Das ewige Alibi - Das Jammern der Autoren
Das ewige Alibi
Das Jammern der Autoren
Das Jammern der Autoren
In den Siebzigern und Achtzigern waren Horror, Fantasy und SF jenseits des Heftes und der Taschenbucheditionen von Pabel, Zauberkreis, Kelter (die ja ohne ISBN via Bahnhofsbuchhandel, Kioske und Supermärkte vertrieben wurden) und den »John Sinclair«-Taschenbüchern von Bastei kurzum das Phantastische im deutschen Buchmarkt fest in Händen von Engländern und Nordamerikanern. Gerade bei den Publikumsverlagen war es schwer, deutsche Autoren zu finden. Es war fast wie die Suche nach einem Kleeblatt mit vier Blättern. Und wenn man es fand - gerade in der SF - oft kein Glücksfall.
In der SF gab es vereinzelte Versuche, aber die waren eher langweilig, ideologisch belastet und wohl eher gewollt nicht unterhaltend. Der Slogan der »SFT« (Science Fiction Times), SF müsse der Weltrevolution dienen, erwies sich als Kassengift. Das wollte keiner lesen. Das war special interest. Zu diesen Romanen hat dann mal ein Genrelektor folgendes Gleichnis entworfen. Man gebe einem deutschen und einem amerikanischen Autor die gleiche Aufgabe. Ein Wohnblock so groß wie Hamburg. Was schreibt der Deutsche? Erst mal hundert (oder mehr) Seiten einer soziologischen Abhandlung Wer das durchhält, bekommt dann vielleicht eine Geschichte. - Was macht der Ami? Er nimmt eine Leiche und dann kommt ein Privatdetektiv wie Philip Marlowe. Und wir sind mitten in der spannenden Geschichte
Diesen Ruf als Kassengift hat sich die deutsche SF hart erarbeitet. Und wenn man manche der Texte liest, kommt tatsächlich pure Langeweile auf. Deutsche SF war bis auf »Perry Rhodan« jahrelang kommerziell verbrannt. Im Grunde hat sie sich noch nicht davon erholt. Allerdings gibt es auch hier Zeichen, dass sich die Situation ändert. So langsam geraten die schlechten, alten Zeiten in Vergessenheit.
Ähnlich erging es SF-Autoren aus der ehemaligen DDR, die sich nach der Wende und Wiedervereinigung wunderten, dass sie nicht verlegt wurden. Man versuchte ihnen klar zu machen, dass ihre Texte nicht kommerziell genug wären und Verlage Geld verdienen müssten. Manche glaubten, dass nun die Zensur der Politik durch die des Geldes abgelöst worden wäre. Aber sie irrten. Es war keine Zensur, denn Verlage müssen mit den von ihnen verlegten Büchern Geld verdienen. Und dazu brauchen sie entsprechend kommerzielle Texte, die sich auch verkaufen. Da mag man noch so hehre Vorstellungen von Literatur haben, es geht letztlich ums Geld. Und die Sozialisierung der SF im Westen unserer Republik ist nun mal eine enorm kommerzielle. Aber auch darin kann man, wenn man es geschickt anstellt, ein Anliegen, eine Botschaft oder anderes unterbringen. Kommt SF, gleich von wem, als strunzlangweiliges politisches oder sozialkritisches Le(e)hrstück daher, geht es an der Kasse nicht.
Nun jammern die Horrorautoren. Sie hätten keine Chance, es gäbe so gute Autoren in ihren Reihen und sie bekämen keine Chance Gleiches hatten die SF-Autoren aus Ost und West in den Siebzigern gesagt. Die Genres ändern sich, die Sprüche bleiben die gleichen.
Dabei hat sich die Situation phantastischer Autoren deutscher Zunge seit den Achtzigern doch deutlich geändert (und eben nicht zum Schlechteren). Hier gilt es Wolfgang Hohlbein zu nennen, der so mit seinen Büchern bzw. deren Verkaufserfolg (gleich was Leser/Fan oder auch selbst ernannter Guru der Rezensenten davon hält) manche Bresche geschlagen hat und Wege für andere Autoren geebnet hat. Er hat gezeigt, dass phantastische Stoffe aus heimatlichen Schreibmaschinen und Computern (auch auf hohem Niveau) verkäuflich sind. Hohlbein ist kein Kassengift und er ist in erster Linie unterhaltend und Mainstream. Von Hohlbein lernen, heißt siegen lernen, könnte man salopp sagen.
Heitz, Meyer, Eschbach, Plischke, Plaschka und (viele) Autoren und Autorinnen sind ihm seither gefolgt und zeigen, dass Hohlbein kein Eintagsautor und sein Erfolg und der anderen mehr als eine temporäre Erscheinung ist. Ähnlich ist die Situation in fast allen Genres, die wir im Zauberspiegel so beackern. Allerdings: Die Stoffe sind Mainstream. Sie sind verkäuflich. Und sie laufen in fast allen führenden Publikumsverlagen. Diese Erfolge sind nicht wegzudiskutieren oder durch demonstratives Leiden zu entwerten. Sie sind längst auch keine Ausnahmeerscheinung mehr, sondern ein fest etablierter Teil im Programm deutscher Publikums- bzw. Mainstream-Verlage.
