William Voltz: Im Auftrag der MdI - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 72
William Voltz: Im Auftrag der MdI
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 72
Handlung:
Oberstleutnant Don Redhorse ist im Jahr 2410 Kommandant der GRABBER, die dazu abgestellt ist, Jagd auf Piratenschiffe der Blues zu machen. Auf einem der übernommenen Bluesraumer kann er einen von den Blues gefangenen Tefroder namens Spander befreien, der von den Blues gefoltert wurde und sich in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand befindet, aber trotzdem kaum von seinem einzigen Besitz, einer Atomschablone, zu trennen ist. Trotz des vor vier Jahren unterzeichneten Friedensvertrages zwischen den Tefrodern und den Terranern bezeichnet Spander die Terraner als seine Feinde. Dies, und vor allem die Tatsache, dass Spander im Besitz einer Atomschablone ist, macht Redhorse neugierig und er beauftragt Dr. Vilmone, so viel wie möglich von Spander zu erfahren. Tatsächlich erfahren sie die Koordinaten eines unregistrierten Sonnensystems, das sie zukünftig Spandersystem nennen. Redhorse beschließt, sich dieses System einmal näher anzusehen, obwohl er Spander so schnell wie möglich auf der Stützpunktwelt Prenho abliefern sollte.
Während Redhorse zusammen mit Dr. Vilmone und Sergeant Penokker mit einer Space-Jet auf dem zweiten Planeten des Systems landet, gelingt Spander die Flucht aus der Krankenstation. Er schafft es, in die Waffenkammer einzudringen und sich dort mit einer Bombe zu bewaffnen. Mit dieser Bombe als Druckmittel erhält er eine Moskito-Jet, um mit der Atomschablone und dem ehemaligen Kommandanten des Piratenschiffes, an dem er sich wegen der erlittenen Misshandlungen rächen will, zu einem Planeten zu fliegen, den er Ingerhowe nennt.
Dort angekommen, kommt es zum großen Showdown in einer Station der Meister der Insel. Spander kann tatsächlich den dort installierten Multiduplikator aktivieren, wird aber in einem unachtsamen Moment von dem Blue Stenzac erschlagen. Da die Atomschablone beschädigt wurde, produziert der Multiduplikator zunächst nicht lebensfähige Monstren. Zuletzt entsteht doch noch ein Duplo der Auftraggeberin Spanders. Es ist Mirona Thetin, Faktor I der MdI. Don Redhorse ist fasziniert von der schönen Frau, ist sich ihrer Gefährlichkeit aber durchaus bewusst und lässt sich nicht umgarnen.
Der erschaffene Duplo von Mirona Thetin begeht aufgrund der Ausweglosigkeit der Situation Selbstmord.
Don Redhorse wird wegen seiner eigenmächtigen Erkundung des Spandersystems zum Major degradiert und für ein halbes Jahr aus der Solaren Flotte ausgeschlossen. Er verbringt die Zeit in der Verwaltung des Stützpunkts auf Prenho.
Kritik:
Wer sich als Perrykenner oder -Fan mit dem MDI-Zyklus auskennt (und das sind/tun die Meisten), der kam auch bereits damals zu den Erscheinungszeiten dieses Zyklus nicht um den Gedanken darum herum, das was-wäre-wenn so zu erschließen, dass ja Faktor I, Mirona Thetin, eine Duploschablone von sich selbst haben könnte (oder deren mehrere, falls notwendig), um sich im Notfalle eben replizieren und die Herrschaft der MDI fortführen zu können.
Willi Voltz nimmt sich dieses Gedankens nun mit diesem doch eher recht dünnen Buch an.Die Handlung ist auch eher dünn; spannend ist nur der Bereich, wo Mirona endlich kopiert wird und dann doch letzten Endes wieder umkommt, damit das Kapitel MDI für damals endgültig abgeschlossen werden konnte, bevor heutige Expokraten sich auf dem Steinbruch (um nicht zu sagen „Müllberg“) der Perrygeschichte bedienten und einige alte und ältere MDI wieder aufleben ließen. Redhorse wird hier wie üblich etwas leichtsinnig dargestellt.Er trifft Entscheidungen, die andere Schiffskommandanten, die sich mehr an das normale Reglement der Flotte halten (Handbuch für Kommandanten), eher nicht beschließen würden.Aber letztlich mogelt er sich durch und macht nichts wirklich falsch; jedenfalls diesmal nicht.Es kommt, wie es kommen muss: Mirona II wird aus einer Schablone geboren bzw. hergestellt, doch muss auch ihre Psyche irgendwie nicht ganz „normal“ kopiert worden sein, denn als Redhorse ihr anbietet, ein Leben auf Terra zu führen bzw. unter falscher Identität unter Aufsicht,lässt sie sich von seinem fliegenden Kampfanzug (Antigrav plus Rückenpulsationstriebwerk) in die Tiefen des unter ihr liegenden Planeten fallen, als Redhorse mit ihr zum Schiff hinauffliegt.Damit ist das Thema eigentlich beendet und abgeschlossen. Fertig!MDI Ende! MDI Ende?
Doch sind die MDI eben auch später und heute noch faszinierend und treten in vielen Fan-Publikationen auf, weil sie und ihre Machtmittel doch arg schnell von den damals eher technisch, militärisch und strategisch minderbegabten Terranern beseitigt wurden.Ich sage nur: Lasst sie endlich ruhen!Denkt Euch lieber neue Ideen aus, anstatt den Steinbruch der Historie allzustark zu bedienen und dem Affen Zucker zu geben, nur um einigen Altfans einen Wiedererkennungseffekt zu liefern.(Aktuelle Handlung der Serie:Sonyte Abil).
Voltz bemüht sich dennoch darum, die Stimmung der Handlung gut wiederzugeben.Ein immerhin nettes, wenn auch eher banales Redhorse-Abenteuer, wenn Thetin nicht das Thema wäre.Deshalb muss der Band hier immerhin erwähnt werden.Aber das ist auch der einzige Grund.Zweimal im Leben kann man ihn lesen. Mehr ist nicht nötig.
Im Auftrag der MdI
© 2022 by H. Döring
Kommentare
Im Gegensatz zu anderen Zyklen sind damals viele Fragen offen geblieben.
Sehe es übrigens auch so. Wenn es um Duplikate bzw. Klone geht, gibt es genug Beispiele, wie schnell sowas ganz arg ausarten und in die Hose gehen kann. Wie etwa bei der Adventure - Serie "Deponia"