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Noch'n Jubiläum - Fünf Jahre online

Zauberwort - Der Leit(d)artikelNoch'n Jubiläum
Fünf Jahre online

Fünf Jahre gibt es uns nun schon in den Weiten des Internets. Schon der zweite Grund in diesem Jahr zu feiern. Als wir 1982 mit dem Zauberspiegel begannen, war das Internet pure Science Fiction. Aber jetzt ist das Internet Realität und hat vieles verändert.

Das ist ein spannendes Umfeld für den Zauberspiegel.

Da können wir uns so richtig austoben. Bis jetzt hatten wir fünf Jahre lang Spaß und noch keinen Reibungsverlust. Das macht Lust auf mindestens weitere fünf Jahre ...

Das Internet stellt täglich neue Herausforderungen. So ist natürlich der Zauberspiegel ein ganz anderes Magazin als in der gedruckten Version in den Achtzigerjahren. Es hat sich bis heute noch kein Gefühl eingestellt, dass ein Tag wie der andere ist. Da gibt es immer wieder Überraschungen, die nach der Kunst der Improvisation rufen. Da gibt es keine negative Routine. Vor 25 Jahren hatten sich Arbeitsabläufe verfestigt, das Quartal hatte seinen Rhythmus, war strukturiert. Routine im schlechten Sinne. Da spielte dann auch irgendwann Langeweile eine Rolle. Das ist heute ganz anders. Ich hatte noch keinen Tag, an dem es langweilig war. Es gibt ständig was Neues ... Das hält die Stimmung hoch und verhindert, dass ich mich langweile. 
 
Der Zauberspiegel basiert auf Freiwilligkeit. Da muss der Spaß im Vordergrund stehen. Wenn der verloren geht, steht das ganze Ding auf der Kippe. Daher ist es enorm wichtig, dass es immer wieder Herausforderungen gibt. Da hilft es, abends gegen 23:00 Uhr wegen eines Beitrags den Tag neu zu ordnen oder einen Ausfall zu kompensieren und mit dem bereits terminierten Material herumzujonglieren, um den Zauberspiegel auf die Schnelle neu zu gestalten. Das macht Spaß und hilft die Motivation hochzuhalten. Das hält den Herausgeber auf Trab und seine ›Lust auf Zauberspiegel‹ lässt nicht nach.

Natürlich haben sich auch Abläufe automatisiert und wir arbeiten nach bestimmten Schemata, die sich im Laufe von fünf Jahren entwickelt haben. Angefangen damit, dass wir unsere Updates (nach Möglichkeit) immer um Mitternacht publizieren, bis hin zu gewissen Formatstandards. Aber nach fünf Jahren sollte es auch gewisse Abläufe geben. Nur zu improvisieren geht auch nicht. Da fransen die Nerven dann zu sehr aus und Magengeschwüre kündigen sich an. Das wäre dann negativer Stress.
 
Uns fallen auch ständig neue Dinge ein. Oh ja! Wir haben uns in den fünf Jahren viele Dinge ausgedacht, die wir noch machen wollen. Dabei brüten nicht nur Bettina und ich etwas aus. Auch von unseren Mitarbeitern, und auch von unseren Lesern und Partnern sind Ideen an uns herangetragen worden. Nicht alles lässt und ließ sich umsetzen, doch versuchen wir möglich zu machen, was umzusetzen ist. Da mussten wir aber im Laufe der Jahre auch verzichten lernen (was verdammt schwer ist, wenn man tolle Ideen nicht angehen kann). Doch insgesamt gefällt es mir sehr, nicht allein der kreative Kopf zu sein.   

Aber: Irgendwann muss man auch Position beziehen und erkennen, was man machen will und kann. Dann gilt es, eben genau das mit Konsequenz und Einsatz unter der Berücksichtigung der Vorlieben und speziellen Fähigkeiten seiner Mitarbeiter, Wirklichkeit werden zu lassen. Das ist es, was wir wollen. In Kürze heißt das: Wir machen Zauberspiegel (und das wie seit 2007 der Zusatz besagt - online).

