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Perry Rhodan Band 60: Festung Atlantis

1Perry-Rhodan-Band 60
Festung Atlantis
von K.H. Scheer

Oktober 2040: Die DRUSUS ist aus dem Mirsal-System zur Erde zurückgekehrt. Atlan ist während seiner mehrmonatigen »Haft« in die aktuelle Lage auf der Erde eingewiesen worden und wird zur Unterredung mit Perry Rhodan auf die DRUSUS gebeten, die er zynisch mit »Hallo, kleiner Barbar« beginnt.

Auf Atlans Drängen, nach Arkon heimzukehren, wird ihm durch Aufzeichnungen vom Robotregenten die Lage in seiner Heimat dargestellt. Perry bittet ihn zu bleiben und Atlan erkennt, dass die Terraner die Chance sind, seine Welt wieder zu altem Glanz zu erheben. Während einer Besprechung zur aktuellen Lage auf Mirsal II und den dort angreifenden Wesen aus einem anderen Universum wird Atlan durch Erinnerungsschübe aus seiner Zeit als arkonidischer Flottenadmiral auf der Erde vor 10.000 Jahren überwältigt.

Kristallprinz Atlan wird durch den Großen Rat von Arkon nach Larsaf II (Larsa, Venus) geschickt, um Übergriffe des dortigen Administrators Amonar aus der Familie Cicol zu untersuchen. Nach der Verhaftung des korrupten Verwalters veranlasst er eine Umsiedlung von 50.000 Kolonial-Arkoniden nach Larsaf III (Erde) auf einen 2000 km großen ovale Kleinkontinent, der durch schmale Landbrücken mit den Kontinenten im Westen und Osten verbunden ist.

Atlans Mentor Tarts gibt dem Land den Namen Atlantis. Die Kolonie wird nach arkonidischen Maßstäben ausgebaut. Zu diesem Zeitpunkt ist Larsaf III bereits von einer primitiven Zivilisation der Stufe A-3 bevölkert. Atlan wird zu einer Schlacht gegen die Methanatmer abberufen und startet mit dem Schlachtschiff TOSOMA.

Im Koàl-System wütet die 35. Auffangschlacht gegen die Methanatmer. Aufgrund von Notrufen aus dem Larsaf-System beordert der Imperator Gonozal VII. seinen Neffen Atlan wieder nach Larsaf III. Die Kolonie wird sporadisch durch einen Feind angegriffen, der nur durch 5D-Taster anmessbar ist. Über 150.000 Kolonisten sind bereits auf Larsaf II verschwunden. Bei einem Angriff von halbmaterialisierten fremden Raumschiffen verschwindet fast die gesamte Besatzung des Kreuzers MATATO.

Es wird nur ein einziger Mann gefunden, dessen Oberkörper sich der Eigenzeit der Fremden angepasst hat. Da man die Lage nicht erfassen kann, wird die Evakuierung des Planeten beschlossen. 1,8 Millionen Siedler werden nach Arkon abtransportiert. Nachdem der Große Rat die Evakuierung angeordnet hat, bleibt Atlan mit 150.000 Kolonisten (50.000 weniger als vom Großen Rat verlangt) zurück, um die Siedlung aufrecht zu erhalten und die technischen Möglichkeiten der Fremden zu erkunden.

Monate später treibt eine weitere Vernichtungsfront der Fremden auf die Kolonie auf Larsaf II zu. Die restlichen Kolonisten werden evakuiert. Die Front wird als ein Relativfeld, Relativfront oder Überlappungsfeld höherer Ordnung gedeutet, das bereits den halben Planeten umspannt. Der Einsatz von Waffen bleibt ohne erkennbare Wirkung. Es wird ermittelt, dass das Phänomen nicht auf den Planeten beschränkt ist, sondern den gesamten Raum des Systems durchschneidet.

