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Perry Rhodan Band 58: Attacke aus dem Unsichtbaren

1Perry Rhodan Band 58
Attacke aus dem Unsichtbaren
von Clark Darlton (Walter Ernsting)

Nach den Ereignissen auf Volat werden die Agenten des Solaren Imperiums zur Erde zurückbeordert. So kehren Ralf Marten von Trebola II und John Marshall von Reno 25 zurück.
Perry Rhodan nimmt über Hyperfunk Kontakt mit dem Robotregenten von Arkon auf und vereinbart ein Treffen. Er schlägt als Vertreter des Regenten den Überschweren Talamon vor und auf Empfehlung Crests als Ort den Planeten Mirsal III.

Rhodan fliegt mit der DRUSUS dorthin, da eine Forderung des Regenten war, dass das Raumschiff auf der Heimatwelt gebaut sein musste.

Neben Talamon schickt der Regent eine kleinere Ausgabe des Positronikgehirns von Arkon mit, das in direkter Verbindung mit and 58Arkon III steht. Rhodan erfährt von einem unsichtbaren Gegner, der ganze Planeten entvölkert. Der Robotregent von Arkon versucht seit zehn Jahren vergeblich, gegen diesen Gegner anzugehen.

Während der Verhandlung wird auch Mirsal III von den Fremden angegriffen. Die DRUSUS und die ARC-KOOR starten. Rhodan und einige Mutanten kehren aber mit der Kaulquappe K-13, einem Spezialboot, auf den Planeten zurück.

Perry Rhodan kann nichts gegen die Entvölkerung des Planeten unternehmen. Auch die K-7 verschwindet bei der Suche nach drei verschwundenen Besatzungsmitgliedern, darunter Kadett Becker. Lediglich Marcel Rous und Kadett Debruque bleiben verschont und setzen die Suche in einem Gleitboot fort.

Gucky und Tama Yokida spüren die beiden in einer Burganlage auf. Gemeinsam befreien sie einen einzelnen gefangenen Mirsalesen aus dem Burgverlies. Diesem ist das Schicksal seiner Landsleute völlig unbekannt.

Als eine primitive Rakete vom Nachbarplaneten Mirsal II startet, wird Rhodan auf den eigentlich als unbewohnt geltenden Planeten aufmerksam. Auch die Rakete wird langsam unsichtbar, ohne dass jemand etwas dagegen tun kann. Nun fliegen Rhodan und die ARC-KOOR nach Mirsal II, da der Terraner auch dort mit einem Angriff rechnet.

Auf Talamons Schiff kommt der Chef-Ingenieur ums Leben, als eine Kurztransition die einsetzende Auflösung seines Körpers verhindert, ihn dabei aber in die Länge zieht.

Kritik:
Mit diesem Band beginnen  K.H.Scheer  als Exposé-Autor der Serie und Clark Darlton als Schreiber des Heftes eine neue faszinierende Subepoche des Arkonzyklus in der Perry-Rhodan-Serie, nämlich den Kontakt mit dem Druuf-Universum. Insbesondere Kurt Mahr, der Physiker der Serie vom Dienst,kann nachher in einigen Bänden glänzen, in denen er die Zeitverzerrungen und Kausalprobleme der beiden kollidierenden Universen sehr gut darstellt.

Aber auch die anderen Autoren der Serienfrühzeit geben sich Mühe, diese Thematik halbwegs gut, klar und spannend herüberzubringen, ja sogar Walter Ernsting alias Clark Darlton mit dem vorliegenden ersten Band hier dazu, schafft das für seine (Schreib)-Verhältnisse ganz ordentlich. Natürlich muss auch Lt. Guck wieder mit von der Partie sein aber WE/CD setzt auch andere Akteure ein. Dadurch wirkt der Band lebendig.

Ernsting hat nur immer ein Problem mit den Namen seiner Nebenfiguren, die nicht aus dem Exposé kommen, sondern die er selbst erfinden muss. Da agiert er oft unglücklich, indem er häufig überaus seltsame Namen benutzt oder Standardbegriffe einfach umdreht (etwa "Tanne=Ennat, Lt.". In diesem Band ist das zum Glück aber nicht der Fall.

Da die Story nun in mehreren Bänden entwickelt werden muss, kommt sie klarerweise im ersten Band zum Druuf-Universum noch etwas rätselhaft daher. Das tut der Sache aber keinen Abbruch. Abstrahiert man von vielen Jahrzehnten PR-Lesezeit und versucht, unvoreingenommen wie einst mit Vierzehn an die (Lese)-Sache ´ranzugehen, dann kommt beinahe Nostalgiefeeling auf, aber nur beinahe, denn man ist als Leser natürlich im Kopf stilistisch viel weiter entwickelt als damals – und so muss man mit einem cum grano salis doch etwas über die Hemmschwelle der kritischen Urteilskraft [nach Kant ;-)] herüberspringen, um dem Roman nicht nur inhaltlich, sondern auch formal etwas abgewinnen zu können.

