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Aus den Schatten: Der Club der Lichtträger auf Terra

1Aus den Schatten
Der Club der Lichtträger auf Terra

Während Perry und Atlan in Gruelfin und anderswo nach Fragmenten von ES suchen mit dem Ziel, sie in die Milchstraße heimzuführen und der Superintelligenz so gut wie möglich bei der Rekonstruktion ihres Selbsts zu helfen, hält nicht jeder das für eine gute Idee.

In Opposition zu dem Vorhaben steht offenbar auch die Organisation, die sich den Namen „Club der Lichtträger“ gegeben hat.

Fünf Romane nach ihrer Einführung wissen wir noch nicht viel über den Club der Lichtträger. Die Organisation existiert schon einige Zeit, plant über längere Zeiträume, verfügt über erhebliche Ressourcen und ist außerordentlich gut informiert.
Verfolgen wir ihre Spur!

In PR 3208 „Das neue Volk“ lässt eine Fehlfunktion des Antriebs eine bisher unbekannte Rasse mit einem Experimentalraumschiff auf der Türschwelle des Sonnensystems stranden. Diese Yaqana verfügen über ein Psi-Talent: Wenn sie bedroht werden oder sich bedroht fühlen, stürzen sie alle Lebewesen in der Nähe reflexartig in Verwirrung und Angstzustände. Der Kosmopsychologe Bruno Boukarina, der den Erstkontakt zu den Yaqana herstellte und für ihre Betreuung zuständig ist, nutzt das aus und treibt die Yaqana bei einem Empfang in der Solaren Residenz durch einen manipulierten Roboter dazu, ihre Gabe einzusetzen, während er im Schutze der Verwirrung Daten aus einem geheimen Archiv stiehlt. Eine sofort eingeleitete umfassende Untersuchung präsentiert (im Folgeband) das Ergebnis, dass der Bordcomputer der Yaqana manipuliert wurde und sie zielgenau dort stranden ließ, wo Terraner sie finden mussten.

Das Siegel des GroßadministratorsPR 3209 „Das Siegel des Großadministrators“ gönnt dem TLD immerhin ein Erfolgserlebnis – der flüchtige Boukarina wird gefasst, allerdings stirbt er dabei. Seine letzten Worte sind:

„Habt keine Angst. Wir retten euch. Der Club der Lichtträger wird euch alle vor Unheil bewahren.“

Zu diesem Zeitpunkt nimmt das Clubmitglied Nording Gollokai den Ball auf. Gollokai hat über längere Zeit hinweg Kontaktpersonen mit einem Gift behandelt, das sie zu seinen vorprogrammierten Schachfiguren macht, und schickt sie jetzt auf selbstmörderische Missionen. Im ausgelösten Chaos dringt sein Komplize Pasch (ein Ylant) zu einem sehr alten Speicherelement der Raumwerft auf dem Mond vor, in der die RAS TSCHUBAI instandgesetzt wird, und stiehlt dort das titelgebende Siegel: Eine dünne Scheibe aus Howalgonium, der das Gehirnschwingungsmuster Perry Rhodans aufgeprägt wurde und mit dem der Träger sich Rechnersystemen gegenüber als Großadministrator des Solaren Imperiums mit allen Berechtigungen ausweisen kann.

Laut Roman weiß nur ein sehr begrenzter Personenkreis von der Existenz dieses Siegels. Sicher Allan D. Mercant, der 2435 AD auf die Idee kam. Höchstwahrscheinlich Großadministrator Perry Rhodan und Solarmarschall Reginald Bull, womöglich auch Solarmarschall Julian Tifflor. Eventuell zogen sie noch Homer Gershwin Adams ins Vertrauen, aber sonst … käme mir eigentlich nur noch NATHAN in den Sinn.

In PR 3210 „Countdown“ kommt das Siegel dann folgerichtig zum Einsatz. Gollokai und Pasch halten den TLD mit fingierten Angriffen auf Ablenkungsziele beschäftigt, aber in Wirklichkeit geht es ihnen darum, in ein Forschungsinstitut einzudringen – das „Institut zur Erforschung der Struktur und Historie metaintelligenter Entitäten“. Kurz und unwissenschaftlich formuliert sammelt das Institut alles, was über Superintelligenzen bekannt ist. Dazu gehört auch das „Projekt X“, bei dem alle Empfänger von Zellduschen nach ihrem Besuch auf Wanderer interviewt und nach ihren Eindrücken befragt wurden.

Zellduschen im Physiotron auf Wanderer gab es im Zeitraum zwischen 1976 und 2326. Von all denen, die jemals einen Fuß auf Wanderer gesetzt haben, sind nur noch Perry Rhodan, Homer Gershwin Adams, Reginald Bull, Gucky und Atlan am Leben – und Julian Tifflor, der Atopische Richter. Gucky und Atlan wurden nie zellgeduscht. Perry weilt in Gruelfin, Reginald Bull führt als Quintarch den ehemaligen Chaoporter FENERIK. Nur Homer G. Adams steht noch als Primärinformationsquelle zur Verfügung, und praktischerweise hat er ja auch ein photographisches Gedächtnis.

