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Kurt Mahr: Atom-Alarm - Perry Rhodan Bd. 5

1Kurt Mahr: Atom-Alarm
Perry Rhodan Band 5

Generalleutnant Tai-Tiang zieht nach allen gescheiterten Angriffsversuchen der Weltmächte auf die Dritte Macht seine Divisionen zurück. Dadurch kann die Gruppe um Perry Rhodan erstmals ungestört daran gehen, ihren Plan vom Bau eines neuen Raumschiffes zu beginnen.

Rhodan möchte nach seiner ersten Hypnoschulung das gesamte Wissen der Arkoniden erhalten. Thora ist nur widerwillig bereit, ihm dies zu gewähren.

Atom-AlarmGeneralleutnant Tai-Tiang zieht nach allen gescheiterten Angriffsversuchen der Weltmächte auf die Dritte Macht seine Divisionen zurück. Dadurch kann die Gruppe um Perry Rhodan erstmals ungestört daran gehen, ihren Plan vom Bau eines neuen Raumschiffes zu beginnen.

Rhodan möchte nach seiner ersten Hypnoschulung das gesamte Wissen der Arkoniden erhalten. Thora ist nur widerwillig bereit, ihm dies zu gewähren.


Die circa 20 Arbeitsroboter im Beiboot des zerstörten Arkonidenraumers werden von Crest programmiert, erste Industrieanlagen auf dem Gebiet der Dritten Macht zu errichten. Rhodan beauftragt Tako Kakuta mit der Beschaffung von Baumaterialien für ein eigenes überlichtschnelles Schiff, obgleich es mittlerweile weltweit allen Unternehmen verboten ist, Handelsabkommen mit der Dritten Macht abzuschließen.

Rhodan selbst begibt sich zusammen mit Reginald Bull, Crest und Thora in den Weltraum. Für die Fortsetzung der Hypnoschulung benötigen Rhodan und Bull absolute Ruhe. Außerdem wollen sie auf dem Mond die Überreste des Arkonidenraumers untersuchen, in der Hoffnung, dort noch einen funktionierenden Überlichtantrieb finden zu können, da dieser von der Erde derzeit nicht gebaut werden kann. Doch Thora nutzt die Zeit der Indoktrination, um ihre eigenen Pläne zu verwirklichen: Sie will zurück zur Erde und die Menschheit zwingen, ihr ein überlichtschnelles Schiff zu bauen. Als Crest ihren Plan erkennt, geht er das große Risiko ein, Rhodan und Bull aus der Hypnoschulung aufzuwecken und die beiden vereiteln den Plan. Rhodan übernimmt nun offiziell das Kommando über das Beiboot. Danach setzen sie ihre Hypnoschulung fort.

Kakuta, ausgerüstet mit einem Arkonidenanzug und getarnt als Mr. Yamakura, begibt sich nach Pittsburgh, um mit Mr. Laffitte, dem Chef der Ferroplastics Limited – ein Unternehmen der DuPont-Familie – zu verhandeln. Laffitte, der dem fremden Japaner anfänglich nicht traut, beauftragt den Detektiv Jesse Morgan, ihn zu überwachen. Mithilfe des Psychostrahlers erhandelt Kakuta problemlos die Wandung einer Kugel von 310 m Durchmesser und 0,75 m Wandstärke aus Ferroplastik a-10 mit Wolframzusatz im Tausch gegen einen Antigrav-Generator. Morgan wird misstrauisch über den ungewöhnlich rasanten Abschluss dieses sehr großen Geschäfts. Während sich Kakuta in die Aufsichtsratssitzung der Ferroplastics Ltd. schleicht, um die Aufsichtsratsmitglieder mithilfe des Hypno-Stabes zu seinen Gunsten zu beeinflussen, kann ihn der Detektiv bemerken, obwohl er durch den Arkonidenanzug unsichtbar ist.

Zurück in seinem Hotelzimmer wird Kakuta von einem fremden älteren Mann überrascht, der sich als Webster vorstellt. Er bietet ihm die Hilfe eines Unbekannten an, der alles, was Kakuta benötigt, gegen entsprechende Bezahlung beschaffen will. Der Unbekannte, für den Webster arbeitet, ist auch Morgan auf der Spur. Webster und sein Kollege Finch sollen ihn von Yamakura alias Kakuta fernhalten.