Der Beschuss mit modifizierten Impulstriebwerken ergibt dann doch strukturlabile Öffnungen in der Relativfront, die deren Fortbewegung lokal bremsen. Dadurch verändert sich jedoch der Gesamtvortrieb der Relativfront im Raum und ein großer Teil des Kreuzer-Verbandes verschwindet, worauf sich Atlan nach Atlantis zurückzieht, wo ihm die fertiggestellte unterirdische Tiefseekuppel (die für lange Zeit sein zu Hause werden wird) gezeigt wird.

Weitere zwei Monate später ist Atlantis und der Flottenrest mit Impulskonvertern ausgebaut. Es gelingt, ein Schiff der Fremden in den Normalraum zu ziehen, wo es vernichtet wird. Bei einem späteren Abstecher nach Larsaf II, wo die Robotstation ausgebaut wird, erhält Atlan telepathisch die Anweisung, allein mit einem kleinen Schiff zu starten. Nach weiteren Instruktionen begibt er sich zu einem fremden Robotschiff.

Atlan erhält einen auf ihn abgestimmten Zellaktivator und die Information, dass der Erbauer daran interessiert ist, dass das Große Imperium bestehen bleibt. Weiterhin erhält er die Konstruktionsunterlagen der Konverterkanone, die an ihrem Zielpunkt ein instabiles 5D-Ballungsfeld erzeugt, das eine Entstofflichung der eingeschlossenen Materie bewirkt. Die Konstruktionspläne werden in das Arkon-System gebracht. Atlan bleibt auf Larsaf III. Dort wird die Evakuierung des Planeten beschlossen. Nur 10.000 Kolonisten sollen weiter auf dem Planeten verweilen und die Fremden untersuchen.

Nachdem Atlan aus seinen Erinnerungen aufgewacht ist, erklärt ihm Rhodan, dass er den Erbauer des Robotschiffes kennt. Es kann sich nur um das Lebewesen auf der Kunstwelt Wanderer handeln. Die Konverterkanone besiegelte maßgeblich den Sieg Arkons über die Methanatmer, die Konstruktionspläne sind allerdings im Laufe der Jahrtausende verloren gegangen (woran ES nicht ganz unschuldig sein dürfte).

Später taucht die KK  dann im Besitz der Maahks im MDI-Zyklus ab Band 200 auf. Sie wird erst mit Band 250 als Bedrohung obsolet, als die Terraner den HÜ-Schirm entwickeln, ironischerweise mit Hilfe eines Maahks, Grek 1.

Anmerkungen
Der in der Vergangenheit liegende Handlungszeitraum wird nicht genau benannt. Später wurden mehrere unterschiedliche Datierungsversuche unternommen.

Das Titelbild zeigt Atlan im Ornat der herrschenden Dynastie nach der Landung der TOSOMA auf Atlantis, als er in Begleitung von Inkar erstmals den Atlantern begegnet. Im Hintergrund ein Bauwerk, das einer Maya-Pyramide nachempfunden ist. Die Szene wird auf S. 26 beschrieben.

Das Titelbildmotiv wurde in überarbeiteter Form für die Cover von Leihbuch 25, Silberband 8 (auch der Jubiläums- und der Bertelsmann-Ausgabe) und Hörbuch 8 verwendet, alle unter dem Titel »Festung Atlantis«.
Das Originalgemälde des Titelbildes erhielt Reinhard Habeck im April 2012 als Geschenk zu seinem 50. Geburtstag. (Perry Rhodan-Report 463 in PR 2680).
 
Kritik
Die besonderen Bände oder Themen behielt natürlich der Chefautor KHS sich in der Frühzeit der Serie selbst vor. Das ist gar nicht mal schlecht, denn wenn man sich rar macht, wird man umso wertvoller. Ich lese seine Hauruck-hier-kommt-das-Klavier-Bände auch heute noch gern. In diesem Band geht es zum erstenmal intensiv um Atlan und seine Vergangenheit, während die vorherigen Bände 50 und 54 ja eher die PR-Gegenwart thematisierten.

