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Wenn du denkst, der Höhepunkt steht bevor, dann merkst du, du hast ihn schon hinter dir gelassen

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... dann merkst du, du hast ihn schon hinter dir gelassen
Perry Rhodan NEO, die Folgen 126 bis 130

Weiter geht es in der Handlung rund um »Arkons Ende«. Oder auch nicht, zumindest nicht so, wie ich es mir vorgestellt oder besser gesagt wie ich es in etwa erwartet habe. Es wurde dann plötzlich doch alles irgendwie ganz anders als es der Titel des Handlungsabschnittes hat erwarten lassen und die ersten fünf Bände auch geliefert haben…


Schlaglicht der SonneHuch, das ist ziemlich genau der Wortlaut zu den Bänden 106 bis 110 und ich finde, auch wenn sich die Handlungen und deren Entwicklungen arg voneinander unterscheiden, es passt! Aber dazu etwas weiter unten mehr.

In diesem kurzen Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:

  • 126 – Michael H. Buchholz – Schlaglichter der Sonne
  • 127 – Rainer Schorm – Jagd im Sternenmeer
  • 128 – Kai Hirdt – Der Verräter
  • 129 – Oliver Plaschka – Im Tal der Zeit
  • 130 – Rüdiger Schäfer – Welt ohne Himmel

Die Reste von Arkons Flotte handlungsunfähig, die zivile Bevölkerung in Sicherheit gebracht, doch die Maahks drohen all das zu zerstören. Als Atlan versuchen will, die Flotte zu reaktivieren, ist sie verschwunden. Und sie taucht an einem Ort auf, an dem man sie nicht unbedingt sofort vermuten würde. Zudem wurde Kraft eigener Willkür ein neuer Imperator ernannt und Agaior Thoton greift weiterhin nach der Macht, bis es zu einem Duell zwischen ihm und Perry Rhodan auf der „Welt ohne Himmel“ kommt.

Es sind die Nachwehen des Großangriffs auf das Arkon-System und nun kommt es zum großen Finale! - Allerdings außerhalb des Arkon-Systems...

Jagd im SternenmeerUnterm Strich, und das empfinde ich als ernüchternd, ist Arkons Ende schon früh in der ersten Hälfte dieses Handlungsabschnittes besiegelt und thematisch „durch“. Was die Maahks effektreich verheerten ist nun leider gar kein Thema mehr. Der Schauplatz hat seine Schuldigkeit getan und wird entsorgt (wie zuvor schon bei teils sehr wichtigen Figuren). Dies scheint sich zu einem wirklichen Dreh- und Angelpunkt zu entwickeln: Was thematisch eingesetzt wurde, gerät aufs Abstellgleis. Leider! Denn gerade wenn man es nicht einsetzen muss, können sehr spannende und facettenreiche Aspekte eingebracht werden.

Als es gleich mehrfach sehr kosmisch wird, als ein ungehaltener Ernst Ellert auftritt, wirkt auf mich vieles gehetzt und wieder einmal wünsche ich mir, dass es nicht 10 Bände pro Handlungsabschnitt gibt, sondern mal mehr und mal weniger, um flexibel auf die Bedürfnisse der jeweiligen Ideen eingehen zu können. Hier wären elf oder zwölf Bände sehr angenehm gewesen, um Arkon selbst, Huang Wei (gerade auch in Hinblick auf Luan Perparims Verbindung zu ihm) und noch das eine oder andere Detail mehr intensiver in Szene zu setzen.

Naja, immerhin gibt es mal wieder einen Schauplatzwechsel und wir erfahren endlich, wie es Reginald Bull ergeht und was die Taal-Bedrohung im heimatlichen Sonnensystem anrichtet. Moment, irgendwie ist davon gar keine bedrohlich-relevante Rede mehr. Dafür gibt es massive Sonnenstürme. Egal, die sind ja auch gefährlich!

Hier hatte ich das Gefühl, irgendetwas überlesen zu haben. Wurde die Taal-Bedrohung überwunden und ich habe es verpasst/nicht mehr in Erinnerung? Wurde diese Bedrohung umgewandelt?

Der VerräterGlücklicherweise haben die Liduuri auf dem (wegen der Taal-Bedrohung) gesperrten Depot einen Raumer hinterlassen, der in die Sonne einfliegen kann, um herauszufinden, was mit/in der Sonne los ist. So sehen wir auch Julian Tifflor wieder, der mit zwei Wissenschaftlern diesen Raumer offiziell stehlen muss (in Wahrheit ist die Entführung inszeniert, um einen befreundeten Offizier zu schützen, der sie unterstützt), um in die Sonne einfliegen zu können.

Julian Tifflor wird zum Staatsfeind Nummer eins erklärt, denn er und die beiden Wissenschaftler haben eine verhängnisvolle Entdeckung gemacht, die das Sonnensystem über kurz oder lang vernichten könnte; ein Spalt im Inneren der Sonne könnte den Stern zerreißen. Doch diese Information erscheint dem neuen Staatsoberhaupt zu heikel, um sie öffentlich zu machen. Und so eskaliert die Situation vor sich hin, Tiff kann fliehen und geht in den Untergrund.

Zeitgleich bleibt Reginald Bull im Fokus des Attentäters, geht aber seinerseits in die Offensive, samt Bodyguard, eine Figur mit interessantem Potential, wie ich finde. Von ihr würde ich gerne in Zukunft mehr lesen!