Nording Gollokai hat auch schon einen Plan, wie er Adams befragen kann. Dieser Plan entfaltet sich in PR 3228  „Die Nacht der Anuupi“ und zeigt auf, was für Ressourcen dem Club zur Verfügung stehen: Nording Gollokai arbeitet mit einem Gen-Konstrukt namens Uvid Toxner zusammen, der die körperlichen Eigenschaften eines Oxtorners mit den Parafähgkeiten eines Báalols kombiniert – auch wenn er kein vollwertiger Suggestor geworden ist. So jemanden kann man selbst auf Aralon vermutlich nicht im Katalog anklicken und zehn Minuten später am Schalter abholen. Auch eine respektierte terranische Spitzenwissenschaftlerin arbeitet dem Club zu. Das Ausmaß der Informationen lässt sich teilweise mit der Club-Zugehörigkeit des Ylanten Pasch und seines Zugangs zu NATHAN erklären, aber das ist sicher nicht die ganze Wahrheit.

Die Dunklen Hallen von TerraniaSogar der bedingungslos loyale Toxner zeigt mehr Bedenken als Gollokai. Während Nording Gollokai in den erbeuteten Aufzeichnungen des Projekts X nach Ansätzen von Schwachstellen Wanderers sucht, fragt ihn Toxner:

„Hast du denn niemals Gewissensbisse, Nording?“
„Nein.“
„Wir zerstören. Wir töten. Wir bekämpfen ein System. Unschuldige verlieren ihr Leben.“
„Es gibt keine Unschuld. Wer das bestehende System unterstützt, hat sie längst verloren.“

Als Gollokai später Adams in seiner Gewalt hat und foltert, erläutert er die Agenda der Lichtträger.


„Denk mal nach: Die Superintelligenz hat die Menschheit zu ihrem Hilfsvolk degradiert und in ein Abhängigkeitsverhältnis gezwungen. Ihr, die Aktivatorträger, seid ihre Agenten. Langfristig gebunden, in ihren Sold gezwungen. Ihr bekommt Langlebigkeit und tragt dafür die Ideen von ES weiter. Bis in alle Ewigkeit.“

Diese Anschuldigung ist nicht ganz neu. Die Distanzierung von Superintelligenzen und ihren „unsterblichen Handlangern“ gehörte im April 1552 NGZ zu den öffentlich vorgetragenen Forderungen der Techno-Mahdisten. Ihre Anführer diskreditierten sich damals im Vorfeld des Weltenbrandes selbst, und von den damaligen Mitgliedern ist selbst angesichts der gesteigerten Lebenserwartung der Terraner niemand mehr am Leben. Aber das heißt nicht zwangsläufig, dass damals alle Gefolgsleute der Idee komplett abgeschworen haben müssen. Geheimgesellschaften haben oft ein zähes Leben; eine Idee und Geheimnisse über fünf Jahrhunderte und etliche Generationen weiterzutragen ist noch das Geringste, was man beispielsweise den Freimaurern nachsagt.

Im Auftrag der SuperintelligenzWas aber hat den Club dazu bewegt, gerade jetzt aktiv zu werden?

Darauf gibt es eine Antwort. Einerseits sind Perry Rhodan und Atlan gerade auswärts beschäftigt und versuchen, Fragmente von ES zu finden und wieder in die Milchstraße zurückzubringen. Falls sie Erfolg haben, kann der Club einpacken.

Andererseits sind Perry und Atlan auswärts beschäftigt und können so dem Club in der Milchstraße keine Knüppel zwischen die Beine werfen. Der Aufbruch der MAGELLAN nach Gruelfin kann da als Stertsignal fungiert haben: Atlan, Perry und ihr Begleitteam würden zu einem festen Termin mit der RA starten und zum Vorauskommando aufschließen.

In sozialen Medien gilt Vizeadmrial Achill Maccao, der mit einer neu gegründeten Task Force namens ES-Kommando den Club der Lichtträger aufspüren und ihm das Handwerk legen soll, als heißer Kandidat für ein Mitglied der Führungsebene eben dieses Clubs. Persönlich hege ich einen anderen Verdacht.

„Club der Lichtträger“ ist an sich schon eine interessante Namenswahl, denn „Lichtträger“ ist die wortgetreue Übersetzung des lateinischen „Lucifer“ - der ehemalige Engel, der gegen den Schöpfergott rebellierte und aus dem Himmel verstoßen wurde.

Wer hat noch eine offene Rechnung mit ES?

Im Genesis-Zyklus hatte Lotho Keraete, ehemaliger Laufbursche von ES, sich mit dem Adauresten Adam von Aures zusammengetan und startete den vom Atopischen Tribunal vorausgesagten Weltenbrand. Er stellte sich Perry in den Weg, als dieser den Durchbruch nach Wanderer begann, und Lothos Raumschiff „verschwand in einer gewaltigen Energieentladung“ – jedoch ohne dabei irgendwelche Trümmer zu hinterlassen. Gucky konnte allerdings ein psionisches Ereignis spüren und nahm an, Lotho habe sich von seinen Handlangern in Sicherheit bringen lassen.

Steht also der „Club der Lichtträger“ in der Nachfolge der Organisation des Techno-Mahdi mit Lotho Keraete als Fädenzieher im Hintergrund?

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