William Voltz: Die Macht der Träumer - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 37
William Voltz: Die Macht der Träumer
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 37
Handlung:
Im Mai 2361 tritt Leutnant Carlos Magidan den Dienst an Bord des Schweren Kreuzers WHIP unter dem Kommando von Oberstleutnant Nome Tschato an. Er soll den bereits recht alten Ersten Offizier Dan Picot unterstützen. Magidan, ehemals Captain, ist der einzige Überlebende von 30 Männern, die vor vier Jahren in einen Hinterhalt der Aras gerieten, und hat bis heute starke psychische Probleme. Ein Psychologe namens Quistair ist für seine Betreuung an Bord der WHIP zuständig.
Die WHIP soll einen Planeten im Porada-Bezirk des Plejaden-Sektors ansteuern, den einzigen Umläufer der Sonne Vono, der absolutes Sperrgebiet ist. Hier ist vor einigen Tagen Larc Fanning, ein genialer Kybernetiker, eigenmächtig gelandet. Fanning will, vermutlich durch die Whistler-Company finanziert, beweisen, dass Roboter eine autarke Kolonie errichten können. Die Besatzung der WHIP hat den Auftrag, Fanning von dieser als gefährlich eingestuften Welt abzuholen. Vor vier Jahren wurde der Planet von der EX-133 untersucht, und bis auf einen Mann starben alle Crewmitglieder unter seltsamen Umständen. Der Überlebende berichtete, er habe von einer Art unterirdischer Station geträumt, in der die letzten drei Mitglieder einer alten Rasse schliefen. Diese Wesen sollten in der Lage sein, während ihrer Träume sogar Materie zu beeinflussen.
Die WHIP landet und entdeckt schnell Fannings Raumschiff. Magidan erkennt die Wahrheit: Er selbst ist der letzte Überlebende der EX-133. An Bord von Fannings Schiff entdeckt eine kleine Gruppe, die aus Tschato, Magidan, Quistair und zwei weiteren Wissenschaftlern besteht, Larc Fanning, aber dieser scheint wahnsinnig geworden zu sein. Er umklammert einen seltsamen Kristall und ist nicht ansprechbar. Sämtliche 700 Roboter, die er auf den Planeten mitgebracht hatte, sind verschwunden.
Eine Untersuchung der verlassenen Baustelle der Kolonie findet statt. Merkwürdigerweise haben die Roboter dort einen sehr tiefen Schacht ausgehoben. Dann entdecken die Sucher die Roboter, die damit befasst sind, einen weiteren, ähnlichen Schacht zu graben. Plötzlich fühlt sich Magidan in eine Traumwelt versetzt. Als er wieder normal handeln kann, findet er Fanning tot vor. Die vier Männer haben ihn mit bloßen Händen getötet und wirken verändert und kaum ansprechbar. Magidan ruft Picot an und erfährt, dass in einer Stunde Perry Rhodan mit der TORONTO erwartet wird.
Rhodan nimmt Funkkontakt mit Magidan auf. Nach dem Gespräch beschließt er, nur in Begleitung des Hypnos André Noir zu landen. Die beiden Zellaktivatorträger sprechen ausführlich mit Magidan und begraben Fanning. Dann wird Magidan von den Fremden in deren Schlafstation teleportiert. Er bekommt mentalen Kontakt und erfährt die Geschichte des Volkes, das sich in einem Krieg mit psionischen Mitteln fast vollständig auslöschte. Jetzt fürchten die drei Überlebenden um ihre Existenz, denn Fanning hat seine Roboter programmiert, einen Zugang zur Station zu erzwingen. Magidan hat Sorge, dass die Schläfer, wenn sie gestört werden, ihre ganze Macht entfesseln und mindestens den Sektor, wenn nicht gar die ganze Milchstraße bedrohen könnten. Daher will er eingreifen.
Leider kennen die Schläfer keine Waffen, mit denen die Roboter, die der Station immer näher kommen, zu stoppen wären. Sie versetzten Magidan mit einem Kristall in dessen Händen wieder zurück. Magidan spricht mit Noir und Rhodan. Dann verschwindet plötzlich Quistair. Als er wieder erscheint, hat er gleichfalls einen Kristall bei sich und steht zwischen den Robotern. Der Kristall funktioniert anscheinend als Kraftfokus, denn die Roboter müssen plötzlich wegen eines Bohrerdefekts die Arbeiten einstellen, beginnen aber schon mit Reparaturversuchen. Jetzt handelt Magidan. Er begibt sich ebenfalls in die Baustelle und spürt, wie die Schläfer den Kristall und ihn nutzen, um die Roboter dazu zu bringen, sich selbst unbrauchbar zu machen. Damit ist die Gefahr vorbei.
Rhodan bleibt für einige Zeit alleine auf der planetaren Oberfläche, um mental mit den Schläfern zu sprechen. Als er zurückkehrt, berichtet er nur wenig, will aber die Sperrzone aufrechterhalten. Magidan darf auf dem Planeten bleiben, wenn er will. Er nimmt an.
Fünf Jahre später besucht Quistair die Welt. Er findet keine Spur von Magidan mehr vor und vermutet, dass dieser von den Schläfern bei sich aufgenommen wurde. Quistair beneidet ihn.
Kritik:
Obwohl ich kein wirklicher Fan von Voltz‘ Schreibe bin, muss ich doch versuchen, einige seiner guten Romane objektiv vorzustellen, denn ich mag seine Figuren oft.
Einerseits ist die Handlung dieses Romans etwas dünn und gibt nun nicht wirklich viel her – andererseits handelt es sich hier um das, was ich die typische SF der PLR nenne, die auch außerhalb des Perryversums bestehen kann.Eine faszinierende Fremdheit der Fremden, die nur Voltz so unklar und verschwommen beschreiben konnte, dass sie bei aller Oberflächlichkeit schon wieder faszinierend wirkt. Insofern ist der Roman ambivalent: er trägt nichts zum Perryversum bei, jedenfalls damals nichts wirklich Entscheidendes.Dennoch sind, wie eigentlich immer bei Voltz, die Hauptpersonen mit nur wenigen Sätzen gut charakterisiert.
Das, was Voltz „Psychologie“ nennt, durchzieht ja fast alle seine Romane, so auch hier.Es geht eben um die inneren Befindlichkeiten des/der Protagonisten.Bekannte Hauptpersonen treten als Wiedererkennungseffekt auf, damit der Roman sich identifikativ in den Rhodankosmos einordnen kann.Spannung gibt der Band nun wirklich nicht viel her; er lebt von der Beschreibung der Probleme des Leutnants Madigan und der Träumer.Abschließend ist daher nur zweierlei zu sagen; erstens kann der Roman durchaus als eigenständige SF auch heute noch bestehen, wenn auch etwas altbacken gegenüber den modernen Genres und zweitens: ist eigentlich der Titel des Romans das Beste am ganzen Geschehen:“Die Macht der Träumer“.Diesen Slogan sollte man sich als gesellschaftspolitische Forderung an die Wand hängen!Denn diese Macht ist es eben, die ganze Gesellschaften verändern und manchmal sogar handelnd verbessern kann, wenn sie denn, anders als im Roman, aktiv eingesetzt wird.
Die Macht der Träumer
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