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Ist Rico schuld? Nein, ES! oder: Warum Atlan kein Weltreich gründete

1Ist Rico schuld? Nein, ES!
oder: Warum Atlan kein Weltreich gründete

Wenn wir die Kneifelschen Atlan-Zeitromane, d.h. die Taschenbücher der alten Planetenromane über Atlan in den Geschichtsepochen der Menschheit analysieren, stellen wir immer Folgendes fest:

Atlan agiert stets als Nebenfigur der historischen Personen, als deren Freund oder Ratgeber, intern oder extern, d.h. am Hofe oder nur ab und zu als Besuch.


Er verbreitet auch nicht systematisch Kenntnisse über die Methode der Lawineneffekte,  und  unterstützt meist keine Gelehrten sondern Machtherrscher. Was wäre, wenn Aristoteles den ZA bekommen hätte, und nicht Alexander?

Mitunter baut er kleine Refugien aus, z. B. Dörfer, Häuser oder Burgen, in denen er auch fortschrittliche Ideen einführt, aber immer nur in seiner engeren Umgebung. Er verwendet nicht die Methode der „Cluny-Klöster“, indem er Menschen ausbildet, die wieder andere ausbilden, die wiederum an anderem Ort  neue „Denkstätten“ gründen.(Lawineneffekt).

Zwar zeigt HK auch, wie diese Refugien vom Zahn der Zeit zernagt werden, wenn Atlan mal wieder 100 Jahre im Schlaf abtauchen muss, aber Atlan mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten könnte auch ein Reich gründen, das den anderen Ländern kulturell überlegen wäre, und auch auf sie ausstrahlt. Er könnte Lehrer ausbilden, eine Akademie gründen, die wiederum andere Lehrstätten gründet usw. Offensichtlich hat ES aber kein Interesse daran, den Barbarenplaneten Larsaf III sich schneller entwickeln zu lassen, als auf natürlichem Wege notwendig. Eigentlich könnte ES Atlan auch mal 1000 Jahre draußen lassen, damit er die  (arkonidische?) Kultur unter den Menschen verbreitet, indem er selbst ein Weltreich gründet, und somit auch kulturellen Fortschritt im Großen entwickeln könnte. Atlan könnte als globaler Entwicklungshelfer wirken, anstatt immer nur als stiller, begleitender Zeitzeuge, der nur zeitweise und punktuell eingreifen kann/darf!

Warum passiert das nicht? Natürlich, weil es nicht in unserer Wirklichkeit passiert ist. Aber H Kneifel erzählt ja gar nicht „unsere“ Vergangenheit, sondern die des Perryversums. Warum sollte die der Unseren gleichen? Schon Atlantis ist ja im Perryversum ganz anders beschrieben, als in unserer Welt  durch historische Funde oder Schriften belegt: (Santorin/Stronghyle/Kreta) gegenüber den Azoren als Kontinentrest, von Druuf vernichtet!

Also hat ES aus irgendwelchen Gründen, die nur Superintelligenzen verstehen können, kein Interesse daran, den Barbarenplaneten entwickeln zu lassen. Sicher, ab und zu wird eine kosmische Gefahr beseitigt. Dafür ist Atlan dann gerade gut genug. Aber dieses Nebenagieren, wo er doch eigentlich ganz andere Möglichkeiten hätte, ist schon etwas seltsam. Warum hält ES Atlan so am Gängelband? Darüber können wir eigentlich nur spekulieren. Insbesondere, wo der Arkonide trotz aller Abenteuer im Schnitt pro Jahrhundert nur drei bis fünf Jahre wach war. Bei den klassischen ersten 10.000 Jahren macht das nach Adam Ries' also nur ca. 500 Jahre echte, eigene Erlebenszeit. So viel älter als Perry ist er also gar nicht in punkto Lebenserfahrung, unser Arkonide. Dass es bei einer schnelleren Entwicklung keinen Perry Rhodan gegeben hätte, halte ich für kein Argument, da Es ja sicher die Zeiten manipulieren kann. Also muss man das Problem irgendwie mit der Zeitschleife erklären, in der ES da wohl schon drinsteckte. Nach dem Motto  „Ja nicht dran rühren, außer kleineren Korrekturen“ (durch Atlan!), die sich dann temporal wegglätten... Das heißt, hier ist ES kausal eingeschränkt, es darf Atlan keine größere Entfaltungsmöglichkeit erlauben, weil sonst kausale Konflikte mit der Zukunft und/oder Vergangenheit der Zeitschleife entstehen. ES ist hier also selbst starr eingebunden, und kann nicht anders handeln, als ES handelt, weil ES sonst seine eigene Existenz oder zumindest die  (spätere) des Perry Rhodan in Frage stellen würde. Das scheint mir die einzig plausible Antwort zu sein, auf die Tatsache, dass Atlan nicht in größerem Rahmen historisch agieren darf!