Sehen wir uns das Genre Horror doch einmal an: In den Achtziger- und Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts war der Horror bei Weitem das erfolgreichste Genre unter denen phantastischer Ausprägung. In den USA setzten KING & Co. immer neue Vorschuss-Bestmarken. In Deutschland nahm man Thriller und nannte sie Horrorthriller, um sie an der Kasse besser verwerten zu können. Und im Heft liefen die Dinger wie geschmiert. Das ist lange vorbei. Brent Weeks sprach im Zauberspiegel-Interview von » «. Das Genre hat wohl nun die Talsohle durchschritten. Aber von den glorreichen Zeiten ist man noch weit entfernt. Es ist mehr das Licht an Ende des Tunnels, der Silberstreif am Horizont oder welches Bild man auch immer verwenden will.
Joe Lansdale sagte im Zauberspiegel-Interview:
Der Horror selbst findet in den deutschen Publikumsverlagen nur noch eingeschränkt statt. Nicht, weil ihn die Verlage nicht wollen, sondern weil dem Horror kommerziell die Luft ausging. Ein Teil dessen, was sich früher Horror und/oder phantastischer Roman schimpfte, erscheint jetzt als Urban Fantasy oder auch Dark Fantasy. Aber der Horror selbst hat definitiv (in gedruckter Form) an Strahlkraft verloren, während das bewegte Bild (sprich: Film) wesentlich erfolgreicher läuft.
Wer also Horror für Publikumsverlage schreiben will und das Kind auch so beim Namen genannt wissen möchte, der sollte sich bewusst sein, dass er einen Stoff entwerfen muss, der sich jenseits des special interest wiederfinden sollte. Im anderen Fall ist er bei kleineren Verlagen besser aufgehoben. Dort, wo eben für den schmalen Kreis interessierter Leser produziert wird.
Horror in der Form des manchmal so genannten Splatter ist auch noch eher special interest, ohne die (insbesondere in gedruckter Form) ganz große Breitenwirkung. Das liegt auch in der Natur der Sache. Sich seitenweise durch Gewaltdarstellungen zu wühlen ist nicht unbedingt Spaß. Was auf der Leinwand und/oder Mattscheibe in Sekunden (sehr effektvoll) vorbei ist, dauert in seiner Schilderung mittels Worte länger. Immerhin muss der Autor das Kino im Kopf entwickeln. Und nur wenige Autoren beherrschen es, derlei Schilderungen in kurzen dürren Worten zu entwickeln. Andere suhlen sich förmlich in ihren ausufernden Beschreibungen von Sex und Gewalt. Klatscht das Gehirn auf der Leinwand an die Wand, habe ich es schnell erfasst, aber ein Autor braucht dafür viel länger - und es wird schnell fade. Das ist so, als müsste ich mich per Einzelbild durch die Szene kämpfen, in der das Hirn an die Wand klatscht. Da muss man schon ein ziemlicher Freak sein, um das genießen zu können.
Auch Heftstoffe der klassischen Ausprägung haben auf dem Buchmarkt keine Chance. Dazu sind sie zu überkommen und überholt. Manche der Plots mögen zwar für ein Buch taugen, aber generell kann man mit denen in Form und Konstruktion überkommenen Stoffen nicht auftrumpfen.
Derlei Horror ist in den kleinen Verlagen besser aufgehoben, denn die Lesergemeinde solcher Texte ist eher überschaubar und nicht zahlreich genug, um sie kommerziell auszuwerten. Das reicht nicht, um in einem Publikumsverlag publiziert zu werden. Der braucht Texte, die sich an einen möglichst breiten Geschmack richten. Dann kann man nur dosiert mit Sex, Gewalt und spritzendem Blut auftrumpfen. Zudem sollte noch eine interessante (nicht zu spezielle) Geschichte dabei sein. Das Ganze sollte in Form und Inhalt dann noch den Anforderungen genügen. Dann heißt es ...
... warten, warten, warten Die Reaktionszeiten von Verlagen sind lang. Das liegt nicht daran, dass die Herrschaften in den Verlagsstuben nach dem Frühstück erst mal einen Rotwein schlürfen, mit Bestsellerautoren zu Mittag essen, dann eine Jamsession veranstalten, am Schreibpult herumlungern, aus dem Fenster starren oder sonstwie künstlerisch herumhängen. Die haben zu arbeiten.
Der einsendende Autor muss damit rechnen, dass sein Text nicht unbedingt zur Kenntnis genommen wird, sollte dies unverlangt und ohne Unterstützung einer Agentur erfolgt sein. Das heißt Rücksendung mit Formbrief, dem anzusehen ist, dass mit dem Exposé, mit dem Skript oder der Leseprobe nicht wirklich gearbeitet wurde. Oft genug steht auch in der Ablehnung eine Abwandlung von Passt nicht ins Programm.
