H.G. Ewers: Ein Teil der Ewigkeit - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 27
H. G. Ewers: Ein Teil der Ewigkeit
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 27
Handlung:
Aissa Bhugol und ein Teil der Crew der LANCET sind noch auf dem Planeten der UUM-Wesen, als sie sich über starke Stürme in der Atmosphäre wundern. Sie müssen feststellen, dass die Temperatur rapide fällt, und das kann nur bedeuten, dass der Sucher nicht mehr für konstante Temperatur der in seiner Raumblase gefangenen Planeten sorgt. Die Terraner und der Roboter Ben starten mit der LANCET. Im Weltall beobachten sie seltsame Energieentladungen und fliegen den ebenfalls eingefangenen Planeten Thuta an. Als sie dort ankommen, ist dessen Temperatur drastisch gefallen und die Rasse der Thutas steht vor der Auslöschung.
Aissa gelingt es, François Petit und dessen Verlobte, die Biologin Anna Pastuchaja, auf dem Planeten ausfindig zu machen. Dann arbeiten sie gemeinsam einen Rettungsplan für die Thutas aus. Die Fusionsgeneratoren der Thuta-Würfelhäuser sowie Komponenten der Andro-Lenkeinrichtungen sollen ein Überlebenssystem ergeben. Das Problem ist aber, dass die Thutas keine technischen Fähigkeiten mehr besitzen. Die Lösung findet sich durch den Einsatz der zahlreich vorhandenen Arbeitsroboter.
Die LANCET fliegt weiter zu Rools Raumstadt. Unterwegs ist deutlich zu sehen, dass die Raumblase des Suchers sich nicht mehr bewegt, sondern im Leerraum zwischen zwei Galaxien verharrt. Zusammen mit Rool und Wurgh verwenden die Terraner erneut den Therapie-Projektor, um den Sucher in der 6. Dimension zu kontaktieren. Sie bemerken Eindrücke wie von Angst und eine unbestimmte Warnung vor einer Gefahr, aber eine Kommunikation ist nicht möglich. Wird der Sucher von einer unbekannten Macht angegriffen oder ist er gar schon tot? Hängen die UUM-Wesen mit den Angriffen zusammen? Die Crew der LANCET fliegt noch einmal die UUM-Methanwelt an, deren Atmosphäre mittlerweile gefroren ist, kann aber außer einer Art vermutlich sechsdimensionalem, undurchdringlichem Energiefeld nichts finden.
Samuel Peck, ehemals Leiter des Rechenzentrums der Galaktischen Abwehr, entwickelt einen Plan, mit Hilfe einer Kombination aus Rools Therapie-Projektor und Wurghs Andro-Lenkeinrichtung, die er Andro-Hyper-Projektor tauft, körperlich in die Dimensionsebene des Suchers zu gelangen. Eine Rückkehr wäre aber, anders als bei den Android-Projektionen, nur möglich, wenn der Sucher dabei hilft, so dass das Unternehmen lebensgefährlich sein wird. Die LANCET fliegt nach Thuta, wo leider trotz aller Bemühungen zahlreiche Thutas gestorben sind, und holt Wurghs Andro-Lenkeinrichtung ab.
Der Projektor ist dann schnell gebaut. Mit Ausnahme von Anna Pastuchaja benutzen alle Crewmitglieder einschließlich Ben das Gerät. Sie finden sich in einer erstaunlich normal wirkenden Umgebung wieder, aber Ben teilt den Terranern mit, dass sie sich irrten – sie seien an die Dimension angepasst worden, nur könnten ihre vierdimensionalen Sinne dies nicht wahrnehmen. Die Expedition beginnt mit einer Erkundung.
Anna und Wurgh benutzen noch einmal den Therapie-Projektor und können tatsächlich kurzzeitig Kontakt zum Sucher herstellen, der sich in Not befindet und offenbar einen Kampf führen muss. Dann spüren sie kurz ihre Gefährten und wissen, dass diese die Zieldimension erreicht haben. Auf dem »Rückweg« werden sie aber von einem plötzlich auftauchenden UUM-Wesen eingeholt und regelrecht »verschluckt«. Sie finden sich dann in einer Art Maschinenhalle im Inneren eines riesigen Schiffes wieder, das von vier seltsamen Wesen mit veränderlichen Körperformen befehligt wird, deren Gedanken sich entsetzlich anfühlen.