Die Handlungsstränge auf der Erde werden miteinander verknüpft, nachdem Team Leyden und Empona (samt den verplombten und nur im Bereich Terra zu öffnenden Bauplänen für die Transformkanone der Posbis) das heimatliche Sonnensystem zeitgleich erreichen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und um die verheerende Waffe.

Team Leyden und ein Einsatzteam mit Mutanten beginnt zu ermitteln und der Chefwissenschaftler selbst ist hin und her gerissen, als er erfährt, was mit der Sonne nicht stimmt. Was mir hier besonders gut gefällt, ist die Charakterisierung der Figuren. Es ist eine bunte Gruppe, längst etabliert, aufeinander eingespielt und die Mutanten fügen sich gut ein, das Zusammenspiel funktioniert und macht Spaß! - Das mögen andere ganz anders sehen, aber immer wenn die Handlungsebene zur Erde gewechselt hat, bin ich durch die Seiten nur so hindurchgerauscht.

Handlungstechnisch gefällt mir sehr gut, dass eigentlich kein Teilabschnitt durchweg positiv beendet wurde, zumal bei einigen davon ja noch etwas nachkommen dürfte! - Ist die Transformkanone wirklich verloren? Was geschieht mit der Sonne? Was ist denn nun mit dem Taal-Staub los?

Im Tal der ZeitSpannend finde ich das „Verwirrspiel“ in Band 128 um den titelgebenden „Verräter“!

Wer ist es? Wie, wo und warum? – Es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, um wen es sich dabei handeln könnte und nur eine einzige Person ist es dann am Ende wirklich. Alleine das Titelbild des entsprechenden Romans lässt die Frage zu: „Was? Könnte ER es wirklich sein?“ – Nein, natürlich nicht, ER nicht! Aber dann doch irgendwie, wenn man die eigene Perspektive zum neuen Staatsoberhaupt wechselt. Für ihn muss Reginald Bull nahezu ein Verräter sein, zumindest ein Ärgernis.

Ob nun Julian Tifflor, Regs Ex-Assistent, das Staatsoberhaupt selbst, sie alle und einige mehr kommen theoretisch in Frage. Da gibt es sehr viel Spielraum für Spekulationen und auch im Nachhinein, wenn klar ist, wer gemeint ist, gibt es noch Raum für Interpretationen des Titels. Das macht Spaß!

Eingangs hatte ich ja erwähnt, dass ich (erneut) einen anderen Handlungsverlauf erwartet/erhofft habe. Kurz noch dazu: Bei „Arkons Ende“ bin ich davon ausgegangen, diesen Handlungsschauplatz auch bis zum Ende miterleben zu können. Die Schrecken zerstörter, verheerter, entvölkerter Welten, die Kämpfe der Überlebenden, intensiver hätte das Finale nicht dargestellt werden können, als Ersatz hierfür wird ein Duell zwischen Perry Rhodan und Agaiar Thoton serviert, auf einer „Welt ohne Hiommel“. - Symbolträchtig ist es eine düstere Zukunftsvision des wohl wichtigsten Schauplatzes bei NEO und diese Zukunftsvision wird in einiger Zeit wohl handlungsrelevant werden. Schön und gut, aber mit Arkons Ende hat das wenig zu tun!

Ein letztes Duell zwischen Perry und Thoton auf Arkon wäre hier vielleicht noch intensiver gewesen. Und der neue Imperator? Wirft der entmachteten Imperatrice Unfähigkeit vor, schert sich selbst aber offenbar einen feuchten Kehricht um Arkon.

Zudem: Die geheime Ausweichwelt der Arkoniden ist ein schwacher Ersatz, zumal erst frisch bezogen, aber es fehlt das Flair von Kristall-, Handels- und Kriegswelt. Das ist eine handlungstechnische Kulisse, leider nicht mehr.

Welt ohne HimmelMit der Arkon-Handlungsebene habe ich mich deutlich schwerer getan als mit der auf Terra. Und wie schon erwähnt, gerade hierfür hätte ich mir mehr Seiten gewünscht, zwei Bände mehr, um mehr „Arkon“ zu erleben. Die Handlung wirkte mir zu sehr gequetscht, zu groß ist die Anzahl bedeutend relevanter Szenen und Schauplätze, die mit Arkon selbst herzlich wenig zu tun haben.

Am Ende wissen Arkoniden, Terraner und Maahks selbst, dass diese künstlich erschaffen wurden, Arkon hat einen neuen Imperator, Agaior Thoton ist Geschichte und seine Mutter schwört bittere Rache. Davon ahnen Perry und Co. Nichts, als sie zurück zur Erde fliegen, sie können Arkon nicht helfen, müssen sich um Terra kümmern und darauf vorbereiten, dass Arkon doch noch nach der Erde greifen könnte, denn dem neuen Imperator ist in dieser Hinsicht nicht zu trauen...

Uns stehen handlungstechnisch zwei Jahre des Wiedersehen, Atemholens, Etablierens und Konsolidierens bevor, um in eine neue Handlung einzusteigen. Ich bin sehr gespannt, wohin die Reise gehen wird, wenn sich NEO weiter von der Urfassung entfernt und neu interpretiert...

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

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