H.G. Ewers: Hinter dem Zeitschirm - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 168
H.G. Ewers: Hinter dem Zeitschirm
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 168
Handlung:
Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu haben zusammen mit den fünf jungen Rehabilitanden die Piratenbande des Dukkut Proskeff zerschlagen. Jetzt befinden sie sich mit dem Schweren Kreuzer der GOLEM-Klasse, ISAAC ASIMOV, einem vollrobotischen Schiff, auf dem Heimflug, als unerwartet ein Raumschiff der Schwarzen Dämonen geortet wird. Dies verwundert sehr, denn die Schwarzen Dämonen sollen doch mit dem Schwarm die Milchstraße verlassen haben.
Das Dämonenschiff greift mit Psi-Kräften an. Feuer aus Transformkanonen wird weitgehend mental abgewehrt, doch ein Treffer beschädigt das Dämonenschiff und macht es manövrierunfähig. Tatcher a Hainu geht an Bord und gerät in die Falle eines Wesens, das sich Mukbhator nennt, kann sich aber befreien. Dabei rettet er Dalaimoc Rorvic, der in ein Mentalduell mit Mukbhator verwickelt war. Leider ist Rorvics Körper dabei, sich zu verformen, und er braucht daher dringend sein B'havacca Krah. Tatcher geht auf die Suche, entdeckt jedoch zunächst eine Tiefschlafkammer, in der Tobias Kukuruzku-Schulze, der Cyno-Mago, liegt. A Hainu erweckt diesen und findet das Amulett Rorvics.
Kukuruzku-Schulze berichtet, dass er von den Schwarzen Dämonen als Geisel festgehalten worden sei. Die Cynos hätten den Fehler gemacht, den Schwarzen Dämonen Urgo-Polontha, das System einer blauen Riesensonne, als Lebensraum zu überlassen, wobei drei von deren Planeten regelmäßig durch Dimensionsfalten wanderten und so mit Septatronstrahlung gesättigt wurden. Diese Septatronstrahlung war für die Dämonen sehr wichtig. Plötzlich erschienen zwei Fremdwesen im Schwarm und griffen an. Aus den Beschreibungen des Cynos erkennt a Hainu, dass es sich um Scanter Thordos und das Tolpon handeln muss, die offenbar ihren Rachefeldzug fortsetzen.
Wenig später attackierten die Schwarzen Dämonen die Cynos, die die Kontrolle über den Schwarm verloren. Chaos brach aus. Viele Schiffe der Dämonen verließen den Schwarm, so auch das von Mukbhator, das auf unbekanntem Weg in die Milchstraße gelangte. Rorvic und a Hainu beschließen, den Cynos des Schwarms zu helfen, denn dieser übt eine positive Rolle aus.
Zunächst fliegen sie aber mit dem Dämonenschiff ins Solsystem. Perry Rhodan, Galbraith Deighton und Julian Tifflor sind mit dem Plan einverstanden, noch einmal das Universum der Symbionten nahe der Sonne Taborait aufzusuchen, um mit Hilfe eines Glooms die vermutlich gigantische Entfernung zur aktuellen Position des Schwarms zu überbrücken. Gucky wird mitkommen.
Unterwegs zum Übergang zwischen den Universen, empfängt die ISAAC ASIMOC Funksprüche des Kreuzers UGLY HEPTA und dreier Handelsraumschiffe, die in die Milchstraße zurückkehren. Der Asdise Thorok Anthus bietet gerne seine Hilfe an. Allerdings muss Tatcher a Hainu einen Symbionten, einen Kraich, in seinem Kopf akzeptieren, um mit dem Gloom kommunizieren zu können. Der Gloom berichtet a Hainu, dass der Schwarm in 47 Millionen Lichtjahren Entfernung ist, aber er sieht auch ein Problem: Die Glooms des Standarduniversums sind Raub-Glooms, die ihre Eier in lebende Wesen legen. Dies könnte eine Gefahr für die Reisenden sein. Dennoch bleibt keine Wahl, und der Gloom transportiert die ISAAC ASIMOV, in deren Hangars sich die BUTTERFLY befindet, zum Schwarm.
