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Exotische Schönheiten auf fremden Welten - O.R.I.O.N. - Space Opera

0Exotische Schönheiten auf fremden Welten
O.R.I.O.N. - Space Opera

Heute geht es wieder um eine neue SF-Serie. Sie heißt O.R.I.O.N. - Space Opera. Die Abkürzung steht dabei für "Outer Rim Intelligence Organisation of Niobe". 

Diese Organisation hat die Aufgabe, die unbekannten Bereiche der Galaxis zu erforschen. Erscheinen wird die neue Serie im Arunya-Verlag. Herausgeber sind Alisha Bionda und Guido Krain.


Das Team hat sich viel vorgenommen:

Das Team: Alisha Bionda, Martin Barkawitz, Norma Feye und Guido Krain"Gratulation! Sie halten den sicherlich bald vergriffenen ersten Band der neuen Serie O.R.I.O.N. Space Opera in den Händen. Wir laden Sie ein, an Bord zu kommen und den Start einer geheimen Mission ins Unbekannte mitzuerleben.
In vier Episoden stellen die Stammautoren die bunte Truppe vor, die in den kommenden Jahren das Abenteuer ihres Lebens bestreiten wird."

Ihre Zielsetzungen beschreiben die Herausgeber so:

... Owohl Jules Verne viele Entwicklungen des 20.Jahrhunderts vorhersah, erscheinen seine Romane vielen Zeitgenossen fast märchenhaft.
Etwas Ähnliches gilt für die Zeit der großen Space Operas, die sich vor einem halben Jahrhundert anschickten, Fernsehen und Kinos zu erobern. Aus heutiger Sicht scheinen viele Vorstellungen von damals einer kindlichen Naivität zu entspringen, die kaum zu glauben ist. Grund ist das gewachsene Wissen der Leser und Zuschauer, die sich nicht mehr so einfach einen nur mit einem dicken Mantel über den Mars spazierenden Helden verkaufen lassen und eine Galaxie von einem Sonnensystem unterscheiden können.
Allerdings führte dieses neue Realitätsbewusstsein zu einer neuen Generation der Space Opera, die versucht hyperrealistisch zu sein und dabei häufig übersieht, dass genau dies auch Jule Vernes Methode war, und dazu führte, dass seine Geschichten heute märchenhaft erscheinen. ...
Viel schlimmer ist aber, dass mit diesem modernen "Realismus" eine Militarisierung und Verdüsterung der Space Opera einherging, die genau den Teil aus dem Genre verdrängt, der es ursprünglich interessant gemacht hat: das Träumen. ..."

Der brennende RabeMit dem Erscheinungsbild weiß der Auftaktband zu punkten. Es handelt sich um ein ansehnliches Hardcover. Jeder der vier Novellen ist ein farbiges "Titelbild" vorangestellt.  

Inhaltlich wählt der Verlag einen ungewöhnlichen Weg. Der Einstiegsband besteht nicht aus einem Einstiegsroman, sondern aus vier kleineren Novellen. Dazu kommen ein inhaltliches Glossar und Informationen über Autoren und Grafikkünstler.  In jeder Novelle steht ein anderes Besatzungsmitglied im Mittelpunkt, so dass die Hauptpersonen dem Leser nahe gebracht werden.

Hier einmal die Titel:

  • Guido Krain, Der Predator von Bellaris
  • Martin Barkawitz, Projekt Eightball
  • Norma Faye, Papageienbande
  • Guido Krain, Zombie auf Kartoffel

Das Team der Serie besteht aus mehreren Autoren. Martin Barkawitz, Norma Faye und Guido Krain (2) haben die Novellen verfasst, Alisha Bionda und Guido Krain fungieren als Herausgeber des Bandes. Alisha Bionda hat sich einen Ruf als Herausgeberin erarbeitet, wenn auch bisher eher im Bereich Fantasy, Grusel und Erotik. Martin Barkawitz ist bislang hauptsächlich im Bereich Kriminalroman in Erscheinung getreten, hat aber auch als Roger Clement einige Professor Zamorra Romane geschrieben.

Funken der UnendlichkeitHauptfigur der Serie ist Cody Callahan, seines Zeichens Kapitän der Eos. Er verfügt über das Talent, ohne sich darauf zu konzentrieren jegliche Information aufzunehmen, die seine Sinne erfassen. Zu seiner Mannschaft gehören:

  • Sylvian Vandergard, die von einer Kolonie stammt, wo die Menschen an die Umwelt angepasst wurden. Blaue Haut und ungewöhnlich große Augen sind auffällige Kennzeichen dafür.