Die Handlung selbst ist durchaus spannend gestaltet - aber KHS selbst, Brand oder Mahr, die zu diesem Zeitpunkt der Serie die einzigen Autoren neben WE waren (Voltz kommt erst mit Band 74) hätten den Band wahrscheinlich besser und kompakter umgesetzt. Nun ja, über verschüttete Milch kann man nicht meckern, denn der Roman ist passiert und unumkehrbar trotz der Druufschen Zeitverzerrung.

In diesem Sinne muss man ihn halt hinnehmen als Ernstingsches Werk – und kann nur hoffen (genaugenommen weiß man es ja schon), dass die Folgebände nicht nur stilistisch sondern auch inhaltlich besser gestaltet sind. Die Druuf-Ebene war jedenfalls schon eine faszinierende Geschichte mit den Überlappungszonen.Es gibt ja auch einen  Sixpack-Buchzyklus in PR über das Druufuniversum und sie kamen in der jüngsten Miniserie vor (Atlantis2).

Anmerkung: Die „Druuf“ heißen übrigens nicht als Eigenname so, sondern ein durch die Zeitverzerrung langgezogenes Geräusch wurde als Ton so verstanden, das der Ruf wie „Druuuuf“ klang.In diesem Sinne können Perry, Guck und Sikerman das Phänomen des Verschwindens der Leute von Planetenoberflächen auch in den Folgebänden weiter erforschen, bis sich die Verzerrungszone wieder schließt.Der Eigenname der "Druuf" ist glaube ich, nicht bekannt.

SF ist ja zum Spekulieren auf rationaler Ebene da, und so wird sogar in der realen Astrophysik die Kollision unseres Standarduniversums mit anderen Universen ebenso fantasievoll disputiert, weil einige frühe Spuren im Kosmos darauf hinzuweisen scheinen. Druuf gibt es aber wohl nicht in diesem Zusammenhang.

Perry Rhodan Band 58
Attacke aus dem Unsichtbaren
von Clark Darlton (Walter Ernsting)
Zyklus: Atlan und Arkon
Titelbildzeichner: Johnny Bruck
Innenillustrator: Johnny Bruck (5 x)
Erstmals erschienen: Freitag, 12. Oktober 1962
Hauptpersonen: Perry Rhodan, Talamon, Oberstleutnant Baldur Sikerman, Kadett Becker, Gucky, Leutnant Marcel Rous, Der Regent von Arkon
Handlungszeitraum: September 2040
Handlungsort: Mirsal III

Zusätzliche Formate: E-Book,
Druckauflagen 1-5: PR-Heft 58,
3.Ausgabe,
enthalten in Silberband 8,
enthalten in Leihbuch 24.

5 Innenillustrationen (hier nicht gezeigt)

Bemerkung: Der zweite Terraner von rechts in der ersten Illu mit den Gesichtszügen von Walter Ernsting trägt auch dessen Initialen "WE" auf der Brust.

© by H.Döring (10/2023)

Kommentare  

#1 matthias 2023-10-10 23:43
Kritik:
"Mit diesem Band beginnt K.H.Scheer eine neue faszinierende Subepoche des Arkonzyklus"

Da meinstest Du wohl Clark Darlton
#2 Ingo Löchel 2023-10-11 00:17
Ist korrigiert!
#3 Cartwing 2023-10-11 04:51
Vielleicht meinte er aber auch Scheer als Exposé - Autor...
#4 AARN MUNRO 2023-10-12 08:15
Natürlich meinte ich KHS als Exposé-Autor und Entwerfer der Ideen für die Zyklen, nicht den "Schreiber" des Heftes CD/WE.Ist jetzt korrekt für beide korrigiert ;-)
#5 Grabert 2023-10-12 19:36
Während im Heft zunächst die jeweilige nicht ganz einfache Rückkehr der Mutanten Ralf Marten und John Marshall von ihren Einsatzorten geschildert wird, geht das zugehörige PR-Buch Nr. 8 gleich in medias res und beginnt mit der Einsatzbesprechung, was dem Stoff IMHO sehr zugute kommt. Gucky bezeichnet sich im Heft als "Telepath, Telekinet, Teleporter, Hypno ...". Hier "überschätzt" Walter Ernsting seinen Lieblingsprotagonisten.
#6 AARN MUNRO 2023-10-18 17:13
zitiere Grabert:
Während im Heft zunächst die jeweilige nicht ganz einfache Rückkehr der Mutanten Ralf Marten und John Marshall von ihren Einsatzorten geschildert wird, geht das zugehörige PR-Buch Nr. 8 gleich in medias res und beginnt mit der Einsatzbesprechung, was dem Stoff IMHO sehr zugute kommt. Gucky bezeichnet sich im Heft als "Telepath, Telekinet, Teleporter, Hypno ...". Hier "überschätzt" Walter Ernsting seinen Lieblingsprotagonisten.



Danke für diesen schönen Kommentar.Leider kann ich bei der Exegese der Hefte nicht auch noch die Inhalte der alten 1.Auflage mit den später erschienenen Silberbänden vergleichen, obwohl das sicher sehr interessant wäre, wie und wo da gekürzt wurde.Kürzen ist ja nicht per se schlecht, sondern kann einen Text auch verbessern, wie Du schon sagtest, wenn man das moderat tut.

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