Will sagen: Wer sich also an einen Publikumsverlag wendet, der täglich mehrere Dutzend unverlangt eingesandter Manuskripte von (hoffnungsvollen) Autoren bekommt, der sollte bitte nicht erwarten, dass im Falle einer Ablehnung dann auch noch detailreich darauf eingegangen wird, warum die Ablehnung erfolgte oder über die Ablehnung hinweggetröstet wird. Der Lektor/die Lektorin muss sich in erster Linie um die Werke kümmern, die erscheinen sollen. Mit diesen Autoren arbeitet er/sie auch in der Regel. Das gehört zu seiner Jobbeschreibung und sichert dann seinen Arbeitsplatz. Aber der abgelehnte mehr oder minder junge Autor kann kaum erwarten, gestreichelt und getröstet zu werden. Ein engagierter Kleinverleger und seine freien Lektoren können da durchaus mehr Zeit investieren. Und tun es oft auch. Wer also umsorgt sein will, lasse besser die Finger von größeren Verlagen.
Nun mag man der Meinung sein, die Verlage könnten hier die Talente der Zukunft finden. Das mag sein, aber man sehe es mal so: Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen ist effizienter, als der Versuch, aus den unverlangt eingesandten Skripten den Autor der Zukunft herauszufiltern. Immerhin geht DroemerKnaur mit Neobooks einen interessanten Weg und lässt einen Teil der Arbeit von Lesern erledigen. Die Endkunden sind da Betatester und filtern eingestellte Skripte einmal vor. Wer das mal probieren will ...
Dennoch hört man immer gern die alte Leier von den schlechten Amis, die deutschen Autoren die Veröffentlichungen wegnähmen (klingt genauso doof und ein bisschen rassistisch wie der Spruch von den Ausländern, die den Deutschen die Arbeit klauen) oder von der Verweigerungshaltung der Verlage. Ich kann diese Beobachtungen nicht bestätigen. Um es provokant zu sagen: Manchmal plagt mich das Gefühl, dass manche dieser Autoren eine sehr romantische Vorstellung vom Geschäft des Bücher machen und des Bücher verkaufen haben und zum anderen auf der Suche nach einfachen Wahrheiten sind. Das sind nämlich gute Ausreden, das eigene Gebaren nicht hinterfragen zu müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Bücher machen jemals so romantisch war, wie es manchen im Kopf herumgeistert. Belletristische Publikumsverlage mussten schon immer Geld verdienen, und dazu brauchten sie Bücher, die eben das breite Publikum ansprechen.
In der SF gab es vereinzelte Versuche, aber die waren eher langweilig, ideologisch belastet und wohl eher gewollt nicht unterhaltend. Der Slogan der »SFT« (Science Fiction Times), SF müsse der Weltrevolution dienen, erwies sich als Kassengift. Das wollte keiner lesen. Das war special interest. Zu diesen Romanen hat dann mal ein Genrelektor folgendes Gleichnis entworfen. Man gebe einem deutschen und einem amerikanischen Autor die gleiche Aufgabe. Ein Wohnblock so groß wie Hamburg. Was schreibt der Deutsche? Erst mal hundert (oder mehr) Seiten einer soziologischen Abhandlung Wer das durchhält, bekommt dann vielleicht eine Geschichte. - Was macht der Ami? Er nimmt eine Leiche und dann kommt ein Privatdetektiv wie Philip Marlowe. Und wir sind mitten in der spannenden Geschichte
Diesen Ruf als Kassengift hat sich die deutsche SF hart erarbeitet. Und wenn man manche der Texte liest, kommt tatsächlich pure Langeweile auf. Deutsche SF war bis auf »Perry Rhodan« jahrelang kommerziell verbrannt. Im Grunde hat sie sich noch nicht davon erholt. Allerdings gibt es auch hier Zeichen, dass sich die Situation ändert. So langsam geraten die schlechten, alten Zeiten in Vergessenheit.
Ähnlich erging es SF-Autoren aus der ehemaligen DDR, die sich nach der Wende und Wiedervereinigung wunderten, dass sie nicht verlegt wurden. Man versuchte ihnen klar zu machen, dass ihre Texte nicht kommerziell genug wären und Verlage Geld verdienen müssten. Manche glaubten, dass nun die Zensur der Politik durch die des Geldes abgelöst worden wäre. Aber sie irrten. Es war keine Zensur, denn Verlage müssen mit den von ihnen verlegten Büchern Geld verdienen. Und dazu brauchen sie entsprechend kommerzielle Texte, die sich auch verkaufen. Da mag man noch so hehre Vorstellungen von Literatur haben, es geht letztlich ums Geld. Und die Sozialisierung der SF im Westen unserer Republik ist nun mal eine enorm kommerzielle. Aber auch darin kann man, wenn man es geschickt anstellt, ein Anliegen, eine Botschaft oder anderes unterbringen. Kommt SF, gleich von wem, als strunzlangweiliges politisches oder sozialkritisches Le(e)hrstück daher, geht es an der Kasse nicht.