Morgan, der mittlerweile hinter Yamakura einen Agenten der Dritten Macht vermutet, verabredet sich mit dem Japaner in einer Bar, als die Männer um Webster ihn verprügeln wollen. Webster lockt Morgan aus der Bar und in sein Auto, während sein Kollege Vale Kakuta aufhält und ablenkt. Als Vale in das Auto springt, erkennt Kakuta Morgan auf dem Rücksitz, und er kann die beiden Männer davon überzeugen, ihn mitzunehmen. Außerhalb der Stadt löscht Kakuta Morgans Kurzzeitgedächtnis und gibt ihm neue Erinnerungen. Somit geht von ihm keine Gefahr mehr aus.

Vale und Webster bringen Kakuta zu ihren Auftraggebern. Es handelt sich um amerikanische Gewerkschafter wie beispielsweise Stan Brabham, den Chef der Stahlarbeiter-Gewerkschaft. Sie sympathisieren mit der Dritten Macht und erhoffen sich ein lukratives Geschäft. Bei ihnen bestellt Kakuta jedoch vorerst nur fünf große Magnetflaschen und verlässt daraufhin Pittsburgh.

Bei Rhodan und Bull gelingt die erneute Indoktrination und das Beiboot nimmt Kurs auf den Mond, wo sie in der Nähe des zerstörten Raumschiffs landen. Die beiden machen sich daran, Trümmer des Wracks zu bergen und gelangen nach einiger Zeit in die noch intakte innere Zelle des Schiffes. Doch bevor sie diese genauer untersuchen können, meldet sich Crest bei ihnen und ruft sie zurück zum Beiboot. Thora hat mithilfe einer Hypersonde erkannt, dass der Hypersender des Arkonidenraumers seit seiner Zerstörung ein Notsignal in Richtung Myra IV aussendet und somit eventuell fünf Schiffe der dort stationierten arkonidischen Robotflotte herbeiruft. Rhodan und die anderen starten umgehend mit dem Beiboot zurück zur Erde, wo sie in der Nähe des IIA-Hauptquartiers in Grönland landen.

Rhodan begibt sich mithilfe des Arkonidenanzugs in das unterirdische Gebäude, um Allan D. Mercant von der nahenden Gefahr durch die Robotflotte zu unterrichten. Mercant soll dafür sorgen, dass die Regierung in Washington Verteidigungsmaßnahmen für die Abwehr des erwarteten Angriffs ergreift. Darüber hinaus soll das Embargo gegen die Dritte Macht aufgehoben werden, damit sie möglichst bald ein schlagkräftiges Schiff bauen kann. Mercant gibt ihm dabei zu verstehen, dass er von der Verbindung zu Captain Albrecht Klein weiß und Rhodan jederzeit über den Agenten mit Mercant in Verbindung treten kann.

Präsident Johnston folgt zwar nicht Mercants Bitte, den Atom-Alarm auszulösen, lässt aber zumindest die Vorbereitungen für einen solchen Alarm treffen. Die anderen Weltmächte folgen dem Beispiel.

Zwei Tage später meldet die Raumstation FREEDOM I die Ortung eines unbekannten Flugobjektes mit Flugziel Mond. Da es sich nur um ein Objekt handelt, erkennen Crest und Rhodan, dass nicht die befürchtete Robotflotte unterwegs ist. Klein informiert die Dritte Macht darüber, dass der Eindringling ein spindelförmiges Raumschiff ist, woraus die beiden schließen, dass es sich um Fantan-Leute handeln muss.

Die Chefs der drei Geheimdienste (Mercant, Mao-Tsen und Iwan Martinowitsch Kosselow) schließen sich zu einem übernationalen Sicherheitskomitee zusammen, dessen Vorsitzende alle drei sind. Gemeinsam statten sie der Dritten Macht den ersten offiziellen Besuch ab. Auf der ganzen Erde herrscht mittlerweile Atom-Alarm, die Bevölkerung und die wichtigsten Industriegüter werden aus den Gefahrengebieten evakuiert. Die drei Männer versichern Rhodan das Ende des Handels-Embargos.