(C) 2015 by H. Döring und Aarn Munro

 

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2015-06-16 15:47
Atlan war eben der Highlander :lol:

Kneifels erster Atlan-Zyklus war und ist immer noch toll, auch wenn er eigentlich immer nur zwei Stories variert und man sich gefragt hat, warum sich in diesem angeblich so abgeschiedenen Sektor so viele Aliens herumtreiben.

Als der zweite Zyklus kam, war die Erde in der Hauptserie schon längst zum Lieblingsausflugsplatz aller möglichen Aliens geworden, und dieses ganze im Auftrag von ES hat weder ES noch Atlan gut aussehen lassen. Das war schwer öde.

Der dritte und letzte Zyklus war schlicht unlesbar. Der lässt sich auch nicht durch den Unsinn der Zeitschleife erklären ;-)

Aber viele Dinge darf man halt nicht hinterfragen. War die arkonidische Technik mit ihren Spionsonden so miserabel, dass sie nie eine der zig Lemurerstationen entdeckt hat, über die alle im 300er-Zyklus förmlich gestolpert sind? Usw. Würde man das Konzept mit der Kuppel mal konsequent zu Ende denken, hätte der alte Arkonidenhäuptling schon nach 200 Jahren sein Raumschiff auf der Startrampe stehen gehabt. Psychostrahler, Hypnoschulung, Zuchtprogramm. Er war eben doch ein Softie :lol:
#2 joe p. 2015-06-16 23:39
Lass es so passieren, weil es so passiert ist. So ist die Logik der Zeitschleife wohl zusammenzufassen. Nur: warum ist es zunächst einmal so passiert? :-) Schon klar: Weil ES es so hat passieren lassen, weil es so passiert ist. Ach komm... :-)
#3 Andreas Decker 2015-06-17 10:01
zitiere joe p.:
Lass es so passieren, weil es so passiert ist. So ist die Logik der Zeitschleife wohl zusammenzufassen. Nur: warum ist es zunächst einmal so passiert? :-) Schon klar: Weil ES es so hat passieren lassen, weil es so passiert ist. Ach komm... :-)


Dieses (leider) zum Dogma erklärte Konzept ist eben nicht durchdacht. Würden die in die Vergangenheit Verschlagenen statt sich in den Kampf zu stürzen NICHTS tun, müsste das Endergebnis nach der Zeitschleifenlogik dasselbe sein. Es muss so passieren, weil es so passiert ist. Täten Atlan und Co also nichts, dürfte das die "zukünftigen" Ereignisse auch nicht verändern.

Letztlich läuft es auf die Philosophie der Autoren hinaus. Um es überspitzt auszudrücken, entscheidet eine unsichtbare fremde Macht, ob ich mir in der Pause einen Kaffee oder einen Tee hole, oder entscheide ich das selbst? Wenn ich - in diesem theoretischen Konstrukt - festlege, dass ich alles selbst bestimme, bei der Zeitreise aber so fremdbestimmt bin, dass ich nicht anders kann, dann hakt was. Freilich habe ich in dem einen Fall eine Geschichte zu erzählen und in dem anderen nicht :lol: Und das ist das eigentliche Problem bei der ganzen Thematik.
#4 Adolf Faber 2015-06-21 18:39
Warum bekam Aristoteles von ES nicht einen Zellaktivator sondern Alexander der Große?