Nun jammern die Horrorautoren. Sie hätten keine Chance, es gäbe so gute Autoren in ihren Reihen und sie bekämen keine Chance Gleiches hatten die SF-Autoren aus Ost und West in den Siebzigern gesagt. Die Genres ändern sich, die Sprüche bleiben die gleichen.
Dabei hat sich die Situation phantastischer Autoren deutscher Zunge seit den Achtzigern doch deutlich geändert (und eben nicht zum Schlechteren). Hier gilt es Wolfgang Hohlbein zu nennen, der so mit seinen Büchern bzw. deren Verkaufserfolg (gleich was Leser/Fan oder auch selbst ernannter Guru der Rezensenten davon hält) manche Bresche geschlagen hat und Wege für andere Autoren geebnet hat. Er hat gezeigt, dass phantastische Stoffe aus heimatlichen Schreibmaschinen und Computern (auch auf hohem Niveau) verkäuflich sind. Hohlbein ist kein Kassengift und er ist in erster Linie unterhaltend und Mainstream. Von Hohlbein lernen, heißt siegen lernen, könnte man salopp sagen.
Heitz, Meyer, Eschbach, Plischke, Plaschka und (viele) Autoren und Autorinnen sind ihm seither gefolgt und zeigen, dass Hohlbein kein Eintagsautor und sein Erfolg und der anderen mehr als eine temporäre Erscheinung ist. Ähnlich ist die Situation in fast allen Genres, die wir im Zauberspiegel so beackern. Allerdings: Die Stoffe sind Mainstream. Sie sind verkäuflich. Und sie laufen in fast allen führenden Publikumsverlagen. Diese Erfolge sind nicht wegzudiskutieren oder durch demonstratives Leiden zu entwerten. Sie sind längst auch keine Ausnahmeerscheinung mehr, sondern ein fest etablierter Teil im Programm deutscher Publikums- bzw. Mainstream-Verlage.
Sehen wir uns das Genre Horror doch einmal an: In den Achtziger- und Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts war der Horror bei Weitem das erfolgreichste Genre unter denen phantastischer Ausprägung. In den USA setzten KING & Co. immer neue Vorschuss-Bestmarken. In Deutschland nahm man Thriller und nannte sie Horrorthriller, um sie an der Kasse besser verwerten zu können. Und im Heft liefen die Dinger wie geschmiert. Das ist lange vorbei. Brent Weeks sprach im Zauberspiegel-Interview von » «. Das Genre hat wohl nun die Talsohle durchschritten. Aber von den glorreichen Zeiten ist man noch weit entfernt. Es ist mehr das Licht an Ende des Tunnels, der Silberstreif am Horizont oder welches Bild man auch immer verwenden will.
Joe Lansdale sagte im Zauberspiegel-Interview:
Horror seems to be back in here in the states. Not the way it was in the eighties, but there are lots of outlets for it.Er meint damit aber auch und gerade Kurzgeschichten, und gerade die tun sich in Deutschland (gleich zu welchem Genre sie gehören) traditionell (kommerziell) schwer. Unser Land ist ein Romanland. Die Kurzgeschichte, die Sammlung derselben oder die Anthologie ist kein Leuchtturm des Absatzes. Leider, muss man sagen. Aber so ist es.
Der Horror selbst findet in den deutschen Publikumsverlagen nur noch eingeschränkt statt. Nicht, weil ihn die Verlage nicht wollen, sondern weil dem Horror kommerziell die Luft ausging. Ein Teil dessen, was sich früher Horror und/oder phantastischer Roman schimpfte, erscheint jetzt als Urban Fantasy oder auch Dark Fantasy. Aber der Horror selbst hat definitiv (in gedruckter Form) an Strahlkraft verloren, während das bewegte Bild (sprich: Film) wesentlich erfolgreicher läuft.
Wer also Horror für Publikumsverlage schreiben will und das Kind auch so beim Namen genannt wissen möchte, der sollte sich bewusst sein, dass er einen Stoff entwerfen muss, der sich jenseits des special interest wiederfinden sollte. Im anderen Fall ist er bei kleineren Verlagen besser aufgehoben. Dort, wo eben für den schmalen Kreis interessierter Leser produziert wird.
Horror in der Form des manchmal so genannten Splatter ist auch noch eher special interest, ohne die (insbesondere in gedruckter Form) ganz große Breitenwirkung. Das liegt auch in der Natur der Sache. Sich seitenweise durch Gewaltdarstellungen zu wühlen ist nicht unbedingt Spaß. Was auf der Leinwand und/oder Mattscheibe in Sekunden (sehr effektvoll) vorbei ist, dauert in seiner Schilderung mittels Worte länger. Immerhin muss der Autor das Kino im Kopf entwickeln. Und nur wenige Autoren beherrschen es, derlei Schilderungen in kurzen dürren Worten zu entwickeln. Andere suhlen sich förmlich in ihren ausufernden Beschreibungen von Sex und Gewalt. Klatscht das Gehirn auf der Leinwand an die Wand, habe ich es schnell erfasst, aber ein Autor braucht dafür viel länger - und es wird schnell fade. Das ist so, als müsste ich mich per Einzelbild durch die Szene kämpfen, in der das Hirn an die Wand klatscht. Da muss man schon ein ziemlicher Freak sein, um das genießen zu können.
