autorin entdeckt, die weiß, wie man schreibt.
Sorgfältige Personenbeschreibungen gibt es zuhauf. Und dabei werden diese in eine Umgebung versetzt, die anschließend wie ein Film vor dem inneren Auge ablaufen.
Von der beschriebenen „Kontinuität“ lese ich zum ersten Mal, sie zeigt aber deutlich, was im Volk der Tefroder abgeht, und diese bestrebt sind, das Imperium der Lemurer wieder auferstehen zu lassen. Für sie ist es nämlich nie untergegangen. Jedenfalls nie so richtig.
Dass es sich um eine Lebensgeschichte handelt, war schnell klar, aber dass mit Caer-Cedvan Vetris-Molaud gemeint war, wurde erst durch das Auftauchen der Mola’ud-Skorpione ersichtlich. Ein überraschender Werdegang, der die Figur des tefrodischen Maghan in einem neuen, vielschichtigeren Licht zeigt. Vor allem eine Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.
Bevor ich es vergesse: ein eigentümlicher Titel für einen SF-Roman, aber er trifft es genau!
Cover: sehr schön. Passt super zum Inhalt. Gefällt.
Innenillustration: eines dieser Skorpione, die mitgeholfen haben, Caer-Cedvan zu Vetris-Molaud zu machen.
Michelles letzte Romane aus der EA haben mich nicht begeistern können. Ihre NEO-Romane liebe ich dagegen! Hier schreibt sie lockerer, und wie mir aufgefallen ist, auch viel farbiger und erst recht unterhaltsam. Spannend natürlich auch.
Ob sie bei der EA größerem Druck ausgesetzt ist? Sind da die Termine enger? Liegen ihr die Exposés nicht? Fragen über Fragen zu denen ich nicht wirklich Antworten habe. Ich schreibe hier nur über mein empfinden. Das muss überhaupt nicht auf andere Leute übergreifen oder abfärben.
Perry Rhdoan muss zurück ins Faehrl-Institut. Er ist der Meinung, dass es weitere Wächter des Epetran-Archivs geben muss, so wie auch das Archiv in Teilen von je zwölf verteilt wurde. Doch das Unternehmen erweist sich als schwieriger, als erwartet. Ein von den Arkoniden abgeschriebenes Volk erweist sich als wichtig für die Pläne des Terraners.
Wie habe ich diese Episode aus dem NEO-Universum genossen! Es war mir zwar vergönnt diesen in einem Rutsch zu lesen, aber noch so, mit einigen Unterbrechungen, bin ich auf meine Kosten gekommen, da ich ohne Schwierigkeiten immer wieder den Faden gefunden hatte.
Besonders die Szene mit Ishy Matsu und Elnatiner, der sich nicht an Befehle während eines Einsatzes hält, war immer wieder zum schmunzeln und bot tolles Kopfkino.
Das Volk der Taa hat Michelle sehr fremdartig geschildert. Es ist nicht leicht ständig im Wir-Modus zu lesen. Da wurde das Schreiben wohl auch zu einer Herausforderung. Doch so, wie die Autorin die Verehrung von Ishimatsu geschildert hat, war es ein leichtes ihr zu folgen.
Ich bin auf jeden Fall auf weitere Neo-Romane von ihr gespannt!
Cover: ein wunderschönes Bild. So richtig um an die Wand zu hängen. Das wäre doch was für eine Titelbilder-Mappe?!
Wir lesen uns. AD ASTRA und bis zum nächsten Mal.
Michel
