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100 Tage / 100 Romane - Ein Versuchsbericht

Perry Rhodan ... und wir100 Tage / 100 Romane
Ein Versuchsbericht

Wer hat sich nicht auch schon etwas vorgenommen, und dann ohne große Hoffnung versucht, dies doch noch in die Tat umzusetzen? Mit großer Betonung auf „versucht“.

Wie heißt es so schön: Der Geist ist williger als das Fleisch. Oder war es etwa umgekehrt? Dies ist mein Bericht von einem solchen Versuch.

 

Ende letztes Jahr nahm ich mir vor, meine Aufholjagd mit Perry Rhodan fortzusetzen. Irgendwann 2010 bin ich mit dem Zyklus „Die Kosmische Hanse“ fertig geworden. Nicht schlecht wenn man bedenkt, dass ich den vor knapp dreißig Jahren begonnen hatte, dann aber in die vierte und fünfte Auflage einstieg und nie mehr die Gelegenheit bekam, den zu Ende zu lesen. Was denn geschehen ist? Das Leben. Kurz und bündig.  Wink
 
Nachdem ich das restliche Jahr von 2010 mit weiteren Heftromanen – aber auch Büchern – verbrachte (unter anderem auch von anderen Serien), fand ich es an der Zeit, den Zyklus „Die endlose Armada“ in Angriff zu nehmen. Auch aus dem Grund, weil ich endlich mehr zur aktuellen PR-Handlung aufschließen wollte.

Der FrostrubinMir war bewusst, dass ich da noch lange hinter der Erstausgabe herhecheln würde, aber ich habe nicht gesagt, dass es ein guter Plan sei, he, he, he. Es war einfach ein Plan und irgendwie machte der für mich auch Sinn. Bis Band 2499 ist es noch ein weiter Weg, aber es ist die einzige Möglichkeit, da ich mir aus Hörbüchern nichts mache.

Sobald dies geschafft ist, will ich die fehlenden Romane vor Tausend mit den Silberbänden noch lesen. Das als zweiter Plan (kein Backup, einfach so) und auch nur so nebenbei ...

Nun also mein genialer Plan für den Zyklus „Die Endlose Armada“: 100 Romane in 100 Tagen. Lässt sich so etwas schaffen? Bin ich überhaupt dazu fähig?

Für einen Heftroman hat
sich meine Lesegeschwindigkeit irgendwo bei zwei Stunden eingependelt. Je nach Schriftbild kann das in beide Richtungen mehr oder weniger ergeben.

FlashDann spielt natürlich auch noch die Spannung eine Rolle, die im betreffenden Heft aufgebaut wird. Ich bin auch schon durch die Handlung gezischt, wie zuweilen die Comicfigur Flash durch die Straßen von Central City flitzt.
 
Da sind die Papierseiten auch nur so hochgeflogen! In einer solchen Situation vergisst man sogar zu atmen, wenn die Geschichte so spannend ausfällt, dass man vermeint eingesogen zu werden und wirklich am Geschehen mitfiebert.

Das Gegenteil ist mir aber auch schon passiert. Ha, wem nicht! Da wurde ich mit Gummi und Langeweile konfrontiert, dass es nicht mehr schön war. So muss sich die Ewigkeit anfühlen, wenn man liest und liest und liest, aber irgendwie doch nicht vom Fleck kommt, spr. sich die Seitenzahlen nur im Schneckentempo erhöhen. Oder schlimmer: man immer noch auf der selben Seite weilt!
 
Soviel zu meiner Verfassung als Leser. Ich erwähne das nur, damit man sich ein Bild davon machen kann und diese Variable für das Thema berücksichtigt.

***

„Der Kluge reist im Zuge“ heißt es in der Werbung. Ich mache das auch. Im Geschäft hat es keine Parkplätze, in einem Parking ist es mir sowieso zu teuer und was noch erschwerend dazu kommt: ich habe kein Auto (mehr)!

Wink

Für mich ist es mittlerweile Jahre her, als ich mich dazu durchrang, nur noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu gehen. Das hat sich sehr gut bewährt und dabei komme ich erst noch zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen: dem Lesen. Mit anderen Worten: mein Feierabend beginnt bereits im Zugabteil, wenn ich den Roman zur Hand nehme und mich in die Handlung der jeweiligen Geschichte vertiefe.

