Liebe Lesende bzw. Belesene,
Nein, Spaß! Sich aberrrmals aufmachte, das errrrweiterte Teutschland von ... äh damals ... zu verrrteidigen. Und sein eigenes Leben, natürlich, gegen diese Rrrrussen.
Als einer, der die ZAPP-Sendung gesehen hat, empfand ich auch eher **kein** "Ätsch!" - Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mal, ob man "Ätsch!" empfinden kann. Ein gewisser Joschka Fischer, einst grün, heutzutage "Elder Statesman" und wieder fett (die guten politischen Weidepfründe), beliebte ein seinerseits empfundenes "Ätsch" dereinst als "klammheimliche Freude" zu umschreiben. Vielleicht war DAS ja auch von "Rüdiger" gemeint. Also, ich gehe jetzt einfach mal davon aus, fest entschlossen, lockerst möglich zu kommentieren, trotz ernsten Themas und Rüdigers "Begründung" für das empfundene Ätsch: (Zitat) "... weil mir all der zeitgenössische politisch korrekte Firlefanz entschieden auf den Keks geht ..."
Welcher zeitgenössische politisch korrekte Firlefanz denn, bitte?!, frug eine Stimme in mir verblüfft. In Zeiten von AfD und der adligen Frau von Storch? (um nur einen ... äh Stichwortnamen zu nennen, es gäbe mehrere). In Zeiten, in denen ALLES gesagt werden darf und wird? In denen gewisse Foren explodieren vor Hass-Posts? Bevorzugt unter Alias-Namen. (Wo bleibt er da nur, der Abenteurer- bzw. Heldenmut?) (Wobei: Das Pseudonym "Heizer", hier im ZS, gefällt mir saugut, Respekt)
Nur so ein paar Fragen, die ich mich frug, wie gesagt.
Doch alsbald marschierte sozusagen auch mir eine Antwort ein, was mit "politischer korrekter Firlefanz" möglicherweise gemeint gewesen sein könnte: Klar, das ewig gleiche Polit-Blabla der Polit-Elite nervt. Es nervt sogar ein bisschen, wenn ein SPD-Politiker (Herr Scholz, nicht zu verwechseln mit SPD-Politiker Herr Schulz, the 100%-SPD-Män) genau dieselbe (Schwarze) Null-Politik seines Vorgängers (des CDU-Politikers Herrn Schäuble) kopiert, ohne sich zuvor mal in einer teutschen Schule umgesehen zu haben. Es nervt sehr, wenn diejenigen, die Leistung bringen (Krankenpfleger, z.B.) nicht von ihren Vollzeit-Jobs leben können, die Herren Manager von der Teutschen Bank oder von VW aber trotz ihres eher zu tadelnden sozialen Verhaltens z.T. das 132fache eines normalen Angestellten verdienen. Oder wenn in einem Land wie dem unseren in Großstädten die Mieten explodieren wie Terroristen-Packages, das aber von den Politikern eher nicht als Terrorismus empfunden wird. Es nervt sehr sehr sehr, wenn Politiker weiterhin gegen Transparenz in Sachen ihrer Aufsichtsratstätigkeiten-Vergütungen sind, gleichzeitig jedoch immer noch mehr Überwachungsstaat fordern und grundsätzlich in **jedem von uns** einen potenziellen Verbrecher sehen.
YEP! Angesichts all dessen könnte - könnte! - man auf den Gedanken kommen, dass es längst nicht mehr um politische Richtungsstreitigkeiten wie LINKS oder RECHTS geht, sondern nur noch darum, auf einen Bürgerkrieg UNTEN gegen OBEN vorbereitet zu sein.
Aaaber: Muss ich deshalb eine Reihe wie "Weltkrieg" gut finden? Muss ich, weil so eine Reihe als Wiedergänger zurückkehrt, ein "Ätsch" empfinden?
Sollten wir, als Menschen, die eigene Gedanken nicht nur für UFOs halten, nicht mal genauer hinsehen, was da draußen geschieht? Die immer perfektere Vergläserung des Einzelnen (Google & Co) hab ich oben übrigens vergessen. Genauso wie die Stichworte: "Facharzt-Termine" und "Privat Versicherte".
Sollten wir nicht mal drüber nachdenken? Sollten wir nicht **insgesamt** wieder ein bisschen mehr denken?
OK, **das** geht nicht, indem ich mir ein "Weltkrieg"-Heftchen leiste, zugegeben. Vielleicht sind deshalb TV-Formate wie "Heidi Klums next Topmodel", "Bauer sucht Hosenträger statt Traktor", "Musikpreis Echo sucht Geist und Herz und findet Umsatz-Margen" und adäquate Formate im Print so "in". Und damit spiele ich nicht nur auf die Reihe "Weltfrieden" an. Es gibt auch in Kleinverlagen, im Paperback, einiges zu finden, das das "Ätsch!"-Empfinden auslösen kann. Vom Weltraumremmidemmi über "Schlachtfelder auf der Erde" bis hin zu zu Tränen rührenden Schleim-Vorworten zu Ehren "unserer Soldaten und Polizisten". Womit ich, damit das, bitte!, klar ist, **nix** gegen "unsere Soldaten und Polizisten" sage, sondern gegen Schleimer-Autoren, die so ihre Action-Epen aufzuwerten versuchen.
Aber ... Um das nicht allzu sehr auszuweiten, und weil ich gerade in der Intellektuellen-Zeitschrift TV-Spielfilm "Kalkofes" aktuelle Glosse gelesen habe, möchte ich abschließen mit einer meiner Meinung nach sehr passenden Äußerung des Genannten und meinerseits Hochgeschätzten: "Ohne dumme Fans gibt es auch keinen Erfolg für dumme Texte."
Und so geht wohl einfach alles immer so weiter. Zurück in die Vergangenheit. Oben die immer gleichen Polit-Blabla-Sprüche, gewürzt mit ein paar vernebelnden Seehofer-/Söder-Sprüchen zu Imigranten, Autobahnen, Heimatmuseen (die einen sehnsüchtig an Herrn Stoibers Gestammel zurückdenken lassen), oder emotionsgeladenen Pippi Langstrumf-Songs von Frau Nahles, oder dem "Die Bundeswehr braucht mehr Geld"-Mantra von Frau von der Leyen. Oder Bernd Höckes Geiste(s)rblitzen. Und unten die immer Gleichen, die meinen, etwas (vielleicht sogar zum Positiveren hin) zu verändern sei einfach. Oder gar mit dem Abtauchen in haselnuss-schwarzbraun verfärbte Abenteuergeschichtchen zu erreichen.
PS: Das irgendwo oben oder nachfolgend meinerseits Geschriebene bitte ich unter der von "Heizer" (Kommentar # 23) so genannten Prämisse "Ein paar Gedanken einstreuen" zu lesen. Hab ich schon erwähnt, dass ich den Alias-Namen "Heizer" supercool finde?! Peace! ;-)
Kommentare
Auch wegen dieser meiner Mitschuld zieh` ich den Hut vor dir und dem, was du geschrieben hast, und sage Dankeschön.
Der Kommentar von Heiko Langhans wäre nämlich ein zu schönes Abschlußwort gewesen.