Der Schwarm bietet ein Bild des Schreckens: Der Schmiegeschirm ist aufgerissen, und er zieht einen Schweif ausgestoßener Sonnensysteme hinter sich her. Viele Milliarden Lebewesen müssen bereits gestorben sein.
Die ISAAC ASIMOV fliegt in den Schwarm, als fünfzehn Schiffe der Dämonen auftauchen. Der Gloom tarnt das Schiff, um eine ungesehene Verfolgung der Flotte zu ermöglichen, doch da greifen Raub-Glooms an. Der Gloom muss die ASIMOV in den Normalraum zurückfallen lassen. Es kommt zu einer Raumschlacht gegen die Raub-Glooms, in deren Verlauf zwar Rorvics mentale Kräfte den Sieg erringen, die ASIMOV aber zu einem Wrack wird. Nur die BUTTERFLY ist noch flugfähig.
Da erscheint ein Raumschiff der Cynos, kommandiert von dem Techno-1 Koogan Sempan. Die Cynos nehmen Rorvic, Gucky und a Hainu an Bord, führen aber eine hyperinmestronähnliche Waffe mit, um Urgo-Polontha zu zerstören. Sie berichten, dass die Dämonen Stato II zerstört haben. Zwar gibt es eine Reservewelt, Stato III, aber ohne das Tabora ist es nicht möglich, diese zu aktivieren. Gucky überlegt, ob es nicht auch ein Ersatz-Tabora geben könnte. Falls ja, müsste dieses sich im System der Dämonen befinden.
Das Cynoschiff fliegt nach Urgo-Polontha, aber ein doppeltes Zeitversetzungsfeld umgibt das System und hindert die Cynos am Einflug. Als Rorvics Gebetsmühle von a Hainu sabotiert wird, versetzt der wütende Tibeter den Marsianer in das Urgo-Polontha-System. Tatcher wird von Dämonen gefangen und auf den Planeten Dumonlait gebracht. Dann greifen blauhäutige Wesen, die Pushoks, die Dämonen an und befreien Tatcher. Sie sind Gegner der Dämonen und stammen aus einer anderen Dimension. Leider sind die Pushoks aber nicht ungefährlich: Sie werden von Parasiten, die sie Großer Turgt nennen, beherrscht und versuchen, auch a Hainu einen Parasiten einzupflanzen, um ihn zu kontrollieren. Das Vorhaben scheitert nur daran, dass der Kraich den Parasiten neutralisiert.
Strahlung, die der Kraich emittiert, befreit auch den Pushok P-Upto. Tatcher erfährt, dass ursprünglich Scanter Thordos und das Toplon aktiv waren, aber von den Pushoks genau wie die Dämonen angegriffen und besiegt wurden. Scanter Thordos und das Tolpon errichteten daraufhin den Zeitschirm und flohen auf eine Sonnenstation, die über starke Abwehrwaffen verfügt. A Hainu und P-Upto können dorthin gelangen und mit den beiden reden, aber das Toplon fühlt sich bedroht und versetzt beide in die tiefe Vergangenheit. Dort erleben sie mit, wie fremde Wesen ein zweites Tabora mit sich führen. Tatcher a Hainu kann dieses Tabora an sich bringen, dann wird er mit P-Upto wieder in die Gegenwart geholt.
Inzwischen ist es nämlich Rorvic und Gucky gelungen, in die Sonnenstation zu kommen. Gucky konnte das Tolpon von seinem Fehler überzeugen. Die Gefahr durch die Parasiten wird ebenfalls ohne weiteres Zutun gebannt, denn a Hainus Kraich emittiert eine immer stärkere Strahlung, die alle Parasiten vernichtet. Die Cynos benutzen das zweite Tabora, um Stato III zu aktivieren und die Zustände im Schwarm zu neutralisieren. Da die Dämonen gar nicht Auslöser der Angriffe waren, dürfen sie zusammen mit den befreiten Pushoks im Urgo-Polontha-System bleiben.
a Hainu, Rorvic und Gucky wollen in die Milchstraße zurückfliegen und Scanter Thordos und das Tolpon in ihr Heimatuniversum bringen.