Dann kann ich es richten, wie lange ich lesen will/muss. Mit dem Schnellzug sind es pro Tag 40 Minuten, mit dem Bummler eine volle Stunde, die ich im Zug verbringe, d. h. zumeist lesend.

Wenn man dies über längere Zeit macht, dann lassen sich auf diese Weise ganz schön viele Seiten/Hefte und auch Romane wegstecken.

Soweit auch dies zum besseren Verständnis.

***

Erkundung gegen UnbekanntToll war für mich, dass ich genau am 1. Januar zum Band 1101 griff.

Die ersten 31 Tage könnte ich immer mit der Heftnummer vergleichen, wie weit ich war. So nahm der Versuch langsam Gestalt an. Im zweiten Monat müsste ich dann schon etwas mehr studieren, ob ich meinen Plan einhalten konnte.

Was habe ich nun also festgestellt? Lassen sich in 100 Tagen 100 Romane lesen?

Meine Antwort lautet – realistisch betrachtet – nein. Jedenfalls bei mir nicht.

Zu Anfang ging das noch einigermaßen, auch wenn ich bereits in der ersten Woche leicht ins Hintertreffen geriet. Aber das Wochenende war ja auch noch da, und so konnte ich wieder aufschließen. Ergo: Mein Plan ging wieder auf. Darunter musste nicht einmal die Erstausgabe leiden und meine Romanbesprechungen wurden pünktlich abgeliefert.

In der zweiten Woche ließ sich das Trudeln noch mehr verspüren. Ich schaffte es nicht mehr innerhalb eines Tages einen Roman zu lesen, und das aus dem Grund, weil Kollegen und Freunde wieder Zeit hatten. Die Weihnachts- und Neujahrsferien waren vorbei, die Familientreffs auch, und man hatte wieder Lust, die Leute zu sehen, die man wollte. Man verabredete sich, denn man wollte sich auch im neuen Jahr wieder sehen. –Komischerweise wollte jeder bei mir irgendwie der Erste sein.

Wink

Mit anderen Worten: Mein Plan schwamm davon.

Erschwerend kam auch noch dazu, dass gerade Anfang des Jahres ein paar tolle Buchpublikationen erschienen, auf die ich mich schon lange freute und die ich aus diesem Grund auch lesen wollte.
 
Taucher im LavastromDa war zum einen der Atlan-Roman von Oliver Fröhlich: „Taucher im Lavastrom“, der erste Band der Sternensplitter-Trilogie. Nachdem ich bei der Entstehung (September bis November 2011) als Testleser dabei sein konnte, freute ich mich darauf, den Band in einem Rutsch – oder doch so ähnlich – lesen zu können. Das brachte meinen Plan arg ins Trudeln.

Von den Fortsetzungen („Das Flexion“ von Bernhard Kempen; „Geheimplan Quinto-Center“ von Michelle Stern) will ich noch gar nicht groß erzählen. Die besiegelten meinen zerstörten Plan nur noch weiter.

Dann kam noch der Ziegel heraus, der im Verlag Heyne erschien, ebenfalls Anfang Jahr: Jupiter, eine Geschichte im Kosmos von Perry Rhodan

Die Autoren waren Wim Vandemann, Christian Montillon und Hubert Haensel. Im wahrsten Sinne des Wortes wurde dieses Buch zu meinem Stolperstein. Mein Plan fiel der Länge nach hin. Aus die Maus!

JupiterWer hin und wieder den Zauberspiegel besucht, hat festgestellt, dass da gelegentlich was von mir drin steht. Unter anderem Interviews, PR-Rubriken und die eine oder andere Rezi. Das braucht alles seine Zeit, bis das geschrieben ist. Und da ich ein langsamer Schreiber bin, benötige ich ums so mehr Zeit dafür.

Auch etwas, was für meinen Plan nicht gerade förderlich war.

Aber ich nahm das alles nicht persönlich. Ich hatte hervorragende Lektüre, und langweilig wurde es mir erst recht nie! Was wollte man mehr?!

Die neuesten Publikationen von Perry Rhodan wollte ich mir nicht entgehen lassen. Da nahm ich mir fest vor, auf dem neusten Stand zu sein und auch zu bleiben.