Auch Heftstoffe der klassischen Ausprägung haben auf dem Buchmarkt keine Chance. Dazu sind sie zu überkommen und überholt. Manche der Plots mögen zwar für ein Buch taugen, aber generell kann man mit denen in Form und Konstruktion überkommenen Stoffen nicht auftrumpfen.
Derlei Horror ist in den kleinen Verlagen besser aufgehoben, denn die Lesergemeinde solcher Texte ist eher überschaubar und nicht zahlreich genug, um sie kommerziell auszuwerten. Das reicht nicht, um in einem Publikumsverlag publiziert zu werden. Der braucht Texte, die sich an einen möglichst breiten Geschmack richten. Dann kann man nur dosiert mit Sex, Gewalt und spritzendem Blut auftrumpfen. Zudem sollte noch eine interessante (nicht zu spezielle) Geschichte dabei sein. Das Ganze sollte in Form und Inhalt dann noch den Anforderungen genügen. Dann heißt es ...
... warten, warten, warten Die Reaktionszeiten von Verlagen sind lang. Das liegt nicht daran, dass die Herrschaften in den Verlagsstuben nach dem Frühstück erst mal einen Rotwein schlürfen, mit Bestsellerautoren zu Mittag essen, dann eine Jamsession veranstalten, am Schreibpult herumlungern, aus dem Fenster starren oder sonstwie künstlerisch herumhängen. Die haben zu arbeiten.
Der einsendende Autor muss damit rechnen, dass sein Text nicht unbedingt zur Kenntnis genommen wird, sollte dies unverlangt und ohne Unterstützung einer Agentur erfolgt sein. Das heißt Rücksendung mit Formbrief, dem anzusehen ist, dass mit dem Exposé, mit dem Skript oder der Leseprobe nicht wirklich gearbeitet wurde. Oft genug steht auch in der Ablehnung eine Abwandlung von Passt nicht ins Programm.
Will sagen: Wer sich also an einen Publikumsverlag wendet, der täglich mehrere Dutzend unverlangt eingesandter Manuskripte von (hoffnungsvollen) Autoren bekommt, der sollte bitte nicht erwarten, dass im Falle einer Ablehnung dann auch noch detailreich darauf eingegangen wird, warum die Ablehnung erfolgte oder über die Ablehnung hinweggetröstet wird. Der Lektor/die Lektorin muss sich in erster Linie um die Werke kümmern, die erscheinen sollen. Mit diesen Autoren arbeitet er/sie auch in der Regel. Das gehört zu seiner Jobbeschreibung und sichert dann seinen Arbeitsplatz. Aber der abgelehnte mehr oder minder junge Autor kann kaum erwarten, gestreichelt und getröstet zu werden. Ein engagierter Kleinverleger und seine freien Lektoren können da durchaus mehr Zeit investieren. Und tun es oft auch. Wer also umsorgt sein will, lasse besser die Finger von größeren Verlagen.
Nun mag man der Meinung sein, die Verlage könnten hier die Talente der Zukunft finden. Das mag sein, aber man sehe es mal so: Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen ist effizienter, als der Versuch, aus den unverlangt eingesandten Skripten den Autor der Zukunft herauszufiltern. Immerhin geht DroemerKnaur mit Neobooks einen interessanten Weg und lässt einen Teil der Arbeit von Lesern erledigen. Die Endkunden sind da Betatester und filtern eingestellte Skripte einmal vor. Wer das mal probieren will ...
Dennoch hört man immer gern die alte Leier von den schlechten Amis, die deutschen Autoren die Veröffentlichungen wegnähmen (klingt genauso doof und ein bisschen rassistisch wie der Spruch von den Ausländern, die den Deutschen die Arbeit klauen) oder von der Verweigerungshaltung der Verlage. Ich kann diese Beobachtungen nicht bestätigen. Um es provokant zu sagen: Manchmal plagt mich das Gefühl, dass manche dieser Autoren eine sehr romantische Vorstellung vom Geschäft des Bücher machen und des Bücher verkaufen haben und zum anderen auf der Suche nach einfachen Wahrheiten sind. Das sind nämlich gute Ausreden, das eigene Gebaren nicht hinterfragen zu müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Bücher machen jemals so romantisch war, wie es manchen im Kopf herumgeistert. Belletristische Publikumsverlage mussten schon immer Geld verdienen, und dazu brauchten sie Bücher, die eben das breite Publikum ansprechen.
Der erste Leser, den ich mit meinem Stoff überzeugen muss, ist entweder der Lektor oder mein Agent. Die muss ich begeistern, und zwar mit etwas, das auf die Vorlieben des Publikums ausgelegt ist.