Später wird er als Mascaren da Gonozal bezeichnet, als er in seiner eigenen Serie und auch im PR noch besser charakterlich herauskonturiert wird. Hier legt Scheer jedenfalls einen inhaltlich spannenden Band vor, der auch, seinem Schreibstil gemäß, ganz flott zu lesen ist. Im Hintergrund lauern nicht nur die Druuf als unbekannte Macht, sondern es lauert auch auf der Metaebene die Charroux-Dänikensche Idee des prähistorischen Astronautismus auf, die ja in teilweise esoterischen Kreisen so beliebt ist, aber der momentan jede empirischen Unterstützung durch reale  Funde fehlt.

Alte Erzählungen hingegen müssen immer im jeweiligen, kulturellen Zeitdenken interpretiert werden (hier sei das Buch dazu von Ernst von Khuon empfohlen). Der Roman selbst ist jedenfalls spannend angelegt, wenn Atlans Versuche, die Invasion der Druuf abzuwehren, auch ohne Erfolg sind, weil die Mittel, die Arkon ihm dabei zubilligt, eben zu gering sind.Mit den paar Schiffchen, die Admiral Atlan zur Verfügung stehen, ist nix zu machen - und Arkon führt ja einen sehr angespannten Methankrieg gegen die Maahks und kann daher kein weiteres Kriegsmaterial mehr erübrigen. Dieses Problem kennt sicher jeder aus seinem Arbeitsleben: „Hier ist alles, was wir haben: jetzt mach‘ ‘was ‘draus!“

In der Regel wird dann die Schuld der Person zugeschoben, wenn es nicht klappt, nicht dem Mangel an Material … Hier muss Scheer ja erzählerisch begründen, warum  s e i n  Atlantis (das natürlich völlig falsch im Atlantik liegt), untergehen muss ganz im Sinne der Variation von Platons Erzählung über Solon im Kritias und im Timaios ( Platon meint das kretische Reich).

Scheer muss sich dazu natürlich der modernen Technologie bedienen bzw, ihrer arkonidischen Extrapolation. Jedenfalls wird es ein guter, actionreicher Band, der in Nr. 70 fortgesetzt wird und Atlan besser als eigenständige Persönlichkeit innerhalb der Serie herausbildet, der auch später zu Recht seine eigene Reihe bekommt.

Perry Rhodan Band 60
Festung Atlantis
von K.H. Scheer
Zyklus: Atlan und Arkon
Titelbildzeichner: Johnny Bruck
Innenillustrator: Johnny Bruck (5 x)
Erstmals erschienen: Freitag, 26. Oktober 1962
Hauptpersonen: Atlan, Perry Rhodan, Tarts, Captain Feltif, Grun
Handlungszeitraum: Oktober 2040, ≈8000 v. Chr.
Handlungsort: Erde, Venus (Larsaf III, Larsa)

Zusätzliche Formate: E-Book,
Druckauflagen PR-Heft 60,
3.Ausgabe
enthalten in Silberband 8,
enthalten in Leihbuch 25.

 

Innenillustrationen (hier nicht gezeigt)

1.© Pabel-Moewig Verlag KG
2.© Pabel-Moewig Verlag KG
3.Atlan spricht zu Atlantern
© Pabel-Moewig Verlag KG
4. © Pabel-Moewig Verlag KG
5.Eine Konverterkanone
© Pabel-Moewig Verlag KG

© by H. Döring (11/2023)

Kommentare  

#1 pnorman 2023-12-26 11:35
Geht's hier nicht mehr weiter? Das wäre schade, denn ich habe die Artikel von Holger Döring in dieser Reihe über die Perry Rhodan Heftromane der ersten Zyklen sehr gern gelesen.

edit: Hätte ich mal lieber noch ein paar Stunden gewartet, dann hätte ich mir mein Posting ersparen können ;)

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