Fazit: Auch wenn mein Singledasein das Vorhaben unterstützte, kann ich doch behaupten, dass es schwierig ist, 100 Romane in 100 Tagen zu lesen. Für den ein oder anderen Leser mag es möglich sein – vielleicht sogar noch mehr Romane in diesen drei plus Monaten zu lesen – aber wenn man will, dass das Leben nicht an einem vorbeizieht, dann ist es ein beinahe unmögliches Unterfangen.

Ich persönlich lese sehr gern, aber der Austausch mit Freunden ist mir immer noch wichtiger. Was soll’s also: Mein Plan ging nicht auf, aber die Zeit ist nie vorbei, um sich mit neuen Plänen zu beschäftigen.

Heute, Anfang September, bin ich immer noch in der Hälfte des Zyklus „Die Endlose Armada“ (stecken geblieben, seit Wochen schon), aber ich freue mich, wenn es damit (endlich wieder) weitergeht. Aber damit muss ich noch ein wenig warten. Es hat zuviel anderes, das auf meinem Nachttisch landet und laut schreiend danach verlangt, gelesen zu werden.

Zeit, neu Pläne zu mischen. 
Wink

Was ich jedoch mit Bestimmtheit weiß ist folgendes: Immer wieder wird ein Perry Rhodan darunter sein!
 
Bis zum nächsten Mal. AD ASTRA.

Michel



Kommentare  

#1 McEL 2011-10-06 16:12
:D :D :D
Stimmt, die Antwort heißt ganz klar: NEIN, diesen guten Vorsatz kann wohl nur jemand in die Tat umsetzen, der den ganzen Tag Zeit = mindestens einen Monat Urlaub hat und in diesem nix anderes tut als lesen, was das Zeug hält. (Auch auf die Gefahr hin, dass man dann irgendwann den Text vor lauter Wörtern nicht mehr sehen kann :-* ) Ansonsten kommt einem im Alltag IMMER irgendwas dazwischen.
Bei mir stapeln sich z. B. die Wochenzeitungen seit mittlerweile Monaten, weil ich keine Zeit finde, sie abzuarbeiten. Auch ich hatte mir mal vorgenommen, eine Zeitung pro Tag durchzuackern. Ist machbar, ehrlich! - wenn ich sie nur pro forma durchBLÄTTERE und höchstens einen einzigen Artikel lese. Alles andere ...
Bei mir endet der "Spaß" irgendwann regelmäßig damit, dass ich die Dinger ungelesen entsorge. "Yesterday's news" sind heute nicht mehr von Interesse.
Und deshalb widme ich mich wieder den liegen gebliebenen Heften und anderen Romanen - mit dem Vorsatz, wenigstens eins/einen in EINER WOCHE zu lesen - und selbst das ist schwer genug zu schaffen. Seufz! C'est la vie, mes amis! ;-)
#2 Michel 2011-10-07 11:28
In Mannheim hörte ich gelegentlich "Horror"-Storys von Leuten, die immer wieder mal 100 Hefte in einem Monat durchackern.
Ich kann das kaum glauben - eben auch eigene Erfahrungswerte - und schmunzelte in mich hinein.
Das geht nur bei Arbeitslosigkeit, Ferien oder einem Job, beim dem man einfach anwesend ist, aber nichts machen muss. Und wer hat den schon?
Ich auf jeden Fall nicht! ;-)
#3 karl 2011-10-07 12:11
Kommt ganz darauf an, wie dick die zu lesenden Romane sind. 100 Heftromane mit 64 Seiten würde ich locker in 100 Tagen schaffen.

Da ich aber auch gerne dickere Romane mit bis zu 900 Seiten lese, brauche ich etwas länger für 100 Romane.

Das Jahr 2011 hat noch keine 300 Tage am Buckel, die 100er Grenze habe ich aber jetzt schon längst überschritten. Habe ich eben nachgezählt.

Heftromane würde ich zwei pro Tag locker schaffen, wenn ich nichts anderes lesen würde. Ich sitze alleine knappe zwei Stunden pro Tag im Zug. Pro Fahrt ist ein Heftroman ausgelesen.