Online - das hat auch einen weiteren Vorteil. Die Beiträge sind ständig verfügbar und können so immer wieder aufgerufen werden. Sie verschwinden nicht (wie einst in der gedruckten Version) in Regalen oder (schlimmstenfalls) dem Altpapier. So können uns ständig neue Leser in all unserer gewachsenen Vielfalt entdecken (und das passiert immer wieder). Unsere Autoren und Mitarbeiter können auf ihren älteren Beiträgen aufbauen. Serien lassen sich so deutlich besser schreiben und auch nachlesen. Die Vorteile, online zu publizieren sind zahlreich. Zudem ist es online deutlich billiger zu publizieren, als drucken oder kopieren zu lassen. Wenn wir für unsere fast 10.000 Beiträge Druck und Versand hätten bezahlen müssen ... Da ist es so besser. 
 
Wir werden also unseren Schwerpunkt definitiv - wie in den letzten fünf Jahren - auf das Magazin und dessen tägliches Programm legen. Wir werden nicht als Verleger auftreten oder als Produzent oder Herausgeber in Erscheinung treten. Verlage, Autoren und Herausgeber gibt es genug und wir wollen denen gar nicht in ihre Arbeit pfuschen. Das ist auch nicht unsere Philosophie. In dieses Geschäft wollen und werden wir uns also nicht aktiv einmischen (wir werden es aber kommentierend begleiten). Bei zu viel Aktivität verzettelt man sich nur und bekommt das ›Kerngeschäft‹ nicht mehr in den Griff. Gerade aber das darf nicht leiden. Das ist unser Aushängeschild (so viel ist uns bewusst). 

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass wir bereits ein- oder zweimal in Versuchung waren, Dinge voreilig und überhastet zu machen, weil die Idee so toll war (und auch noch ist). Zum Glück haben wir uns dann jeweils rechtzeitig besonnen und über die Konsequenzen unseres Tuns nachgedacht und kamen dann zu dem Schluss: jetzt noch nicht. Der dahinterstehende Aufwand war zu groß, würde Zeit kosten, zu viel (wie man Neudeutsch für Mitarbeiter so schön sagt) ››Manpower‹‹ kosten, die dann an anderer Stelle fehlen und damit letztendlich auf Kosten des Kerns gehen würde, eben des Zauberspiegel online. Die virtuelle Schublade, genannt Festplatte, ist aber groß. Da ist Platz für jede Menge Ideen, deren Zeit irgendwann kommen wird, sodass wir sie dann unseren ›Usern‹ präsentieren können.
 
Der Zauberspiegel-Leser hat sich an seine tägliche Dosis von vier bis zehn Beiträgen (ohne Nachrichten) gewöhnt. Da bleibt für ›Nebenkriegsschauplätze‹ im Bereich von Fanzineauflagen (unter 500 Stück) und andere Projekte keine Zeit und kein Raum. Auch ein Jahrbuch in gedruckter Form ist da ein viel zu aufwendiges Projekt für uns. Es geht auf Kosten des Online-Projekts. Da halten wir uns definitiv zurück. Unsere kreativen Kräfte können so dem Zauberspiegel zugutekommen. Daher sind einige Ideen dann doch verworfen worden. Andere harren da noch ihrer Umsetzung.

Was den Zauberspiegel angeht: Da gibt es noch jede Menge zu tun und zu optimieren. Die Abläufe müssen deutlich verbessert werden. Das Kerngeschäft muss immer weiter poliert werden, soweit uns das möglich ist. Aber auch das hält die Motivation hoch. Diversifizieren ist da nicht drin. Das klappt nicht, wird nichts, führt auf Irrwege und man verzettelt sich. Wir sind da immer noch auf dem Weg. Der Zauberspiegel ist eben letztlich eine Baustelle und wird es bleiben. Vieles gelingt, manches (noch) nicht.   
 
Aber der erfolgte und (endlich) erfolgreiche Umstieg von Joomla 1.0 zu Joomla! 2.5 eröffnet der Gestaltung weitere Möglichkeiten. Das alte Layout (Template) haben wir ausgereizt. Dabei hat es uns in verschiedenen ›Anstrichen‹ fast fünf Jahre treu begleitet, aber nun musste was passieren. Joomla! 1.0 und das Template zickten hier und da, machten Probleme und waren technisch einfach nicht mehr auf dem neuesten Stand. Da musste einfach was geschehen. Im Herbst letzten Jahres waren wir krachend gescheitert, als wir es selbst versuchten. So konnte es nicht weitergehen. Da hat Bettina - ohne viel Hoffnung - einen Job bei Joomla! ausgeschrieben. Sie hat unsere Situation geschildert, ausgeführt, dass wir nicht-kommerziell arbeiten und letztlich Kuchen ausgelobt. Aber wir fragten uns, wer darauf wohl anspringen sollte. Für verdammt viel Arbeit Kuchen zu versprechen, erschien kaum realistisch. Die Reaktion übertraf aber alle Erwartungen. Die Idee hinter dem Zauberspiegel bewog so manchen, seine Hilfe anzubieten. Das war überwältigend.
 