Jeder Autor sollte sich in dieser Hinsicht ein paar grundsätzliche Fragen stellen. Das hilft gegen die billigen Ausreden à la die Amis sind böse, die Verlage sind schuld oder die Welt ist gemein. Diese Dinge wird man auch nicht ändern können. Daher ist es ein guter Plan, bei der Sache anzufangen, die man ändern kann. Das ist in erster Linie man selbst. Wer mit der Attitüde daherkommt, sein Horror ist zukunftsweisend und so gut, dass sich Mainstreamautoren mal eben locker dahinter verbergen können, der sollte sich als Fanzineautor und -rezensent verdingen und ansonsten einfach mal die Fresse halten. Erfolgreiche Mainstreamautoren haben mal den Geschmack eines Publikums getroffen. Egal, ob man Wolfgang Hohlbein, Stephenie Meyer oder J. K. Rowling mag oder nicht. Feststeht: Sie haben Erfolg. Richtig Erfolg. Dies als Autor (nicht als Leser) mit einer hochnäsigen Einstellung abzutun, disqualifiziert schon mal und ist unprofessionell.
Und wenn man selbst im special interest und dreihundert verkauften Büchern hängen bleibt, ist man dort richtig aufgehoben. Wer mehr will, analysiert sich, seine Ideen und das bisher Geschriebene. Man hinterfragt sich
Wenn man sich diesen Fragen hinreichend ehrlich widmet, erkennt man zumeist, dass man sich und seinen Auftritt verbessern und verändern muss. In den letzten zehn, zwölf Jahren hat sich die Situation deutscher Autoren/Autorinnen in Spannungsgenres doch enorm verbessert, so dass die grundsätzliche Ausrede von der Ignoranz der deutschen (großen) Verlage nicht mehr zieht. Daher ist es gut, sich einmal Gedanken über sich selbst und seine Ziele zu machen und sein Handeln und Tun danach auszurichten, denn herumzujammern und die eigene Chancenlosigkeit zu beklagen.
Es drängt sich auch immer mal wieder und das nicht nur bei Horrorautoren der Eindruck auf, man verwechselt persönliche Interessen und den eines kleinen Fankreises mit denen einer breiten Leserschaft. Ein Kardinalfehler. Und wie mir mal ein Lektor sagte, man solle sich immer im Klaren darüber sein, für wen man schriebe. Für sich oder ein Publikum. Im ersten Fall sei man bei Fanzines und Kleinstverlagen gut aufgehoben. Im anderen Fall habe man den ersten Schritt zum Autor getan.
Horrorautoren haben nun die Möglichkeit, sich bewusst für Kleinverlage und den special interest zu entscheiden. Dies ruhig ganz bewusst. Oder aber sie optimieren ihren Auftritt, arbeiten professionell und besorgen sich einen Agenten, der sich ihrer annimmt. So kann es was werden mit der Veröffentlichung in einem großen Verlag
Jeder hat die Wahl, aber lamentieren und jammern bringt gar nichts
W. A. Hary hat die Diskussion auf Facebook begonnen und gibt zu »Das Jammern der Autoren« eine Stellungnahme ab
Kommentare
Deutschland ist eben nicht England oder USA.
Vielleicht liegt es daran, daß die Engländer/Amis beim Lesen nicht so ausdauernd sind wie wir?
Vielleicht liegt es auch daran, daß sie durch ihre alten Pulp Magazine eine ganz andere Historie und Einstellung gegenüber Kurzgeschichten haben?!
Zitat: Genuso ist es! Denn eins darf man nicht außer Acht lassen: Die großen Verlage gehen auch (!) nach der Länge der Publikationsliste eines Autors, der sich bei ihnen mit einem MS bewirbt! Bevor ich mir eine erarbeitet hatte, die über Heftromane hinausging (wobei die für manche, aber nicht alle Verlage eher das Gegenteil bewirkte), wurden meine MS von den großen/größeren und mittleren Verlagen durchweg abgelehnt. Seit sie respektabel angewachsen ist (nicht nur mit Romanen, sondern auch Storys), finden immer mehr Verlage (darunter ein großer) meine Manuskripte interessant - übrigens dieselben MS, die vorher abgelehnt wurden, weil ich noch keine ausreichende Publikationsliste vorweisen konnte.
Die Bücher, die ich bei Kleinverlagen veröffentliche, sind mitnichten "Übungsbücher", sondern wurden von den großen nur abgelehnt, weil sie kein "Mainstream" sind. Soll ich deshalb auf eine Veröffentlichung verzichten? Ich wäre schön blöd, wenn ich das täte! Also gebe ich sie Kleinverlagen und schreibe Mainstream für die anderen. Außerdem: Der Mainstream ändert sich, manchmal schlagartig.
Ich habe gerade diese Tage erlebt, dass ein Projekt verschoben wurde, weil es gegenwärtig nicht mehr Mainstream ist (das Publikum ist mit dem Thema übersättigt) und mit einem anderen beauftragt wurde, das dem neuen Mainstream entspricht. Irgendwann kommen auch mal "Nischenromane" aus Kleinverlagen in den Mainstream. Sicher nicht alle, aber bestimmt der eine oder andere. Dann freuen sich die Kleinverlage über ihren dadurch erzielten Gewinn.