Perry Rhodan und Atlan bekamen ihre auf sie justierten Zellaktivatoren über ES von den Kosmokraten. Eine uns

in seiner historischen Fassbarkeit noch unbekannten übergeordneten Aufgabestellung (Erbe des Universums)!

Weiters hat ES dann noch andere Zellaktivatoren zu vergeben gehabt, damit die Beiden "Auserwählten"

Mitstreiter rekrutieren können. Oder eben, wie beispielsweise den Ennox Philipp, für bestimmte Sonderfälle

von ES ausgesucht, zur Seite gestellt wurde.
Wohl hat ES auch auf der Erde, während Atlans Zeit dort, einen Zellaktivator verschenkt:
Alexander der Große.
Das ist ein Machthaber, aber kein Wissender oder Wissenschaftler. Der Grund der Vergabe hat nicht mit

Entwicklungshilfe zu tun, sondern soll ausgewählte Individuen in die Lage versetzen langfristigen

Aufgabestellungen nachzukommen.
ES hat Atlan nicht auf die Erde verbannt.
Es geht einfach nicht darum der Menschheit eine Entwicklungshilfe zu geben, damit diese als Gesamtheit eben

solchen übergeordneten Aufgaben nachkommen kann. Es geht offensichtlich eher darum, dass die Einstellung

(siehe Chronofossilien und ihre Wechselwirkung mit dem Moralischen Code) von Individuen zu Handlungen führen

die langfristige Gestaltungen ermöglichen.
Außerdem ist die Historie der Welt von Perry Rhodan nicht durch ein geschichtliche Vergangenheit geprägt wo

selbst die Arkonidenkolonie Atlantis, noch der Kontinent Lemuria, irgendeinen sichtbares Erbe hinterlassen

hat.

Warum hält ES Atlan so am Gängelband?

Da ES, was in den Berichten der letzten Jahrzehnte (hauptsächlich durch und rund um die Zeitschleife PR 2000)

ja sträflich in der Darstellung von Superintelligenzen vernachlässigt wurde, hauptsächlich im

fünfdimensionalen Bereich agiert, somit auf das 4D-Raumzeitkonitinuum in einer Gesamtansicht vorliegen hat,

also den Anfang der Lebensformen des Universums Meekorah und der Ende sehen kann, Vergangenheit, Gegenwart

und Zukunft "gleichzeitig" ansichtig sein kann (ähnlich den Jenzeitigen Landen für Lebensformen die noch

keine SIen sind), darf er nicht in den Ablauf der Dinge eingreifen!
Denn wenn er es sinnvoller weise könnte oder dürfte braucht es keine Zellaktivatoren, den nur in den

Niederungen des 4D-Raumzeitkontinuums können Dinge passieren die selbst transformierte Kosmokraten in

"erwünschter Weise" nicht tun können.

Wüssten wir bloß was die kosmische Bestimmung Perry Rhodan (und Atlan´s) ist, wüssten wir über das Schicksal

der Lebensformen in den Niederungen und ihren Seinszweck Bescheid ...
wir könnten all diese interessanten Fragen hier nicht stellen ... :-) :lol: :-)
#5 Larandil 2015-06-21 22:34
zitiere Adolf Faber:
Warum bekam Aristoteles von ES nicht einen Zellaktivator sondern Alexander der Große?

Ein Zellaktivator schützt nicht vor gewaltsamem Tod, wie er beispielsweise Archimedes von Syrakus dahinraffte. Und ein Herrscher hat die Möglichkeit, zum Beispiel Universitäten zu gründen ...

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