Letztlich landeten wir bei Mike Rieckhoff, der uns bei der Umstellung sehr geholfen hat (will sagen: Er hat es allein unter unserem begeisterten Beifall gemacht). Mike hat uns quasi adoptiert und bedingungslos seine Hilfe angeboten. Da war es dann nur konsequent, dass wir uns nach seinen Konditionen beim Hosting erkundigt haben und zu ihm als Provider gewechselt sind. Das soll keinesfalls bedeuten, dass wir mit PixelX - unserem bisherigen Provider - in irgendeiner Weise unzufrieden waren. Im Gegenteil. Wir können PixelX nur weiterempfehlen. Der Service war klasse. Uns wurde immer wieder unbürokratisch geholfen und unseren - teils absonderlichen - Wünschen entsprochen. Genauso hat man uns ohne Herumzicken ziehen lassen. Wir bedanken uns für viereinhalb Jahre (ausgezeichneter) Zusammenarbeit mit PixelX. Aber letztlich gilt: So gut PixelX für uns war: MR - Webmedia entspricht unseren Ansprüchen noch mehr, sodass wir die Server seiner Firma zu unserer virtuellen Heimat bzw. zu unserem ›Kiosk‹ gemacht haben.

Jetzt stehen wir also - passend zum 5. Jubiläum online - am Beginn einer neuen Ära. Diese Arbeit war vordringlich, und die Feierlichkeiten unseres Doppeljubiläums litten darunter. In letzter Konsequenz haben wir da die Zügel etwas schleifen lassen, um den Zauberspiegel auf die (neuen) Beine zu stellen.
 
Wir werden nun mit Joomla! 2.5 umgehen lernen. Noch arbeiten wir an dieser oder jenen Kleinigkeit, die nicht funktioniert hat. Wir müssen versuchen zu vermeiden, zu viele Gimmicks und optische Spielereien unterzubringen (und es gibt da so einige). Mal sehen, was wir im Laufe der Zeit daraus machen. Der Zauberspiegel ist eine vom Design her relativ nüchterne Seite und soll es bleiben. Wir sind nicht so für glitzernde und blinkende Effekte zu haben. Diese Tradition wollen wir fortsetzen.
 
Somit gilt es, sich weiter zu bescheiden und den Versuchungen nicht zu sehr nachzugeben, sondern den eingeschlagenen Weg konsequent zu verfolgen.
 
John ManningWas wir aber machen (und fortsetzen werden), weil es so gut in unsere und zu unserer tägliche(n) Arbeit passt: Wir versuchen Leute zusammenzubringen, Kontakte herzustellen und als Mittler aufzutreten. Bisher klappt das ganz gut. Schönes (und erfreuliches Beispiel) ist das Integrieren von deutschen Autoren und Autorinnen in die ›Shared World‹-Anthologien der ›Heroes in Hell‹-Serie und in die von John Manning herausgegeben US-Anthologie »What Scares the Boogeyman«. Dort haben wir Kontakte hergestellt, und Petra E. Jörns und Bettina S. Meister konnten Geschichten beitragen und werden bald in den USA publiziert. [Wir werden noch darüber berichten.] Solch Engagement wollen wir verstärken. Dafür nutzen wir auch und gerade Facebook. Dort trifft man sich und verlegt bei Bedarf die Kommunikation auf eine andere Ebene.

Dieses ›Kontakte herstellen‹ ist in der Tat ein Abfallprodukt unserer täglichen Arbeit am und mit dem Zauberspiegel. Im In- und Ausland reden wir mit Autoren, Verlegern, Herausgebern, Zeichnern und anderen Leuten. Diese Kontakte pflegen wir und hören so manches interessante Detail. So sind wir (ich will gar nicht mal sagen zentraler) Bestandteil eines Netzwerkes und können eben als solches Hilfe leisten. Da sind wir auch ein bisschen stolz und freuen uns auch darüber, wenn wir Leute zusammenbringen können.

