Horst Hermann von Allwörden - 12.5.1964-08.09.2023
Horst Hermann von Allwörden -
12.5.1964-08.09.2023
Am späten Donnerstag Abend verstarb Horst Hermann von Allwörden, oder nur Horst, nur Hermann, oder Hexenhermann, oder Harantor, oder ... (vieleicht sollte man sammeln unter welchen Namen man ihm "begegnete") im Klinikum Itzehoe. Nachdem er am Mittwoch Nachmittag zuhause einen Schlaganfall hatte, wurde er dort behandelt, und sein Zustand verschlechterte sich so, dass man ihm nicht mehr helfen konnte.
Gemeinsam mit ihm begann ich 2007 das Projekt des Zauberspiegel-online, damals hatte ich noch keine Ahnung, was er auf die Beine stellen würde. Sein Willen, man könnte auch Sturheit sagen), sein Durchhaltevermögen immer wieder neue Themen, Autoren und Artikel zu "finden", seine Probleme dabei einzugestehen wenn er Unrecht hatte (was er ja qua Definition nie hatte), seinen Fischkopp und sein Humor haben die letzten Jahre mich als seine Frau persönlich, aber auch als Mitherausgeberin des Zauberspiegels sehr geprägt. Was ich zu erzählen hätte wäre der private Horst, der Mann, der liebend gerne M.A.S.H. sah oder die Gilmore Girls, der bei Auld Lang Syne feuchte Augen bekam ... aber es gibt ganz viele, die ihn anders kennen als ich.
Sein enormes, schier unerschöpfliches Wissen über das Fandom, Heftromane und diese ganze "Welt" haben mich immer wieder sprachlos gemacht, und mir gezeigt, was ein spezieller Mensch er in dieser Hinsicht ist.
Ich lade euch ein, in Kommentaren vielleicht eure Geschichte mit ihm zu erzählen, damit wie der vielfältigen Person, die er war, gerecht werden können.
Mein Wunsch wäre, dass der Zauberspiegel weiter geht, sich weiter entwickelt, was ganz Neues wird, dass die Geschichte der Geschichten, die der Zauberspiegel seit inzwischen über 15 Jahren erzählt.
Bettina
Kommentare
Ich habe Horst nie persönlich kennengelernt, aber bin lange genug in der Szene unterwegs, um ihn viele Male online "getroffen" zu haben ... und das war immer sachlich und von Respekt geprägt - von beiden Seiten selbstverständlich.
Ich habe hier nie einen Artikel geschrieben, aber ich habe mich immer bemüht, mein bescheidenes bibliographisches Wissen in einer Vielzahl von Kommentaren einzubringen.
Ich hoffe sehr, dass der Zauberspiegel fortgeführt und vielleicht sogar (in seinem Sinne natürlich) fortentwickelt wird. Es gibt keine vergleichbare Seite.
Danke, Horst, für die vielen spannenden Jahre hier!
Allerdings hatten wir per Internet schnell einen Draht mit- und zueinander. Und irgendwie konnte ich dann seine Anfrage, ob ich denn nicht was schreiben wollen würde - da war er hartnäckig - nur mit Ja beantworten.
Ich wünsche Bettina viel Kraft für die nächste Zeit.
Seit nunmehr bestimmt zehn Jahren hatten wir keinen Kontakt mehr, aber die Nachricht von seinem Tod macht mich traurig.
Mein Beileid, Bettina.
Leider ist mein Text beim 3. Marlos-Treffen von Uwe Schnabel gelandet. Sorry…
Ich hoffe, dass es mit dem Zauberspiegel irgendwie weitergeht. Wäre wirklich schade drum…
Horst hatte große Pläne und verstand sich aufs Mitreißen. Nicht alle von ihnen gingen so auf, wie wir uns das vorstellten.
Nichtsdestotrotz verdient er die Würdigung Herders:
"Ohne Begeisterung geschah nichts Großes und Gutes auf der Erde; die man für Schwärmer hielt, haben dem menschlichen Geschlecht die nützlichsten Dienste geleistet."
An Begeisterung hat es ihm nie gefehlt, so lange ich ihn kannte.
Eine wunderbare Würdigung, der ich nur zustimmen kann.
Über Harantor stolperte ich 2013, als ich das Forum von Bastei durchstöberte. Da tauchte, ich glaube vornehmlich im Bereich "Sonstiges", immer mal wieder dieser Seebär auf, der den Groschengrusel von seiner Geburtsstunde an zu kennen schien und im Brustton der Überzeugung das Ende des Groschenromans verkündete.
Sein Avatarbild war ein gezeichnetes Porträt, das dem Foto hier oben sehr ähnlich ist. Und irgendwie schien dieser Harantor etwas mit einem Zauberspiegel zu tun zu haben. Es hat dann noch ein paar Jahre gedauert, bis ich mal hier vorbeigeschaut habe.
Auf mich wirkte Horst Hermann wie eine Instanz, ein Fels, der in der Brandung der Zeit den Kompass immer fest in der Hand hatte.
Ich wünsche ihm, dass der Zauberspiegel in seinem Sinne fortgeführt wird, und spreche Bettina und den Angehörigen mein ehrliches Beileid aus.