Und ich weiß, was da geschrieben steht und habe den Inhalt parat. ;-)

Und ich bin berufstätig, nicht arbeitslos, habe keine Dauerferien, bin kein Single, habe Familie, ein Haus mit Garten und viele andere Hobbies, sehe auch etliche Filme und Serien und lese noch dazu Comics und treffe mich durchaus mit Menschen zum Plausch. Und sogar Sport habe ich dieses Jahr mehrmals gemacht.;-)
#4 Laurin 2011-10-07 13:30
Wenn ein polterndes aus dem Bett fallen auch als Sport gewertet wird, dann krieg ich das täglich hin. :-*
Aber in zwei Stunden einen Heftroman ... weia, gut, wenn ich ihn überfliege. Aber ich seh mich da als Genußleser und da reichen zwei Stunden nun mal nicht. Und Bücher, da liege ich so zwischen 70 bis 150 Seiten am Tag, wobei hier die Faußtregel gilt, je spannender um so mehr Seiten. Abgekämpfter Weise kann es aber auch mal passieren, dass ich den Roman auf meinem Waschbärbauch liegend finde, weil ich während des lesens eingeschlafen bin, was durchaus passieren kann, wenn es auf der Arbeit stressig war.
Da ich meinen inneren Schweinehund schon mit Vornamen anreden kann, weiß ich, dass ein solches Unterfangen - 100 Tage = 100 Heftromane - so spektakulär untergehen dürfte wie die Titanic. :P
#5 Jonas Hoffmann 2011-10-07 14:25
Ich sehe das in etwa so wie Laurin, das Problem ist der "Kater" (=schlechtes Heft) und die Dauerbelastung. Irgendwann hat man einfach keinen Bock was zu lesen und nimmt alles was ablenkt mit Kusshand mit. Für mich ist das Lesen Vergnügen und Rekonvaleszenz. Wenn es zu Arbeit wird, dann ist es Stress und stetiger Stress bedeutet irgendwann Burn Out.
#6 karl 2011-10-07 14:35
Seit Anfang Oktober bin ich nur im Wald unterwegs und streife mit vier kriegerischen Katzenclans durch die Jahreszeiten. Der dritte Roman ist am Wochenende Geschichte. Muß ja wissen, was dem Sohnemann daheim momentan so begeistert.

Die Ausbeute seit September bei den Romanen sieht vor:

Professor Zamorra 795 - Entführt in die Totenstadt
Professor Zamorra 796 - Luzifer
Professor Zamorra 797 - Tränenjäger
Professor Zamorra 798 - Die Rache der Tulis-Yan
Professor Zamorra 799 - Gefangen in Choquai
Professor Zamorra 800 - Luzifers Höllenschlund
Professor Zamorra 972 - Finsteres Erbe
Professor Zamorra 973 - Das verfluchte Volk
Vampira 10 - Dorf der Toten
Vampira 11 - Hinter den Spiegeln
2012 Jahr der Apokalypse 1 - Botschaft aus Stein
2012 Jahr der Apokalypse 2 - Der Mann in Weiß
Fabelheim 2 - Die Gesellschaft des Abendsterns
Magierdämmerung 3 - In den Abgrund
Saphirblau - Liebe geht durch alle Zeiten 2
Smaragdgrün - Liebe geht durch alle Zeiten 3 (damit ich weiß, was die Mädelfrau daheim so begeistert)
Das schwarze Auge 132 - Der blinde Schrat
Indiana Jones und die weiße Hexe
Star Trek New Frontier 1 - Kartenhaus
Star Trek New Frontier 2 - Zweifrontenkrieg
Warrior Cats 1 - In die Wildnis
Warrior Cats 2 - Feuer und Eis
Warrior Cats 3 - Geheimnis des Waldes

An der Comicfront seit September:

Micky Maus Comics 1
Die Schlümpfe und der Monstervogel Band 5
Zockerschlümpfe Band 25
Frostfeuer 1 - Herzzapfen
Die Gläsernen Schwerter 1
Schlumpfereien 1
Schlumpfereien 2
Ultimate Avengers 3
Green Arrow Brightest Day 1
Die Muppet Show 2
Micky Maus Comics 2
Das dritte Testament - Julius 1
Die Legende der Drachenritter 1
Jack of Fables 6
Ultimate Spider-Man 4
Zarla 2 - Der weiße Drache
Die Müllers 1
Bongo Comics für Umme
Simpsons Sonderband 17
Enten Edition 20


Ja, ich weiß, ich bin ein Nerd...

Für mich ist Lesen Ablenkung vom Arbeitsstress (drei Projekte in der Firma und zweimal Nachhilfe daheim plus Haushaltsbeitrag) und Vorbeugung zum Burn Out.

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