Netzwerken ist mehr als nur ein Schlagwort für uns. Dabei geht es nicht darum, via Statusmeldung massenweise heiße Luft zu verbreiten oder eben diese berühmten ›Like it‹ oder in Deutsch ›Gefällt mir‹ zu sammeln, sondern diese Kontakte eben zu nutzen, um dem eigentlichen Zweck eines Netzwerks zu dienen, nämlich dem Austausch. Das klappt gut, ist aber natürlich noch ausbaufähig. Aber auch da sprechen wir mit Kontakten dies- und jenseits des Atlantiks.
 
Dazu werden wir versuchen, nicht nur Leute zusammenzubringen, sondern auch kleine Netzwerke realer Leute zu erzeugen. Im Idealfall heißt das auch, diese aus der virtuellen Welt des Internets herauszubrechen und auf eine lokale, persönliche Ebene zu bringen. Auch da machen wir Fortschritte. Ich bin da auch sehr gespannt, wohin uns dieser Weg führen wird und was da noch alles herauskommen wird.
 
Der Zauberspiegel ist in den letzten fünf Jahren der Kern unserer Aktivitäten geworden. Ihn hegen und pflegen wir, entwickeln ihn weiter, wollen ihn verbessern. Wir versuchen ihn so gut zu machen, wie es nur geht. Manchmal gelingt das nicht. Aber auch aus diesen Dingen lernen wir. Das geht auch, weil unsere Leser uns via Kommentarfunktion und Mail kritisch begleiten. 
 
Wir machen uns dabei keine Illusionen über unseren tatsächlichen Einfluss in der großen weiten Welt des Netzes. Wir sind selbst ››special interest‹‹ und erreichen zwar inzwischen im Durchschnitt fast 2.000 Leser pro Tag, aber das sind ›lediglich‹ Interessierte. Wer (nicht nur) dem Zauberspiegel Breitenwirkung zuschreibt, der irrt und verkennt die Situation. Im Falle des Zauberspiegels wäre das in etwa, dass wir den Heftroman ›zu Tode schreiben‹. Der rutscht auch ohne Zutun den Bach runter. Wir sind da nur Sterbebegleiter und versuchen Fans und Freunden des Heftromans, die Situation zu vermitteln. Die Mehrheit der Konsumenten dieser Publikationsform erreichen wir gar nicht. Viele von denen haben sich in den letzten Jahren des Kaufes enthalten, ohne jemals den Zauberspiegel gelesen zu haben.

Also, es gibt da keine Fantasien, als (einflussreiches) ›Massenblatt‹ zu gelten. Wir erreichen eben Interessierte, Liebhaber und Fans. Dafür machen wir uns den Spaß. Dabei arbeiten wir zwar online, aber ›modern‹ sind wir dabei nicht. Wir machen klassisches Fanmagazin, wie es früher gedruckt erschien. Wir haben das Relikt eines dahinsiechenden Fandoms übertragen in ein anderes Medium. Also quasi auch ›alter Wein in neuen Schläuchen‹. Dabei setzen wir auch ganz bewusst gelegentlich auf lange Texte. Manchmal sagt man uns: Lange Texte sind nicht zeitgemäß und wir sprengen damit ganz locker die Aufmerksamkeitsspanne unserer potenziellen Leser. Aber genau das machen wir in vollem Bewusstsein. Wir wollen lange Texte. Wir sind ein Anachronismus. Aber das wissen wir und wollen es so.   

Das Fandom ist im Wandel begriffen. Das klassische Fandom, in dem ich und andere groß geworden sind, ist obsolet und quasi eine Altherrenveranstaltung geworden (ich selbst werde auch schon in nicht einmal mehr zwei Jahren 50). Es lebt hier und da, aber das, was sich früher in Fanclubs organisierte, ist längst von einer persönlichen zu einer virtuellen Welt geworden, das sich in sozialen Netzwerken, (teilweise [sehr] kurzlebigen) Fanseiten, Foren und dergleichen austobt. Das neue Fandom ist manchmal viel spezifizierter und sehr punktuell auf eine Sache ausgelegt. Der Mausklick, Fanfiction, der kurze knackige Kommentar sind viel wichtiger geworden, als ein ausgefeilter Kommentar und Artikel. Kleinverlage haben mit ihren Anthologien und den dort verlegten Romanen die Rolle der Fanzines übernommen.