Zitat: Mag sein. Bei mir hat es geklappt. Siehe oben Stichwort "Publikationsliste" (solange auf der keine DKZV- oder ausschließlich BoD-Veröffentlichungen stehen).
Zitat: Auch das kann ich bestätigen. Zum Beispiel erschien der Siegertitel des Phantastikpreises ("Geschichten unter dem Weltenbaum") in einem Kleinstverlag, dessen Verleger das Verlagsgeschäft (noch!) nebem seinem Brotberuf betreibt. Er veröffentlicht ausschließlich Bücher, von deren Qualität er überzeugt ist. Die aber bei den Großen keine Chance haben/hatten, weil sie nicht Mainstream sind. Sein wachsender Erfolg als Verleger gibt ihm recht.
*****
Jetzt kommt (endlich) mein Senf zum eigentlichen Thema des Artikels. Ich jammere nicht, und ich sehe mich auch nicht chancenlos. Ich arbeite, verbessere mich, lerne und halte durch und gebe vor allem niemals auf. Die ersten (bescheidenen) Erfolge habe sich durch diese Prämisse bereits eingestellt, weitere werden folgen. Chancen habe ich IMMER, auch wenn ich sie manchmal hertnäckig erkämpfen muss. Also vergeude ich meine Zeit nicht mit Jammern, sondern ARBEITE WEITER.
Denn ich hatte schon immer die Angewohnheit, allen Zweiflern (oder in diesem Fall Jammerern), die meinten dass man (respektive ich) keine Chance für dies oder jenes hätte, das Gegenteil zu beweisen. Hat nicht immer geklappt, aber nur mit dieser Einstellung schafft man es.
Mein Motto:
Wenn ich eine Chance ergreife, habe ich zu 50 % die Möglichkeit zum Erfolg. Wenn ich sie nicht ergreife, habe ich eine 100 %ige Misserfolgsgarantie.
Und wenn einer meint, ich hätte keine Chance, dann schaffe ich mir eine. Auch wenn das manchmal Jahre dauern kann.
Dazu kannst Du auch Herzblut in Maintream Stoffe stecken. Das sind nicht alles nur Handwerker. Und McEl war mit dem Artikel auch nicht gemeint. Sie jammert nicht und weiß, welches ihre Bücher wohin gehört.
Umgekehrt habe ich aber auch bei Kleinverlagen schon manches Mal in den Mist gegriffen und Bücher erwischt, die saumäßig schlecht bzw. gar nicht recherchiert waren. Da habe ich mich hinter geärgert, dass ich dafür Zeit und Geld aufgewendet habe. (Die schlechtesten Arbeiten waren dabei oft von Lehrern, die nebenbei ein bisschen auf dem PC herumhacken und meinen, sie könnten was. Deren Schüler können mir nur Leid tun!)
Die Folge von der ganzen Mainstream-Hörigkeit der Geschäftswelt ist, dass ich mich nur noch selten in den Buchhandlungen der Umgebung blicken lasse. Was ich lesen will, haben die meist nicht vorrätig und ich muss doch bestellen. Das kann ich auch bequemer von zu Hause aus und der Postbote bringt es. Günstiger, als wenn ich für ein Buch zwei Mal in die Stadt fahren muss. Manch einer stänkert, dass so die Buchhandlungen in Gefahr sind, schließen zu müssen. Denen würde ich aber auch gern mal eine etwas breitere Angebotspalette empfehlen. Leider sind die aber auch mehr auf Mainstream eingerichtet und sehen ihr Zielpublikum da angesiedelt. Also müssen sie ohne mein Geld auskommen. Spezialisierte Buchhandlungen gibt es auf dem Lande ja nicht.
Ich denke halt, dass meine Messlatte höher liegt als beim Durchschnittsleser. Das ist bei vielen Dingen so. Faule Kompromisse kann ich nicht leiden, in keiner Beziehung.
Wenn ich eine Auftragsarbeit annehmen würde, wollte ich vorher eben genau wissen, wer das Zielpublikum ist und die Story, den Aufbau und den Stil darauf abstimmen. Was mir dann zu doof wäre, würde ich nicht anfassen. (Zum Glück bin ich ja auch nicht gezwungen.)
Ich glaube, dass hier in der ganzen Diskussion die Sache mit der Zielgruppe bisher ziemlich vernachlässigt worden ist, obwohl es doch nicht nur am Rande genau darum geht.
Die Zielgruppe muss durch Preis, Aufmachung des Buches und Werbung gezielt angesprochen werden und natürlich muss der Inhalt deren Erwartungen entsprechen. Die großen Verlage haben eben eine andere Zielgruppe als die kleinen Verlage mit Nischengenres. Das muss man halt wissen. Bei anderen Waren, die man kaufen oder verkaufen will, ist das doch genauso. Da scheint es jeder zu begreifen. Warum dann nicht bei Literatur?