  • Ihre Tochter Polaris, eine begnadete Hackerin, die einem der Beiboote zugeteilt ist oder besser sich selbst zugeteilt hat.

  • Rene Fox-Shelton, die Pilotin und Erste Offizierin der Eos. Sie hat sich zu einem Cyborg umbauen lassen und verfügt daher über erstaunliche Fähigkeiten. So verfügt sie über ein achtteiliges Laufset, das sie gegen ihr normales Beinpaar austauschen kann, zwei Zusatzarme und ein Cortikalimplantat.

  • Eine weitere Frau Jodie Cadogan ist Sicherheitsoffizierin an Bord. Sie stammt vom Mond Bellaris und ist eine Scoja, eine auf natürliche Art an eine neue Umwelt angepasste Siedlerin. Scoja altern nach dem Ende der Pubertät äußerlich nicht mehr. Sie sind schlank und relativ klein, so dass sie scherzhaft von den anderen Menschen als "Elfen" bezeichnet werden.

  • Dann ist da noch der kampferprobte, aber notorisch aufsässige Veteran Chambers mit seinem implantierten Kampfcomputer Lynx. Eine hochgefährliche Kampfmaschine, die man eigentlich loswerden will und deshalb auf große Fahrt schickt.

  • Bordarzt ist Chieron Do, ein begnadeter Wissenschaftler (Pharmakologe und Plasmawissenschaftler) mit einem langen Pferdeschwanz (Frisurtechnisch).

  • Skye Ni'Gideon ist eine Cardo, die auf Veranlassung des Geheimdienstes auf dem Schiff ist. Die Bewohner ihrer Heimatwelt haben einen schlechten Ruf als moralisch ambivalentes Volk.

  • Roger Lovington, der Chef der Beibootflotte, ein älterer Offizier und erprobter Piratenjäger.

Es gibt aber nicht nur interessante Charaktere, sondern auch ungewöhnliche Schauplätze. Nehmen wir nur einmal die Welt Bellaris. Dabei handelt es sich um einen Mond, der einen Gasriesen umkreist. Daraus resultiert ein Wechsel der Jahreszeiten im Rythmus von 136 Stunden. Außerdem gibt es dort Gravitationsschwankungen und ein korrosives Zellgift als Bestandteil der Luft.

Das Herz des KriegersInhaltlich kann man die Serie so beschreiben: Der brandneue Kreuzer Eos soll auf große Fahrt in bislang unerforschte Bereiche des Alls gehen. Es wird gemunkelt, dass dort bisher unbekannte Außerirdische zu finden sind. Eine geheimnisvolle Organisation namens "Eightball" versucht, dabei mitzumischen und bereitet der Besatzung einige Probleme. Die Menschheit ist übrigens keineswegs geeint, sondern es gibt etliche Menschenreiche, die bedeutendsten sind das Euromekanische Commonwealth (ECO) und die Aseanische Liga (AL). Dazu gibt es noch Klone, die ihre Art der Reproduktion teilweise religiös überhöhen und mit dem Roten Berg eine Bewegung ins Leben gerufen haben, die die Überlegenheit der "entwickelten" Menschen (=Klone) gegenüber den unentwickelten Menschen (die durch Sex gezeugten Menschen) propagieren.

Der Band umfasst 254 Seiten und kostet 13,90 EURO. Für nächstes Jahr sind zwei weitere Bücher in Aussicht gestellt, die beide von Guido Krain stammen und inhaltlich zusammengehören (Das Herz des Kriegers, Teil I u. II). Sie sind für Mai und Oktober angekündigt.

O.R.I.O.N. - Space Opera überzeugt mit seinen Charakteren. Die Besatzung der Eos besteht aus vielen eckigen und kantigen Persönlichkeiten. Die Idee, die Serie mit vier Novellen zu starten, erleichtert es, die Protagonisten einzuführen. Im Gegenzug sind die Geschichten aber auch alle recht kurz und es wird nicht ganz klar, was den eigentlichen "Spirit" der Serie ausmachen wird. Ich finde es auch ungeschickt die neue Serie unter einem Titel zu starten, der doch sehr an die alte Orionserie "Raumpatrouille" um Commander McLane erinnert. Damit werden unnötigerweise womöglich falsche Erwartungen geweckt. Fraglich erscheint mir auch, ob der sechsmonatliche Erscheinungsrythmus für eine Endlosserie ausreicht.  Mich hat der Band aber neugierig auf die Fortsetzung gemacht.

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