Wir haben uns jedoch bewusst für die Form des klassischen Magazins im »www« entschieden. Das hängt damit zusammen, dass wir in erster Linie diejenigen ansprechen wollen, die sich nicht allzu spezialisiert für diese oder jene Sache interessieren. Da hat die klassische Form des Magazins natürlich Vorteile. Wir können da eben nachhaltig arbeiten.

Wir überlegen jedoch auch, die ›neuen Formen‹ in den Zauberspiegel zu integrieren. Wie wir das angehen, müssen wir uns überlegen. Eine Möglichkeit wären Unterseiten (Subdomains) im Zauberspiegel, die inhaltlich nicht von uns und der Redaktion betreut werden.

Aber wir spielen da auch mit anderen Modellen. Doch es gilt das, was ich schrieb: Diese Ideen treten in den Hintergrund, damit der Zauberspiegel an sich nicht leidet. Aber wer auch immer hier Möglichkeiten für sich sieht, tätig zu werden, der möge einfach an uns herantreten. Eine kurze Mail genügt, und wir werden versuchen, das möglich zu machen. Da sind wir sehr flexibel und offen.
 
Eine weitere Option ist eine sogenannte ›Community‹ zu bauen. Es gibt für Joomla! da entsprechende Erweiterungen, die es möglich machen, den Zauberspiegel so zu erweitern, dass wir ein Magazin mit angeschlossenem sozialen Netzwerk (eine Art ›Mini-Facebook‹) unserer User bekommen. Für uns ist die Frage: ›Cui bono?‹ - Wem also nützt dergleichen? Ist so was überhaupt erwünscht? Sollen wir dergleichen aufbauen?
 
Interessant würde der Aufbau einer Community erst dann, wenn es auch entsprechend genutzt wird. Sonst schleppt man nur Ballast mit. Wir hatten ja bereits ein Forum. Das verlor völlig an Bedeutung, als wir unseren Usern die Kommentarfunktion boten. Reicht es, wenn Leser ihre Meinung sagen können, oder besteht der Wunsch, umfangreichere Kontaktmöglichkeiten zu bieten?
 
Und nun seid ihr dran, die User, Mitarbeiter, Leser und Gäste des Zauberspiegels. Sagt uns, ob ihr dergleichen wollt oder ob die Idee der Community auf die ›Halde der Ideen‹ abgeschoben werden soll.

Wir wollen uns auch entwickeln, um nicht zu verharren. Wir mögen die konservative Form des klassischen Fanzines gewählt haben, aber wir wollen nicht die Asche bewahren, sondern die Fackel weitergeben. Wir wollen Interesse an den Genres und nicht nur einzelnen Inkarnationen derselben in Form von Filmen, Hörspielen, Büchern und Comics wecken. Aber für die Idee einer Community brauchen wir Leute, die da mitmachen. Ansonsten bringt das nichts. 

Wie leitete ich den ersten Artikel vor fünf Jahren ein? Mit den Worten des letzten großen Songs in dem Film »Still Crazy«:
And the flame still burns
Und das tut sie immer noch. …Aber bei manchen Sachen können wir das Angebot machen. In anderen Fällen (wie der Community) brauchen wir schon im Vorfeld Akzeptanz.
 
Rebecca GabléRebecca Gablé, die von mir sehr geschätzte Autorin historischer Romane und Krimis, sandte folgendes Grußwort:
 
Ich gratuliere dem Zauberspiegel herzlich zum Doppel-Jubiläum und wünsche für die Zukunft weiterhin lebhaften Austausch zu vielen spannenden Themen.

Diesen Wünschen möchte ich mich anschließen. Denn das wollen wir machen. Uns vieler Themen annehmen und diese spannend (und auch kontrovers) aufbereiten. Nicht jeder wird immer die Art der Mitarbeiter und Autoren des Zauberspiegels schätzen. Aber das sollte mittlerweile hinreichend bekannt sein, dass wir nicht immer ›everybodys darling‹ sein wollen. Das aber macht auch einen Gutteil des Spaßes aus, den unsere Autoren haben. Sie dürfen (aber müssen nicht) zu jedem nett und freundlich sein. Die Autoren wählen die Form, ihre Texte aufzubereiten. So kommt es dann, dass wir uns nicht immer und bei jedem dauerhaft beliebt machen.
 