Wenn man die Frage stellt, ob amerikanische Autoren besser sind als deutsche, ist das zunächst einmal eine Verallgemeinerung ... die ja auch nicht grundsätzlich falsch ist. Man sollte aber dann darauf achten, daß man auch die gesamte Gruppe betrachtet ... und das tut man nicht.
Es gibt natürlich nicht nur bei uns, sondern auch in den USA Kleinverlage und Autoren, die einen kleinen Leserkreis bedienen. Aber von denen werden wir (in einem deutschen Großverlag) nie etwas zu Gesicht bekommen, weil niemand dort auf die Idee käme, einen solchen Autor anzukaufen.
Es ist doch sehr viel einfacher, risikoloser und besser zu kalkulieren, einen Autoren einzukaufen, der bereits bewiesen hat, daß er seine Bücher in hohen Auflagen verkaufen kann. Wer ein bißchen was von den Marktunterschieden in den USA und bei uns versteht (und da gibt es genug Fachleute), der kann absehen, ob ein Verkaufserfolg übertragbar ist oder nicht.
Und es ist natürlich auch sehr viel einfacher, einen veröffentlichten (sprich: zurechtgefeilten und fertig lektorierten) Roman von einem professionellen, erfahrenen Übersetzer verarbeiten zu lassen als ein Manuskript eines deutschen Autoren mühsam druckreif zu machen.
So paradox es klingt: es ist für Verlage auf Dauer billiger, eine Übersetzungslizenz für einen auf dem US-Markt bewährten Titel einzukaufen und zusätzlich den Übersetzer zu bezahlen, als Leute daranzusetzen, sich durch Berge von Manuskripten zu wühlen und nach den wenigen Perlen zu suchen.
Deutsche Autoren sind nicht schlechter als amerikanische. Aber die gesamte Breite der deutschen Autoren tritt gegen die handverlesene Top Ten der US-Autoren (nämlich nur die übersetzten) an ... und wenn man dann verallgemeinernd vergleicht (sozusagen den Durchschnitt), können die deutschen Autoren nur verlieren.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Als grosser Freund der anglo-amerikanische SciFi und Fantasy-Literatur kann ich die Aufregung nicht verstehen, vor lauter deutschen Elben, Orks, Zwergen, Trollen-und was es sonst noch an tolkinesken Völkern gibt, findt man doch kaum noch interessantes aus den USA oder dem angelsächsischen Sprachraum und es gibt dort wirklich lesenswertes, das leider von mässigen deutschen Romanen mit immer den gleichen Klischees und Figuren verdrängt wird. Dabei hab ich dann noch nicht einmal die Klassiker bedacht, die nur noch in verlegerischen Nieschen eine Chance haben oder Schriftsteller wie Moorcock, die früher eine feste Bank in Deutschland waren und nun schon seit Jahrzehnten unter Ausschluß der deutschen öffentlichkeit publizieren. Nach meiner Meinung gibt es also nicht zu wenig deutsche Autoren oder Bücher, leider nur zuwenig gute. Ich habe bei manchen Deutschen SciFi und Horrorromanen jedenfalls den Eindruck gehabt, dass diese nur veröffentlicht wurden, weil der Autor wenig bis gar kein Honorar genommen hat oder weil die schlechte Qualität und Handlungsarmut durch große Namen oder den tausendsten immer gleichen LoR Aufguss kaschiert werden knnte. Ich bin jedenfalls froh, dass meine mehr oder weniger guten Englischkenntnisse es mir ermöglichen ab und an auch mal ein gutes Buch zu lesen.
So ein Hype wie um die jeweils neuesten Harry-Potter-Romane ist es zwar normalerweise nicht, aber so manches Buch hängt mir allein von der vielen Werbung schon richtig zum Hals heraus, so dass ich es gar nicht mehr kaufen mag. Mit anderen Waren oder Filmen geht es mir manchmal ähnlich.
Aber es zeigt, dass so eine Werbetrommel zumindest bei den großen Verlagen möglich ist und auch, dass es sich auszahlt. Die Schattenseite ist, dass die anderen dadurch noch weniger bemerkt werden und Leute, die gerade so ein Buch mit großer Medien-Aufmerksamkeit gekauft haben, erst mal damit beschäftigt sind. Dann steht ihnen nicht unbedingt noch der Sinn (manchmal auch nicht das Portmonee) nach einem zweiten Kauf, auch wenn die Buchhandlung hinten in einer Ecke ein qualtitativ höherwertiges Buch vorrätig hat.
FantomasZitat: Wie jetzt? Hatte Deutschland auch vor den 1930er Jahren eine Geschichte?
Man muss wohl bedenken, dass es vor dem II.WK von rechter Seite und nach dem II.WK von linker Seite eine Vernichtung von sogenannter "Schundliteratur" gab...
Davon abgesehen war Deutschland vor dem II.WK in fast allem führend.
FantomasZitat: Haben die Leute doch. Das sieht man doch an solchen Diskussionen, wie diesen hier. Außerdem war letztes Jahr kein gutes Jahr für den Buchhandel.