Rhodan startet mit dem Beiboot, um das fremde Schiff abzufangen. Um das Überraschungsmoment des Angriffs auf seiner Seite zu haben, vollführt er eine Kurztransition zur Schattenseite des Mondes. In einem einzigen kurzen Angriff zerstört Bull das Schiff mit dem Dekristallisations-Richtstrahl. Dr. Frank M. Haggard nutzt die Gelegenheit und kann einen Hautfetzen der außerirdischen Lebensform bergen, den er später untersucht. Eine Zerstörung des Arkonidennotrufes hält Rhodan nicht mehr für notwendig, da das zerstörte Spindelschiff garantiert selbst einen Notruf entsandt hat – die Gefahr für die Erde ist somit noch lange nicht gebannt. Rhodan kehrt mit dem Arkoniden-Beiboot zurück zur Erde, wo man sie mit unbeschreiblichem Jubel empfängt.

Der Atom-Alarm wird beendet und die Evakuierungen rückgängig gemacht. Die ganze Aktion kostete die irdische Wirtschaft 80 Milliarden  Wikipedia-logo.png Dollar. Botschafter aller drei irdischen Mächte überreichen Rhodan einen hohen Verdienstorden. Rhodan drängt jedoch erneut auf Anerkennung der Dritten Macht durch die anderen Machtblöcke.

Am nächsten Tag trifft die erste Lieferung Metallplastik ungehindert aus Pittsburgh in der Wüste Gobi ein. Rhodan erhält als Vertreter der Dritten Macht eine offizielle Einladung als stimmberechtigter Teilnehmer zu einer Konferenz der Weltmächte. Schließlich sagt auch Thora Rhodan ihre Unterstützung zu, sie ist allerdings noch immer unentschieden, was die Menschheit im Ganzen angeht.

Kritik:
Witzig ist, dass Rhodan direkt nach der Hypnoschulung  (und Bull fünf Minuten später) aufzeigt, dass die Arkoniden einen grundsätzlichen Denkfehler in der Verfahrensweise des Hypertransportes ihrer Sprungschiffe gemacht hatten.Anstatt eine korrekte Differentialgleichung für den  benötigten Energieaufwand einer Transition zu benutzen, verwendeten sie eine mit wesentlich höherer Ordnung, nur weil deren Lösungsprozesse bequemer zu berechnen waren.Dadurch vervielfacht sich der aufgebrachte Energieaufwand für den Hypertransport unnötig. Crest wird blass – auch, wenn Rhodans Spottworte in erster Linie an Thora gerichtet sind, um sie zu beeindrucken.

Spoiler: In Band 10 wird KHS den Sprung der GOOD HOPE (das ist das arkonidische 60m-Beiboot vom Typ „Kaulquappe/Korvette“) nach der Wega als erste Transition der Menschheit bezeichnen, was nach dem vorliegenden Roman hier einfach falsch ist.Es wird eben nur die erste längere Transition zu einem anderen Stern.Bereits hier, in diesem Band 5 lässt Kurt Mahr es sich nicht nehmen, die Möglichkeiten des „kleinen“ Schiffes auszureizen, und einen kurzen Hypersprung hinter den Mond zu machen, um dort das Schiff der Fantanleute aus dem Hinterhalt zu erwarten und zu bekämpfen.

Die Handlungen sind nach dem Stil der sechziger Jahre gut geschildert, Thora und  Crest sind überzeugend  nach ihren bekannten Psychogrammen beschrieben auch Kakuta wird als erwachsener Mann dargestellt und nicht als komische Figur wie man manchmal bei CD glaubt, ihn zu sehen.Seine Abenteuer in den USA sind überzeugend auch die Interessen der dortigen Gewerkschaftsgruppen (und der Mafia) gut geschildert.Nur in der Firma, die er unsichtbar betritt, verhält Kakuta sich zu tolpatschig und der Sicherheitsmann (von Pinkerton ausgeliehen), wird eigentlich viel zu schnell aufmerksam.Niemand achtet normalerweise auf einen Unsichtbaren.Aber die Handlung muss eben spannend dargestellt werden, das ist  auf Kosten der eigentlichen Logik der Handlung zu schulden.