Man soll den Zauberspiegel lesen, aber man muss ihn nicht permanent mögen. Aber wer meint, den Stab wegen einiger weniger Beiträge, die nicht allen Konventionen entsprechen, über das gesamte Magazin brechen zu müssen, der sollte seine eigenen Einstellungen einmal überprüfen (das ist im Übrigen nicht damit zu verwechseln, uns von eventuellem Missfallen in Kenntnis zu setzen).
 
Und so gehen wir dann mal die nächste Etappe in der Geschichte des Zauberspiegels an. Wollen mal sehen, wohin die uns führen wird. Ich bin gespannt.
 
Ihr auch?
 
In diesem Sinne ...
Horst von Allwörden
Mit-Gründer, Herausgeber und Chefredakteur vom Zauberspiegel

Kommentare  

#1 Cartwing 2012-05-31 06:56
Herzlichen Glückwunsch! 5 Jahre sind schon ne lange Zeit, Hut ab vor der Leistung. Ich erinnere mich noch oft und gern an die alten Zeiten, aber damals musste man lange auf die nächste Ausgabe warten... zu lange für meinen Geschmack. Ich erinnere mich, dass es damals ein wöchentlich erscheinendes Zine gab (Fandom weekly), welches ich abonnierte, nur weil es wöchentlich erschien... die Beiträge allerdings...
Bei Zauberspiegel - online finde ich jeden Tag mindestens einen Beitrag der mich interessiert. Neben den PhantaNews (wenn ich das sagen darf) von unserem alten Kollegen Holzhauer ist und bleibt es meine Lieblingsseite. Da ist man fast ein bisschen stolz, daran mitarbeiten zu dürfen.
#2 McEL 2012-05-31 17:10
Herzlichen Glückwunsch auch von mir!
Zitat:
Da sind wir auch ein bisschen stolz und freuen uns auch darüber, wenn wir Leute zusammenbringen können.
Das kann ich voll unterschreiben! GErade erst ein paar Wochen (?) her ist ein Beitrag hier über den Begedia-Verlag. Interesse geweckt, Kontakt aufgenommen, Ergebnis: Zusammenarbeit, die bestimmt toll wird. :-)
Ansonsten gefallen mir gerade die manchmal kontroversen Diskussionen. Die sind eine echte Bereicherung! Ich bleibe dabei und euch gewogen!
#3 joe p. 2012-05-31 17:32
Eine Sache habe ich dem Zauberspiegel sehr übel genommen: Den PR Neo-Artikel des Herrn Trubshaw. Ein Verriss eines noch nicht bestehenden Projektes mit Nicht-Argumenten war eine Beleidigung der Intelligenz des Lesers. Da es aber bei dieser einen Entgleisung geblieben ist, nehme ich die Seite nun wieder bei meinen Lesezeichen auf. Herzlichen Glückwunsch! (für die fünf Jahre, jetzt, nicht für das Lesezeichen).
#4 McEL 2012-05-31 17:47
zitiere joe p.:
Eine Sache habe ich dem Zauberspiegel sehr übel genommen: Den PR Neo-Artikel des Herrn Trubshaw. (...)war eine Beleidigung der Intelligenz des Lesers.

Das fällt unter "freie Meinungsäußerung". Mal ganz abgesehen davon, dass sicherlich nicht jeder Leser des Artikels sinch in seiner Intelligenz beleidigt gefühlt hat, spricht es m. E. sehr für den Zauberspiegel, dass er auch solche Artikel veröffentlicht und dadurch eine beispiellose Vielfalt zulässt. Denn: Jeder Artikel ist die persönliche Meinung/Ansicht des Autors, nicht zwangsläufig die der ZS-Redaktion und gibt auch nicht (zwangsläufig) deren "Linie" wieder. Solche Artikel abzulehnen, weil sie auf Protest stoßen (könnten), wäre in meinen Augen schon Zensur bzw. die direkte Vorstufe davon.
#5 Mikail_the_Bard 2012-05-31 21:35
Ja, dann erstmal Happy-B-Day wie man auf Neudeutsch sagt. Leider bin ich mit dem was ich eigentlich zum Wiegenfeste fertighaben wollte nicht zu Potte gekommen. Zuviel Stress im Job und abends keine Zeit. :-( Und so ganz weiß ich auch nicht ob dieses "Geschenk" so ganz gepasst hätte.
Aber meine Anwesenheit ist doch auch ein schönes Geschenk!?!
#6 Lefti 2012-05-31 22:26
Mann-o-Mann! :eek:
Da sehe ich andauernd diesen höchst ominösen Countdown...
Und jetzt, wo es so weit ist, hätte ich es fast verpaßt...! :eek:
Aber ich hab's gerade noch mal so hingekriegt.
Also, auch von mir:

Herzlichen Glückwunsch zu 5 Jahre Zauberspiegel online!

Zitat:
Aber wir spielen da auch mit anderen Modellen. ... Aber wer auch immer hier Möglichkeiten für sich sieht, tätig zu werden, der möge einfach an uns herantreten. Eine kurze Mail genügt, und wir werden versuchen, das möglich zu machen. Da sind wir sehr flexibel und offen.
Ich denke, ich werde diese Chance/dieses Angebot nutzen und diesbzgl. dieses Jahr noch auf Euch zukommen. ;-)

Anderes Thema: Community

Wie kann man sich das denn vorstellen?
So, daß es eine Chat-Funktion gibt, daß ein Tag in der Woche als Chat-Tag auserkoren wird und man über ein bestimmtes Thema chattet?
Die registrierten User sind doch schon eine Art Community, oder nicht? :roll:
#7 Harantor 2012-05-31 22:53
zitiere Lefti:
Mann-o-Mann!

Anderes Thema: Community

Wie kann man sich das denn vorstellen?


Die Geschichte mit der Community stellt Bettina noch einmal näher vor. Generell hast Du natürlich recht, dass nicht nur die registrierten, sondern alle, die sich hier kommentierend melden oder regelmäßig vorbei kommen schon eine Community sind. Aber man kann das mglw. vertiefen.
#8 MikeR 2012-06-01 15:57
Von mir auch noch die Herzlichesten Glückwünsche und auf die nächsten 5 Jahre. ;)
#9 Rudi 2012-06-01 20:00
Ich weiß, viel kann ich nicht sagen. Aber verfolge Zauberspiegel schon 5 Jahre. Seit diesem Jahr bin ich ja aktiv dabei, schreibe für Zamorra Kolumne. Würde ich nicht schichten würde ich sogar mehr Artikel schreiben. Rezensionen für den neuen Roman kommen von mir alle 2 Wochen. Gratuliere für 5 Jahre Zauberspiegel. Horst ich hoffe das es noch Jahre weiter geht. Gratulation für 5 Jahre Zauberspiegel
#10 Michael 2012-06-03 22:54
Warum seid ihr denn bei Joomla geblieben. Ihr hättet doch auch wechseln können. Drupal Typo3 oder auch ganz billig Word-Press?

Ich hoffe noch ein paar Jahre in den Zauberspiegel blicken können.
#11 Harantor 2012-06-03 23:27
zitiere Michael:
Warum seid ihr denn bei Joomla geblieben. Ihr hättet doch auch wechseln können. Drupal Typo3 oder auch ganz billig Word-Press?

Wir sind bei Joomla geblieben, weil der Kern noch so wie wir es gewöhnt sind. Wir können damit locker weiterarbeiten. Es ist nicht alles zum Besseren verändert worden. Aber manches ist gut. Und man kann schon sagen: Better the Devil you know.

Typo 3 wurde uns als zu kompliziert beschrieben. Drupal wäre es fast geworden (wir konnten uns aber nicht durchringen). Und Wordpress hatten wir bei den vorigen Nachrichten und konnte mich nicht überzeugen. Daher haben wir die Nachrichten auch schon in Joomla! integriert.

zitiere Michael:
Ich hoffe noch ein paar Jahre in den Zauberspiegel blicken können.

Danke. Und ja. Das soll noch ein paar Jahre dauern. Wir ahben noch sehr viel Spaß daran.
#12 koldir 2012-06-16 15:38
Etwas spät zwar, aber nicht weniger herzlich: Glückwunsch zum 5. Mögen noch viele weitere Jahre folgen!

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