Anmerkung:
Der Roman spielt etwa vier Wochen nach der Rückkehr der BUTTERFLY aus dem Universum der Symbionten, also Anfang 3444. Die Archiv-CD1 gibt abweichend das Jahr 3443 an.
Zweite Anmerkung:
Der auch bereits in der Serie während des Schwarmzyklus auftauchende "Mago" und Cyno-Beauftragte Kukuruzku-Schulze heißt zwar auch hier noch so, im Silberband aber nur noch Schulze. Offensichtlich wurde da von der damaligen Redaktion (das war wohl Horst Hoffmann) das "gehrmanneske" in der Beschreibung etwas eingedämpft.
Dritte Anmerkung:
In der Heftserie (1.Auflage) wird der lokale Schwarm von einem "Schmiegschirm" umhüllt.In den Silberbänden und hier im Buch wurde ein zusätzliches "e" eingeführt, so dass der Schutzschirm nun "Schmiegeschirm" heißt.Ob das auch in den höheren Auflagen der Heftserie und in der externen Paperback- Buchausgabe so war, entzieht sich meiner Kenntnis bzw. müsste ich erst nachsehen.
Kritik:
Wie für Gehrmann (H.G.Ewers alias HGE) in Romanen der damaligen Zeit üblich, sind die Haupthelden a Hainu, der antiheldische Marsianer der Güteklasse a und Rorvic, der dicke Tibeter.Obwohl beide Figuren ursprünglich von WiVo erfunden worden waren, hatte erst HGE sie so richtig in ein katalytisches Mutantenpaar verwandelt mit ausgeprägten Charaktereigenschaften. Das Problem beim Lesen mit einem solchen Komikerpaar ist, dass der Humor auf Dauer ermüdend ist und sich abnutzt beim mehrfachen Lesen. Aber dann ist man doch wieder gespannt auf den nächsten Gag.Jedenfalls zieht HGE wieder einmal alle Register der Phantasie ... und das ist gut so für die Science Fiction - und für das Perryversum.
Es gibt also auch etwas zwiespältige Gefühle, wenn man die Texte liest.Auch in dieser Unterreihe gilt oft eine Art Antilogik, etwa wenn konterkarierende Handlungen a Hainus dann im Verein mit Rorvics PSI-Kräften dann doch irgendwie zum Erfolg führen. Ach ja, Gucky, der Ilt oder „Mausbiber“ spielt auch mit. HGE kann ihn und das eigentlich schon immer.Nur Kurt Brand konnte ihn m.E. noch besser beschreiben, wohingegen bei CD immer zuviel billiger Klamauk herüberkam.Aber man musss als Schreiber diese Figur ernst nehmen, dann klappt das auch.Hier gelingt es jedenfalls.Ein alles in allem amüsanter und spannender Roman, der die überschäumende Phantasie von HGE in der SF innerhalb des Perryversums wieder einmal zur Geltung kommen lässt.
Wer von draußen kommt (also mit dem Perryversum nicht (so) vertraut ist) oder a Hainu lange nicht gelesen hat, kann diesen Roman ruhig mit Erfolg angehen, insbesondere, wo ja in den Planetenroman-Taschenbüchern oft etwas mehr erzählerische Freiheiten möglich waren als im doch engeren Heftroman, der sich den Zwängen der Serie (d.h. heißt: der Exposés) stärker unterwerfen muss.Dennoch wirkt der Humor heutzutage etwas altbacken und man muss ihn als Stammleser der Serie mit „cum grano salis“ nehmen.Dann klappt die Lesereise auch.Terraner sind ja tolerant!
Hinter dem Zeitschirm
© 2022 by H. Döring