In der fremden Dimension erreichen die Terraner mit Ben einen bizarren Wald. Sie entgehen knapp der Druckwelle eines im Tiefflug vorbeirauschenden Objekts, von dem Ben behauptet, es wäre eine terranische Space-Jet gewesen. Tatsächlich gelingt es, das gelandete Raumschiff ausfindig zu machen, und alle sind sehr überrascht, als sie plötzlich Perry Rhodan gegenüberstehen. Dieser berichtet, mit der SJ-33T, einem Beiboot der THEODERICH, am 30. Juni 2114 nahe Taphors Planet ein seltsames Phänomen, nämlich einen violetten Energiering im All, durchflogen zu haben und so in diese Ebene gelangt zu sein. An Bord sind noch die Mutanten John Marshall und Ras Tschubai, Oberleutnant Isabella Monta und Leutnant Holk van Dreesen von der Galaktischen Abwehr sowie die beiden Sergeants Brian Folk und Laim Taillon.
Die LANCET-Crew informiert Rhodan über ihre Erlebnisse. Dieser wundert sich über die UUM-Wesen, die der LANCET-Besatzung erst halfen und sich jetzt feindlich zu verhalten scheinen. Dann gelingt es Marshall, telepathischen Kontakt zu Anna und Wurgh aufzunehmen, die sich offenbar in einem riesigen Kugelraumer befinden. Von dort scheint der Angriff auf den Sucher auszugehen. Die Terraner und Ben starten die Space-Jet und können tatsächlich ein silbrig glänzendes Schiff ausmachen. Es hat 20.000 Kilometer Durchmesser und eine Hülle aus kristallfeldintensiviertem Terkonitstahl.
Rhodan befiehlt Tschubai, mit einer Arkonbombe in das Schiff zu teleportieren. Ras befolgt den Befehl und gerät in mentalen Kontakt mit einem Wesen, das offenbar von den »Herren« des Silberschiffes versklavt worden ist und endlich sterben will. Als der Mutant zögert, die Bombe zu zünden, beeinflusst ihn das Wesen hypnosuggestiv. Tschubai löst den Zünder aus und springt zurück. Inzwischen wurde die Space-Jet von dem Silberschiff mit einem Paraprojektor angegriffen, der außer dem Roboter Ben alle Insassen handlungsunfähig gemacht hat. Als Tschubai zurückkehrt, bringt Ben die Space-Jet auf Fluchtkurs, muss aber eine Barriere aus Tausenden von UUM-Wesen durchbrechen. Hinter ihnen glüht das Silberschiff in der Detonation der Arkonbombe auf und wird vernichtet. Die UUM-Wesen verschwinden.
Als die Menschen wieder zu sich kommen, fühlt John Marshall, dass auch der Sucher wieder das Bewusstsein erlangt. Er hat kurzen Kontakt und empfängt eine Dankesbotschaft. Dann analysiert Rhodan die Situation. Er kombiniert, dass die UUM-Wesen keine Feinde waren, sondern die Menschen der LANCET vor Gefahren schützen wollten. In den Gedanken Aissa Bhugols konnten sie bei einem Kontakt Hinweise auf die Mutanten des Solaren Imperiums finden und erkannten, dass diese bei der Vernichtung der Angreifer die beste Hilfe wären. Also öffneten sie ein Tor zum Normalraum und lockten Rhodan nebst einigen Mutanten in diese Dimension.
Im nächsten Augenblick umgeben Millionen von UUM-Wesen die Space-Jet. Ihre Gedankenstimme erklärt den Menschen, sie hätten eine große Bedrohung, ausgehend von den Abtrünnigen einer einst mächtigen Rasse, beseitigt, müssten sich aber in einigen Jahrhunderten nochmals mit dieser Gefahr auseinandersetzen. Dann verschwinden sie.