Scheer führt hier als Expokrat den nächsten handlungszwingenden Aspekt  der Tatsache des arkonidischen Notsenders  der AETRON ein, der Rhodan hilft, die Menschheit zu einigen und vor fremden Bedrohungen aus dem All zu warnen.Vielleicht auch deshalb, hat er es seltsamerweise nicht besonders eilig, diesen Hypersender abzustellen. Nach den Fantan werden schließlich die IV kommen (im nächsten Band) und die Spannung der Handlung im Weltall muss hochgehalten werden.

Jedenfalls legt Mahr mit seinem ersten Band hier ein hübsches Stück überzeugende Fabulierkunst hin.Sein Stil ist zwar  immer knapp  aber klar und neben Scheer ist er  stilistisch der beste Autor der Frühzeit der Serie.
Fazit: ein gelungenes Heft in seiner gesamten Bandbreite mit kleinen handlungstechnischen  Fehlern, die nachgesehen werden können.Besser als der Band davor jedenfalls.Auch Bruck liefert wieder ein hübsches Stück Retro-SF mit seinem martialischen Explosionsbild ab.Ob hier Rhodan die Fantans mit einer bodengenundenen Kanone  angreift, was nicht mit der Handlung übereinstimmt, oder ein Vorgriff aufs nächste Heft vorliegt, kann nicht gesagt werden.Das ist die Freiheit  des Künstlers.

Atom-AlarmAtom-Alarm
Perry Rhodan Bd. 5
von Kurt Mahr
Zyklus:     Die Dritte Macht
Titelbild von Johnny Bruck

Innenillustrator: Johnny Bruck
Erscheinung: 1961

Hauptpersonen:     Perry Rhodan, Reginald Bull, Tako Kakuta, Crest, Thora, Jesse Morgan, Captain Zimmerman, Allan D. Mercant
Handlungszeitraum:     Ende 1971
Handlungsort:     Terra
Untertitel:
Das fremde Schiff kommt in das Sonnensystem. – Ist es die Vorhut einer großen Flotte?.


Besonderes:     
erstes Heft von Kurt Mahr

Zusätzliche Formate:     E-Book,

Druckauflagen PR-Heft 5,
Hörspiel zum Heft,
enthalten in Silberband 1,
enthalten in Leihbuch 3

 Motiv auf der Vorspannseite
© Pabel-Moewig Verlag KG

Crest unterbricht die Hypnoschulung Rhodans
© Pabel-Moewig Verlag KG

Perry Rhodan
© Pabel-Moewig Verlag KG

Tako Kakuta und ein Unbekannter
© Pabel-Moewig Verlag KG

Rhodan und Bull durchsuchen die Trümmer der (später so genannten) AETRON auf dem Mond
© Pabel-Moewig Verlag KG

Mercant entlarvt Rhodan
© Pabel-Moewig Verlag KG

© 2022 by H. Döring 

Kommentare  

#1 Larandil 2023-02-02 09:00
Hmm. Ich gebe gerne zu, dass ich bei der Erstlektüre dieses Bandes (damals, 1973, dritte Auflage) und der darauf folgenden nicht auf solche Details geachtet habe. Aber in Band 10 entdeckt man über die Transitionsschockwellen den Einfall der Topsider im 27 Lichtjahre entfernten Wega-System.
Haben sich also weder Crest noch Thora Sorgen gemacht, dass die Fantan eine (Kurz-)Transition des Beibootes eventuell anmessen und darauf reagieren könnten?
#2 AARN MUNRO 2023-02-04 09:25
@Larandil #1:
Wird nicht in Band 5 thematisiert und auch nicht bis Band 9.Interessant, dass Mahr das nicht bemerkt, entwickelt oder thematisch aufgreift.Möglicherweise hat Scheer die Strukturtaster erst in Band 10 erfunden (stehen auf Pluto).Sind ja eigentlich nur überlichtschnelle Gravitationswellendetektoren.Insofern wäre Mahr schon der geeignete "Erfinder".Aber KHS war ja auch gut in sowas.Das macht SF eben aus!

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