Aissa Bhugol konfrontiert wenig später François Petit mit dem Vorwurf, seiner Verlobten untreu zu sein, denn er trifft ihn zusammen mit Isabelle Monta an. Es kommt zum Streit, da greift John Marshall ein und klärt alles auf: Es handelt sich um einen Trick, den eigentlich Anna eingefädelt hat, denn sie liebt in Wahrheit Aissa, doch hat dieser sie nie angesprochen. Aissa realisiert, dass auch er Anna liebt.
Die Space-Jet wird vom Sucher zur Raumblase zurückgebracht, aber zum Schrecken aller Insassen ist diese leer. Keine Spur von der LANCET, Thuta oder Rools Raumstadt. Rhodan erkennt, dass eine Dimensionsverschiebung passiert ist. Die Space-Jet ist auf einer anderen Ebene. Dies bringt Sam Peck zu der Erkenntnis, dass der Andro-Hyper-Projektor die Ursache ist und abgeschaltet werden muss. Indem Tschubai mit jeweils einem Mitglied der LANCET-Crew teleportiert, versetzt er diese in die andere Dimension zurück, wo sie wieder in ihre Originalkörper gelangen und den Projektor abschalten. Auch Anna ist dort. Wenig später sind alle wieder mit Rhodans Gruppe vereint.
Der Sucher hält sein Versprechen und bringt alle Terraner an ihre Ausgangspunkte zurück. François Petit wird Isabella Monta heiraten, und Anna Pastuchaja und Aissa Bhugol werden ebenfalls endlich ein Paar.
Anmerkungen:
Perry Rhodan wird als Großadministrator bezeichnet, ein Amt, das zum Handlungszeitpunkt noch nicht existiert, ebensowenig wie Terkonit.
Samuel Peck weiß seltsamerweise von Perry Rhodans Treffen mit den Posbis auf Taphors Planet, obwohl dies zum Zeitpunkt der Entführung der LANCET noch nicht abzusehen war.
Kritik:
Nun darf auch Perry Rhodan mitspielen, weil: wo es drauf steht, er auch drin sein muss.Nein, Spaß beiseite.Es schließt sich hier einfach eine Doppelhandlung zwischen den Explorer-Leuten um Bhugol in der sechsdimensionalen Sucherblase und Rhodan auf der anderen Seite. Wieder schafft HGE es fast virtuos, sehr phantastische Bedingungen zu erzeugen, um die Handlung voranzubringen.Auch angedeutete Geheimnisse liegen wieder einmal vor. Derartige Andeutungen sind wie das Salz in der Suppe des Romans und heben die gehrmannsche SF aus dem rhodanschen Seriendurchschnitt hervor, weil andere Autoren hier (manchmal sehr viel später) anknüpfen können, um neue Handlungsstränge zu erspinnen.
Aber ebenso kann man die HGE-ismen auch erst einmal ignorieren, noch dazu, wo es sich um einen PLR handelt, die fast nie zum Kanon wurden.Von der (etwas schwachsinnig erzählten) Liebesgeschichte mal abgesehen, die ich aber schon im letzten Beitrag moniert hatte, ist der Roman nach wie vor gut, wenn man sich auf die reine SF bezieht. Man kann beide Bücher im Zusammenhang noch immer lesen und ist nach wie vor fasziniert von den „Suchern/Fischern des Universums“.Eine wirklich amüsante Idee (wenn auch sicher von HGE nicht original selbst erfunden).Aber eine weitere Bereicherung des PR-Kosmos um eine höherdimensionale Art bzw. um Gruppierungen, die über den "Tiefen des Daseins im Urgrund" liegen, und das Perry-Universum nicht nur zwiebelschalenmäßig stützen, lange bevor Voltz das Modell offiziell propagierte, sondern die auch faszinierende Einsichten in ein kosmisches Übergeschehen bieten.Die PLR sind der richtige Freiraum, in dem HGE seine Phantasie austoben konnte (soweit die Länge bzw. der Zuschnitt der Bände es erlaubten).
Ein Teil der Ewigkeit
Zusätzliche Formate:
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